Dosierung/AnwendungLYTGOBI muss von einer Ärztin oder einem Arzt mit Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von Patienten mit Krebserkrankungen der Gallenwege eingeleitet werden.
FGFR2-Genfusionen oder -Rearrangements sind durch einen validierten diagnostischen Test vor Beginn der LYTGOBI-Therapie zu bestätigen.
Üblige dosierung
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 20 mg Futibatinib oral einmal täglich.
Falls Futibatinib um mehr als 12 Stunden verpasst oder nach der Einnahme erbrochen wird, dürfen die entsprechenden Tabletten nicht nachgeholt werden. Die Behandlung soll wie gewohnt fortgesetzt werden.
Die Behandlung kann bis zu einer Krankheitsprogression oder inakzeptablen Nebenwirkungen fortgesetzt werden.
Bei allen Patienten werden im Rahmen der Vorbeugung einer Hyperphosphatämie Ernährungsanpassungen für eine Einschränkung der Phosphatzufuhr empfohlen. Eine phosphatsenkende Therapie sollte eingeleitet werden, wenn der Serumphosphatspiegel 5,5 mg/dl oder mehr beträgt. Wenn der Serumphosphatspiegel über 7 mg/dl liegt, sollte die Futibatinib-Dosis je nach Dauer und Schwere der Hyperphosphatämie angepasst werden (siehe Tabelle 2). Eine anhaltende Hyperphosphatämie kann eine Weichteilmineralisation verursachen, darunter kutane Kalzifizierung, Gefässverkalkung und Myokardverkalkung (siehe RubrikRubrik«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Falls LYTGOBI abgebrochen wird oder der Serumphosphatspiegel unter den Normalbereich fällt, sollten die phosphatsenkende Therapie und Diät abgesetzt werden. Schwere Hypophosphatämie kann mit Verwirrtheit, Krampfanfällen, fokalen neurologischen Befunden, Herzinsuffizienz, Atemversagen, Muskelschwäche, Rhabdomyolyse und hämolytischer Anämie einhergehenRubrik.
Dosisanpassung aufgrund von Arzneimittelwechselwirkungen
Gleichzeitige Anwendung von Futibatinib mit starken CYP3A/P-gp-Inhibitoren
Die gleichzeitige Anwendung von Futibatinib mit starken CYP3A4/P-gp-Inhibitoren wie Itraconazol sollte vermieden werden (siehe Rubrike «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Wechselwirkungen»). Sollte das nicht möglich sein, kann unter sorgfältiger Überwachung der Verträglichkeit eine Reduktion der Futibatinib-Dosis auf die nächstniedrigere Dosisstufe in Betracht gezogen werden.
Gleichzeitige Anwendung von Futibatinib mit starken oder moderaten CYP3A/P-gp-Induktoren
Die gleichzeitige Anwendung von Futibatinib mit starken oder moderaten CYP3A4/P-gp-Induktoren wie Rifampicin sollte vermieden werden (siehe Rubrike «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Wechselwirkungen»). Sollte das nicht möglich sein, kann unter sorgfältiger Überwachung der Verträglichkeit eine allmähliche Erhöhung der Futibatinib-Dosis in Betracht gezogen werden.
Umgang mit Toxizitäten
Beim Auftreten von Toxizitäten sollte eine Dosisanpassungen oder ein Behandlungsunterbruch in Betracht gezogen werden. Die empfohlenen Dosisreduktionsstufen werden in Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1: Empfohlene Dosisreduktionsstufen von Futibatinib
Dosis
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Dosisreduktionsstufen
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20 mg zur oralen Einnahme einmal täglich
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Zum ersten Mal
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Zum zweiten Mal
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16 mg zur oralen Einnahme einmal täglich
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12 mg zur oralen Einnahme einmal täglich
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Die Behandlung sollte permanent abgebrochen werden, wenn eine Patientin/ein Patient 12 mg Futibatinib einmal täglich nicht verträgt.
Dosisanpassungen bei Hyperphosphatämie werden in Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2: Dosisanpassungen bei Hyperphosphatämie
Dosisanpassungen bei seröser Netzhautablösung werden in Tabelle 3 aufgeführt.
