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-Trockensubstanz zur Herstellung einer Lösung zur intravenösen oder intramuskulären Injektion.
- +Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung i.v./i.m.
-Der Internationale Biologische Referenzstandard für Benzylpenicillin wurde 1968 abgeschafft, nachdem die Substanz vollständig durch analytische Prüfmethoden charakterisiert werden konnte. Für die quantitative Angabe der Dosierung bevorzugt man jedoch noch die (biologischen) Einheiten.
-Für Einheiten und Masseangaben gelten folgende Beziehungen:
-1 mg Benzylpenicillin-Natrium entspricht 1670 Einheiten.
-1 Million Einheiten Benzylpenicillin entsprechen 598,9 mg Benzylpenicillin-Natrium.
- +Für internationale Einheiten (I.E.) und Masseangaben gelten folgende Beziehungen:
- +1 mg Benzylpenicillin-Natrium entspricht 1670 I.E..
- +1 Million I.E. Benzylpenicillin entsprechen 598,9 mg Benzylpenicillin-Natrium.
-Bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren wird bei normalempfindlichen Keimen eine Tagesdosis von 1 Million E Benzylpenicillin (entsprechend 600 mg Benzylpenicillin-Natrium) alle 6–8 Stunden empfohlen. Bei schweren Infektionen wie z.B. bakterieller Endokarditis oder Meningitis sollten die Tagesdosen auf 20–60 Millionen E Benzylpenicillin (entsprechend 12’000–36’000 mg Benzylpenicillin-Natrium) verteilt auf 4–6 Einzelgaben erhöht werden.
- +Erwachsene und Kinder über 12 Jahre
- +Bei normalempfindlichen Keimen wird eine Tagesdosis von 1–5 Millionen I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 600-3‘000 mg Benzylpenicillin-Natrium) verteilt auf 4–6 Einzelgaben empfohlen. Bei schweren Infektionen wie z.B. bakterieller Endokarditis oder Meningitis sollten die Tagesdosen auf 20–60 Millionen I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 12’000–36’000 mg Benzylpenicillin-Natrium) verteilt auf 4–6 Einzelgaben erhöht werden.
-0,2–0,5 Millionen E Benzylpenicillin (entsprechend 120–300 mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg KG und Tag in 4–6 Einzelgaben.
- +0,2–0,5 Millionen I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 120–300 mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg KG und Tag in 4–6 Einzelgaben.
-0,2–1,0 Millionen E Benzylpenicillin (entsprechend 120–600 mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg KG und Tag in 3–4 Einzelgaben.
- +0,2–1,0 Millionen I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 120–600 mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg KG und Tag in 3–4 Einzelgaben.
-0,05–0,1 (–0,5) Millionen E Benzylpenicillin (entsprechend 30–60 [–300] mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg KG und Tag in 2 Einzelgaben.
- +0,05–0,1 (–0,5) Millionen I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 30–60 [–300] mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg KG und Tag in 2 Einzelgaben.
-Glomeruläre Filtrationsrate (ml/min) Serum- Kreatinin (mg/100 ml) Dosis Mio E Benzylpenicillin (mg Benzyl- penicillin- Natrium) Dosierungs- intervall (h)
- +Glomeruläre Filtrationsrate (ml/min) Serum- Kreatinin (mg/100 ml) Dosis Mio I.E. Benzylpenicillin (mg Benzylpenicillin- Natrium) Dosierungsintervall (h)
- +Intravenöse Injektion und Infusion
- +Bei der intravenösen Injektion oder Infusion sollten isotonische Lösungen angestrebt werden.
- +Isotonische Lösungen enthalten ca. 100’000 I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 60 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke (entsprechen bei 1 Million I.E. einem Volumen von 10 ml, bei 10 Millionen I.E. einem Volumen von 100 ml).
- +Dosen über 2 Millionen I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 1200 mg Benzylpenicillin-Natrium) sollten langsam (höchstens 0,5 Millionen I.E. bzw. 300 mg/min) verabreicht werden, um zentralnervöse Störungen zu vermeiden.
- +Intramuskuläre Injektion
- +Lösungen die bis zu 100’000 I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 60 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke enthalten, werden am besten toleriert. Die intramuskuläre Gabe höher konzentrierter Lösungen von Benzylpenicillin, z.B. 0,5–1,0 Millionen I.E. (entsprechend 300–600 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke ist möglich, sie ist jedoch aufgrund der Hypertonie nicht ganz schmerzfrei. Letzteres trifft in verstärktem Masse für Lösungen von Benzylpenicillin in isotonischer Natriumchloridlösung zu.
