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Kurz-Fachinformation für Ivemend, MSD Merck Sharp & Dohme AG

Swissmedic hat am 3. Juli 2008 Ivemend (Fosaprepitant dimeglumine) zugelassen. Die folgenden Angaben stammen, teils gekürzt, aus der Fachinformation von Ivemend. Für detaillierte Angaben verweisen wir auf die Fachinformation.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Ivemend, in Kombination mit einem 5-HT3-Antagonisten und Dexamethason, ist angezeigt bei Erwachsenen zur Prävention akuter und verzögerter Nausea und Erbrechen, die durch hoch-emetogene Chemotherapie, einschliesslich Cisplatin in hohen Dosen und durch mässigemetogene Chemotherapie induziert werden.

Dosierung/Anwendung
Ivemend (115 mg) kann die Emend Kaspel 125 mg zur Prävention von Chemotherapie induzierter Nausea und Erbrechen an Tag 1 ersetzen und wird während 15 Minuten als Infusion appliziert.
3-Tages-Behandlungsschema zur Prävention von Chemotherapie induzierter Nausea und Erbrechen: Ivemend als Infusion (115 mg) 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie oder 1 Emend Kapsel (125 mg p.o.) eine Stunde vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1, je 1 Emend Kapsel (80 mg p.o.) an Tag 2 und 3; zusätzlich zu einem Kortikosteroid und einem 5-HT3 Antagonisten. In klinischen Studien mit Aprepitant wurden die folgende Behandlungsschemata zur Prävention von Nausea und Erbrechen bei emetogener Chemotherapie angewendet:
Hoch-emetogene Chemotherapie
Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Emend¹ 125 mg 80 mg 80 mg p.o.
Dexamethason² 12 mg 8 mg 8 mg 8 mg
p.o.
Ondansetron³ 32 mg i.v. - - ¹ Emend wurde oral 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 sowie morgens an Tag 2 und 3 gegeben.
² Dexamethason wurde 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 sowie morgens an Tag 2-4 gegeben. Die Dosis von Dexamethason richtete sich nach Arzneimittelwechselwirkungen.
³ Ondansetron wurde 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 gegeben.
p.o. p.o.
p.o. p.o. p.o.
Mässig-emetogene Chemotherapie
Tag 1 Tag 2 Tag 3 Emend¹ 125 mg 80 mg 80 mg p.o. p.o p.o.
Dexamethason² 12 mg p.o. - Ondansetron³ 2× 8 mg p.o. - ¹ Emend wurde oral 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 sowie morgens an Tag 2 und 3 gegeben.
² Dexamethason wurde 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie an Tag 1 gegeben. Die Dosis von Dexamethason richtete sich nach Arzneimittelwechselwirkungen.
³ Die erste Ondansetron 8 mg Kapsel wurde 3060 Minuten vor Beginn der Chemotherapie und eine weitere 8 mg Kapsel wurde 8 Stunden nach der ersten Dosis an Tag 1 gegeben.

