Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Bei den meisten Patienten, die Rapiscan im Rahmen von klinischen Studien erhalten haben, waren die Nebenwirkungen leicht, vorübergehend (sie klangen normalerweise innerhalb von 30 Minuten nach Anwendung von Rapiscan wieder ab) und erforderten keine medizinische Intervention.
Nebenwirkungen traten bei ungefähr 80% der Patienten auf. Die häufigsten Nebenwirkungen, die während der klinischen Entwicklung bei insgesamt 1‘651 Patienten/Probanden berichtet wurden, waren: Dyspnoe (29%), Kopfschmerzen (27%), plötzliches Erröten (Flushing) (23%), Brustkorbschmerz (19%), Elektrokardiogramm ST-Segment-Veränderungen (18%), Abdominale Beschwerden (15%) und Schwindelgefühl (11%).
In der EXERRT-Studie (insgesamt 1‘147 Patienten/Probanden) traten Nebenwirkungen bei etwa 53% der Patienten in der Exercise-Regadenoson-Gruppe und bei 58% der Patienten in der Regadenoson-Gruppe auf. Die häufigsten Nebenwirkungen bei Patienten, die Regadenoson erhielten, waren: Dyspnoe (26%), Kopfschmerzen (19%), Schwindelgefühl (17%), plötzliches Erröten (Flushing) (11%), Brustkorbschmerz (8%), Übelkeit (8%), Abdominale Beschwerden (6%), Dysgeusie (4%) und Elektrokardiogramm ST-Segment-Veränderungen (2%).
Rapiscan kann zu einer Myokardiale Ischämie (potenziell verbunden mit tödlichem Herzstillstand, lebensbedrohlichen ventrikulären Arrhythmien und Myokardinfarkt), Hypotonie mit daraus folgender Synkope und vorübergehenden ischämischen Attacken, erhöhtem Blutdruck, der zu Hypertonie und hypertensiven Krisen führt, sowie zu einem Sinusund AV-Knoten-Block mit konsekutivem AV-Block ersten, zweiten oder dritten Grades oder Sinusbradykardie führen, die eine Intervention erfordern. Anzeichen einer Überempfindlichkeit (Ausschlag, Urtikaria, Angioödem, Anaphylaktische Reaktion und/oder Engegefühl des Halses) können unmittelbar auftreten oder verzögert einsetzen. Zur Linderung schwerer oder persistierender Nebenwirkungen von Rapiscan kann Aminophyllin angewendet werden, es sollte jedoch nicht ausschliesslich verwendet werden, einen durch Rapiscan induzierten Anfall zu beenden.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die Bewertung der Nebenwirkungen von Regadenoson beruht auf Daten zur Unbedenklichkeit aus klinischen Studien und den Erkenntnissen seit der Markteinführung. Alle Nebenwirkungen sind untenstehend aufgeführt und sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit geordnet. Die Häufigkeitsangaben beruhen auf den folgenden Definitionen: „sehr häufig“ (≥ 1/10), „häufig“ (≥ 1/100, < 1/10), „gelegentlich“ (≥ 1/1000, < 1/100), „selten“ (≥ 1/10‘000, < 1/1000), „sehr selten“ (< 1/10‘000) und „nicht bekannt“ (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich:
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Überempfindlichkeit wie Ausschlag, Urtikaria, Angioödem, Anaphylaktische Reaktion und/oder Engegefühl des Halses
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Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich:
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Angst, Schlaflosigkeit
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Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig:
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Kopfschmerzen, Schwindelgefühl
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Häufig:
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Parästhesie, Hypoästhesie, Dysgeusie
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Gelegentlich:
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Krampfanfall, Synkope, vorübergehende ischämische Attacke, nicht ansprechbar auf Reize, getrübter Bewusstseinszustand, Tremor, Somnolenz
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Selten:
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Apoplektischer Insult
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Augenerkrankungen
Gelegentlich:
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Sehen verschwommen, Augenschmerzen
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Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Herzerkrankungen
Sehr häufig:
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Elektrokardiogramm ST-Segment-Veränderungen
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Häufig:
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Angina pectoris, atrioventrikulärer Block, Tachykardie, Palpitationen, andere EKG-Anomalien einschliesslich Verlängerung des korrigierten QT-Intervalls im Elektrokardiogramm
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Gelegentlich:
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Herzstillstand, Myokardinfarkt, Atrioventrikulärer Block komplett, Bradykardie, Vorhofflattern, erstmaliges Auftreten, Verschlimmerung oder Wiederauftreten von Vorhofflimmern
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Gefässerkrankungen
Sehr häufig:
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Plötzliches Erröten (Flushing)
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Häufig:
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Hypotonie
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Gelegentlich:
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Hypertonie, Blässe, peripheres Kältegefühl
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig:
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Dyspnoe
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Häufig:
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Engegefühl des Halses, Rachenreizung, Husten
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Gelegentlich:
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Tachypnoe, Giemen
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Nicht bekannt:
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Bronchospasmus, Atemstillstand
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig:
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Abdominale Beschwerden
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Häufig:
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Erbrechen, Übelkeit, orale Beschwerden
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Gelegentlich:
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Abdominale Beschwerden, Diarrhoe, Anale Inkontinenz
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig:
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Hyperhidrose
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Gelegentlich:
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Erythem
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig:
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Rücken-, Nacken oder Kieferschmerzen, Schmerz in einer Extremität, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems
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Gelegentlich:
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Arthralgie
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig:
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Brustkorbschmerz
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Häufig:
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Unwohlsein, Asthenie
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Gelegentlich:
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Schmerzen an der Injektionsstelle, Schmerz
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Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Infolge der durch pharmakologische Stressauslöser induzierten Ischämie kann es zu tödlichem Herzstillstand, lebensbedrohlichen ventrikulären Arrhythmien und Myokardinfarkt kommen. Vor der Anwendung von Rapiscan sollten eine Ausrüstung zur kardialen Wiederbelebung sowie entsprechend geschultes Personal zur Verfügung stehen.
