ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu BLENREP:GlaxoSmithKline AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Die Behandlung mit Blenrep muss von Ärzten eingeleitet und überwacht werden, die über Erfahrung mit der Behandlung des multiplen Myeloms verfügen.
Art der Anwendung
Blenrep ist ein zytotoxisches Arzneimittel gegen Krebs. Bei der Handhabung sind die entsprechenden Vorgehensweisen einzuhalten. Hinweise zur Rekonstitution und weiteren Verdünnung finden Sie unter «Anwendung und Handhabung».
Blenrep wird als intravenöse Infusion über ungefähr 30 Minuten verabreicht.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Empfohlene unterstützende Behandlung
Vor jedem Zyklus ist eine augenärztliche Untersuchung durchzuführen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Boxed Warning»).
Ärzte sollten die Patienten auffordern, sie über jegliche Augensymptome zu informieren. Zudem sollten Ärzte ihren Patienten empfehlen, ab dem ersten Infusionstag bis zum Ende der Therapie mindestens viermal täglich ein konservierungsmittelfreies Tränenersatzmittel anzuwenden, da sich Augensymptome damit möglicherweise vermindern lassen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei Patienten, die Symptome von Augentrockenheit zeigen, sollten zusätzliche Behandlungen entsprechend den Empfehlungen ihres Augenarztes erwogen werden.
Übliche Dosierung
Die empfohlene Anfangsdosierung von Blenrep in Kombination mit anderen Therapien ist in Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1. Empfohlene Anfangsdosierung in Kombination mit anderen Therapien

Kombinationsregime

Empfohlene Anfangsdosierunga

Mit Bortezomib und Dexamethason (BVd)b
(Zykluslänge = 3 Wochen)

2,5 mg/kg einmal alle 3 Wochen verabreicht

Mit Pomalidomid und Dexamethason (BPd)
(Zykluslänge = 4 Wochen)

Zyklus 1: 2,5 mg/kg einmalig verabreicht
Ab Zyklus 2: 1,9 mg/kg einmal alle 4 Wochen verabreicht

a Für die Dosierungsanweisungen der zusammen mit Blenrep verabreichten Arzneimittel, siehe «Klinische Wirksamkeit» und deren entsprechende Fachinformationen.
b Blenrep wird ab Zyklus 1 bis zum Ende der Behandlung verabreicht; Bortezomib und Dexamethason werden in den ersten 8 Zyklen angewendet.
Die Behandlung mit Blenrep sollte fortgeführt werden, bis es zu einem Fortschreiten der Erkrankung oder zu einer inakzeptablen Toxizität kommt.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen
Die Dosierung von Blenrep sollte für jeden Patienten angepasst werden.
Die empfohlenen Dosisanpassungen sind in Tabelle 2 und Tabelle 3 (Dosisanpassungen wegen unerwünschter Wirkungen) aufgeführt.
Okuläre Ereignisse wurden auf Grundlage ophthalmologischer Untersuchungsergebnisse eingestuft, die eine Kombination aus Befunden der Korneauntersuchung und bestkorrigiertem Visus (best corrected visual acuity, BCVA) umfassen.
Der behandelnde Arzt sollte vor der Verabreichung die Ergebnisse der ophthalmologischen Untersuchung des Patienten überprüfen und die Dosis von Blenrep basierend auf dem höchsten Schweregrad des Befundes für das am schwersten betroffene Auge bestimmen, da möglicherweise nicht beide Augen im gleichen Masse betroffen sind (Tabelle 3). Während der ophthalmologischen Untersuchung sollte der Augenarzt Folgendes beurteilen:
·Den/die Befund(e) der Korneauntersuchung und die Abnahme des BCVA.
·Wenn eine Abnahme des BCVA vorliegt, sollte der Zusammenhang mit Blenrep bestimmt werden.
·Die kategoriale Einstufung dieser Untersuchungsergebnisse und des BCVA sollten dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden.
Die Ergebnisse der Korneauntersuchung können, müssen aber nicht mit Veränderungen des BCVA einhergehen. Hinweis: Ein Auge kann stärker betroffen sein als das andere. Es ist wichtig, dass Ärzte bei der Entscheidung über eine Verzögerung und Reduktion der Dosis nicht nur die Befunde der Korneauntersuchung, sondern auch Veränderungen der Sehschärfe und berichtete Symptome berücksichtigen.
Nach einer Dosisreduktion aufgrund von okulären unerwünschten Wirkungen darf die Blenrep-Dosis nicht wieder erhöht werden.
Tabelle 2. Dosisreduktionsschema für Blenrep

Kombination mit Bortezomib und Dexamethasona
(Zykluslänge = 3 Wochen)

Empfohlene Anfangsdosierung

2,5 mg/kg alle 3 Wochen verabreicht.

