Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenRückverfolgbarkeit
Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.
Keine Überwindung der Blut-Hirn-Schranke
Es ist nicht zu erwarten, dass Xenpozyme die Blut-Hirn-Schranke überwindet oder Manifestationen der Erkrankung im Zentralnervensystem (ZNS) beeinflusst.
Infusionsbedingte Reaktionen (IAR; infusion-associated reactions)
In klinischen Studien traten bei ca. 60 % der mit Xenpozyme behandelten Patienten IAR auf. Zu diesen IAR zählten Überempfindlichkeitsreaktionen und Akute-Phase-Reaktionen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die häufigsten IAR waren Kopfschmerzen, Urtikaria, Fieber, Übelkeit und Erbrechen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). IAR traten normalerweise während der Dauer der Infusion bis zu 24 Stunden nach Abschluss der Infusion auf.
Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen, einschliesslich Todesfälle, sind nach Überdosierung während der Dosissteigerungsphase aufgetreten (siehe «Überdosierung»). Um das Risiko solcher Reaktionen zu vermindern, sind die Dosierungsempfehlungen gemäss «Dosierung/Anwendung» sowie die Anleitungen zur Zubereitung und Handhabung (siehe «Sonstige Hinweise» und «Zubereitung der Infusionslösung gemäss Dosierung») zu befolgen.
Überempfindlichkeit einschliesslich Anaphylaxie
Von Patienten, die mit Xenpozyme behandelt wurden, sind Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anaphylaxie berichtet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). In klinischen Studien traten Überempfindlichkeitsreaktionen bei 9 (22,5 %) erwachsenen und 9 (45 %) pädiatrischen Patienten auf, darunter ein pädiatrischer Patient mit Anaphylaxie.
Leichte bis mittelschwere Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria, Erythem, Pruritus, Hautausschlag und Angioödem wurden bei mehr als einem erwachsenen Patienten berichtet. Bei pädiatrischen Patienten war mehr als ein Patient von leichten bis mittelschweren Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria, Erythem, Hautausschlag und Pruritus betroffen.
Die Patienten sollten während der Infusion und für einen gemäss klinischer Beurteilung angemessenen Zeitraum danach engmaschig überwacht werden. Die Patienten sind über die möglichen Symptome einer Überempfindlichkeit/Anaphylaxie aufzuklären und anzuweisen, bei Auftreten von Symptomen unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen. Die Behandlung der IAR richtet sich nach dem Schweregrad der Anzeichen und Symptome und kann eine vorübergehende Unterbrechung der Infusion von Xenpozyme, Senkung der Infusionsgeschwindigkeit und/oder eine geeignete medizinische Behandlung umfassen.
Bei schwerer Überempfindlichkeitsreaktion oder Anaphylaxie ist Xenpozyme unverzüglich abzusetzen und eine geeignete medizinische Behandlung ist einzuleiten. Der Patient, bei dem es in der klinischen Studie zu Anaphylaxie kam, unterzog sich einer individuell angepassten Desensibilisierungstherapie, die es ihm ermöglichte, die langfristige Behandlung mit Xenpozyme in der empfohlenen Erhaltungsdosis wieder aufzunehmen. Der verschreibende Arzt bzw. die verschreibende Ärztin muss die Risiken und den Nutzen der erneuten Gabe von Xenpozyme nach einer Anaphylaxie oder schweren Überempfindlichkeitsreaktion abwägen. Wird eine erneute Verabreichung von Xenpozyme nach einer Anaphylaxie in Erwägung gezogen, sollte sich der verschreibende Arzt bzw. die verschreibende Ärztin hinsichtlich der erneuten Verabreichung mit dem lokalen Vertreter von Sanofi beraten. Bei solchen Patienten ist bei der erneuten Verabreichung von Xenpozyme äusserste Vorsicht geboten, und es muss eine geeignete Ausrüstung für Wiederbelebungsmassnahmen verfügbar sein.
