Dosierung/AnwendungAnfangsdosis und Dosistitration
Vor dem Beginn der Behandlung mit OCALIVA ist zu bestimmen, ob der Patient eine dekompensierte Leberzirrhose (einschliesslich Child-Pugh-Klassifikation B oder C) hat oder in der Vergangenheit ein Dekompensationsereignis hatte oder eine kompensierte Zirrhose mit Anzeichen einer portalen Hypertension (z. B. Aszites, gastroösophageale Varizen, persistierende Thrombozytopenie <150 x 109/l) aufweist, da OCALIVA bei diesen Patienten kontraindiziert ist (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Empfohlenes Dosierungsschema
Nachfolgend finden Sie das empfohlene Dosierungsschema für OCALIVA für PBC-Patienten ohne Zirrhose oder mit kompensierter Zirrhose, die keine Anzeichen einer portalen Hypertension aufweisen, die seit mindestens 1 Jahr kein ausreichendes biochemisches Ansprechen auf eine angemessene Dosierung von UDCA erreicht haben oder eine Unverträglichkeit gegenüber UDCA aufweisen (siehe «Klinische Wirksamkeit»):
§Die empfohlene Anfangsdosis von Obeticholsäure ist einmal täglich 5 mg für die ersten 3 Monate.
§Nach den ersten 3 Monaten kann für Patienten, bei denen keine angemessene Verringerung der alkalischen Phosphatase (ALP) und/oder des Gesamtbilirubins erreicht werden konnte und die Obeticholsäure vertragen, auf eine maximale Dosis von einmal täglich 10 mg erhöht werden.
Monitoring zur Bewertung der Sicherheit, Notwendigkeit des Absetzens von OCALIVA
Überwachen Sie die Patienten während der Behandlung mit OCALIVA routinemässig hinsichtlich des biochemischen Ansprechens, der Verträglichkeit und des Fortschreitens der PBC. Überwachen Sie Patienten mit kompensierter Zirrhose, begleitender Lebererkrankung (z. B. Autoimmunhepatitis, alkoholische Lebererkrankung) und/oder schweren interkurrenten Erkrankungen engmaschig auf neue Anzeichen einer portalen Hypertension (z. B. Aszites, gastroösophageale Varizen, persistierende Thrombozytopenie <150 x 109/l) oder Erhöhungen des Gesamtbilirubins, des direkten Bilirubins oder der Prothrombinzeit über der Obergrenze des Normalbereichs. Bei Patienten, bei denen Labor- oder klinische Nachweise einer hepatischen Dekompensation auftreten, die eine kompensierte Zirrhose aufweisen und Anzeichen einer portalen Hypertension entwickeln, bei denen klinisch signifikante hepatische Nebenwirkungen auftreten oder die einen totalen Gallengangsverschluss entwickeln, muss OCALIVA dauerhaft abgesetzt werden (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Management von Patienten mit nicht tolerierbarem Pruritus unter OCALIVA
Bei Patienten mit Unverträglichkeit aufgrund von nicht tolerierbarem Pruritus unter OCALIVA sollten eine oder mehrere der folgenden Massnahmen in Betracht gezogen werden:
§Zusatz von Gallensäure bindenden Harzen oder Antihistaminika.
§Reduktion der Dosis von OCALIVA auf:
o5 mg jeden zweiten Tag, bei Patienten mit Unverträglichkeit von 5 mg einmal täglich.
o5 mg einmal täglich, bei Patienten mit Unverträglichkeit von 10 mg einmal täglich.
§Vorübergehendes Absetzen der OCALIVA-Dosierung für bis zu 2 Wochen und anschliessende Wiederaufnahme mit reduzierter Dosis.
Bei Patienten, deren Behandlung reduziert oder ausgesetzt wird, ist die Dosierung basierend auf dem biochemischen Ansprechen und der Verträglichkeit zu titrieren (siehe «Empfohlenes Dosierungsschema»).
Für Patienten, bei denen weiterhin ein anhaltender, nicht tolerierbarer Pruritus auftritt, ist ein Abbruch der Therapie mit OCALIVA in Betracht zu ziehen.
Gallensäure bindende Harze
Bei Patienten, die Gallensäure bindende Harze einnehmen, sollte Obeticholsäure mindestens 4 bis 6 Stunden vor oder 4 bis 6 Stunden nach der Einnahme eines Gallensäure bindenden Harzes verabreicht werden bzw. in möglichst grossem Abstand dazu (siehe «Interaktionen»).
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
Bisher liegen nur begrenzte Daten zu älteren Patienten vor. Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich (Untersuchung einer Einzeldosis, siehe «Pharmakokinetik»). Die Sicherheit von OCALIVA in der Erhaltungstherapie bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurde nicht untersucht.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Leberdekompensation und Leberversagen, bisweilen mit tödlichem Ausgang oder mit der Folge einer Lebertransplantation, wurden unter der Behandlung mit OCALIVA bei PBC-Patienten mit kompensierter oder dekompensierter Zirrhose gemeldet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). OCALIVA ist bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose (z. B. Child-Pugh-Klassifikation B oder C), mit einem früheren Dekompensationsereignis oder mit kompensierter Zirrhose sowie Anzeichen einer portalen Hypertension (z. B. Aszites, gastroösophageale Varizen, persistierende Thrombozytopenie <150 x 109/l) kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In klinischen Studien zu PBC wurde eine Dosis-Wirkung-Beziehung für das Auftreten hepatischer Nebenwirkungen mit OCALIVA beobachtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Leberfunktionsstörung ist die Plasma-Exposition gegenüber Obeticholsäure sowie ihren aktiven Konjugaten signifikant erhöht (siehe «Pharmakokinetik»).
Während der Behandlung mit OCALIVA müssen die Patienten in Bezug auf das Auftreten hepatischer Nebenwirkungen überwacht werden. Bei Patienten, bei denen klinisch signifikante hepatische Nebenwirkungen auftreten, muss OCALIVA dauerhaft abgesetzt werden (siehe oben «Monitoring zur Bewertung der Sicherheit, Notwendigkeit des Absetzens von OCALIVA» sowie «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Es gibt keinen relevanten Nutzen von Obeticholsäure bei Kindern und Jugendlichen zur Behandlung der primären biliären Cholangitis (PBC).
Art der Anwendung
Die Tablette ist oral, mit oder ohne Mahlzeiten, einzunehmen.
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