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Fachinformation Zadorin® Mepha Pharma AG Suscaps, Kapseln, AmpullenAntibiotikum (Tetracyclinderivat) ZusammensetzungZadorin-100 Suscaps
1 Suscaps enthält: Doxycyclinum 100 mg ut Doxycyclini hyclas; Aromatica: Ethylvanillinum; Color.: E 141; Excipiens pro capsula. Zadorin-200 Kapseln
1 Kapsel enthält: Doxycyclinum 200 mg ut Doxycyclini hyclas; Color.: E 132 (Indigotin I); Excipiens pro capsula. Zadorin-100 Ampullen
1 Ampulle zu 5 ml enthält: Doxycyclinum 100 mg ut Doxycyclini hyclas; Ethanolaminum; Magnesii chloridum; Polyvidonum; Antiox.: Acetylcysteinum 50 mg; Aqua q.s. ad solutionem pro 5 ml. Eigenschaften/WirkungenDoxycyclin ist ein Antibiotikum der Tetracyclin-Gruppe und wirkt über die Hemmung der Proteinsynthese empfindlicher Erreger bakteriostatisch. Das bakterielle «in vitro» Erregerspektrum
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Mehrheitlich empfindliche Erreger
(MHK-Wert <=4 mg/l)
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MHK-Werte Anm.
(mg/l);
*MHK90 (mg/l)
**Durchschnitts-
werte oder
Bandbreite
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Grampositive bakterielle
Erreger
Staphylococcus aureus 0,1* (1)(2)
Streptococcus pneumoniae
(Diplococcus pneum.) 0,19-3,1** (2)
Gramnegative bakterielle
Erreger
Acinetobacter sp.
calcoaceticus 3,2* (2)
Actinomyces sp. 1,0* (5)
Bacillus anthracis 0,12-5,0** (5)
Bacteroides sp. 0,25->8**
Borrelia burgdorferi Â≤0,25-2**
Borrelia recurrentis 1-10**
Borrelia duttonii 1-10**
Branhamella (neu:
Moraxella) catarrhalis 0,25* (2)
Brucella sp. (bei gleich-
zeitiger Gabe von
Streptomycin) 0,5-2,0**
Campylobacter fetus
(Vibrio fetus) 1,56*
Chlamydia psittaci 0,03
Chlamydia trachomatis Â≤0,5*
Clostridium sp. 0,1-6.2** (5)
Francisella tularensis
(Pasteurella tularensis) 2-10**
Haemophilus ducreyi 1,0*
Haemophilus influenzae 0,5* (2)
Klebsiella pneumoniae 1->10**
Leptotrichia sp.
(Fusobacterium sp.) 0,1-25** (5)
Listeria monocytogenes 0,25-1,0** (5)
Neisseria gonorrhoeae 1,4* (2)
Neisseria meningitidis <1,0* (5)
Rickettsiae sp. 1-10** (6)
Vibrio cholerae
(Vibrio comma) 1,4*
Yersinia pestis
(Pasteurella pestis) 2-10**
Andere bakterielle Erreger
Mycoplasma pneumoniae 1,6
Ureaplasma urealyticum 0,05-0,2**
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Teilweise empfindliche und mehrheitlich mässig empfindliche bakterielle Erreger (MHK-Wert >4-<16):
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MHK-Werte Anm.
