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Fachinformation zu Itovebi®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
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Dosierung/Anwendung

Allgemein
Die Auswahl von Patientinnen mit HR-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs für die Behandlung mit Itovebi ist auf Basis des Vorhandenseins von einer oder mehreren PIK3CA-Mutationen unter Verwendung eines validierten Tests zu treffen (siehe «Klinische Wirksamkeit»). Der PIK3CA-Mutationsstatus sollte vor Beginn der Therapie mit Itovebi festgestellt werden.
Dosisempfehlung
Die empfohlene Dosis von Itovebi beträgt 9 mg oral einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten.
Itovebi sollte in Kombination mit Palbociclib und Fulvestrant angewendet werden. Die empfohlene Dosis von Palbociclib beträgt 125 mg oral einmal täglich über 21 aufeinander folgende Tage, gefolgt von 7 behandlungsfreien Tagen, sodass sich insgesamt ein Zyklus von 28 Tagen ergibt. Vollständige Informationen zur Dosierung sind der Fachinformation für Palbociclib und für Fulvestrant (500 mg) zu entnehmen.
Die Behandlung prä-/perimenopausaler Frauen mit Itovebi sollte auch einen Luteinisierungshormon-Releasing-Hormon(LHRH)-Agonisten in Übereinstimmung mit der jeweiligen klinischen Praxis umfassen.
Dauer der Behandlung
Es wird empfohlen, Patientinnen bis zum Fortschreiten der Krankheit oder bis zum Auftreten inakzeptabler Toxizität mit Itovebi zu behandeln.
Ausgelassene oder verspätete Dosen
Den Patientinnen ist anzuraten, ihre Dosis jeden Tag etwa zur gleichen Zeit einzunehmen. Falls eine Dosis von Itovebi ausgelassen wird, kann diese bis zu 9 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt nachgeholt werden. Wenn mehr als 9 Stunden verstrichen sind, sollte die Dosis an dem betreffenden Tag ausgelassen werden. Am nächsten Tag ist Itovebi dann wieder zur üblichen Zeit einzunehmen. Wenn die Patientin nach der Einnahme der Itovebi-Dosis erbricht, sollte die Patientin an diesem Tag keine weitere Dosis einnehmen und am nächsten Tag zur gewohnten Zeit das übliche Einnahmeschema fortsetzen.
Dosisanpassung aufgrund von unerwünschten Wirkungen/Interaktionen
Die Behandlung von unerwünschten Wirkungen kann eine vorübergehende Unterbrechung, Dosisreduktion oder einen Abbruch der Behandlung mit Itovebi erforderlich machen. Die Behandlung mit Itovebi ist dauerhaft abzusetzen, wenn eine Patientin die Tagesdosis von 3 mg nicht verträgt (siehe Tabelle 1). In Tabelle 1 sind die empfohlenen Dosisreduktionen bei unerwünschten Wirkungen angegeben.
Tabelle 1: Empfehlungen zur Dosisreduktion bei unerwünschten Wirkungen

Plan zur Dosisreduktion

Angepasste Dosis

Anfangsdosis

9 mg/Tag

Erste Dosisreduktion

6 mg/Tag

Zweite Dosisreduktion

3 mg/Tag

Hyperglykämie
Vor Beginn der Behandlung mit Itovebi sollten Messungen des Nüchternglukosewerts im Plasma (Nüchternzucker im Plasma, NPZ) und im Blut (Nüchternzucker im Blut, NBZ) und der HbA1c-Werte durchgeführt werden und die Plasma-/Blutglukosewerte sollten bei allen Patientinnen optimiert werden. Nach Beginn der Behandlung mit Itovebi sollten die Nüchternglukosewerte (NPZ oder NBZ) der Patientinnen nach dem empfohlenen Plan überprüft werden, gegebenenfalls von den Patientinnen selbst (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Tabelle 2: Dosisanpassung und Behandlung bei Hyperglykämie

Nüchternglukosewertea

Empfehlungb

> ULN bis 160 mg/dl
(8,9 mmol/l)

·Keine Anpassung der Dosis von Itovebi erforderlich.
·Ernährungsanpassungen (z.B. kohlenhydratarme Ernährung) erwägen und für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen.
·Bei Patientinnen mit Risikofaktoren für Hyperglykämied die Einleitung oder Intensivierung oraler Antihyperglykämikac erwägen.