Reduzierte Dosisstufe 1

1,9 mg/kg alle 3 Wochen

Reduzierte Dosisstufe 2

n.a.

n.a. = nicht anwendbar

Kombination mit Pomalidomid und Dexamethasona
(Zykluslänge = 4 Wochen)

Empfohlene Anfangsdosierung

Zyklus 1: 2,5 mg/kg einmalig verabreicht.
Ab Zyklus 2: 1,9 mg/kg alle 4 Wochen verabreicht

Reduzierte Dosisstufe 1

1,9 mg/kg alle 8 Wochen

Reduzierte Dosisstufe 2

1,4 mg/kg alle 8 Wochen

a In den klinischen Studien wurden verlängerte Dosierungsintervalle beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Tabelle 3. Dosisanpassungen bei unerwünschten Wirkungen

Unerwünschte Wirkung

Schweregrada

Empfohlene Dosisanpassungen

Okuläre unerwünschte Wirkungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)b

Leicht (Grad 1)
Befund(e) der Korneauntersuchung
Leichte oberflächliche punktförmige Keratopathie mit Verschlechterung gegenüber dem Ausgangswert mit oder ohne Symptome.
BCVA-Änderung
Abnahme des Snellen-Äquivalent-Visus gegenüber dem Ausgangswert um 1 Zeile.

Fortführung der Behandlung mit aktueller Dosis.

Mässig (Grad 2)
Befund(e) der Korneauntersuchung
Moderate oberflächliche punktförmige Keratopathie, fleckförmige mikrozystenähnliche Ablagerungen, periphere subepitheliale Trübung oder eine neue periphere Stromatrübung.
BCVA-Änderung
Verminderung um 2 Zeilen gegenüber dem Ausgangswert (und Snellen-Äquivalent-Visus nicht schlechter als 20/200).

Unterbrechung der Behandlung, bis sowohl die Befunde der Korneauntersuchung als auch der BCVA einen Schweregrad von leicht oder besser erreicht haben. Die Behandlung in reduzierter Dosisstufe 1 gemäss Tabelle 2 wiederaufnehmen.c

Schwer (Grad 3)
Befund(e) der Korneauntersuchung
Schwere oberflächliche punktförmige Keratopathie, diffuse mikrozystenähnliche Ablagerungen unter Beteiligung der zentralen Kornea, zentrale subepitheliale Trübung oder eine neue zentrale Stromatrübung.
BCVA-Änderung
Verminderung um 3 oder mehr Zeilen gegenüber dem Ausgangswert (und Snellen-Äquivalent-Visus nicht schlechter als 20/200).

Unterbrechung der Behandlung, bis sowohl die Befunde der Korneauntersuchung als auch der BCVA einen Schweregrad von leicht oder besser erreicht haben. Die Behandlung in reduzierter Dosisstufe 1 gemäss Tabelle 2 wiederaufnehmen.c

Defekt des Korneaepithels oder BCVA-Änderung von 20/200 oder schlechter (Grad 4)
Befund(e) der Korneauntersuchung
Defekt des Korneaepithelsd
BCVA-Änderung
Abnahme bis zu einem Snellen-Äquivalent-Visus von schlechter als 20/200.

Unterbrechung der Behandlung, bis sowohl die Befunde der Korneauntersuchung als auch der BCVA einen Schweregrad von leicht (Grad 1) oder besser erreicht haben. Die Behandlung ggf. in reduzierter Dosisstufe 2 gemäss Tabelle 2 wiederaufnehmen.
Bei Verschlechterung der Symptome und fehlendem Ansprechen auf eine angemessene Behandlung sollte ein endgültiger Abbruch in Erwägung gezogen werden.

Thrombozytopenie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)

Grad 3

Keine Blutung:
Bei Patienten unter 2,5 mg/kg die Dosis von Blenrep auf 1,9 mg/kg reduzieren. Bei Patienten unter 1,9 mg/kg oder niedriger die Behandlung in gleicher Dosis fortführen.e
Mit Blutung:
Behandlung mit Blenrep bis zu einer Verbesserung auf Grad 2 oder besser unterbrechen. Bei Patienten, die bisher 2,5 mg/kg erhalten haben, die Behandlung mit Blenrep 1,9 mg/kg wiederaufnehmen. Bei Patienten unter 1,9 mg/kg oder niedriger die Behandlung in gleicher Dosis wiederaufnehmen.
Je nach klinischer Indikation und örtlicher Praxis eine zusätzliche unterstützende Behandlung (z.B. Transfusion) in Betracht ziehen.

Grad 4

Behandlung unterbrechen und eine Wiederaufnahme in Erwägung ziehen, wenn eine Verbesserung auf Grad 3 oder besser eingetreten ist, und nur, wenn zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Behandlung keine aktive Blutung vorliegt. Bei Patienten, die bisher 2,5 mg/kg erhalten haben, die Behandlung mit Blenrep 1,9 mg/kg wiederaufnehmen. Bei Patienten unter 1,9 mg/kg oder niedriger die Behandlung in gleicher Dosis wiederaufnehmen.
Wenn die Thrombozytopenie als krankheitsbedingt betrachtet wird, nicht mit Blutungen einhergeht und sich mit einer Transfusion auf >25x109/l verbessert, kann eine Weiterbehandlung bei der aktuellen Dosis erwogen werden.

Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)

Grad 2

Infusion unterbrechen und unterstützende Behandlung einleiten. Sobald die Symptome auf Grad 1 oder besser abklingen, die Infusion mit einer um mindestens 50% verringerten Infusionsrate fortsetzen.

Grad 3

Infusion unterbrechen und unterstützende Behandlung einleiten. Sobald die Symptome auf Grad 1 oder besser abklingen, die Infusion mit einer Prämedikation und einer niedrigeren Infusionsrate ausgedehnt auf 2 bis 4 Stunden fortsetzen. Alle zukünftigen Infusionen erfordern eine Prämedikation.

Grad 4

Blenrep dauerhaft absetzen.
·Im Fall einer anaphylaktischen oder lebensbedrohlichen Infusionsreaktion dauerhafte Beendigung der Infusion und Einleitung einer angemessenen Notfallversorgung.

Sonstige unerwünschte Wirkungen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»)

Grad 3

Behandlung mit Blenrep bis zu einer Verbesserung auf Grad 1 oder besser unterbrechen. Bei Patienten, die bisher 2,5 mg/kg erhalten haben, die Behandlung mit Blenrep 1,9 mg/kg wiederaufnehmen. Bei Patienten unter 1,9 mg/kg oder niedriger die Behandlung in gleicher Dosis wiederaufnehmen.

Grad 4

Dauerhaftes Absetzen von Blenrep erwägen.
Bei Fortführung der Behandlung Blenrep bis zu einer Verbesserung auf Grad 1 oder besser aussetzen. Bei Patienten, die bisher 2,5 mg/kg erhalten haben, die Behandlung mit Blenrep 1,9 mg/kg wiederaufnehmen. Bei Patienten unter 1,9 mg/kg oder niedriger die Behandlung in gleicher Dosis wiederaufnehmen.

BCVA = bestkorrigierter Visus.
a Der Schweregrad von nichtokulären unerwünschten Wirkungen wurde auf Basis der Allgemeinen Terminologiekriterien für unerwünschte Ereignisse (Common Terminology Criteria for Adverse Events, CTCAE) des National Cancer Institute eingestuft.
b Der Schweregrad von okulären unerwünschten Wirkungen wird durch das am schwersten betroffene Auge definiert, da beide Augen möglicherweise nicht im gleichen Masse betroffen sind.
c Wenn vor der Verabreichung von Belantamab mafodotin mit Pomalidomid und Dexamethason in Zyklus 2 eine Toxizität festgestellt wird, erfolgt die Behandlung mit 1,9 mg/kg alle 4 Wochen.
d Ein kornealer Defekt kann zu einem Hornhautulkus führen. Dieses sollte umgehend und wie klinisch indiziert von einem Augenarzt behandelt werden.
e Bei Belantamab mafodotin mit Bortezomib und Dexamethason kann gegebenenfalls eine Rückkehr zur vorherigen Dosis erwogen werden, sobald sich die Thrombozytopenie auf Grad 2 oder besser verbessert hat.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Gesamtbilirubin grösser ULN bis ≤1,5 × ULN und Aspartattransaminase [AST] beliebig oder Gesamtbilirubin ≤ULN mit AST >ULN) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Zu Patienten mit mässig eingeschränkter Leberfunktion liegen limitierte Daten vor. Die Dosierung von Belantamab mafodotin in diesen Patienten sollte daher vorsichtig abgewogen werden (siehe «Pharmakokinetik» – Besondere Patientengruppen). Zu Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion liegen keine Daten für eine Dosisempfehlung vor.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leicht, mässig oder stark eingeschränkter Nierenfunktion oder Nierenversagen (eGFR <30 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Pharmakokinetik» – Besondere Patientengruppen).
Ältere Patienten
Bei Patienten über 65 Jahre ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Pharmakokinetik» – Besondere Patientengruppen).
Blenrep wurde in klinischen Studien bei Patienten mit multiplem Myelom über eine breite Altersspanne hinweg angewendet, einschliesslich bei Patienten unter 65 Jahren und mit 65 Jahren oder älter. Es wurden keine allgemeinen Unterschiede in der Sicherheit oder Wirksamkeit von Blenrep zwischen Patienten unter 65 Jahren und mit 65 Jahren oder älter beobachtet.
Wenn Belantamab mafodotin in Kombination mit Bortezomib und Dexamethason angewendet wurde, hatten ältere Patienten eine höhere Inzidenz schwerwiegender und tödlicher unerwünschter Ereignisse. Daher ist bei der Behandlung älterer Patienten mit diesem Kombinationsschema Vorsicht geboten (siehe «Unerwünschte Wirkungen» Besondere Patientengruppen – Ältere Patienten).
Kinder und Jugendliche
Belantamab mafodotin ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | Anmeldung | Kontakt | Home