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Fachinformation zu Braftovi®:Pierre Fabre Pharma SA
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Dosierung/Anwendung

Die Behandlung mit Encorafenib sollte von einem in der Anwendung von antineoplastischen Arzneimitteln erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden.
Übliche Dosierung
Melanom
Die empfohlene Dosis von Encorafenib beträgt 450 mg (6 Kapseln zu 75 mg) einmal täglich bei Einnahme in Kombination mit Binimetinib (Dosierung gemäss Fachinformation Binimetinib: 3 Tabletten zu 15 mg zweimal täglich).
Kolorektalkarzinom
Die empfohlene Dosis von Encorafenib beträgt 300 mg (4 Kapseln zu 75 mg) einmal täglich bei Anwendung in Kombination mit Cetuximab (Dosierung gemäss Fachinformation Cetuximab; 400 mg/m2 Anfangsdosis, dann 250 mg/m2 einmal wöchentlich).
Therapiedauer
Die Behandlung sollte weitergeführt werden, bis der Patient keinen Nutzen mehr davon hat oder eine inakzeptable Toxizität auftritt.
Vergessene Dosen
Falls eine Encorafenib-Dosis vergessen wurde, sollte diese Dosis nur dann nachgeholt werden, wenn die Zeit bis zur nächsten planmässigen Einnahme mehr als 12 Stunden beträgt.
Erbrechen
Falls es nach der Einnahme von Encorafenib zu Erbrechen kommt, sollte der Patient keine zusätzliche Dosis einnehmen, sondern die nächste Dosis wie geplant einnehmen.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Melanom
Beim Auftreten von Nebenwirkungen können eine Dosisreduktion, eine Unterbrechung oder der Abbruch der Behandlung mit Encorafenib erforderlich sein (siehe unten sowie Tabellen 1 und 3).
Wenn die Behandlung mit Binimetinib aufgrund von Toxizitäten, die dem MEK-Inhibitor zuzuordnen sind (d.h. Ablösung des retinalen Pigmentepithels (RPED), Netzhautvenenverschluss (RVO), interstitielle Lungenerkrankung/Pneumonitis, kardiale Dysfunktion, Anstieg der Kreatinphosphokinase (CK), Rhabdomyolyse oder venöse Thromboembolie (VTE) (siehe auch spätere Abschnitte dieses Kapitels), unterbrochen wird, so kann die Behandlung mit Encorafenib in diesem Zeitraum fortgeführt werden; jedoch ist in diesem Zeitraum eine Reduktion auf Encorafenib 300 mg einmal täglich erforderlich, da Encorafenib als Einzelwirkstoff in der Dosis von 450 mg einmal täglich nicht gut verträglich ist. Falls Binimetinib dauerhaft abgesetzt wird, sollte auch Encorafenib abgebrochen werden.
Wenn die Behandlung mit Encorafenib unterbrochen wird, sollte auch die Behandlung mit Binimetinib unterbrochen werden. Wenn Encorafenib dauerhaft abgesetzt wird, sollte auch Binimetinib dauerhaft abgesetzt werden.
Informationen zur Dosierung und zu empfohlenen Dosisanpassungen für Binimetinib entnehmen Sie bitte der Fachinformation von Binimetinib.
Empfehlungen zur Dosisreduktion von Encorafenib in Kombination mit Binimetinib in der Indikation Melanom sind in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1: Empfohlene Dosisanpassungen für Encorafenib bei Anwendung in Kombination mit Binimetinib in der Indikation Melanom

Dosisstufe

Encorafenib-Dosis bei Anwendung in Kombination mit Binimetinib

Anfangsdosis

450 mg einmal täglich

1. Dosisreduktion

300 mg einmal täglich

2. Dosisreduktion

200 mg einmal täglich

Folgende Dosisanpassungen

Es liegen nur eingeschränkte Daten für eine Dosisreduktion auf 100 mg einmal täglich vor.
Encorafenib sollte dauerhaft abgesetzt werden, wenn der Patient 100 mg einmal täglich nicht verträgt.