> 160 bis 250 mg/dl
(> 8,9 – 13,9 mmol/l)

·Die Anwendung von Itovebi unterbrechen, bis der Nüchternglukosewert auf ≤160 mg/dl (≤8,9 mmol/l) gesunken ist.
·Antihyperglykämika einleiten oder intensivierenc, e.
·Die Anwendung von Itovebi in der gleichen Dosisstufe wieder aufnehmen.
·Wenn der Nüchternglukosewert unter einer geeigneten antihyperglykämischen Behandlung 7 Tage lang über 200 – 250 mg/dl (> 11,1 – 13,9 mmol/l) bleibt, wird empfohlen, eine in der Behandlung von Hyperglykämie erfahrene medizinische Fachperson zu konsultieren.

> 250 bis 500 mg/dl
(> 13,9 – 27,8 mmol/l)

·Die Anwendung von Itovebi unterbrechen.
·Antihyperglykämika einleiten oder intensivierenc,e.
·Bei Bedarf entsprechend Flüssigkeit zuführen.
·Wenn der Nüchternglukosewert innerhalb von 7 Tagen auf ≤160 mg/dl (≤8,9 mmol/l) abfällt, die Anwendung von Itovebi in der gleichen Dosisstufe wieder aufnehmen.
·Wenn der Nüchternglukosewert innerhalb von ≥8 Tagen auf ≤160 mg/dl (≤8,9 mmol/l) abfällt, die Anwendung von Itovebi in der nächstniedrigen Dosisstufe (siehe Tabelle 1) wieder aufnehmen.
·Wenn innerhalb von 30 Tagen erneut ein Nüchternglukosewert > 250 – 500 mg/dl (> 13,9 – 27,8 mmol/l) auftritt, die Anwendung von Itovebi unterbrechen, bis der Nüchternglukosewert auf ≤160 mg/dl (≤8,9 mmol/) zurückgegangen ist. Itovebi in der nächstniedrigen Dosisstufe (siehe Tabelle 1) wieder aufnehmen.

> 500 mg/dl
(> 27,8 mmol/l)

·Die Anwendung von Itovebi unterbrechen.
·Antihyperglykämika einleiten oder intensivierenc,e.
·Auf Volumendepletion und Ketose prüfen und angemessen Flüssigkeit zuführen.
·Wenn der Nüchternglukosewert auf ≤160 mg/dl (≤8,9 mmol/l) abfällt, die Anwendung von Itovebi in der nächstniedrigen Dosisstufe (siehe Tabelle 1) wieder aufnehmen.
·Wenn innerhalb von 30 Tagen erneut ein Nüchternglukosewert > 500 mg/dl (> 27,8 mmol/l) auftritt, die Anwendung von Itovebi dauerhaft beenden.

ULN = Upper Limit of Normal (obere Normgrenze).
a Der Nüchternglukosewert (NPZ oder NBZ) sollte vor der Einnahme kontrolliert werden. Die in dieser Tabelle angegebenen Nüchternglukosewerte entsprechen der Hyperglykämie-Einstufung gemäss den Common Terminology Criteria for Adverse Events (CTCAE) Version 4.03.
b Bei Patienten mit Risikofaktoren in der Studie INAVO120 wurde eine Metformin-Prophylaxe empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
c Geeignete Antihyperglykämika wie Metformin, Natrium-Glukose-Cotransporter-2-(SGLT2)-Inhibitoren oder Insulinsensitizer (z.B. Thiazolidindione oder Dipeptidylpeptidase-4[DPP-4]-Inhibitoren) einleiten und hinsichtlich der Empfehlungen zur Dosierung und Dosistitration die jeweilige Fachinformation sowie die vor Ort geltenden Leitlinien für die Behandlung von Hyperglykämie beachten. Metformin wurde in der Studie INAVO120 als bevorzugtes Erstmedikament empfohlen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
d Zu den Hyperglykämie-Risikofaktoren zählen unter anderem (Prä-)Diabetes, HbA1c ≥5,7 % bis < 6,5 %, BMI ≥30 kg/m2, Alter ≥45 Jahre, Schwangerschaftsdiabetes in der Anamnese und Diabetes mellitus in der Familienanamnese (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
e In der Studie INAVO120 war die Kontrolle des Blutzuckerspiegels mit kurz wirksamem Insulin zulässig, mit dem Ziel, den Blutzuckerspiegel erst dann mithilfe oraler Wirkstoffe aufrechtzuerhalten, wenn die akute Episode abgeklungen ist.

