Unerwünschte WirkungenTransthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM)
Es wurden unerwünschte Wirkungen aus klinischen Studien und der Postmarketing-Erfahrung von Patienten mit Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) ausgewertet. Die klinischen Sicherheitsdaten sind aus 3 klinischen Studien gepoolt, einschliesslich einer placebokontrollierten Studie über 30 Monate (441 Patienten, davon erhielten 264 Tafamidis-Meglumin und 177 Placebo) (siehe Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»), einer unkontrollierten, offenen Langzeit-Verlängerungsstudie über bis zu 10 Jahren (31 Patienten) und einer unkontrollierten, offenen Langzeit-Verlängerungsstudie zur Sicherheit über 60 Monate (1728 Patienten, von denen 170 in der vorangegangenen placebokontrollierten Studie Tafamidis-Meglumin erhalten hatten). Die Langzeit-Verlängerungsstudie umfasste Teilnehmer, die in der 30-monatigen placebokontrollierten Studie eine 30-monatige verblindete Behandlung abgeschlossen hatten (Kohorte A), und Teilnehmer mit ATTR-CM, die zuvor nicht an der 30-monatigen placebokontrollierten Studie teilgenommen hatten (Kohorte B).
Die gepoolten klinischen Sicherheitsdaten spiegeln die Exposition von 1853 Patienten mit ATTR-CM gegenüber einmal täglich entweder Tafamidis-Meglumin (20 mg oder 80 mg [verabreicht als vier Kapseln zu 20 mg]) oder Tafamidis (61 mg) über durchschnittlich 31.1 Monate (zwischen 1 Tag und 111 Monaten) wider. Die Population umfasste erwachsene Patienten mit Diagnose einer ATTR-CM, von denen die Mehrheit (etwa 92%) zu Beginn der Studie mit einer Herzinsuffizienz und einer Einteilung in Klasse II oder III gemäss New York Heart Association (NYHA) diagnostiziert worden ist.
In der placebokontrollierten Studie über 30 Monate traten folgende unerwünschten Ereignisse häufiger bei Patienten, die mit 80 mg oder 20 mg Tafamidis-Meglumin pro Tag behandelt wurden, im Vergleich zu mit Placebo behandelten Patienten auf:
·Flatulenz (8 Patienten [4.5%] unter 80 mg Tafamidis-Meglumin und 2 Patienten [2.3%] unter 20 mg Tafamidis-Meglumin gegenüber 3 Patienten [1.7%] unter Placebo) und
·Anstieg im Leberfunktionstest (6 Patienten [3.4%] unter 80 mg Tafamidis-Meglumin und 2 Patienten [2.3%] unter 20 mg Tafamidis-Meglumin gegenüber 2 Patienten [1.1%] unter Placebo).
·Gleichgewichtsstörungen (15 Patienten [8.5%] unter 80 mg Tafamidis-Meglumin und 2 Patienten [2.3%] unter 20 mg Tafamidis-Meglumin gegenüber 2 Patienten [1.1%] unter Placebo.
·Hautulcus (7 Patienten [4.0%] unter 80 mg Tafamidis-Meglumin und 3 Patienten [3.4%] unter 20 mg Tafamidis-Meglumin gegenüber 1 Patient [0.6%] unter Placebo.
·Katarakt (9 Patienten [5.1%] unter 80 mg Tafamidis-Meglumin und 3 Patienten [3.4%] unter 20 mg Tafamidis-Meglumin gegenüber 2 Patienten [1.1%] unter Placebo.
·Aktinische Keratose (3 Patienten [1.7%] unter 80 mg Tafamidis-Meglumin und 3 Patienten [3.4%] unter 20 mg Tafamidis-Meglumin. In der mit Placebo behandelten Gruppe wurde dieser unerwünschte Effekt nicht beobachtet.
Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Einnahme von Tafamidis und dem Auftreten dieser unerwünschten Ereignisse wurde nicht bewiesen.
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen in den gepoolten klinischen Sicherheitsdaten waren Diarrhoe (7.7%), Pruritus (3.4%) und Hautausschlag (2.2%).
Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden bekannt).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhoe*.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Pruritus*, Hautausschlag*.
* Identifiziert als unerwünschte Wirkung nach der Markteinführung; Häufigkeitskategorie basierend auf der Inzidenz in den klinischen Studien.
Transthyretin-Amyloidose mit Polyneuropathie (ATTR-PN) (Indikation ohne Marktzulassung in der Schweiz)
Unerwünschte Wirkungen bei der Behandlung der ATTR-PN mit Tafamidis-Meglumin 20 mg
Die nachfolgenden unerwünschten Wirkungen für Vyndaqel wurden in einer zulassungsrelevanten 18-monatigen, multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studie (Fx-005) bei erwachsenen Patienten (N=128) mit Transthyretin-Amyloidose mit symptomatischer Polyneuropathie (ATTR-PN) im Stadium 1 beobachtet, die mit einmal täglich 20 mg Tafamidis-Meglumin (n=65) oder Placebo (n=63) behandelt wurden. Vyndaqel ist in der Schweiz für diese Indikation nicht zugelassen.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Harnwegsinfekte (23%), Vaginalinfekte (12%).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Diarrhoe (26%), Oberbauchschmerzen (12%).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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