- +Es empfiehlt sich nicht, Einzeldosen von mehr als 10 Millionen I.E. Benzylpenicillin (entsprechend 6000 mg Benzylpenicillin-Natrium), gelöst in 10–20 ml Wasser für Injektionszwecke, intramuskulär zu verabreichen.
- +Herstellung der Injektions- bzw. Infusionslösung: vgl. „Sonstige Hinweise, Hinweise für die Handhabung“.
-Siehe auch Rubrik «Pharmakokinetik/Kinetik spezieller Patientengruppen/Vorsichtsmassnahmen bei Risikogruppen».
-Die Antibiotikabehandlung kann zu einem Überwuchern durch nicht empfindliche Keime führen.
-Im Rahmen einer hochdosierten Penicillin-Therapie sind neurotoxische Reaktionen möglich (s. «Unerwünschte Wirkungen», «Wirkungen auf das Nervensystem»). Bei cerebralen Krämpfen ist eine Behandlung mit Diazepam (5–10 mg i.v.) angezeigt. In schweren Fällen sollte eine Kohle-Hämoperfusion erfolgen.
-Anaphylaktische Schockreaktionen treten bei 1–5 von 10’000 mit Penicillin behandelten Patienten auf (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen», «Überempfindlichkeitsreaktionen»).
-Therapie des anaphylaktischen Schocks
-Neben anderen gebräuchlichen Notfallmassnahmen (Atemwege freihalten!) medikamentöse Sofortmassnahmen:
-Sofort: Epinephrin (Adrenalin) i.v.
-Nach Verdünnen von 1 ml der handelsüblichen Lösung (1:1000) auf 10 ml oder unter Verwendung einer Epinephrin-Fertigspritze (1:10’000) wird zunächst davon 1 ml (= 0,1 mg Epinephrin) unter Puls- und Blutdruckkontrolle langsam intravenös injiziert (cave: Herzrhythmusstörungen!). Die Epinephrin-Gabe kann wiederholt werden.
-Danach: Antihistaminika; Volumensubstitution i.v., z.B. Plasmaexpander, Humanalbumin, Vollelektrolytlösung.
-Anschliessend: Glukokortikoide i.v., z.B. 250–1000 mg Prednisolon (oder äquivalente Menge eines Derivats). Die Glukokortikoid-Gabe kann wiederholt werden.
-Bei Kindern ist die Dosierung der genannten Präparate dem Körpergewicht bzw. dem Alter entsprechend zu reduzieren.
-Weitere Therapiemassnahmen sind zu erwägen, z.B. künstliche Beatmung, Sauerstoffinhalation.
-Eine sorgfältige Überwachung des Patienten ist erforderlich, da die Symptome rezidivieren können.
-Bei Patienten mit Herzerkrankungen schweren Elektrolytstörungen anderer Genese und Patienten mit einer ausgeprägten Niereninsuffizienz (z.B. unter Dialysebehandlung) sollte auf die zusätzliche Natriumzufuhr durch Penicillin «Grünenthal» geachtet werden insbesondere bei länger andauernder Therapie in hoher Dosierung und bei Patienten mit oben genannten Erkrankungen sollte in regelmässigen Abständen eine Kontrolle des Blutbildes, der Nierenfunktion und der Serumelektrolyte durchgeführt werden.
-Bei Patienten mit Dermatomykosen sind bereits bei erstmaliger Gabe von Penicillin «Grünenthal» paraallergische Reaktionen möglich.
-Dosierungsanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion s. Rubrik «Dosierung/Anwendung».
-
- +Siehe auch «Pharmakokinetik», «Kinetik spezieller Patientengruppen».
- +Penicillin G ist nicht Mittel der Wahl zur Behandlung der Otitis media und der akuten Exazerbation einer chronischen Bronchitis, da diese häufig auch durch Erreger verursacht werden, die häufig (Staphylococcus aureus) oder stets (Moraxella catarrhalis, Chlamydien, Mycoplasmen, Legionellen) gegen Benzylpenicillin resistent sind bzw. gegen die Benzylpenicillin nur bedingt wirksam ist (Haemophilus influenzae). Deshalb sollte bei den genannten Erkrankungen vor Therapiebeginn mit Penicillin G der verursachende Erreger identifiziert und dessen Empfindlichkeit ggf. nachgewiesen werden. Bei Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie mit zusätzlichen Risikofaktoren (z. B. strukturelle Lungenveränderung, antibiotische Vortherapie) ist eine empirische Therapie mit Benzylpenicillin aufgrund des zu erwartenden Erregerspektrums nicht zu befürworten.
