Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die häufigsten Nebenwirkungen bei atopischer Dermatitis und Prurigo nodularis sind Typ-I-Überempfindlichkeitsreaktionen (1,1 %; umfasst Urtikaria 1,0 % und Angioödem 0,1 %) und Reaktionen an der Injektionsstelle (1,2 %). Weitere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen (7,0 %), atopische Dermatitis (4,6 %), Ekzem (3,8 %) und nummuläres Ekzem (3,5 %) wurden bei Prurigo nodularis berichtet
(siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die Anwendungssicherheit von Nemluvio wurde in einem Pool von drei randomisierten, placebokontrollierten Studien mit Patienten mit atopischer Dermatitis (1’192 Patienten, die Nemluvio erhielten, und 640 Patienten, die Placebo erhielten) und zwei randomisierten, placebokontrollierten Studien mit Patienten mit Prurigo nodularis (370 Patienten, die Nemluvio erhielten und 186 Patienten, die Placebo erhielten) ausgewertet.
In Tabelle 1 sind in klinischen Studien beobachtete unerwünschte Wirkungen aufgeführt, geordnet nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit. Dabei wurden die folgenden Kategorien verwendet: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100), selten (≥1/10‘000 bis <1/1000) und sehr selten (<1/10‘000). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die unerwünschten Wirkungen nach abnehmendem Schweregrad dargestellt.
Tabelle 1: Liste der unerwünschten Wirkungen
MedDRA-Systemorganklasse
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Häufigkeit
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Unerwünschten Wirkungen
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Erkrankung des Nervensystems
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Häufig
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Kopfschmerzen (inkl. Spannungskopfschmerzen)*
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
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Häufig
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Urtikaria† Atopische Dermatitis*, Ekzeme*, nummuläre Ekzeme*
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Gelegentlich
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Angioödeme*
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Gelegentlich
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Reaktionen an der Injektionsstelle (einschliesslich Erythem, Pruritus, Schmerzen†, Reizung†, Bluterguss*)
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Selten
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Ödem an der Injektionsstelle†
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† Aufgetreten in Studien zu atopischer Dermatitis
* Aufgetreten in Studien zu Prurigo nodularis
Bei atopischer Dermatitis stimmte das Sicherheitsprofil von Nemluvio in der offenen Studie (ARCADIA LTE) bis Woche 52 generell mit dem in Woche 16 beobachteten Sicherheitsprofil überein.
Bei Prurigo nodularis stimmte das Sicherheitsprofil von Nemluvio in der offenen Studie (OLYMPIA LTE) bis Woche 52 generell mit dem in Woche 16 und Woche 24 beobachteten Sicherheitsprofil überein.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Überempfindlichkeit
Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ 1 (Ig-E-vermittelte Reaktionen) wurden bei Patienten berichtet, die mit Nemluvio bei atopischer Dermatitis und Prurigo nodularis behandelt wurden. Dazu gehörten leichte Urtikaria und ein Bericht über leichte (periokulare) Angioödeme im Gesicht (0,3 %), die nicht zum Abbruch der Behandlung führten. Es gab keine Berichte über anaphylaktischen Schock oder eine Serumkrankheit.
Reaktionen an der Injektionsstelle
Die Inzidenz von Reaktionen an der Injektionsstelle im anfänglichen Zeitraum war bei Patienten mit atopischer Dermatitis, die entweder mit Nemluvio (1,3 % der Patienten) oder Placebo (1,1 % der Patienten) behandelt wurden, gering. Im Erhaltungszeitraum blieb die Inzidenz mit Nemluvio Q8W (0 %) und Placebo (0,5 %) niedrig.
Bei Patienten mit Prurigo nodularis war die Inzidenz von Reaktionen an der Injektionsstelle niedrig, sowohl bei Behandlung mit Nemluvio (1,1 %) als auch Placebo (1,6 %). Es traten keine schweren Reaktionen an der Injektionsstelle auf.
Bei beiden Indikationen gab es keine Reaktionen, die zum Abbruch der Behandlung führten.