Bei leichten oder mittelschweren IAR können die Infusionsgeschwindigkeit verlangsamt oder die Infusion vorübergehend unterbrochen, die Dauer der einzelnen Schritte bei einer Einzelinfusion verlängert und/oder die Dosis von Xenpozyme verringert werden. Wenn bei einem Patienten eine Dosisreduktion erforderlich ist, sollte die erneute Dosissteigerung gemäss dem in Tabelle 1 für Erwachsene und in Tabelle 2 für Kinder und Jugendliche beschriebenen Schema erfolgen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Patienten können zur Vermeidung oder Verringerung allergischer Reaktionen mit Antihistaminika, Antipyretika und/oder Glukokortikoiden vorbehandelt werden.
Immunogenität
Bei erwachsenen sowie pädiatrischen Patienten wurde davon berichtet, dass während der klinischen Studien behandlungsbedingte Antikörper gegen das Arzneimittel (ADA, anti-drug antibodies) auftraten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). IAR und Überempfindlichkeitsreaktionen können unabhängig von sich entwickelnden ADA auftreten. Die Mehrheit der IAR und Überempfindlichkeitsreaktionen war von leichter oder mittelschwerer Ausprägung und mit klinischen Standardverfahren zu behandeln.
Bei Patienten, bei denen eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion auf Olipudase alfa auftrat, kann ein IgE-Test auf ADA in Erwägung gezogen werden.
Auch wenn in den klinischen Studien kein Verlust der Wirksamkeit berichtet wurde, kann ein IgG-Test auf ADA in Erwägung gezogen werden für den Fall, dass das Ansprechen auf die Therapie nachlässt.
Vorübergehende Erhöhungen der Transaminasewerte
Während der Dosissteigerungsphase von Xenpozyme wurden bei 4 erwachsenen und 7 pädiatrischen Patienten vorübergehende Erhöhungen der Transaminasewerte (ALT oder AST) innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach der Infusion berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Zum Zeitpunkt der nächsten vorgesehenen Infusion waren diese erhöhten Transaminasewerte im Allgemeinen auf die Werte vor der Infusion von Xenpozyme zurückgegangen.
Die Transaminasewerte (ALT und AST) sollten einen Monat vor Einleitung der Xenpozyme-Therapie bestimmt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»). Während der Dosissteigerung oder bei Wiederaufnahme der Behandlung nach ausgelassenen Dosen, sollten die Transaminasewerte innerhalb von 72 Stunden vor der nächsten Xenpozyme-Infusion bestimmt werden. Wenn die Transaminasewerte zu Beginn bzw. vor einer Infusion während der Dosissteigerung mehr als das 2-fache der ULN (Upper Limit of Normal, oberer Grenzwert einer Standardnormalverteilung) betragen, sollten die Transaminasewerte zusätzlich innerhalb von 72 Stunden nach dem Ende der Infusion bestimmt werden. Wenn die Transaminasewerte über den Ausgangswert hinaus erhöht sind und mehr als das 2-fache der ULN betragen, kann die Xenpozyme-Dosis gemäss klinischer Beurteilung angepasst (erneute Gabe der vorherigen Dosis oder reduzierte Dosis) oder die Behandlung vorübergehend ausgesetzt werden.
Nach Erreichen der empfohlenen Erhaltungsdosis kann die Untersuchung der Transaminasewerte im Rahmen der routinemässigen klinischen Behandlung der ASMD erfolgen.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 0,60 mg Natrium pro 4-mg-Durchstechflasche oder 3,02 mg Natrium pro 20-mg-Durchstechflasche, entsprechend 0,03 % beziehungsweise 0,15 % der von der WHO für einen Erwachsenen oder Jugendlichen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g und ≤0,08 % beziehungsweise ≤0,38 % der für ein Kind unter 16 Jahren maximal vertretbaren täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
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