ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Slinda®, Filmtabletten:Exeltis Suisse SA
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Interaktionen

Anmerkung: Um potentielle Interaktionen zu erkennen, sollten auch die Fachinformationen von gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln konsultiert werden.
Die nachfolgenden Interaktionen wurden in der Literatur (hauptsächlich unter kombinierten hormonalen Kontrazeptiva, teilweise aber auch unter Gestagen-Monopräparaten) beschrieben.
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Drospirenon
Enzyminduktoren
Interaktionen zwischen hormonalen Kontrazeptiva und Arzneimitteln oder pflanzlichen Produkten, welche mikrosomale Enzyme (insbesondere Cytochrom-P450 Enzyme) induzieren und dadurch die Clearance von Sexualhormonen erhöhen können, können zu einer Verminderung der Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva sowie zu unregelmässigen Blutungen führen. Dies gilt z.B. für Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Felbamat, Modafinil, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin und Topiramat sowie für Produkte, welche Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.
Eine Enzyminduktion kann bereits nach einigen Tagen der Einnahme auftreten. Die maximale Enzyminduktion wird im Allgemeinen nach 2–3 Wochen beobachtet und kann nach dem Absetzen während mindestens 4 Wochen andauern.
Frauen, die kurzfristig mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden, sollten dazu aufgefordert werden, vorübergehend zusätzlich zu Slinda eine nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode anzuwenden oder eine andere Art der Kontrazeption zu wählen. Die Barrieremethode soll während der gleichzeitigen Anwendung der Arzneimittel sowie für weitere 28 Tage nach deren Absetzen verwendet werden.
Wenn die Therapie über das Einnahmeende der wirkstoffhaltigen Filmtabletten des Blisters von Slinda hinausgeht, sollen die (grünen) Placebo-Filmtabletten nicht eingenommen, sondern nach der letzten wirkstoffhaltigen (weissen) Tablette soll sofort mit dem nächsten Blister begonnen werden.
Bei Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln, welche zu einer Enzyminduktion in der Leber führen, sollten alternative (nicht hormonale) Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.
Darüber hinaus ist bekannt, dass verschiedene Inhibitoren der HIV/HCV-Protease (z.B. Nelfinavir, Boceprevir, Telaprevir) und der nichtnukleosidischen Reverse Transkriptase (z.B. Efavirenz, Nevirapin) sowie deren Kombinationen zu einer Erniedrigung oder einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Gestagenen führen können. Diese Veränderungen können in einigen Fällen klinisch relevant sein.
Insbesondere sind Proteaseinhibitoren wie Ritonavir oder Nelfinavir (einschliesslich deren Kombinationen) zwar als starke Inhibitoren von CYP3A4 bekannt, können jedoch bei gleichzeitiger Anwendung mit Steroidhormonen enzyminduzierende Eigenschaften aufweisen und dadurch die Plasmaspiegel von Gestagenen reduzieren.
Enzyminhibitoren
Starke und moderate CYP3A4-Inhibitoren wie Azol-Antimykotika (Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Fluconazol), Makrolid-Antibiotika (Clarithromycin, Erythromycin), Cobicistat, Diltiazem, Verapamil oder Grapefruitsaft können die Plasmakonzentrationen von Gestagenen erhöhen und dadurch zum vermehrten Auftreten unerwünschter Wirkungen führen.
In einer Studie mit Mehrfachdosierung führte die tägliche Verabreichung des starken CYP3A4-Inhibitors Ketoconazol in Kombination mit einem Drospirenon-haltigen CHC über 10 Tage zu einer Erhöhung der AUC(0-24 h) von Drospirenon auf etwa das 2.7fache.
Einfluss von Drospirenon auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Hormonale Kontrazeptiva können – durch verschiedene Interaktionsmechanismen – auch die Pharmakokinetik einiger anderer Arzneimittel beeinflussen. Sie können die hepatischen mikrosomalen Enzyme hemmen oder die hepatische Konjugation, insbesondere die Glucuronidierung, induzieren. Entsprechend können die Plasma- und Gewebekonzentrationen anderer Arzneimittel entweder erhöht (z.B. Cyclosporin) oder gesenkt (z.B. Lamotrigin, siehe unten) werden. Weiter kann auch die pharmakologische Wirkung folgender Arzneimittelgruppen beeinflusst werden: Analgetika, Antidepressiva, Antidiabetika, Antimalariamittel, einige Benzodiazepine, einige β-Blocker, Kortikosteroide, orale Antikoagulantien und Theophyllin. Nicht in allen Fällen sind die aus diesen Interaktionen resultierenden Veränderungen der Plasmaspiegel klinisch relevant. Drospirenon zeigte in vitro eine schwache bis moderate Hemmung der Cytochrom-P450-Enzyme CYP1A1, CYP2C9, CYP2C19 und CYP3A4. Basierend auf den Befunden klinischer Interaktionsstudien (mit 3 mg Drospirenon) mit Omeprazol, Simvastatin und Midazolam als Markersubstraten sind Interaktionen von Drospirenon mit dem Cytochrom-P450-vermittelten Metabolismus anderer Wirkstoffe jedoch unwahrscheinlich.
Lamotrigin
Eine Interaktionsstudie mit dem Antiepileptikum Lamotrigin und einem kombinierten oralen Kontrazeptivum (30 µg Ethinylestradiol/150 µg Levonorgestrel) zeigte eine klinisch relevante Steigerung der Lamotrigin-Clearance mit einer entsprechenden signifikanten Abnahme der Lamotrigin-Plasmaspiegel, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht wurden. Eine derartige Senkung der Plasmakonzentrationen kann mit einer reduzierten Anfallskontrolle einhergehen. Es ist nicht bekannt, inwieweit diese Befunde auf ein Gestagen-Monopräparat wie Slinda übertragbar sind. Beginnt eine Patientin, welche Lamotrigin einnimmt, neu mit der Anwendung von Slinda, kann eine Anpassung der Lamotrigindosis erforderlich sein, und die Lamotrigin-Konzentration sollte zu Beginn der Therapie engmaschig überwacht werden. Hierbei ist insbesondere auch zu beachten, dass es zu einem deutlichen Anstieg des Lamotriginspiegels (unter Umständen in den toxischen Bereich) kommen könnte, wenn das hormonale Kontrazeptivum abgesetzt wird.
Pharmakodynamische Interaktionen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Slinda zusammen mit Arzneimitteln, welche das Serumkalium erhöhen (insbesondere Aldosteron-Antagonisten, andere kaliumsparenden Diuretika, ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten) sollte der Kaliumspiegel im Serum überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Publizierte Studien fanden allerdings bei Patientinnen mit normaler Nierenfunktion bei gleichzeitiger Einnahme Drospirenon-haltiger CHC zusammen mit ACE-Hemmern oder NSAIDs (z.B. Indometacin) keinen klinisch relevanten Einfluss auf das Serumkalium.

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home