Dosierung/AnwendungDATROWAY sollte von einem Arzt verordnet und unter der Aufsicht eines Arztes angewendet werden, der Erfahrung mit der Anwendung von Arzneimitteln gegen Krebs hat.
Auswahl der Patienten für HER2-negativen, metastasierten Brustkrebs
Patienten für eine Behandlung von nicht resezierbarem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Hormonrezeptor (HR)-positivem, HER2-negativem Brustkrebs sind auf Grundlage eines HER2-negativem (IHC 0, IHC 1+ oder IHC 2+/ISH-) Tumorstatus auszuwählen, beurteilt durch einen validierten Test.
Prämedikation und prophylaktische Medikationen
Vor jeder Infusion von DATROWAY wird ein Prämedikationsregime zur Prävention von infusionsbedingten Reaktionen, das ein Antihistaminikum und Paracetamol (mit oder ohne Glukokortikoide) enthält, empfohlen.
Ausserdem wird empfohlen, dass die Patienten vor der Infusion von DATROWAY und an den folgenden Tagen nach Bedarf prophylaktisch Antiemetika (Dexamethason mit 5-HT3-Antagonisten sowie anderen Arzneimitteln wie NK1-Rezeptorantagonisten) erhalten.
Zur prophylaktischen Behandlung von Keratitis und Stomatitis siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Dosierung
Die empfohlene Dosis DATROWAY beträgt 6 mg/kg und wird als intravenöse Infusion einmal alle drei Wochen (21-tägiger Zyklus) bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder bis zum Auftreten einer inakzeptablen Toxizität angewendet.
Erste Infusion: Als 90-minütige intravenöse Infusion verabreichen. Die Patienten sollen während der Infusion und über mindestens 30 Minuten nach der Initialdosis auf Anzeichen oder Symptome von infusionsbedingten Reaktionen überwacht werden.
Nachfolgende Infusionen: Wenn die vorausgegangene Infusion gut vertragen wurde, können die nachfolgenden Dosen als 30-minütige Infusionen gegeben werden. Die Patienten sollen während der Infusion und über mindestens 30 Minuten nach der Infusion überwacht werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, DATROWAY und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Dosisanpassungen
Dosisanpassungen bei infusionsbedingten Reaktionen
Wenn der Patient eine infusionsbedingte Reaktion entwickelt, soll die Infusionsgeschwindigkeit von DATROWAY gesenkt oder die Infusion unterbrochen werden. Bei lebensbedrohlichen infusionsbedingten Reaktionen ist DATROWAY dauerhaft abzusetzen.
Dosisanpassungen bei Nebenwirkungen
Das Management von Nebenwirkungen kann eine vorübergehende Behandlungsunterbrechung, eine Dosisreduktion oder den Abbruch der Behandlung mit DATROWAY erfordern, wie es die in Tabelle 1 und 2 zusammengestellten Vorgaben zeigen.
Nach einer Dosisreduktion darf die Dosis von DATROWAY nicht wieder erhöht werden.
Tabelle 1: Dosisreduktionen bei Nebenwirkungen
Empfohlene Initialdosis
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6 mg/kg
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Erste Dosisreduktion
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4 mg/kg
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Zweite Dosisreduktion
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3 mg/kg
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Dritte Dosisreduktion
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Behandlung dauerhaft absetzen
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Tabelle 2: Dosisanpassungen bei Nebenwirkungen
Nebenwirkung
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Schweregrada
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Anpassung der Behandlung
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Interstitielle Lungenerkrankung (ILD)/Pneumonitis (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)
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Asymptomatische ILD/Pneumonitis (Grad 1)
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Unterbrechung der DATROWAY-Behandlung bis zur Rückbildung zu Grad 0b, dann: ·Bei Rückbildung innerhalb von 28 Tagen oder weniger nach dem Datum des erstmaligen Auftretens Dosis beibehalten. ·Bei Rückbildung innerhalb von mehr als 28 Tagen nach dem Datum des erstmaligen Auftretens, Dosis um eine Stufe reduzieren (siehe Tabelle 1). ·Sobald Verdacht auf eine ILD/Pneumonitis besteht, eine Kortikosteroid-Behandlung in Erwägung ziehen.