- +Akute Überempfindlichkeitsreaktionen
- +Anaphylaktische Schockreaktionen treten bei 1–5 von 10’000 mit Penicillin behandelten Patienten auf (siehe «Unerwünschte Wirkungen», «Überempfindlichkeitsreaktionen»).
- +Beim Auftreten eines anaphylaktischen Schocks müssen sofort die entsprechenden Notfallmassnahmen eingeleitet werden. Eine sorgfältige Überwachung des Patienten ist erforderlich, da die Symptome rezidivieren können. Eine urtikarielle Sofortreaktion muss immer als bedrohliches Zeichen angesehen werden und zwingt strikt zum Therapieabbruch.
- +Jarisch-Herxheimer-Reaktion
- +Bei der Behandlung von Spirochäteninfektionen (Lues, Borreliose) kann es (meist 2–12 Stunden nach der ersten Dosis) zum Auftreten einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen, die durch Fieber, Schüttelfrost, Allgemein- und Herdsymptome gekennzeichnet ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
- +Wirkungen auf das Blut und Lymphsystem
- +Nach längerer, hochdosierter Benzylpenicillin-Therapie kann es zum Auftreten einer dosisabhängigen Neutropenie kommen. Bei Totaldosen von über 200 Millionen I.E. (entsprechend 120 g) Benzylpenicillin liegt die Inzidenz bei 5–15%, unterhalb dieser Dosis ist diese sehr gering. Nach Absetzen der Therapie kommt es in 90% der Fälle innerhalb von 2–8 Tagen zu einer raschen Erholung. Bei Weiterführung der Therapie kann es zur vollständigen Agranulozytose kommen.
- +Blutgerinnungsstörungen infolge Hemmung der Thrombozytenaggregation unter der Therapie mit Benzylpenicillin sind ebenfalls dosisabhängig. Eine relevante Verlängerung der Blutungszeit tritt bei Nierengesunden oberhalb einer Tagesdosis von 20 Millionen I.E. (entsprechend 12 g) Benzylpenicillin ein. Die Störung tritt innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Therapie ein und persistiert bis zu 4 Tage nach Absetzen von Benzylpenicillin. Bei höheren Konzentrationen können zusätzlich Störungen der plasmatischen Gerinnung auftreten, und zwar durch Störung der Fibrinpolymerisation, einer erhöhten Antithrombin-III-Aktivität und einer Hemmung der Faktor-Xa-Aktivierung.
- +Ein geringer Prozentsatz von Patienten, die eine längerdauernde, hochdosierte Therapie erhalten, entwickelt eine immunvermittelte hämolytische Anämie. Als mittlere Totaldosis wurden 411 Millionen I.E. (entsprechend 246,6 g) Benzylpenicillin errechnet, die während einer mittleren Behandlungszeit von 20 Tagen gegeben wurden. Andere allergische Manifestationen sind gewöhnlich nicht vorhanden. Nach Absetzen des Penicillins kann die Hämolyse noch 6-8 Wochen anhalten.
- +Wirkungen auf das Nervensystem
- +Im Rahmen einer hochdosierten Benzylpenicillin-Therapie sind, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Krampfbereitschaft (Epilepsie), neurotoxische Reaktionen in Form von Benommenheit, Halluzinationen, Hyperreflexie und Myoklonien möglich (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Letztere können in fokale, später generalisierte Krampfanfälle und komatöse Zustände übergehen. In wenigen Fällen wurde über einen letalen Verlauf berichtet. Bei cerebralen Krämpfen ist eine Behandlung mit Diazepam (5–10 mg i.v.) angezeigt. In schweren Fällen sollte eine Kohle-Hämoperfusion erfolgen.
- +Neurotoxische Reaktionen wurden bei Benzylpenicillin-Tagesdosen von 40–60 Millionen I.E. (entsprechend 24–36 g) bei Nierengesunden, von 20 Millionen I.E. (entsprechend 12 g) bei Patienten mit leicht- bis mittelgradig eingeschränkter Nierenfunktion und von 10 Millionen I.E. (entsprechend 6 g) bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz beobachtet.
- +Besondere Dispositionen sind auch gegeben bei Säuglingen und alten Menschen, bei Patienten mit Septikämien durch gramnegative Erreger, Endokarditis oder herzchirurgischen Eingriffen mit Herz-Lungen-Maschinen.
