Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEs können Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Kortikosteroiden beobachtet werden. Clobetasol propionat sollte daher bei Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber anderen Kortikosteroiden vorsichtig angewendet werden.
Kortikosteroide können Symptome einer allergischen Hautreaktion auf einen der Bestandteile des Präparats maskieren. Treten Anzeichen einer Überempfindlichkeit auf, so ist das Präparat sofort abzusetzen.
Die Behandlung von grossen Flächen, die Anwendung über eine längere Zeit und das Verwenden von Okklusivverbänden kann die Absorption von Kortikosteroiden erhöhen und somit zu einem erhöhten Risiko von systemischen Nebenwirkungen führen. In solchen Fällen soll die Applikation nur unter regelmässiger ärztlicher Überwachung erfolgen, besonders im Hinblick auf Suppression der endogenen Kortikosteroidproduktion.
Bei einigen Patienten können Manifestationen eines Hyperkortizismus (Cushing-Syndrom), von Hyperglykämie und Glucosurie, sowie eine reversible Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren Achse (HPA-Achse) infolge einer erhöhten systemischen Resorption von topischen Kortikosteroiden zu einer Nebennierenrindeninsuffizienz führen.
Im Zusammenhang mit der systemischen Resorption von topischen Kortikosteroiden sind Fälle von Wachstumsverzögerung bei Kindern aufgetreten.
Ein plötzlicher Therapieunterbruch kann zu einer akuten Nebenniereninsuffizienz führen.
Wegen der Gefahr einer HPA-Achsensuppression und möglicher systemischer unerwünschter Wirkungen wird Clobetasol LEMAN Shampoo für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen zwischen 2 und 18 Jahren nicht empfohlen. Kinder unter 2 Jahren: siehe «Kontraindikationen».
Bei langandauernder Behandlung mit starkwirksamen Dermatokortikosteroiden können u.a. atrophische Veränderungen, Infektionen, Teleangiektasien der Haut oder eine Suppression der HPA-Achse auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
In der Psoriasis-Behandlung kann die Anwendung von Kortikosteroiden mit einem gewissen Risiko verbunden sein, da es zu Rückfällen (Rebound-Effekt), Toleranzentwicklung, Auslösung einer generalisierten Psoriasis pustulosa und Entwicklung einer lokalen oder systemischen Toxizität infolge der herabgesetzten Barrierefunktion der Haut kommen kann. Eine sorgfältige Überwachung des Patienten ist deshalb wichtig.
Clobetasol propionat darf nicht auf intertriginösen (Achselhöhle und genitoanalen Regionen) und anderen erosiven Hautstellen angewendet werden, da dies zu einem erhöhtem Risiko von topischen Nebenwirkungen, wie z.B. atrophischen Hautveränderungen, Teleangiektasien oder Cortisol-induzierter Dermatitis, führen kann.
Infizierte Hautläsionen sollten nicht mit Lokalsteroiden behandelt werden. Sollte sich eine entzündliche Hautläsion während der Steroidbehandlung infizieren, ist eine geeignete antimikrobielle Therapie angezeigt. Eine Ausbreitung der Infektion erfordert den Abbruch der lokalen Steroidbehandlung.
Der Patient ist anzuweisen, das Präparat nur für seine aktuellen Hautleiden zu gebrauchen und es nicht an andere Personen weiterzugeben.
Clobetasol LEMAN Shampoo darf nicht in die Nähe der Augen oder Augenlider gelangen. Falls Clobetasol propionat ins Auge gelangt, sollte das Auge jeweils von innen nach aussen mit viel Wasser gespült werden. Eine Anwendung in der Nähe von offenen Flammen sollte vermieden werden.
Sehstörung
Bei der systemischen und topischen (einschliesslich intranasaler, inhalativer und intraokularer) Anwendung von Korticosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Abklärung möglicher Ursachen der Sehstörung in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie die zentrale seröse Chorioretinopathie (CSCR), über die nach systemischer und topischer Anwendung von Korticosteroide berichtet wurde.
Osteonekrose, schwerwiegende Infektionen und Immunsuppression
Fälle von Osteonekrosen, schweren Infektionen (einschliesslich nekrotisierender Fasziitis), und systhemischer Immunsuppression (teilweise in reversiblem Kaposi Sarkom resultierend) wurden bei Langzeitanwendung von Clobetasolpropionat in höheren als den empfohlenen Dosierungen berichtet (siehe «Dosierung/Anwendung»). In manchen Fällen wendeten Patienten gleichzeitig andere stark wirksame orale/topische Kortikosteroide oder Immunsupressiva (z.B. Methotrexate, Mycophenolat-Mofetil) an. Wenn die Behandlung mit einem lokalen Kortikosteroid über 4 Wochen hinaus klinisch begründet gerechtfertigt ist, soll ein weniger stark wirksames Kortikosteroid-Präparat in Betracht gezogen werden.
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