Blockade des Sinus- und atrioventrikulären Knotens
Adenosinrezeptor-Agonisten einschliesslich Rapiscan können die Sinus- und AV-Knoten blockieren und einen AV-Block ersten, zweiten oder dritten Grades oder eine Sinusbradykardie induzieren, die eine Intervention erfordern. In klinischen Studien entwickelte sich bei 3% der Patienten innerhalb von 2 Stunden nach Anwendung von Rapiscan ein AV-Block ersten Grades (PR-Verlängerung > 220 msek); bei einem Patienten unter Rapiscan wurde ein vorübergehender AV-Block zweiten Grades mit einem ausgelassenen Schlag beobachtet. Gemäss den Erkenntnissen seit der Markteinführung wurde über Herzblock dritten Grades und Asystolie berichtet, die innerhalb von Minuten nach Anwendung von Rapiscan aufgetreten waren.
Hypotonie
Adenosinrezeptor-Agonisten einschliesslich Rapiscan induzieren eine arterielle Vasodilatation und Hypotonie. In klinischen Studien wurde innerhalb von 45 Minuten nach Anwendung von Rapiscan bei 7% der Patienten eine Verminderung des systolischen Blutdrucks (> 35 mmHg) und bei 4% der Patienten eine Verminderung des diastolischen Blutdrucks (> 25 mmHg) beobachtet. Das Risiko einer schwerwiegenden Hypotonie kann bei Patienten mit autonomer Dysfunktion, Hypovolämie, Stenose des Hauptstammes der linken Koronararterie, stenosierender Herzklappenerkrankung, Perikarditis oder Perikarderguss oder einer stenosierenden Erkrankung der Karotis mit zerebrovaskulärer Insuffizienz erhöht sein. Gemäss den Erkenntnissen seit der Markteinführung wurde über Synkopen und vorübergehende ischämische Attacken berichtet.
Erhöhter Blutdruck
In klinischen Studien wurde bei 0,7% der Patienten eine Erhöhung des systolischen Blutdrucks (≥ 50 mmHg) und bei 0,5% der Patienten eine Erhöhung des diastolischen Blutdrucks (≥ 30 mmHg) beobachtet. Die meisten Erhöhungen gingen innerhalb von 10 bis 15 Minuten zurück. In einigen Fällen wurden jedoch noch 45 Minuten nach der Anwendung erhöhte Werte beobachtet.
Long-QT-Syndrom
Regadenoson erhöht den sympathischen Tonus, was zu einem Anstieg der Herzfrequenz und einer Verkürzung des QT-Intervalls führt. Bei einem Patienten mit Long-QT-Syndrom kann die Sympathikus-Stimulation zu einer geringeren Verkürzung des QT-Intervalls führen als normal und sogar eine paradoxe Zunahme des QT-Intervalls bewirken. Bei diesen Patienten kann sich ein Rauf-T-Phänomen entwickeln, bei dem ein Extraschlag die T-Welle des vorherigen Schlags abbricht; dies erhöht das Risiko ventrikulärer Tachyarrhythmien.
Kopfschmerzen
Über Kopfschmerzen wurde bei 27% der Probanden berichtet, die in klinischen Studien Rapiscan erhalten hatten. Die Kopfschmerzen wurden bei 3% der Probanden als stark eingestuft.
Ältere Patienten
Das Nebenwirkungsprofil fiel bei älteren Patienten (≥ 75 Jahre alt; n = 321) vergleichbar aus wie bei jüngeren Patienten (< 65 Jahre alt; n = 1016), doch ist es bei den älteren Patienten häufiger zu Hypotonie gekommen (2% versus < 1%).
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Herz-Kreislauf-System
AV-Block (einschliesslich AV-Block dritten Grades), Asystolie, symptomatische Hypotonie, transitorische ischämische Attacke (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“) und Synkopen mit der Notwendigkeit einer Intervention mit Flüssigkeits- und/oder Aminophyllingabe sind aufgetreten.
Gastrointestinaltrakt
Einige Minuten nach der Gabe von Regadenoson wurde über gelegentlich starke Bauchschmerzen berichtet, in Verbindung mit Übelkeit, Erbrechen oder Myalgien. Die Gabe von Aminophyllin, ein Adenosin-Antagonist, schien eine Schmerzlinderung zu bewirken. Nach der Gabe von Regadenoson wurde ausserdem über Durchfall und anale Inkontinenz berichtet.
Muskel-Skelett-System
Es wurden Schmerzen im Bewegungsapparat beobachtet, typischerweise 10-20 Minuten nach der Gabe von Regadenoson; die Schmerzen waren gelegentlich stark, in den Armen und dem unteren Rücken lokalisiert und strahlten ins Gesäss und bilateral in die Unterschenkel aus. Die Gabe von Aminophyllin schien eine Schmerzlinderung zu bewirken.
Atemwege
Nach der Gabe von Regadenoson wurde über Dyspnoe und pfeifende Atemgeräusche berichtet. Da diese Reaktionen freiwillig von einer Population ungewisser Grösse gemeldet werden, ist es nicht immer möglich, ihre Häufigkeit verlässlich zu schätzen oder einen Kausalzusammenhang mit der Einnahme von Regadenoson herzustellen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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