Präklinische DatenToxizität bei wiederholter Gabe
Zu den unerwünschten Wirkungen, die in klinischen Studien nicht beobachtet wurden, aber bei Tieren bei ähnlichen Expositionsniveaus wie in der klinischen Anwendung auftraten und möglicherweise für die klinische Anwendung relevant waren, gehörten Entzündung bei Hunden und Degeneration der Augenlinse bei Ratten. Die Entzündung steht im Einklang mit den erwarteten pharmakologischen Wirkungen der PI3K-Hemmung, war im Allgemeinen dosisabhängig und reversibel und wurde als klinisch überwachbar und/oder beherrschbar angesehen. Die bei einigen Ratten beobachtete Degeneration der Linsenfasern (beim ≥3,6-Fachen der AUC-Exposition bei einer klinischen Dosis von 9 mg) wurde als irreversibel erachtet.
Genotoxizität
Inavolisib war im bakteriellen Mutagenese-Test nicht mutagen.
Inavolisib zeigte Klastogenität in vitro; in der Mikrokern- und Komet-Studie an Ratten gab es jedoch bei Dosen bis zur maximal verträglichen Höhe (MTD), die dem 16,1-Fachen der Exposition bei einer klinischen Dosis von 9 mg entspricht, keine Hinweise auf eine durch Inavolisib induzierte in vivo-Genotoxizität (Klastogenität, Aneugenität oder DNA-Schäden).
Kanzerogenität
Es wurden keine Studien zur Kanzerogenität mit Inavolisib durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Es wurden keine speziellen Fertilitätsstudien mit Inavolisib durchgeführt.
Bei männlichen Ratten wurden eine dosisabhängige Atrophie der Prostata und der Glandula seminalis sowie verringerte Organgewichte ohne mikroskopisches Korrelat in den Nebenhoden und Hoden beobachtet (beim ≥0,4-Fachen der AUC-Exposition bei einer klinischen Dosis von 9 mg). In der 1-monatigen Toxizitätsstudie bei Hunden wurden fokale Eindickungen des Inhalts der Hodenkanälchen und vielkernige Spermatiden in den Hoden sowie Epitheldegeneration/-nekrose in den Nebenhoden beobachtet (beim ≥2-Fachen der AUC-Exposition bei einer klinischen Dosis von 9 mg). In der 3-monatigen Toxizitätsstudie bei Hunden bei ähnlichen Expositionen gab es jedoch keine mit Inavolisib in Zusammenhang stehenden mikroskopischen Befunde in den Hoden oder Nebenhoden oder Auswirkungen auf die Konzentration, Motilität oder Morphologie der Spermien.
Bei weiblichen Ratten wurden in der 4-wöchigen Toxizitätsstudie eine minimale bis leichte und reversible Atrophie des Uterus und der Vagina sowie eine Verkleinerung der Ovarialfollikel beobachtet (beim ≥1,1-Fachen der Exposition bei einer klinischen Dosis von 9 mg). Die Befunde aus der 3-monatigen Toxizitätsstudie bei Ratten lassen auf eine Unterbrechung/Veränderung des Östruszyklus schliessen (beim ≥1,5-Fachen der Exposition bei einer klinischen Dosis von 9 mg). Potenzielle Auswirkungen auf den weiblichen Reproduktionszyklus sind in einem klinischen Setting voraussichtlich reversibel.
In einer Studie an Sprague-Dawley-Ratten wurden dosisabhängige Auswirkungen von Inavolisib auf die embryo-fötale Entwicklung (beim ≥0,8-Fachen der Exposition bei einer klinischen Dosis von 9 mg) festgestellt, zum Beispiel eine Abnahme des fötalen Körpergewichts und des Plazentagewichts, Postimplantationsverluste, eine geringere fötale Lebensfähigkeit und Teratogenität (externe, viszerale und skelettbezogene fötale Fehlbildungen). Der NOAEL-Wert (No Observed Adverse Effect Level) betrug das 0,24-Fache der Exposition bei einer klinischen Dosis von 9 mg.
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