(mg/l);
*MHK90 (mg/l)
**Durchschnitts-
werte oder
Bandbreite
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Grampositive bakterielle
Erreger
Streptococcus pyogenes 0,19-50** (2)(3)(4)
Streptococcus faecalis <0,19-Â≥125** (2)(3)
Gramnegative bakterielle
Erreger
Enterobacter aerogenes
(Aerobacter aerogenes) 6,3-50** (2)
Escherichia coli 5->10** (2)
Klebsiella sp. 1->300** (2)
Shigella sp. 5->10** (2)
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Anmerkungen
Erreger, die in der Klinik empfindlich oder mässig empfindlich reagieren und in vitro nicht oder nur schwer kultivierbar sind
Resistente bakterielle Erreger (MHK-Wert Â≥16 mg/l) ----------------------------------------------------
empfindlich mässig resistent
empfindlich
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Dilutionstest:
Hemmkonzen-
trationen <=4 µg/ml 8 µg/ml >=16 µg/ml
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Diffusionstest:
(Disk mit 30 µg
Doxycyclin):
Hemmhofdurch-
messer >=16 mm 13-15 mm <=12 mm
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Mässig empfindliche Keime sind empfindlich bei hoher Dosierung oder wenn die Infektion auf Gewebe und Flüssigkeiten begrenzt ist, in denen hohe Antibiotikaspiegel erreicht werden.Die Mikroorganismen sollten mit Doxycyclin-Disks geprüft werden, da sich bei in-vitro-Tests gezeigt hat, dass Doxycyclin gegen gewisse, gegen andere Tetracycline resistente, Stämme aktiv ist. Resistenz
PharmakokinetikAbsorption
Distribution
Metabolismus
Elimination
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenKlinische Indikationen, falls der Keim im Erregerspektrum von Doxycyclin liegt. Atemweginfektionen
Pneumonien: Lobär- und Bronchopneumonien, verursacht durch Doxycyclin-empfindliche Erreger. Andere Infektionen des ORL-Bereichs und der Atemwege: Pharyngitis, Tonsillitis, Otitis media, Bronchitis und Sinusitis. Für beta-hämolytische Streptokokken der Gruppe A, die den Bereich des oberen Respirationstraktes infizieren, ist Penicillin das Antibiotikum der Wahl, einschliesslich für die Prophylaxe des rheumatischen Fiebers. Infektionen der Harnwege und Geschlechtsorgane: Pyelonephritis, Cystitis, Urethritis und nicht spezifische Urethritis (nicht gonokokkale Urethritis, Lymphogranuloma venereum). Die akute Gonokokken-Urethritis beim Mann wurde mit Zadorin erfolgreich behandelt. Zadorin ist beim Erwachsenen im weiteren zur Behandlung von urethralen, endocervikalen und rektalen Infektionen indiziert. Gastrointestinale Infektionen: (siehe antimikrobielles Spektrum «in vitro»). Infektionen der Haut und Weichteile: Impetigo, Furunkulose, Phlegmone, Abszess, infizierte traumatische und operative Wunden, Paronychie. Bei der Behandlung von Weichteilinfektionen mit Zadorin sollen gleichzeitig die notwendigen chirurgischen Massnahmen erfolgen. Ophthalmologische Infektionen: Zadorin ist beim Trachom indiziert, obwohl der Erreger - wie Immunofluoreszenz-Untersuchungen zeigen - nicht immer beseitigt wird. Einschluss-Körper-Konjunktivitis (Schwimmbad-Konjunktivitis) kann mit Zadorin oral allein oder in Kombination mit topischen Medikamenten behandelt werden. Borreliosen, Lyme Disease: Lyme Disease Stadium I, d.h. Hautmanifestationen mit flüchtigen Gelenkerscheinungen und flüchtigen resp. begrenzten neurologischen Erscheinungen. Leptospirose: Zadorin ist zur Prophylaxe und zur Therapie der Leptospirose indiziert. Sonstige Infektionen: Psittakose-Ornithose, Prostatistis, Granuloma inguinale, Syphilis, Frambösie (Yaws), Rückfallfieber, weicher Schanker (Ulcus molle) und Plaut-Vincent-Angina. Malaria hervorgerufen durch Chloroquin-resistentes Plasmodium falciparum. Prophylaxe: Zadorin ist bei erhöhtem Infektrisiko zur Prophylaxe sowohl gegen Scrub typhus (Rickettsia tsutsugamushi) und Reise-Diarrhoe (enterotoxische E.