- +Bei neurotoxischen Reaktionen, die meist 12–72 Stunden nach Beginn der Therapie auftreten, sollte Penicillin «Grünenthal» sofort abgesetzt oder gegebenenfalls die Dosis reduziert werden.
- +Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt
- +Beim Auftreten von schweren, wässrigen Durchfällen während oder nach der Therapie, die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Enterokolitis (siehe «Unerwünschte Wirkungen») zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen seltenen Fällen ist Penicillin «Grünenthal» sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Peristaltik hemmende Mittel sind kontraindiziert.
- +Wirkungen auf die Niere
- +Gelegentlich wurde nach hochdosierter, längerdauernder Therapie mit Benzylpenicillin über das Auftreten einer interstitiellen Nephritis berichtet. Die tägliche Benzylpenicillin-Dosis variierte zwischen 12 und 60 Millionen I.E. bzw. 7,2 und 36 g (im Mittel 28 Millionen I.E. bzw. 16,8 g), die Therapiedauer betrug 7–42 Tage (im Mittel 17 Tage). Neben Proteinurie und Hämaturie bestehen meist Fieber, Eosinophilie und Exantheme. Es kann sich aber auch eine schwere Niereninsuffizienz mit Anurie einstellen. Ebenfalls beschrieben wurden angiitische und glomerulonephritische Läsionen sowie ein akutes Nierenversagen mit vollständiger Anurie nach einer einzigen Penicillin-Injektion.
- +Elektrolytstörungen
- +Natriumintoxikationen (Hypokaliämie, metabolische Alkalose) wurden nach Gabe von 100 Millionen I.E. (entsprechend 60 g) Benzylpenicillin-Natrium/Tag beobachtet
- +Vorsichtsmassnahmen bei Risikogruppen
- +Bei Patienten mit Herzerkrankungen, schweren Elektrolytstörungen anderer Genese und Patienten mit einer ausgeprägten Niereninsuffizienz (z.B. unter Dialysebehandlung) sollte auf die zusätzliche Natriumzufuhr durch Penicillin «Grünenthal» geachtet werden. Insbesondere bei länger andauernder Therapie in hoher Dosierung und bei Patienten mit oben genannten Erkrankungen sollte in regelmässigen Abständen eine Kontrolle des Blutbildes, der Nierenfunktion und der Serumelektrolyte durchgeführt werden.
- +Bei Diabetikern ist mit einer verzögerten Resorption aus dem intramuskulären Depot zu rechnen.
- +Zwischen Penicillinen und Stoffwechselprodukten von Dermatophyten kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Patienten mit Dermatomykosen bereits bei erstmaliger Gabe von Penicillin «Grünenthal» allergische Reaktionen auftreten können.
- +Dosierungsanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion s. «Dosierung/Anwendung».
- +Hinweise zur topischen Anwendung
- +Benzylpenicillin sollte, wie alle anderen Penicilline, nicht topisch, z.B. in Form von Salben, Pudern oder Tropfen, eingesetzt werden, da die allergisierende Potenz bei topischer Anwendung besonders gross ist.
- +Hinweis zur langfristigen und wiederholten Anwendung
- +Die langfristige und wiederholte Anwendung von Penicillin «Grünenthal» kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen führen.
- +Schwangerschaft
- +
-Die Milchgängigkeit von Benzylpenicillin ist gering. Die Konzentration in der Muttermilch kann 2–15% der mütterlichen Serumwerte erreichen. Obwohl bislang bei mit Muttermilch ernährten Säuglingen keine Nebenwirkungen berichtet wurden, muss die Möglichkeit einer Sensibilisierung oder einer Beeinträchtigung der Darmflora in Betracht gezogen werden (s.a. Rubrik «Präklinische Daten», «Toxikologische Eigenschaften»).
- +Stillzeit
- +Die Milchgängigkeit von Benzylpenicillin ist gering. Die Konzentration in der Muttermilch kann 2–15% der mütterlichen Serumwerte erreichen. Obwohl bislang bei mit Muttermilch ernährten Säuglingen keine Nebenwirkungen berichtet wurden, muss die Möglichkeit einer Sensibilisierung oder einer Beeinträchtigung der Darmflora in Betracht gezogen werden.