Kontraindikationen
Ivemend ist kontraindiziert bei Patienten, die überempfindlich auf Fosaprepitant, Aprepitant, Polysorbat 80 oder einem anderen der Hilfsstoffe sind.
Ivemend darf nicht gleichzeitig mit Pimozid, Terfenadin, Astemizol oder Cisaprid angewendet werden. Die dosisabhängige Hemmung des Isoenzyms 3A4 des Cytochrom P450-Systems (CYP 3A4) durch Aprepitant könnte die Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel erhöhen und so möglicherweise zu schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Reaktionen führen.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Da Fosaprepitant schnell in Aprepitant, ein dosisabhängiger Hemmer von CYP 3A4, umgewandelt wird, sollte Ivemend nur mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die hauptsächlich über CYP 3A4 metabolisiert werden; einige Zytostatika werden über CYP 3A4 metabolisiert; Chemotherapeutika mit bekannter Metabolisierung über CYP3A4 sind Docetaxel, Paclitaxel, Etoposid, Irinotecan, Ifosfamide, Imatinib, Vinorelbin, Vinblastin und Vincristin. Die mässige Hemmung von CYP 3A4 durch Aprepitant könnte zu erhöhten Plasmakonzentrationen der gleichzeitig angewendeten Arzneimittel führen. Deshalb sollten Chemotherapeutika mit Metabolisierung über CYP3A4 mit Vorsicht angewendet werden. Die Wirkung von oralem Aprepitant auf die Pharmakokinetik von oralen CYP3A4 Substraten
ist ausgeprägter als diejenige auf intravenös verabreichte CYP3A4 Substrate. Die Kombination von Aprepitant mit Warfarin kann zu einer klinisch signifikanten Verminderung der Prothrombinzeit (INR) führen. Nach dem 3-Tages-Regime der Emend -Therapie in Verbindung mit jedem Chemotherapiezyklus sollten Patienten unter Dauertherapie mit Warfarin hinsichtlich ihrer Prothrombinzeit (INR) in den ersten 2 Wochen und besonders an Tag 7 bis 10 nach Beginn jedes Therapiezyklus mit Fosaprepitant, gefolgt von oral verabreichtem Aprepitant, engmaschig überwacht werden. Es wurden keine Interaktionsstudien mit Acenocoumarol und Phenprocoumon durchgeführt. Bei Patienten unter Langzeittherapie mit Acenocoumarol oder Phenprocoumon sollte die Prothrombinzeit während 2 Wochen nach Beginn der 3-tägigen Behandlung mit Fosaprepitant, gefolgt von oral verabreichtem Aprepitant, engmaschig überwacht werden. Die Wirkung hormonaler Kontrazeptiva kann während und 28 Tage nach der Anwendung von Aprepitant vermindert sein. Deshalb sollten während der Behandlung mit Fosaprepitant oder Aprepitant und 1 Monat nach der letzten Dosis alternative oder unterstützende Massnahmen zur Verhütung ergriffen werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Aprepitant zusammen mit Ergotaminderivaten, die CYP3A4 Substrate sind, kann erhöhte Plasmaspiegel dieser Substanzen zur Folge haben. Aufgrund des potentiellen Risikos für ergotaminbedingte Toxizität ist Vorsicht geboten.

Unerwünschte Wirkungen (Auszug)
Da Fosaprepitant in Aprepitant umgewandelt wird, können unerwünschte Wirkungen, die mit Aprepitant in Verbindung gebracht werden, auch unter Ivemend erwartet werden. Die systemische Exposition von 115 mg Fosaprepitant intravenös entspricht 125 mg oralem Aprepitant. Die maximalen Konzentrationen (Cmax) sind ca. 2,5mal höher.
Eine detaillierte Aufzählung der möglichen Nebenwirkungen findet sich in der Fachinformation.

Eigenschaften/Wirkungen (Auszüge)
Wirkungsmechanismus
Fosaprepitant ist eine Vorstufe (Prodrug) von Aprepitant und dementsprechend kann die antiemetische Wirkung Aprepitant zugeschrieben werden.
Aprepitant ist ein selektiver Substanz-P-Neurokinin 1 (NK1)-Rezeptor-Antagonist mit hoher Affinität. Aprepitant hat eine sehr kleine oder keine Affinität zu anderen Enzym-, Transport- , Ionenkanal- und Rezeptorstellen, einschliesslich der Dopamin- und Serotonin-Rezeptoren, auf die bisher angewendete Therapien für zytostatikainduzierte Übelkeit und Erbrechen (CINE) abzielen.
Präklinische Untersuchungen zeigten, dass NK1-Rezeptor-Antagonisten ein durch zytotoxische Wirkungen einer Chemotherapie induziertes (z.B. durch Cisplatin induziertes) Erbrechen über zentrale Mechanismen hemmen. Untersuchungen an Tieren und Menschen mittels Positronemissions-Tomographie (PET) zeigten, dass Aprepitant die Blut-Hirn-Schranke passiert und die NK1-Rezeptoren im Gehirn besetzt.
Klinische Wirksamkeit
Fosaprepitant, eine Vorstufe von Aprepitant, wird bei intravenöser Gabe rasch in Aprepitant umgewandelt. Fosaprepitant (115 mg, intravenös) kann durch Aprepitant (125 mg, oral) an Tag 1 ersetzt werden (siehe Dosierung/ Anwendung). Pivotale Wirksamkeitsstudien wurden mit oralem Aprepitant durchgeführt.

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