Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) in klinische Studien (1.101 Patienten) und Postmarketing-Behandlungsergebnisstudien/Anwendungsbefragungen (1.257 Patienten) für Landiolol waren Hypotonie und Bradykardie (≥1 bis <10%).
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
„sehr häufig“ (≥1/10)
„häufig“ (≥1/100, <1/10),
„gelegentlich“ (≥1/1‘000, <1/100)
„selten“ (≥1/10‘000, <1/1‘000)
„sehr selten“ (<1/10‘000)
„nicht bekannt“ (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Pneumonie.
Selten: Mediastinitis.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Thrombozytopenie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Hyponatriämie.
Selten: Hyperglykämie.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Zerebrale Ischämie, Kopfschmerzen.
Selten: Hirninfarkt.
Herzerkrankungen
Häufig: Bradykardie.
Gelegentlich: Herzstillstand, Tachykardie, Vorhofflimmern, Herzinfarkt.
Selten: Ventrikuläre Tachykardie, Lowcardiac-output-Syndrom, Atrioventrikularblock, Rechtsschenkelblock, Herzversagen, supraventrikuläre Extrasystole, ventrikuläre Extrasystole, Sinusarrest.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypotonie.
Gelegentlich: Hypertonie.
Selten: Schock, Hitzewallungen, embolischer Schlaganfall.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Asthma.
Selten: Atemnot, Atemwegserkrankung, Bronchospasmus, Dyspnoe, Hypoxie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Erbrechen, Übelkeit.
Selten: Abdominalbeschwerden, Absonderung im Mund, Mundgeruch.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Lebererkrankungen.
Selten: Hyperbilirubinämie.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: kalter Schweiss.
Selten: Erythem.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Nierenversagen.
Selten: Oligurie, akute Nierenschädigung.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Pyrexie.
Selten: Schüttelfrost, Beklemmungen in der Brust, Schmerzen an der Verabreichungsstelle.
Nicht bekannt: Schmerzen an der Anwendungsstelle, Reaktion an der Injektionsstelle, Druckgefühl.
Untersuchungen
Häufig: Niedrigerer Blutdruck.
Gelegentlich: ST-Strecken-Senkung im EKG, Alanin-Aminotransferase (ALT /GPT) erhöht, Aspertataminotransferase (AST/GOT) erhöht, Gammaglutamintransferase erhöht, Blutbilirubin erhöht, Leukozytenzahl erniedrigt, Erythrozytenzahl erniedrigt, Hämoglobin erniedrigt, Hämatokrit erniedrigt, Thrombozytenzahl erniedrigt, Laktatdehydrogenase im Blut erhöht, Harnstoffwert im Blut abnormal, Kreatinin im Blut erhöht, Kreatininphosphokinase im Blut erhöht, Gesamtprotein erniedrig, Albumin im Blut erniedrigt, Natrium im Blut erniedrigt, Kalium im Blut erniedrigt, Cholesterin im Blut abnormal Triglyceride im Blut abnormal, Eiweiss im Urin vorhanden, Chlorid im Blut erhöht, alkaline Phosphatase im Blut abnormal.
Selten: Elektrokardiogramm T-Welleninversion, Elektrokardiogramm: verlängerte Dauer des Kammerkomplexes, Herz-Zeit-Volumen erniedrigt, Pulmonalarteriendruck erhöht, PO2 vermindert, Chlorid im Blut erniedrigt, Glukose im Urin vohanden, Erythrozytenzahl erhöht, Harnstoffwert im Urin erhöht, Leukozytenzahl erhöht, Kreatinin im Blut erniedrigt, Thrombozytenzahl erhöht.
Beschreibung ausgewählter unerwünschter Wirkungen
Hypotonie und Bradykardie (siehe auch «Dosierung/Anwendung») waren bei mit Landiolol behandelten Patienten die am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen. Hypotonie wurde in kontrollierten klinischen Studien bei 5,6% von 1292 mit Landiolol behandelten Patienten(im Vergleich zu 1,1% der mit Placebo Behandelten, 12,9% der mit einem wirksamen Vergleichspräparat Behandelten und 0% ohne Behandlung) und in unkontrollierten Studien bei 7,8% von 809 Patienten beobachtet. Bradykardie wurde in kontrollierten klinischen Studien bei 2,3% von 1292 mit Landiolol behandelten Patienten (im Vergleich zu 0,1% der mit Placebo behandelten, 4,8% der mit einem Vergleichspräparat Behandelten und 3,9% ohne Behandlung) sowie in unkontrollierten Studien bei 0,3% von 809 Patienten beobachtet. Bei Postmarketing-Behandlungsergebnisstudien/Anwendungsbefragungen mit Landiolol betrugt die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse bei Hypotonie und Bradykardie 0,8% bzw. 0,7% (von 1.257 Patienten). Alle Hypotonie- und Bradykardie-Fälle im Zusammenhang mit der Landiolol-Behandlung bei den beschriebenen Studien verschwanden oder verbesserten sich ohne jegliche Massnahme oder innerhalb von Minuten nach dem Beenden der Behandlung mit Landiolol und/oder zusätzlicher Behandlung.
Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen gestützt auf klinische Studien/Postmarketing-Anwendungsuntersuchungen:
Schock aufgrund zu starker Hypotonie wurde bei einem Patienten mit starken Blutungen in einer klinischen Studie perioperativ beobachtet (das Problem verschwand 10 Minuten nach Abbruch der Behandlung mit Landiolol, Prostaglandin und Isofluran). Herzstillstand, kompletter AV-Block, Sinusarrest und schwere Bradykardie, welche in klinischen Studien und Post-Marketing Überwachung für die Landiolol Behandlung berichtetet wurden, traten hauptsächlich bei älteren Patienten oder Patienten mit Hypertonie oder Herzerkrankungen als Komplikationen auf.
Massnahmen, die beim Auftreten dieser speziellen unerwünschten Wirkungen zu ergreifen sind, sind unter «Dosierung/Anwendung» beschrieben.
Es gibt nur begrenzt sicherheitsbezogene Daten zur Verwendung von Landiolol bei älteren Personen. Unsicherheiten bezüglich des Sicherheitsprofils von Landiolol sind zu berücksichtigen, da unerwünschte Wirkungen auch die Folge einer gleichzeitigen Verabreichung anderer Arzneimittel oder der Anästhesie sein könnten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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