-coli-Stämme) und Leptospirose als auch gegen Malaria in Regionen mit Chloroquin-resistenten Plasmodium-falciparum-Stämmen indiziert. Dosierung/AnwendungDas für Zadorin übliche Dosierungsschema weicht von dem anderer Tetracycline ab. Spezielle Dosierungsanweisungen
Unkomplizierte Gonokokkeninfektionen (ohne anorektale Infektionen beim Mann): 200 mg pro Tag in einer oder zwei Dosen während 7 Tagen. Alternative Behandlungsmöglichkeit: Initial eine erste Dosis von 300 mg und eine Stunde später eine zweite Dosis von 300 mg. Die Dosen sollten während einer Mahlzeit mit Milch oder mit einem kohlensäurehaltigen Getränk eingenommen werden. Unkomplizierte urethrale, endocervikale oder rektale Infektionen verursacht durch C. trachomatis: 200 mg/Tag oral in einer Dosis oder aufgeteilt in zwei Dosen während 7 Tagen. Akute Epididymo-Orchitis verursacht durch C. trachomatis oder N. gonorrhoeae: 2× täglich 100 mg oral während mindestens 10 Tagen. Infektionen mit U. urealyticum des männlichen Geschlechtsorgans mit ungeklärter Infertilität: 200 mg/Tag während 4 Wochen. Es ist darauf zu achten, dass bei dieser Indikation sowohl der infizierte Mann als auch dessen Partnerin gleichzeitig und gleichermassen behandelt werden. Nicht-Gonokokken-Urethritis verursacht durch Ureaplasma urealyticum: 200 mg/Tag oral während mindestens 7 Tagen. Primäre und sekundäre Syphilis: 300 mg/Tag aufgeteilt in mehrere Dosen während 10 Tagen. Akute Beckenentzündungen (pelvic inflammatory disease «PID»): Hospitalisierte Patienten: 2× täglich 100 mg Doxycyclin i.v. und 4× täglich 2 g Cefoxitin i.v. während mindestens 4 Tagen. Danach 200 mg Doxycyclin oral pro Tag - aufgeteilt in 2 Dosen -, bis eine Gesamttherapiedauer von 10-14 Tagen erreicht wird. Ambulante Behandlung: Initial 2 g Cefoxitin i.m. oder 3 g Amoxicillin oral oder 3,5 g Ampicillin oral oder 4,8 Millionen I.E. wässriges Procain-Penicillin G i.m., welches aufgeteilt in 2 Dosen an zwei verschiedenen Injektionsstellen injiziert wird, oder 250 mg Ceftriaxon i.m. Mit Ausnahme von Ceftriaxon sind bei allen Verordnungen gleichzeitig 1 g Probenecid oral zu verabreichen, und die Therapie muss mit 200 mg Doxycyclin pro Tag, in einer Dosis oder aufgeteilt in 2 Dosen, während weiteren 10-14 Tagen fortgesetzt werden. Lyme Disease Stadium I: 2× täglich 100 mg Doxycyclin während 10-14 Tagen. Malaria (Chloroquin-resistente Plasmodium-falciparum-Stämme): 200 mg täglich während mindestens 7 Tagen. Da die Infektion schwer verlaufen kann, muss ein schnell wirksames Schizontozid, z.B. Chinin, immer in Kombination mit Zadorin verabreicht werden. Die Therapieempfehlungen sind für Chinin je nach Region unterschiedlich. Malaria-Prophylaxe in Gegenden mit Chloroquin-resistenten Plasmodium-falciparum-Stämmen: Erwachsene: 1× täglich 100 mg. Kinder über 8 Jahre: 1× täglich 2 mg/kg Körpergewicht (bis maximal die Erwachsenen-Dosis). Die Prophylaxe kann 1-2 Tage vor der Reise ins Malariagebiet beginnen. Während des ganzen Aufenthaltes im Malariagebiet und während 4 Wochen nach Verlassen des Malariagebietes soll die tägliche Prophylaxe fortgesetzt werden. Tick- und Louse-borne Typhus (Epidemisches Rückfallfieber, Läusefleckfieber): Tick- und Louse-borne-Typhus wurden oral mit einer einzigen Gabe von 100 mg oder 200 mg, je