ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Pergoveris® PEN 300 IE/150 IE, 450 IE/225 IE, 900 IE/450 IE:Merck (Schweiz) AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Pergoveris darf nur von Ärzten angewendet werden, die mit Fertilitätsstörungen und deren Behandlung umfassend vertraut sind.
Bevor mit einer Behandlung begonnen wird, müssen die Ursachen für die Infertilität des Paares genau abgeklärt und mögliche Kontraindikationen für eine Schwangerschaft ausgeschlossen sein. Insbesondere müssen die Patientinnen auf Hypothyreose, Nebennierenrindeninsuffizienz und Hyperprolaktinämie untersucht und gegebenenfalls entsprechend behandelt werden.
Die Gonadotropintherapie erfordert eine bestimmte zeitliche Verpflichtung seitens der Ärzte und des medizinischen Personals sowie die Verfügbarkeit geeigneter medizinischer Überwachungseinrichtungen. Ein sicherer und wirksamer Einsatz von Pergoveris erfordert eine sonographische Überwachung der ovariellen Response, vorzugsweise in Kombination mit regelmässigen Bestimmungen der Estradiolwerte im Serum.
Das Ansprechen auf die FSH/LH-Gabe weist eine gewisse inter-individuelle Variabilität auf, bis hin zu einer unzureichenden Reaktion auf FSH/LH bei einigen Patientinnen. Es sollte jeweils die geringste zur Erreichung des Behandlungszieles wirksame Dosis verwendet werden.
Ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS)
Bei einigen Patientinnen kann es bei einer ovariellen Stimulationsbehandlung infolge zu starker Stimulation mit überschiessender Östrogenreaktion zur Ausreifung multipler Follikel und zu einem ovariellen Hyperstimulationssyndrom kommen. Zeichen eines OHSS sind eine deutliche Ovarialvergrösserung und hohe Sexualsteroidkonzentrationen im Serum sowie eine erhöhte vaskuläre Permeabilität, welche zu einer Flüssigkeitsverschiebung in den peritonealen, den pleuralen und selten auch in den perikardialen Raum führen kann.
Sehr häufig tritt das OHSS auf, nachdem die Hormonbehandlung beendet wurde, und erreicht ein Maximum etwa 7-10 Tage nach der Behandlung.
Bei Patientinnen mit polyzystischem Ovarialsyndrom tritt ein OHSS häufiger auf und bildet sich normalerweise ohne Behandlung wieder zurück.
Durch Einhaltung der empfohlenen Dosierung und der Überwachungsintervalle sowohl für Pergoveris als auch für gegebenenfalls zusätzlich appliziertes FSH kann das Risiko einer ovariellen Hyperstimulation reduziert werden.
Zur frühzeitigen Identifizierung und Minimierung von Risikofaktoren für die Entwicklung eines OHSS (oder das Eintreten einer Mehrlingsschwangerschaft, siehe unten) werden sonographische Untersuchungen sowie eine Bestimmung der Serumestradiolspiegel empfohlen. Bei anovulatorischen Patientinnen ist das Risiko für ein OHSS erhöht bei Serumestradiolspiegeln von mehr als 900 pg/mL (3'300 pmol/L) und bei Vorliegen von mehr als 3 Follikeln mit einem Durchmesser von ≥14 mm.
Vor Verabreichung von hCG zur Auslösung der Ovulation führt eine überschiessende Reaktion der Ovarien auf die Gonadotropinbehandlung selten zu einem OHSS. Es ist deshalb empfehlenswert, in Fällen einer ovariellen Hyperstimulation kein hCG zu verabreichen und die Patientin anzuweisen, für mindestens 4 Tage keinen Coitus zu haben oder geeignete Kontrazeptionsmethoden (Barrieremethoden) anzuwenden.
Das OHSS kann in 3 Schweregraden auftreten:
Ein leichtes OHSS geht mit Unterleibsschmerzen und einer Vergrösserung der Ovarien einher.
Bei einem moderat verlaufenden OHSS können zusätzlich Übelkeit, Erbrechen, Anzeichen eines Aszites (Nachweis sonographisch) oder eine deutliche Vergrösserung der Ovarien auftreten. Mild oder moderat verlaufende OHSS heilen normalerweise spontan nach 2-3 Wochen (resp. mit Eintreten der Menstruation) wieder ab.
Bei einem schweren OHSS (ca. 1 %) werden folgende Symptome beobachtet:
Unterleibsschmerzen, aufgeblähter Bauch, starke Ovarialvergrösserung, Gewichtszunahme, Dyspnoe, Oligurie oder gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe.
