Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen waren Reaktion im Zusammenhang mit der Infusion (30.0%) und Ausschlag (Medikamentenausschlag) (21.5%), zumeist nicht schwerwiegend, mit dem Schweregrad 1 oder 2.
Schwere Nebenwirkungen waren respiratorische Insuffizienz des Schweregrades 4 (0.9%), Nebenwirkungen des Schweregrades 5 waren Polymyositis und Sepsis (jeweils 0.4%).
Die am häufigsten berichteten schwerwiegenden Nebenwirkungen waren Pneumonie und Fieber (jeweils 1.7%), und Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion und Zellulitis (jeweils 1.3%).
Tabellarische Auflistung der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1000, <1/100); selten (≥1/10'000, <1/1000); sehr selten (<1/10'000); nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). Innerhalb jeder Häufigkeitsklasse werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad dargestellt.
Tabelle: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Patienten, die POTELIGEO erhalten (N=233) und unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphasea
Systemorganklasse (SOC)
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Häufigkeit
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Nebenwirkung
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Häufig
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Anämie, Neutropenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Lymphozytenzahl vermindert
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Endokrine Erkrankungen
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Häufig
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Hypothyreose
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Sehr häufig
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Obstipation (9.9%), Diarrhö (20.6%), Übelkeit (18.0%)
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Häufig
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Erbrechen, Stomatitis
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Sehr häufig
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Ermüdung (21.5%), Ödem peripher (10.7%), Fieber (17.6%)
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Leber- und Gallenerkrankungen
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Gelegentlich
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Akute Hepatitis, Hepatitis
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Häufig
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Alaninaminotransferase erhöht, Aspartataminotransferase erhöht, alkalische Phosphatase im Blut erhöht
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Sehr häufig
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Infektionen (64.8%)b
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Häufig
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Infektionen der oberen Atemwege
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
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Sehr häufig
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Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion (30.0%)
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
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Gelegentlich
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Tumorlyse-Syndrom
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Erkrankungen des Nervensystems
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Sehr häufig
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Kopfschmerz (14.2%)
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
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Sehr häufig
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Medikamentenausschlag (einschliesslich Hautausschlag) (21.5%)
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Unbekannt
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Granulomaa ()
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a unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase, die Häufigkeit ist unbekannt
b Follikulitis, Zellulitis, Candidose, Pneumonie, Sepsis, Hautinfektion, Otitis externa, Herpes zoster, Hautinfektion mit Staphylokokken, Harnwegsinfektion, Herpes simplex und Cytomegalie-Virus
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen
Dermatologische Reaktionen
Bei Patienten, die POTELIGEO erhielten, sind Fälle von Medikamentenausschlag (Arzneimittelexanthem) aufgetreten. Die Mehrzahl der behandlungsassoziierten dermatologischen Reaktionen waren vom Schweregrad 1 oder 2 (91%).
Bei 4.3% aller Patienten trat ein Medikamentenausschlag des Schweregrades ≥3 auf. Hinsichtlich der Latenzzeit bis zum Auftreten eines Ereignisses konnte keine bestimmte Tendenz festgestellt werden: Es traten sowohl früh als auch spät einsetzende Ereignisse auf.
Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion
Infusionsreaktionen wurden bei 30% der mit POTELIGEO behandelten Patienten beobachtet. Die behandlungsassoziierten Infusionsreaktionen waren mehrheitlich (95%) vom Schweregrad 1 oder 2 und traten während oder kurz nach der ersten Infusion auf.
Bei 1.3% aller Patienten traten schwere (Grad 3) Reaktionen auf.
Die Inzidenz von Infusionsreaktionen war nach der ersten Infusion am höchsten (28.8% der Probanden) und ging nach zwei oder mehr Infusionen auf ≤3.8% zurück.
Die bei etwa 6% der Patienten vorgekommenen Infusionsunterbrechungen ereigneten sich zumeist (etwa 90%) während des ersten Mogamulizumab-Behandlungszyklus.
Weniger als 1% der in der Studie 0761-010 behandelten Patienten brachen die Behandlung aufgrund von Infusionsreaktionen ab.
Schwerwiegende Infektionen
Wegen der, durch die Hauterkrankung gestörten Hautintegrität und der immunsuppressiven Wirkungen extrakutaner Manifestationen, besteht bei Patienten mit MF oder SS ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Infektion, und die Behandlung mit Mogamulizumab kann dieses Risiko erhöhen. Bei 14.6% der Patienten, die Mogamulizumab erhielten, wurden schwerwiegende Infektionen einschliesslich Sepsis, Pneumonie und Hautinfektionen beobachtet. Die Latenzzeit bis zum Eintritt des Ereignisses nach der ersten Dosis variierte erheblich. Die meisten Infektionen bildeten sich zurück (89.8 %). In der klinischen Studie (0761-010) gab es 2 Berichte über respiratorische Insuffizienz mit tödlichem Ausgang bei Patienten mit schwerer Pneumonie, wobei die Ereignisse mehr als 9 Monate nach Beginn der Behandlung mit Mogamulizumab auftraten.
Immunogenität
In klinischen Studien wurden nach POTELIGEO-Infusion bei erwachsenen Patienten mit T-Zell-Leukämie-Lymphom oder kutanem T-Zell-Lymphom ungefähr 14% der Patienten (44 von 313 auswertbaren Patienten) positiv auf therapiebedingte Anti-Mogamulizumab-Antiköper getestet. Es wurden keine Patienten mit neutralisierenden Antikörpern identifiziert.
Sicherheit nach der letzten Dosis
Von den 320 Probanden mit Mogamulizumab-Exposition in der Studie 0761-010 hatten 21 (6.6%) mindestens eine schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkung (SUAW), die innerhalb von 90 Tagen nach dem Datum der letzten Gabe des Prüfpräparates auftrat.
Dabei wurden SUAWs, die bei mehr als einem Patienten auftraten, unter folgenden Systemorganklassen (SOC) erfasst: Infektionen und parasitäre Erkrankungen (7 [2.2%] Patienten), Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort (5 [1.6%] Patienten), Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums (4 [1.3%] Patienten), Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen (3 [0.9%] Patienten), Leber- und Gallenerkrankungen (2 [0.6%] Patienten) und Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen (2 [0,6%] Patienten). Für alle übrigen SOCs wurden SUAWs bei 1 Patienten (0,3%) berichtet.
Das in den 90 Tagen nach der letzten Mogamulizumab-Dosis beobachtete Sicherheitsprofil stimmt mit dem während der Behandlung mit der Studienmedikation beobachteten überein.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten (≥65 Jahre) entsprach das Sicherheitsprofil im Allgemeinen dem erwachsener Patienten. Eine Ausnahme bildeten dermatologische Reaktionen (54.5%) und Infusionsreaktionen (33.3%), die bei älteren Probanden häufiger auftraten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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