nach Schweregrad der Infektion, erfolgreich behandelt. Scrub-Typhus-Prophylaxe: 200 mg oral in einer einzigen Gabe. Cholera-Therapie und selektive Prophylaxe: Erwachsene 300 mg in einer einzigen Gabe. Reise-Diarrhoe-Prophylaxe: Am 1. Reisetag 200 mg in einer einzigen Gabe und anschliessend während des gesamten Reiseaufenthaltes in der Gefahrenzone 100 mg/Tag. Prophylaxe der Leptospirose: Während der gesamten Aufenthaltsdauer im Gefahrengebiet 200 mg Zadorin pro Woche. Am Ende des Aufenthaltes weitere 200 mg Zadorin. Therapie der Leptospirose: 2× täglich 100 mg Doxycyclin während 7 Tagen. AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Vorsichtsmassnahmen
Schwangerschaft, Stillzeit
Unerwünschte WirkungenDie folgenden unerwünschten Wirkungen wurden bei Patienten unter Tetracyclin-Therapie beobachtet: Magen-Darm-Trakt: Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Glossitis, Schluckbeschwerden, Stomatitis, Ösophagus-Ulceration, Enterocolitis sowie entzündliche Veränderungen (oft als Folge eines übermässigen Wachstums von Candida albicans) in der Anogenitalregion. Diese Erscheinungen traten sowohl nach oralen als auch nach parenteralen Gaben von Tetracyclinen auf. Eine pseudomembranöse Colitis ist eine seltene Komplikation, die zum Abbruch der Therapie führt. Haut: Makulopapulöse und erythematöse Ausschläge. Exfoliative Dermatitis wurde beobachtet, ist jedoch selten. Photosensibilisierung: Trat während einer Tetracyclin-Therapie in einigen Fällen auf. Diese Reaktion wird durch Sonnenlicht oder Ultraviolettbestrahlung ausgelöst und manifestiert sich durch übermässigen Sonnenbrand. Die Behandlung ist bei den ersten Anzeichen einer Hautrötung abzubrechen. Nierentoxizität: Über eine scheinbar dosisabhängige Erhöhung der Serum-Harnstoff-Stickstoffwerte mit Tetracyclinen wurde berichtet. Überempfindlichkeit: Urticaria, angioneurotisches Ödem, Anaphylaxie, anaphylaktoide Purpura, Serumkrankheit, Perikarditis sowie Aufflackern von systemischem Lupus erythematodes. Andere: Nach Verabreichung von hohen therapeutischen Dosen wurde bei Erwachsenen eine gutartige intrakraniale Hypertension und bei Kleinkindern eine Vorwölbung der Fontanellen beobachtet, die sich jedoch nach Absetzen des Medikaments rasch zurückbildeten. Blut: Über hämolytische Anämie, Leukopenie, Agranulocytose, Thrombozytopenie, Neutropenie sowie Eosinophilie wurde nach Anwendung von Tetracyclinen berichtet. Schilddrüse: Nach Dauerbehandlung sollen Tetracycline zur Bildung von braunschwarzen, mikroskopisch nachweisbaren Verfärbungen in der Schilddrüse geführt haben; Untersuchungen der Schilddrüsenfunktion haben bisher keine Abweichungen von der Norm ergeben. InteraktionenTetracycline bilden mit zwei- und dreiwertigen Metallionen antibakteriell unwirksame Komplexe. Daher sollte die gleichzeitige Anwendung von Aluminium-, Calcium- oder Magnesium-haltigen Antazida sowie eisenhaltigen Präparaten oder Wismutsalzen vermieden werden. ÜberdosierungBei Überdosierung ist Zadorin abzusetzen, symptomatisch zu behandeln sowie mit unterstützenden Massnahmen zu arbeiten. Eine Dialyse verändert die Serum-Halbwertszeit nicht. Eine forcierte Diurese kann sinnvoll sein, um akut erhöhte Plasmaspiegel zu senken. Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Zadorin-100 Ampullen: Die Ausscheidung von PVP kann zu falsch positiven Reaktionen mit z.B. folgenden Teststreifen führen: Albustix «Ames», Uristix «Ames», Labstix «Ames», Urei, Comburtests. Haltbarkeit
IKS-Nummern43051, 49344. Stand der InformationApril 1998. |