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Fachinformation zu Mavenclad®:Merck (Schweiz) AG
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Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die klinisch relevantesten unerwünschten Wirkungen, die bei MS-Patienten berichtet wurden, die in klinischen Studien über 2 Jahre Cladribin in der empfohlenen kumulativen Dosis von 3.5 mg/kg erhielten, waren Lymphopenie und Herpes Zoster. Die Inzidenz von Herpes Zoster war während einer Lymphopenie Grad 3 oder 4 (< 500 bis 200 Zellen/mm3 oder < 200 Zellen/mm3) höher als in dem Zeitraum, in dem die Patienten keine Lymphopenie Grad 3 oder 4 aufwiesen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die in der folgenden Auflistung beschriebenen unerwünschten Wirkungen beruhen auf gepoolten Daten aus klinischen MS-Studien, in denen orales Cladribin als Monotherapie in einer kumulativen Dosis von 3.5 mg/kg angewendet wurde. Die Sicherheitsdatenbank dieser Studien umfasst 923 Patienten. Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase sind mit *** gekennzeichnet.
Den nachstehend verwendeten Häufigkeitsangaben liegen die folgenden Definitionen zugrunde:
Sehr häufig (≥1/10)
Häufig (≥1/100, < 1/10)
Gelegentlich (≥1/1'000, < 1/100)
Selten (≥1/10'000, < 1/1'000)
Sehr selten (< 1/10'000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Oraler Herpes, segmentaler Herpes Zoster

Sehr selten

Tuberkulose

Nicht bekannt

Schwerwiegende, schwere und opportunistische Infektionen***

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig

Lymphopenie* (24.4 %)

Häufig

Verminderung der Neutrophilenzahl**

Erkrankungen des Immunsystems

Häufigkeit nicht bekannt

Hypersensitivität*** einschliesslich Pruritus, Urtikaria, Ausschlag, Fälle von Angioödem

Leber- und Gallenerkrankung

Häufigkeit nicht bekannt

Leberfunktionsstörung***

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig

Ausschlag, Alopezie

* enthält die Begriffe Lymphopenie und Verminderung der Lymphozytenzahl
** enthält die Begriffe Neutropenie und Verminderung der Neutrophilenzahl
*** unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Lymphopenie
In klinischen Studien entwickelten 20 % bis 25 % der Patienten, die über 2 Jahre mit einer kumulativen Cladribin-Dosis von 3.5 mg/kg als Monotherapie behandelt wurden, eine vorübergehende Lymphopenie Grad 3 oder 4. Eine Lymphopenie vom Grad 4 war bei weniger als 1 % der Patienten zu beobachten. Bei den meisten Patienten mit einer Lymphopenie Grad 3 oder 4 trat diese zwei Monate nach der ersten Cladribin-Dosis im jeweiligen Jahr auf (4.0 % bzw. 11.3 % bei Patienten mit Lymphopenie vom Grad 3 in Jahr 1 bzw. 2 sowie 0 % bzw. 0.4 % bei Patienten mit Lymphopenie vom Grad 4 in Jahr 1 bzw. 2). Es wird erwartet, dass sich die Lymphozytenwerte bei den meisten Patienten innerhalb von 9 Monaten entweder wieder normalisieren oder auf eine Lymphopenie Grad 1 zurückgehen.
Um das Risiko für eine schwere Lymphopenie zu reduzieren, müssen die Lymphozytenzahlen vor, während und nach der Behandlung mit Cladribin bestimmt (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») und strikte Kriterien zur Einleitung und Fortführung der Behandlung mit Cladribin eingehalten werden (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung»).
Maligne Erkrankungen
In klinischen Studien und bei der langfristigen Nachbeobachtung von Patienten, die eine kumulative orale Dosis von 3.5 mg/kg Cladribin erhalten hatten, wurden bei mit Cladribin behandelten Patienten häufiger maligne Erkrankungen beobachtet (10 Ereignisse in 3414 Patientenjahren [0.29 Ereignisse auf 100 Patientenjahre]) als bei Patienten, die Placebo erhielten (3 Ereignisse in 2022 Patientenjahren [0.15 Ereignisse auf 100 Patientenjahre]) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Dies umfasste unter anderem Haut-, Ovar-, Schilddrüsen-, Brust- oder Pankreaskarzinome.
Leberfunktion
Nach der Marktzulassung wurden Fälle von Leberschädigungen, einschliesslich symptomatischer Hepatitis und meist vorübergehendem Anstieg der Transaminasen und des Bilirubins, mit unbekannter Häufigkeit im Zusammenhang mit der Verabreichung von Mavenclad beobachtet, insbesondere bei Patienten mit bekannten Lebererkrankungen und / oder früheren Episoden einer medikamenteninduzierten Leberschädigung in Verbindung mit anderen Arzneimitteln.
Infektionen
Schwerwiegende, schwere und opportunistische Infektionen durch Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze (einschliesslich Fälle mit tödlichem Verlauf) können unter der Behandlung mit Mavenclad auftreten. Neben den bereits bekannten opportunistischen Infektionen (Varicella-Zoster, Tuberkulose) wurde nach der Marktzulassung über schwere und schwerwiegende opportunistische Infektionen wie Nokardiose, Varicella-Zoster-Infektionen, Histoplasmose, Kryptokokkose und Toxoplasmose berichtet. Opportunistische Infektion wurden unabhängig vom Auftreten einer Lymphopenie beschrieben.
Die am häufigsten beobachteten schwerwiegenden Infektionen betrafen die Atemwege, den Urogenitaltrakt, sowie nicht spezifizierte Infektionen; es wurde jedoch auch über Infektionen des Gastrointestinaltraktes, von Haut, Ohr und Auge berichtet. Während eines fünfjährigen Beobachtungszeitraumes war die Häufigkeit schwerwiegender und schwerer Infektionen zu Beginn und am Ende des ersten Behandlungsjahres am grössten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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