Tabelle 3: Dosisanpassungen bei seröser Netzhautablösung
Nebenwirkung
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Änderung der Futibatinib-Dosis
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Asymptomatisch
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·Futibatinib mit der aktuellen Dosis fortsetzen. Eine Überwachung sollte gemäss der Beschreibung im Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» erfolgen.
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Mässige Abnahme der Sehschärfe (bestkorrigierte Sehschärfe 20/40 oder besser oder um bis zu drei Linien vermindertes Sehvermögen ab Baseline); Einschränkung der instrumentellen Alltagsaktivitäten
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·Futibatinib unterbrechen. Bei einer Besserung bis zur nachfolgenden Untersuchung sollte Futibatinib mit der nächstniedrigeren Dosisstufe wieder aufgenommen werden. ·Falls Symptome erneut auftreten, fortbestehen oder eine Besserung bei der Untersuchung ausbleibt, kann je nach klinischem Zustand ein permanentes Absetzen von Futibatinib erwogen werden.
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Deutliche Abnahme der Sehschärfe (bestkorrigierte Sehschärfe schlechter als 20/40 oder um mehr als drei Linien vermindertes Sehvermögen ab Baseline bis zu 20/200); Einschränkung der Alltagsaktivitäten
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·Futibatinib bis zum Abklingen unterbrechen. Bei einer Besserung bis zur nachfolgenden Untersuchung kann Futibatinib zwei Dosisstufen niedriger wieder aufgenommen werden. ·Falls Symptome erneut auftreten, fortbestehen oder eine Besserung bei der Untersuchung ausbleibt, kann je nach klinischem Zustand ein permanentes Absetzen von Futibatinib erwogen werden.
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Sehschärfe schlechter als 20/200 im betroffenen Auge; Einschränkung der Alltagsaktivitäten
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·Permanentes Absetzen von Futibatinib sollte je nach klinischem Zustand erwogen werden.
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Dosisanpassungen bei anderen Nebenwirkungen werden in Tabelle 4 aufgeführt.
Tabelle 4: Dosisanpassungen bei anderen Nebenwirkungen
Andere Nebenwirkungen
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Grad 3a
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·Futibatinib unterbrechen, bis die Toxizität auf Grad 1 oder Baseline abgeklungen ist, dann Futibatinib fortsetzen – Bei hämatologischen Toxizitäten, die innert 1 Woche abklingen, mit der Dosis vor dem Aussetzen – Bei anderen Nebenwirkungen mit der nächstniedrigeren Dosis
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Grad 4a
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Permanentes Absetzen von Futibatinib
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a Schweregrad gemäss Definition in den Allgemeinen Terminologiekriterien für unerwünschte Ereignisse des National Cancer Institute (NCI CTCAE, Version 4.03).
Besondere Populationen
Ältere Patienten
Für ältere Patienten (ab 65 Jahre) ist keine spezifische Dosisanpassung erforderlich (siehe Rubrik «Pharmakodynamik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Für Patienten mit leichter oder mittelschwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance [CLcr] 30 bis 89 ml/min, geschätzt nach Cockcroft-Gault) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Für Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (CLcr unter 30 ml/min) oder für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, die eine intermittierende Hämodialyse erhalten, liegen keine Daten vor, weshalb keine Dosisempfehlungen möglich sind (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei der Verabreichung von Futibatinib an Patienten mit leichter (Child-Pugh-Stadium A), moderater (Child-Pugh-Stadium B) oder schwerer (Child-Pugh-Stadium C) Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es liegen keine Sicherheitsdaten für Krebspatienten mit schweren Leberfunktionsstörungen vor (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Pädiatrische Population
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Futibatinib bei Kindern unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen dazu keine Daten vor.
Art der Anwendung
LYTGOBI ist zum Einnehmen bestimmt. Die Tabletten sollten mit oder ohne Essen jeden Tag ungefähr um die gleiche Zeit eingenommen werden. Die Tabletten müssen im Ganzen geschluckt werden, damit die volle Dosis verabreicht wird.
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