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Symptomatische ILD/Pneumonitis (Grad 2 oder höher)
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·DATROWAY dauerhaft absetzen. ·Bei Verdacht auf eine ILD/Pneumonitis umgehend eine Kortikosteroid-Behandlung einleiten.
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Keratitis (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)
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Grad 2
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·DATROWAY bis zum Abklingen auf Grad 1 oder niedriger unterbrechen, dann Dosis beibehalten.
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Grad 3
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·DATROWAY bis zum Abklingen auf Grad 1 oder niedriger unterbrechen, dann Dosis um 1 Stufe reduzieren (siehe Tabelle 1).
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Grad 4
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·DATROWAY dauerhaft absetzen.
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Stomatitis (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)
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Grad 2
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·DATROWAY bis zum Abklingen auf Grad 1 oder niedriger unterbrechen. ·Beim erstmaligen Auftreten die DATROWAY-Behandlung mit der gleichen Dosis wieder aufnehmen. ·Bei wiederholtem Auftreten eine Wiederaufnahme der DATROWAY-Behandlung mit reduzierter Dosisstufe (siehe Tabelle 1) in Erwägung ziehen.
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Grad 3
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·DATROWAY bis zum Abklingen auf Grad 1 oder niedriger unterbrechen. ·Wiederaufnahme der DATROWAY-Behandlung mit reduzierter Dosisstufe (siehe Tabelle 1).
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Grad 4
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·DATROWAY dauerhaft absetzen.
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a
Gemäss den Allgemeinen Terminologiekriterien für unerwünschte Ereignisse des National Cancer Institute Version 5.0 (NCI-CTCAE v. 5.0). b Grad 0 bezieht sich auf die vollständige Rückbildung der ILD/Pneumonitis, einschliesslich des Verschwindens von radiologischen Befunden einer aktiven ILD/Pneumonitis. Eine residuale Vernarbung oder Fibrose nach Erholung von einer ILD/Pneumonitis gilt nicht als aktive Erkrankung.
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Verspätet angewendete oder versäumte Dosis
Wenn eine vorgesehene Dosis verspätet angewendet oder versäumt wird, sollte sie sobald wie möglich gegeben werden, ohne den nächsten geplanten Behandlungszyklus abzuwarten. Der Behandlungsplan sollte entsprechend angepasst werden, um einen 3-Wochen-Abstand zwischen den Dosen aufrechtzuerhalten.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei Patienten von 65 Jahren oder älter ist keine Dosisanpassung von DATROWAY erforderlich.
Kinder und Jugendliche
DATROWAY ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen. Die Sicherheit und Wirksamkeit wurden bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leicht oder mässig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance [ClCr] 30 bis < 90 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion wurde die empfohlene Dosierung von DATROWAY nicht untersucht.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Gesamtbilirubin ≤ oberer Normwert [ULN, Upper Limit of Normal] und beliebiger Aspartat-Transaminase [AST]-Wert > ULN oder Gesamtbilirubin > 1 bis 1.5 x ULN und beliebige AST-Werte) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es liegen nur begrenzte Daten vor, um eine Empfehlung bezüglich einer Dosisanpassung bei Patienten mit mässig eingeschränkter Leberfunktion (Gesamtbilirubin > 1.5 bis 3 x ULN und beliebiger AST-Wert) und stark eingeschränkter Leberfunktion (Gesamtbilirubin > 3 x ULN und beliebiger AST-Wert) aussprechen zu können.
Art der Anwendung
DATROWAY ist zur intravenösen Anwendung bestimmt. Es muss von einer Fachperson rekonstituiert und verdünnt und als intravenöse Infusion gegeben werden. DATROWAY darf nicht als intravenöse Druck- oder Bolusinjektion gegeben werden.
Hinweise zur Rekonstitution und Verdünnung von DATROWAY vor der Anwendung siehe Rubrik «Hinweise und besondere Vorsichtsmassnahmen für die Handhabung und Entsorgung».
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