Unerwünschte WirkungenIm Rahmen der klinischen Entwicklung wurden 467 Patienten mit NexoBrid in acht klinischen Studien behandelt, wovon zwei randomisierte und kontrollierte offene Phase-3-Studien waren.
Die primäre Sicherheitsbewertung basiert auf der integrierten Analyse von diesen zwei Studien bei 177 Patienten, die mit NexoBrid behandelt wurden.
Die am häufigsten beschriebenen Nebenwirkungen nach Anwendung von NexoBrid sind eine vorübergehende Pyrexie/Hyperthermie (bei 15,3 % der, mit NexoBrid behandelten, Patienten) und Schmerzen (4,5 %).
Die schwerwiegenden Nebenwirkungen, die bei mehr als einem Patienten (≥ 1,1 %) auftraten, waren nach Vorzugsbenennung: Sepsis und bakterielle Wundinfektion.
Die Nebenwirkungen werden unten aufgeführt.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10)
Häufig (≥1/100, <1/10)
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100)
Selten (≥1/10.000, <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Die im Folgenden angegebenen Häufigkeiten von Nebenwirkungen beziehen sich auf die Anwendung von NexoBrid zur Eschar-Entfernung bei tiefen Verbrennungen (Grad IIb und III, „deep partial“ und „full thickness“) im Rahmen von Behandlungsprotokollen, die eine lokale Antiseptika-Behandlung, die empfohlene Analgesie und die Bedeckung des Wundbereichs mit einem Okklusivverband über 4 Stunden (um NexoBrid nach Applikation auf der Wunde zu halten) vorsahen.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Wundinfektion
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Wundkomplikationen (einschließlich Austrocknung der Wunde, Vertiefung der Wunde, Wiedereröffnung der Wunde, Transplantatverlust/Transplantatversagen und lokale Hämatome)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Pyrexie/Hyperthermie
Häufig: Lokale Schmerzen
Herzerkrankungen
Häufig: Tachykardie
Störungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Schwerwiegende allergische Reaktionen einschließlich Anaphylaxiea
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Immunogenität
Die DETECT-Studie umfasste Immunogenitätstests von Proben, die vor und zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Behandlung mit NexoBrid untersucht wurden (Baseline, Tag 28, Tag 56, 6 Monate und 24 Monate).
Zu Studienbeginn (Baseline) waren 39,4 % (26/66) der getesteten Personen Antikörper-positiv gegen NexoBrid, was möglicherweise auf eine frühere Sensibilisierung gegenüber aus Ananas stammenden Proteinen und Glykoproteinen mit kreuzreagierenden Kohlenhydratdeterminanten zurückführen könnte.
Die Inzidenz der während der Behandlung entwickelten Antikörper betrug 92,4 % (61/66), wovon 62,3 % (38/61) der Patienten, die zu Studienbeginn negativ waren, und 37,7 % (23/61), die zu Studienbeginn positiv waren und einen mindestens vierfachen Anstieg der Antikörpertiter nach der Behandlung erfuhren.
Der Zeitpunkt des Auftretens von Antikörpern während der Behandlung (erhöhte Antikörpertiter) stimmte mit einer affinitätsgereiften Immunantwort auf ein xenogenes Protein überein (100 % Serokonversion nach 4 Wochen), und die Antwort war anhaltend (mindestens 24 Monate).
Es gab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem maximalen Antikörpertiter nach der Behandlung und entweder der Gesamtdosis von NexoBrid (in Gramm) oder der mit TBSA behandelte Dosis. Es gab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen der Wirksamkeit (vollständige Eschar-Entfernung) und dem Antikörpertiter vor oder nach der Behandlung. Es konnte kein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von Antikörpern vor der Behandlung und dem Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen hergestellt werden.
Pädiatrische Population
Sicherheitsdaten für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wurden noch nicht erstellt.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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