Empfehlungen zu Dosisanpassungen im Falle von Nebenwirkungen sind nachstehend und in Tabelle 3 angegeben.
Neue primäre kutane maligne Erkrankungen: Keine Dosisanpassungen erforderlich.
Neue primäre nicht-kutane maligne Erkrankungen mit RAS-Mutation: Das dauerhafte Absetzen von Binimetinib und Encorafenib ist zu erwägen.
Bei Auftreten von behandlungsbedingten Toxizitäten unter Encorafenib in Kombination mit Binimetinib sollte die Dosis beider Arzneimittel reduziert bzw. beide Behandlungen unterbrochen oder abgebrochen werden. In den folgenden Fällen sind Dosisanpassungen nur für Binimetinib erforderlich (Nebenwirkungen, die in erster Linie in Zusammenhang mit Binimetinib stehen): Ablösung des retinalen Pigmentepithels (RPED), Netzhautvenenverschluss (RVO), interstitielle Lungenerkrankung/Pneumonitis, kardiale Dysfunktion, Anstieg der Kreatinphosphokinase (CK) und Rhabdomyolyse sowie venöse Thromboembolie (VTE).
Wenn eine dieser Toxizitäten auftritt, siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung» der Fachinformation von Binimetinib für Anweisungen zur Dosisanpassung von Binimetinib.
Kolorektalkarzinom
Bei Auftreten von Nebenwirkungen kann eine Dosisreduktion, eine vorübergehende Unterbrechung oder ein Behandlungsabbruch von Encorafenib erforderlich sein (siehe Tabellen 2 und 3).
Für Informationen zur Dosierung und den empfohlenen Dosisanpassungen von Cetuximab, siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung» der Fachinformation von Cetuximab.
Empfehlungen zur Dosisreduktion von Encorafenib bei Anwendung in Kombination mit Cetuximab in der Indikation Kolorektalkarzinom finden sich in Tabelle 2.
Tabelle 2: Empfohlene Dosisanpassungen für Encorafenib bei Anwendung in Kombination mit Cetuximab in der Indikation Kolorektalkarzinom

Dosisstufe

Encorafenib-Dosis bei Anwendung in Kombination mit Cetuximab

Anfangsdosis

300 mg einmal täglich

1. Dosisreduktion

225 mg einmal täglich

2. Dosisreduktion

150 mg einmal täglich

Wird Encorafenib dauerhaft abgesetzt, sollte auch Cetuximab abgesetzt werden.
Wird Cetuximab dauerhaft abgesetzt, sollte auch Encorafenib abgesetzt werden.
Melanom und Kolorektalkarzinom
Dosisanpassungen beim Auftreten von Nebenwirkungen sind nachstehend und in Tabelle 3 angegeben.
Neue primäre kutane maligne Erkrankungen: Keine Dosisanpassungen für Encorafenib erforderlich.
Neue primäre nicht-kutane maligne Erkrankungen mit RAS-Mutation: Es sollte erwogen werden, Encorafenib dauerhaft abzusetzen.
Tabelle 3: Empfohlene Dosisanpassungen bei Nebenwirkungen für Encorafenib in Kombination mit Binimetinib oder Cetuximab

Schweregrad der Nebenwirkunga

Encorafenib

Hautreaktionen

·Grad 2

Fortsetzung der Behandlung mit Encorafenib.
Wenn sich der Hautausschlag innerhalb von 2 Wochen unter der Behandlung verschlechtert bzw. nicht verbessert, die Behandlung mit Encorafenib bis zum Abklingen auf Grad 0 oder 1 aussetzen, danach Wiederaufnahme mit derselben Dosis.

·Grad 3

Aussetzen der Behandlung mit Encorafenib bis zum Abklingen auf Grad 0 oder 1, danach Wiederaufnahme mit derselben Dosis (bei erstmaligem Auftreten) oder mit reduzierter Dosis (bei erneutem Auftreten von Grad 3).

·Grad 4

Dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.

Palmar-plantares Erythrodysästhesiesyndrom (PPES)

·Grad 2

Fortsetzung der Behandlung mit Encorafenib und Einleitung unterstützender Massnahmen (z.B. topische Therapie).
·Wenn innerhalb von 2 Wochen trotz unterstützender Behandlung keine Besserung eintritt, die Behandlung mit Encorafenib bis zum Abklingen auf Grad 0 oder 1 aussetzen, danach Wiederaufnahme mit derselben oder einer reduzierten Dosis.

·Grad 3

Aussetzen der Behandlung mit Encorafenib, Einleitung unterstützender Massnahmen (z.B. topische Therapie) und wöchentliche Beurteilung des Patienten.
·Nach Abklingen auf Grad 0 oder 1 Wiederaufnahme auf derselben oder einer reduzierten Dosisstufe.

Uveitis einschliesslich Iritis und Iridozyklitis

·Grad 1-3

Wenn eine Uveitis Grad 1 oder 2 nicht auf eine spezifische (d.h. topische) Augenbehandlung anspricht oder bei Uveitis Grad 3 Encorafenib aussetzen und ophthalmologische Kontrolle innerhalb von 2 Wochen wiederholen.
·Wenn eine Uveitis Grad 1 auf Grad 0 abgeklungen ist, Wiederaufnahme der Behandlung mit derselben Dosis.
·Wenn eine Uveitis Grad 2 oder 3 auf Grad 0 oder 1 abgeklungen ist, Wiederaufnahme der Behandlung mit einer reduzierten Dosis.
·Wenn innerhalb von 6 Wochen keine Besserung eintritt Wiederholung der ophthalmologischen Kontrolle und dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.

·Grad 4

Dauerhaftes Absetzen von Encorafenib und Nachbeobachtung mit ophthalmologischer Überwachung.