Kopfschmerzen
Bei Patienten mit Prurigo nodularis wurden Kopfschmerzen häufiger bei mit Nemluvio behandelten Patienten (7,0 %) berichtet als bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden (3,6 %). Kopfschmerzen wurden bei Patientinnen in beiden Gruppen häufiger beobachtet. In der Nemluvio-Gruppe waren die Kopfschmerzen meist leicht oder mittelschwer und führten nicht zu einem Abbruch der Behandlung.
Ekzematöse Reaktionen
Bei Patienten mit Prurigo nodularis wurden ekzematöse Reaktionen wie atopische Dermatitis, nummuläres Ekzem oder Ekzeme häufiger bei mit Nemluvio behandelten Patienten berichtet als bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden: atopische Dermatitis (4,6 % der Patienten gegenüber 0,5 % der Patienten), Ekzeme (3,8 % der Patienten gegenüber 2,2 % der Patienten) und nummuläre Ekzeme (3,5 % der Patienten gegenüber 0 % der Patienten). Diese ekzematösen Reaktionen waren leicht oder mittelschwer. Atopische Dermatitis führte bei zwei Patienten (0,5 %) zum Absetzen von Nemluvio. Es gab keine Ereignisse mit nummulärem Ekzem oder Ekzemen, die zum Studienabbruch führten.
Periphere und faziale Ödeme
Bei Patienten mit atopischer Dermatitis und Prurigo nodularis wurden periphere und faziale Ödeme häufiger bei mit Nemluvio behandelten Patienten (1,6 % und 3,0%) berichtet als bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden (0,3 % und 1,6%).
Die derzeit verfügbaren Informationen über periphere und faziale Ödeme reichen nicht aus, um einen kausalen Zusammenhang mit Nemluvio festzustellen.
Immunogenität
Wie bei allen therapeutischen Proteinen besteht bei Nemluvio die Möglichkeit einer Immunogenität.
Die beobachtete Inzidenz von Anti-Drug-Antikörpern (ADA) hängt stark von der Sensitivität und Spezifität des Assays ab. Unterschiede in den Assay-Verfahren schliessen aussagekräftige Vergleiche der Inzidenz von Anti-Drug-Antikörpern in den unten beschriebenen Studien mit der Inzidenz von Anti-Drug-Antikörpern in anderen Studien, einschliesslich derjenigen von Nemolizumab, aus.
In den Pivotstudien der Phase III zu AD (ARCADIA 1, ARCADIA 2) und der ARCADIA LTE-Studie über bis zu 128 Wochen betrug die Inzidenz behandlungsbedingter ADA 11,2 %. Neutralisierende Antikörper wurden bei 0,5 % der Patienten beobachtet.
In den Pivotstudien der Phase III zu PN (OLYMPIA 1, OLYMPIA 2) und der OLYMPIA LTE-Studie über bis zu 116 Wochen betrug die Inzidenz behandlungsbedingter ADA 12,8 %. Neutralisierende Antikörper wurden bei 3,5 % der Patienten beobachtet.
Pädiatrische Population
Atopische Dermatitis (AD) - Jugendliche (12 bis 17 Jahre)
Die Sicherheit von Nemluvio wurde bei 176 pädiatrischen Patienten im Alter von 12 bis 17 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis untersucht, die in die Studien ARCADIA 1 und ARCADIA 2 aufgenommen wurden. Das Sicherheitsprofil von Nemluvio bei diesen Patienten bis einschliesslich Woche 16 war vergleichbar mit dem Sicherheitsprofil, das bei Erwachsenen mit atopischer Dermatitis beobachtet wurde.
Das Sicherheitsprofil von Nemluvio bei pädiatrischen Patienten, die bis Woche 48 nachkontrolliert wurden, war vergleichbar mit dem in Woche 16 beobachteten Sicherheitsprofil. Das Langzeitsicherheitsprofil von Nemluvio bei pädiatrischen Patienten im Alter von 12 bis 17 Jahren stimmte mit dem bei Erwachsenen mit atopischer Dermatitis beobachteten überein (ARCADIA LTE).
Hinweis zur Meldung unerwünschter Wirkungen
Die Meldung des Verdachts auf unerwünschte Wirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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