Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Daten in Tabelle 1 betreffen die Exposition gegenüber Saphnelo 300 mg, verabreicht als i. v. Infusion alle 4 Wochen, bei 925 Patienten mit mittelschwerem bis schwerem SLE in den 52-wöchigen kontrollierten Phase-II- und Phase-III-Studien (Studien 1, 2 und 3) sowie in einer Langzeit-Extensionsstudie über 3 Jahre.
Nebenwirkungen wurden bei 86,9 % der Patienten unter Anifrolumab und bei 79,4 % der Patienten unter Placebo berichtet. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (≥5 %) während der Behandlung mit Anifrolumab waren Nasopharyngitis, Infektion der oberen Atemwege, Bronchitis, infusionsbedingte Reaktion und Herpes zoster.
Der Anteil der Patienten, die die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen absetzten, betrug 4,1 % für Anifrolumab und 5,2 % für Placebo.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10)
«häufig» (≥1/100, <1/10)
«gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100)
«selten» (≥1/10'000, <1/1'000)
«sehr selten» (<1/10'000)
«nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Tabelle 1
Unerwünschte Wirkungen
MedDRA-SOC
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Bevorzugter MedDRA-Begriff
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Saphnelo (n = 459)
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Infektion der oberen Atemwege*
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Sehr häufig
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Bronchitis*
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Sehr häufig
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Herpes zoster
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Häufig
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Atemwegsinfektion*
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Häufig
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Erkrankungen des Immunsystems
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Überempfindlichkeit
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Häufig
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Anaphylaktische Reaktion
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Gelegentlich§
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
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Infusionsbedingte Reaktion
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Häufig
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Arthralgie
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Nicht bekannt%
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Alle Patienten erhielten die Standardtherapie.
* Gruppierte Begriffe: Infektionen der oberen Atemwege (umfasst Infektionen der oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Pharyngitis); Bronchitis (umfasst Bronchitis, virale Bronchitis, Tracheobronchitis); Atemwegsinfektion (umfasst Atemwegsinfektion, virale Atemwegsinfektion, bakterielle Atemwegsinfektion).
§ Häufigkeit «gelegentlich»: basierend auf einem Ereignis einer anaphylaktischen Reaktion bei SLE-Patienten unter i. v. Anifrolumab, unabhängig von der Dosis (n = 837), siehe «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen» unten und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
% Häufigkeit «nicht bekannt»: basierend auf Daten nach der Markteinführung
Langzeitsicherheit
Patienten, die die Studien 2 und 3 (Phase-III-Feeder-Studien) bis einschliesslich Woche 52 abschlossen, kamen für die Fortsetzung der Behandlung in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten LTE-Studie für weitere 3 Jahre in Frage (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Das Langzeitsicherheitsprofil von Anifrolumab entsprach insgesamt dem der 52-wöchigen Studien.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen
Überempfindlichkeit und infusionsbedingte Reaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen waren überwiegend von leichter bis mittelschwer Intensität und führten nicht zum Abbruch der Anifrolumab-Therapie. Nach Behandlung mit Anifrolumab wurde bei 0,6 % der Patienten in den kontrollierten klinischen Studien eine schwerwiegende Hypersensitivität berichtet. Ein Ereignis einer anaphylaktischen Reaktion wurde im SLE-Entwicklungsprogramm berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Infusionsbedingte Reaktionen waren von leichter bis mittelschwerer Intensität; die häufigsten Symptome waren Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Erschöpfung und Schwindel.
Atemwegsinfektionen (Infektionen der oberen Atemwege, Atemwegsinfektionen und Bronchitis)
Die Atemwegsinfektionen waren überwiegend nicht schwerwiegend, von leichter bis mittelschwerer Intensität und klangen ohne Abbruch der Anifrolumab-Therapie ab (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Herpes zoster
Die Herpes zoster-Infektionen traten überwiegend in Form von lokalen Hautmanifestationen auf, waren leicht bis mittelschwer und klangen ohne Abbruch der Anifrolumab-Therapie ab. Es wurden Fälle mit multidermatomaler Beteiligung und disseminierter Manifestation berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Gemäss einer Langzeit-Extensionsstudie nahm die expositionsadjustierte Inzidenzrate an Herpes zoster -Infektionen im Vergleich zu den 52 wöchigen Studien im Laufe der Zeit ab und war nach 4-jähriger Behandlung vergleichbar mit derjenigen von Patienten unter Placebo.
Immunogenität/Anti-Anifrolumab Antikörper
In den Phase-III-Studien wurden während der 60-wöchigen Studiendauer bei 6 von 352 Patienten (1,7 %), die mit Saphnelo im empfohlenen Dosierungsschema behandelt wurden, Anti-Drug-Antikörper festgestellt. Insgesamt 0,3 % der Patienten, die mit Saphnelo behandelt wurden, entwickelten in vitro nachgewiesene neutralisierende Antikörper. Die klinische Relevanz von Anti-Anifrolumab Antikörpern ist unbekannt.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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