QTc-Verlängerung

·QTcF > 500 ms und Veränderung um ≤60 ms im Vergleich zum Wert vor Behandlungsbeginn

Aussetzen der Behandlung mit Encorafenib (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Wiederaufnahme der Behandlung mit einer reduzierten Dosis Encorafenib, wenn QTcF ≤500 ms.
Wenn die QTc-Verlängerung mehr als einmal auftritt, sollten Encorafenib dauerhaft abgesetzt werden.

·QTcF > 500 ms und Anstieg um > 60 ms im Vergleich zu den Werten vor Behandlungsbeginn

Dauerhaftes Absetzen von Encorafenib (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Abnormale Leberwerte

·Grad 2 (Aspartataminotransferase [AST] oder Alaninaminotransferase [ALT] > 3 x – ≤5 x Obergrenze des Normbereichs [ULN])

Fortsetzung der Behandlung mit Encorafenib.
·Wenn innerhalb von 4 Wochen keine Besserung eintritt, die Behandlung mit Encorafenib bis zum Abklingen auf Grad 0 oder 1 bzw. auf Werte vor Behandlungsbeginn/Ausgangswerte aussetzen, danach Wiederaufnahme mit derselben Dosis.

·Erstes Auftreten von Grad 3 (AST oder ALT
> 5 x ULN und Bilirubin im Blut > 2 x ULN)

Behandlung mit Encorafenib bis zu 4 Wochen aussetzen.
·Nach Abklingen auf Grad 0 oder 1 bzw. auf Ausgangswerte Wiederaufnahme mit reduzierter Dosis.
·Wenn keine Besserung eintritt, dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.

·Erstes Auftreten von Grad 4 (AST oder ALT
> 20 x ULN)

Behandlung mit Encorafenib bis zu 4 Wochen aussetzen.
·Nach Abklingen auf Grad 0 oder 1 bzw. auf Ausgangswerte Wiederaufnahme mit reduzierter Dosis.
·Wenn keine Besserung eintritt, dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.
Oder dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.

·Erneutes Auftreten von Grad 3 (AST oder ALT
> 5 x ULN und Bilirubin im Blut > 2 x ULN)

Dauerhaftes Absetzen von Encorafenib erwägen.

·Erneutes Auftreten von Grad 4 (AST oder ALT
> 20 x ULN)

Dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.

Sonstige Nebenwirkungen

·Wiederkehrende oder nicht akzeptable Nebenwirkungen Grad 2
·Erstes Auftreten von Nebenwirkungen Grad 3

Behandlung mit Encorafenib bis zu 4 Wochen aussetzen.
·Nach Abklingen auf Grad 0 oder 1 bzw. auf das Ausgangsniveau Wiederaufnahme mit reduzierter Dosis.
·Wenn keine Besserung eintritt, dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.

·Erstes Auftreten einer Nebenwirkung Grad 4

Behandlung mit Encorafenib bis zu 4 Wochen aussetzen
·Nach Abklingen auf Grad 0 oder 1 bzw. auf das Ausgangsniveau Wiederaufnahme mit reduzierter Dosis.
·Wenn keine Besserung eintritt, dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.
Oder dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.

·Wiederkehrende Nebenwirkungen Grad 3

Dauerhaftes Absetzen von Encorafenib erwägen.

·Wiederkehrende Nebenwirkungen Grad 4

Dauerhaftes Absetzen von Encorafenib.

a Allgemeine Terminologiekriterien für Nebenwirkungen (Common Terminology Criteria for
Adverse Events) des National Cancer Institute (NCI CTCAE), Version 4.03.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten nicht-kaukasischer Abstammung
Für Patienten nicht-kaukasischer Abstammung liegen nur begrenzte Daten vor.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis schwerer Leberfunktionsstörung kann eine erhöhte Encorafenib-Exposition auftreten (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»). Die Behandlung mit Encorafenib sollte bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse A) mit Vorsicht, mit einer reduzierten Dosis von 300 mg einmal täglich erfolgen. Für Patienten mit moderater (Child-Pugh-Klasse B) oder schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse C) kann keine Dosierungsempfehlung angegeben werden, daher wird die Gabe von Encorafenib bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Ausgehend von einer populations-pharmakokinetischen Analyse ist bei Patienten mit leichter bis mässiger Nierenfunktionsstörung keine Dosisanpassung erforderlich. Für Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung liegen keine klinischen Daten mit Encorafenib vor. Daher kann die potentielle Notwendigkeit einer Dosisanpassung für Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung nicht bestimmt werden (siehe Abschnitte «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»). Encorafenib sollte bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung daher mit Vorsicht angewendet werden.
Ältere Patienten
Für ältere Patienten (ab 65 Jahre) ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Encorafenib bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahre) wurde bisher nicht nachgewiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Braftovi ist zum Einnehmen bestimmt. Die Kapseln müssen als Ganzes zusammen mit Wasser geschluckt werden. Encorafenib kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die gleichzeitige Anwendung von Encorafenib mit Grapefruitsaft sollte vermieden werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).

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