Es kann zu Hypovolämie, Hämokonzentration, Störungen im Elektrolythaushalt, sekundärem Hypoaldosteronismus, Hyperkoagulabilität des Blutes, Aszites oder Pleuraergüssen kommen. Ausserdem ist das Risiko für thromboembolische Ereignisse erhöht (z.B. Lungenembolie, Schlaganfall, Herzinfarkt). Weitere, sehr seltene Komplikationen eines schweren OHSS stellen eine Ovarialtorsion und ein Hämoperitoneum dar. Ein OHSS kann sich rasch (innerhalb von 24 Stunden bis hin zu einigen Tagen) entwickeln und zu einem schwerwiegenden medizinischen Notfall werden. Eine sorgfältige Überwachung während der Behandlung und bis zu zwei Wochen nach Verabreichung von hCG muss daher gewährleistet sein.
Sollten unter der Behandlung mit Pergoveris die erwähnten Symptome auftreten, ist eine sorgfältige ärztliche Untersuchung angezeigt. Die Behandlung mit Pergoveris sollte in diesen Fällen abgebrochen werden, und es darf kein hCG zur Ovulationsinduktion verabreicht werden.
Bei einer mässiggradigen Hyperstimulation ist im Allgemeinen eine Überwachung der Patientin ausreichend. Wenn es zu einem schweren OHSS kommt, muss die Patientin hospitalisiert und eine Therapie des OHSS eingeleitet werden. Die Behandlung des OHSS erfolgt symptomatisch. Insbesondere muss auf einen Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes geachtet werden.
Ein OHSS kann schwerer und langwieriger verlaufen, wenn eine Schwangerschaft eintritt. Darüber hinaus ist das Risiko für einen Spontanabort erhöht, wenn eine Schwangerschaft zusammen mit einem OHSS auftritt.
Mehrlingsschwangerschaften
Bei Patientinnen, die sich einer Ovulationsinduktion unterziehen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft im Vergleich zur natürlichen Konzeption erhöht. Bei den meisten Mehrlingsschwangerschaften handelt es sich um Zwillinge. Um das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft zu minimieren, wird die Einhaltung der empfohlenen Dosierung von Pergoveris (sowie ggf. von zusätzlichem FSH) und eine sorgfältige Überwachung der ovariellen Response empfohlen.
Die Patientinnen müssen vor Behandlungsbeginn über das potentielle Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft informiert werden.
Ektope Schwangerschaften
Bei Patientinnen mit Eileitererkrankungen in der Anamnese besteht das Risiko einer ektopen Schwangerschaft, unabhängig davon, ob die Schwangerschaft durch spontane Konzeption oder durch Fertilitätsbehandlung eingetreten ist.
Fehlgeburten
Die Häufigkeit von Fehlgeburten ist bei Patientinnen, die sich einer Stimulation des Follikelwachstums zur Ovulationsinduktion unterziehen, höher als bei einer natürlichen Konzeption.
Neoplasmen
Bei Frauen, die sich multiplen Behandlungszyklen zur Ovulationsinduktion unterzogen, wurde über gutartige wie auch über bösartige Neoplasmen der Ovarien und anderer Sexualorgane berichtet. Nach Markteinführung wurden ausserdem Einzelfälle von malignen Melanomen gemeldet, die de novo oder als Rezidiv (letzteres nach mehrjährigem Intervall) auftraten. Bisher ist nicht bekannt, ob eine Behandlung mit Gonadotropinen das Risiko für diese Tumoren bei Patientinnen mit Fertilitätsstörungen erhöht.
Thromboembolische Ereignisse
Bei Patientinnen mit Risikofaktoren für venöse oder arterielle thromboembolische Ereignisse, wie Adipositas (Body-Mass-Index > 30 kg/m2), Rauchen, positive Eigen- oder Familienanamnese, kann eine Gonadotropinbehandlung das Risiko solcher Ereignisse (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, zerebrovaskulärer Insult) weiter erhöhen. Bei diesen Frauen muss eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung für die Verabreichung eines Gonadotropins erfolgen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass eine Schwangerschaft sowie ein OHSS ebenfalls ein erhöhtes Risiko für thromboembolische Ereignisse bergen.
Überempfindlichkeitsreaktionen
In sehr seltenen Fällen wurde bei Patientinnen mit vorausgehenden leichten allergischen Reaktionen bzw. nach Reexposition in späteren Behandlungszyklen über schwerwiegende allergische / anaphylaktische Reaktionen berichtet.
Porphyrie
Patientinnen mit einer Porphyrie in der Eigen- oder Familienanamnese müssen während der Behandlung mit Pergoveris engmaschig überwacht werden, und bei einer Verschlechterung der Symptome ist ein Abbruch der Behandlung notwendig.
Bei Kindern und Jugendlichen darf Pergoveris nicht angewendet werden.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home