Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenHerzinsuffizienz durch systolische Dysfunktion
Mavacamten verringert LVEF und kann Herzinsuffizienz durch systolische Dysfunktion auslösen, definiert als symptomatische LVEF <50%. Patienten, die an schweren interkurrenten Erkrankungen wie schweren Infektionen oder Herzrhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern oder anderen unkontrollierten Tachyarrhythmien) leiden oder Patienten, die sich einer grösseren Herzoperation unterziehen, können ein höheres Risiko einer systolischen Dysfunktion haben und Herzinsuffizienz entwickeln (siehe «Unerwünschte Nebenwirkungen»). Der klinische Zustand und die LVEF des Patienten soll vor und regelmässig während der Behandlung beurteilt und die Camzyos Dosis entsprechend angepasst werden (siehe «Dosierung/Anwendung»). Neue oder sich verschlechternde Dyspnoe, Brustschmerzen, Müdigkeit, Palpitationen, Ödeme der Beine oder Anstieg des N-terminalen Hormon Typ B natriuretischen Peptids (NTproBNP) können Anzeichen und Symptome systolischer Dysfunktion sein. Die Herzfunktion sollte folglich überprüft werden.
Asymptomatische LVEF-Reduktion, interkurrente Erkrankungen und Arrhythmien sollten bei der Dosierung berücksichtigt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
LVEF sollte vor dem Beginn der Behandlung gemessen und danach engmaschig überwacht werden. Ein Behandlungsunterbruch ist möglicherweise notwendig, um sicherzustellen, dass die LVEF bei ≥50% bleibt. Die Initiierung der Behandlung mit Camzyos bei Patienten mit einer LVEF <55% wird nicht empfohlen. (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Risiko einer Herzinsuffizienz oder Verlust des Ansprechens auf Mavacamten aufgrund von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Mavacamten wird hauptsächlich durch P450 (CYP) 2C19 und CYP3A4 verstoffwechselt, was zu den folgenden Arzneimittelwechselwirkungen führen kann:
·Die Initiierung oder Erhöhung der Dosis eines CYP2C19-Inhibitors oder eines starken oder eines moderaten CYP3A4-Inhibitors kann das Risiko einer Herzinsuffizienz aufgrund einer systolischen Dysfunktion erhöhen.
·Das Absetzen oder die Verringerung der Dosis eines CYP2C19-Inhibitors oder eines starken oder eines moderaten CYP3A4-Inhibitors kann zu einem Verlust des therapeutischen Ansprechens auf Mavacamten führen.
·Die Initiierung eines starken CYP2C19-Induktors oder eines starken CYP3A4-Induktors kann zu einem Verlust des therapeutischen Ansprechens auf Mavacamten führen.
·Das Absetzen eines starken CYP2C19 oder eines starken CYP3A4-Induktors kann das Risiko einer Herzinsuffizienz aufgrund einer systolischen Dysfunktion erhöhen.
Vor und während der Behandlung sollte das Potenzial für Arzneimittelwechselwirkungen anderer zusammen mit Mavacamten zu verabreichenden Arzneimittel, einschliesslich nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel (z.B. Omeprazol, schwacher CYP2C19 Inhibitor), beachtet werden. Eine Dosisanpassung von Mavacamten und/oder eine engmaschige Überwachung kann bei Patienten erforderlich sein, die eine Behandlung mit einem CYP2C19-Inhibitor oder einem starken oder moderaten CYP3A4-Inhibitor oder starken Induktoren von CYP2C19 oder CYP3A4 beginnen oder beenden oder die Dosis ändern (siehe «Dosierung/Anwendung»). Eine intermittierende Gabe dieser Arzneimittel wird nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Mavacamten Monotherapie
Die Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten einer Monotherapie mit Mavacamten sind limitiert (8,0%) (siehe Rubrik «klinische Wirksamkeit»).
Gleichzeitige Anwendung von negativen Inotropika
Die Sicherheit einer gleichzeitigen Anwendung von Mavacamten mit Disopyramid oder die Anwendung von Mavacamten bei Patienten, die Betablocker in Kombination mit Verapamil oder Diltiazem einnehmen, ist noch nicht nachgewiesen. Daher sollten Patienten engmaschig überwacht werden, wenn sie diese Arzneimittel gleichzeitig einnehmen (siehe «Interaktionen»).
Embryofötale-Toxizität
Auf Grundlage von tierexperimentellen Studien kann Mavacamten bei Verabreichung an schwangere Frauen embryofötale Schäden auslösen (siehe «Präklinische Daten»). Camzyos ist während der Schwangerschaft kontraindiziert. Frauen in gebärfähigem Alter müssen während der Behandlung mit Mavacamten und bis mindestens 4 Monate nach Abbruch der Behandlung eine hochwirksame Empfängnisverhütung anwenden (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Potenzielle Risikogruppen
Es liegen keine Daten über die Anwendung von Mavacamten bei Patienten mit NYHA Klasse IV vor. Daher ist die Behandlung mit Mavacamten in dieser oHCM Subpopulation nicht empfohlen.
Hilfsstoffe
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kapsel, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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