Sonstige unerwünschte Wirkungen
Tabelle 3: Dosisanpassung und Behandlung anderer unerwünschter Wirkungen

Grada

Empfehlung

Für alle Grade: Unterstützende Therapie einleiten und entsprechend der klinischen Indikation überwachen.

Grad 1

·Keine Anpassung der Dosis von Itovebi erforderlich.

Grad 2

·Falls klinisch indiziert, eine Unterbrechung der Dosis von Itovebi bis zu einer Besserung auf Grad ≤1 in Betracht ziehen.
·Die Anwendung von Itovebi in der gleichen Dosisstufe wieder aufnehmen.

Grad 3, erstes Ereignis

·Die Anwendung von Itovebi bis zu einer Besserung auf Grad ≤1 unterbrechen.
·Die Anwendung von Itovebi auf der Grundlage der klinischen Bewertung in der gleichen Dosisstufe oder in der nächstniedrigen Dosisstufe (siehe Tabelle 1) wieder aufnehmen.

Grad 3, rezidivierend
ODER
Grad 4, nicht lebensbedrohlich

·Die Anwendung von Itovebi bis zu einer Besserung auf Grad ≤1 unterbrechen.
·Die Anwendung von Itovebi in der nächstniedrigen Dosisstufe (siehe Tabelle 1) wieder aufnehmen.

Grad 4, lebensbedrohlich

·Die Anwendung von Itovebi dauerhaft beenden.

a Basierend auf CTCAE Version 5.0.

Besondere Patientengruppen
Pädiatrische Population
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Itovebi bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahre) sind nicht belegt.
Ältere Patienten
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Itovebi wurden bei älteren Patienten im Alter von bis zu 79 Jahren untersucht. Von den 162 Patienten, die in der Studie INAVO120 mit Itovebi behandelt wurden, waren 14,8 % ≥65 Jahre alt und 3 % waren ≥75 Jahre alt.
Analysen der Sicherheit von Itovebi im Vergleich zwischen Patienten ≥65 Jahren und jüngeren Patienten lassen auf eine höhere Inzidenz von Anpassungen/Unterbrechungen der Dosierung von Itovebi schliessen (79,2 % vs. 68,1 %). Die Anzahl der Patienten ≥75 Jahre ist nicht ausreichend, um eine Aussage darüber zu treffen, ob es Unterschiede hinsichtlich der Sicherheit oder Wirksamkeit gibt.
Bei Patientinnen ≥65 Jahren ist keine Dosisanpassung von Itovebi erforderlich. Einzelheiten zu den Daten bei älteren Patientinnen siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse (SUEs) im Arm mit Itovebi + Palbociclib + Fulvestrant war bei Patienten über 65 Jahren höher als bei Patienten unter 65 Jahren (41,7 % vs. 21,0 %), ebenso wie die Rate toxisch bedingter Todesfälle (16,7 % vs. 1,4 %). Darüber hinaus wurden bei Patienten über 65 Jahren im Vergleich zu Patienten unter 65 Jahren schwerwiegende behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TEAEs), TEAEs, die zum Absetzen der Behandlung führten, und TEAEs, die zu einer Dosisanpassung/-unterbrechung führten, beobachtet.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Ausgehend von der Analyse der Populationspharmakokinetik ist bei Patientinnen mit leichter Nierenfunktionsstörung (CrCl 60 bis < 90 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patientinnen mit mittelschwerer Niereninsuffizienz (CrCl 30 bis 59 ml/min) beträgt die empfohlene Dosis von Itovebi 6 mg einmal täglich. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Itovebi bei Patientinnen mit schwerer Nierenfunktionsstörung sind nicht belegt basierend auf der Analyse der Populationspharmakokinetik. Einzelheiten zu den Daten über Nierenfunktionsstörungen siehe im Abschnitt «Pharmakokinetik». Es ist bekannt, dass Itovebi über die Nieren ausgeschieden wird, und das Risiko von unerwünschten Wirkungen kann bei Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion erhöht sein.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patientinnen mit leichter Leberfunktionsstörung (Gesamtbilirubin > ULN bis ≤1,5 × ULN oder AST > ULN und Gesamtbilirubin ≤ ULN) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Itovebi bei Patientinnen mit mittelschwerer bis schwerer Leberfunktionsstörung wurden nicht untersucht. Einzelheiten zu den Daten über Leberfunktionsstörungen siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

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