-Es wurden keine Studien zur Wirkung von Penicillin auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Ein Einfluss darauf ist unwahrscheinlich. Allerdings wurden bei hoher Dosierung neurotoxische Reaktionen (Bsp. Benommenheit) beobachtet, die diese Fähigkeiten beeinflussen können (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
- +Es wurden keine Studien zur Wirkung von Penicillin auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Ein Einfluss darauf ist unwahrscheinlich. Allerdings wurden bei hoher Dosierung neurotoxische Reaktionen (Bsp. Benommenheit) beobachtet, die diese Fähigkeiten beeinflussen können (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
-Überempfindlichkeitsreaktionen
-Die Häufigkeitsangaben über das Auftreten allergischer Reaktionen schwanken in einem weiten Bereich von 0,6–10%. Anaphylaktische Schockreaktionen treten bei 1–5 von 10’000 mit Penicillin behandelten Patienten auf.
-Milde Verlaufsformen manifestieren sich als polymorphes (morbilli- oder skarlatiniformes) Exanthem mit und ohne Eosinophilie.
-Schwerwiegender sind urtikarielle oder ödematöse Hauterscheinungen, angioneurotisches Ödem, Larynxödem, allergische Vasculitis, Erythema nodosum, allergische Purpura, arterielle Gefässverschlüsse, eosinophile pulmonale Infiltrate, Bronchospasmus, Arzneimittelfieber, Serumkrankheits-Syndrom und anaphylaktische Reaktionen.
-Eine urtikarielle Sofortreaktion muss immer als bedrohliches Zeichen angesehen werden und zwingt strikt zum Therapieabbruch.
-In Einzelfällen kann es zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen.
-Im Zusammenhang mit einer Benzylpenicillin-Therapie wurde in Einzelfällen über das Auftreten schwerer, zum Teil lebensbedrohlicher bullöser Hautreaktionen, in der Regel mit Schleimhautbeteiligung, berichtet (Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom).
-Zwischen Penicillinen und Stoffwechselprodukten von Dermatophyten kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Patienten mit Dermatomykosen bereits bei erstmaliger Gabe von Penicillin «Grünenthal» allergische Reaktionen auftreten können.
-Zur Therapie des anaphylaktischen Schocks siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
-Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile
-In Einzelfällen kann es bei hoher Dosierung und längerer Anwendung zu Auswirkungen auf das Blutbild kommen in Form von Leukopenie, Neutropenie, Granulozytopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Eosinophilie und Panzytopenie. Ferner können Blutgerinnungsstörungen, ein positiver direkter Coombs-Test sowie eine hämolytische Anämie auftreten.
-Ein positiver direkter Coombs-Test entwickelt sich bei ca. 3% der Patienten, die 10 Millionen E (entsprechend 6 g) Benzylpenicillin oder mehr pro Tag erhalten. Nur ein geringer Prozentsatz hiervon entwickelt eine immunvermittelte hämolytische Anämie. Voraussetzung dafür ist eine längerdauernde, hochdosierte Therapie. Als mittlere Totaldosis wurden 411 Millionen E (entsprechend 246,6 g) Benzylpenicillin errechnet, die während einer mittleren Behandlungszeit von 20 Tagen gegeben wurden. Andere allergische Manifestationen sind gewöhnlich nicht vorhanden. Nach Absetzen des Penicillins kann der direkte Antiglobulin-Test noch während 6–8 Wochen positiv bleiben und die Hämolyse anhalten.
-Ebenfalls nach längerer, hochdosierter Benzylpenicillin-Therapie kann es zum Auftreten einer dosisabhängigen Neutropenie kommen. Bei Totaldosen von über 200 Millionen E (entsprechend 120 g) Benzylpenicillin liegt die Inzidenz bei 5–15%, unterhalb dieser Dosis ist diese sehr gering. Nach Absetzen der Therapie kommt es in 90% der Fälle innerhalb von 2–8 Tagen zu einer raschen Erholung. Bei Weiterführung der Therapie kann es zur vollständigen Agranulozytose kommen.
-Blutgerinnungsstörungen infolge Hemmung der Thrombozytenaggregation unter der Therapie mit Benzylpenicillin sind ebenfalls dosisabhängig. Eine relevante Verlängerung der Blutungszeit tritt bei Nierengesunden oberhalb einer Tagesdosis von 20 Millionen E (entsprechend 12 g) Benzylpenicillin ein. Die Störung tritt innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Therapie ein und persistiert bis zu 4 Tage nach Absetzen von Benzylpenicillin. Bei höheren Konzentrationen können zusätzlich Störungen der plasmatischen Gerinnung auftreten, und zwar durch Störung der Fibrinpolymerisation, einer erhöhten Antithrombin-III-Aktivität und einer Hemmung der Faktor-Xa-Aktivierung.
-Wirkungen auf die Niere
-In seltenen Fällen wurde nach hochdosierter, längerdauernder Therapie mit Benzylpenicillin über das Auftreten einer interstitiellen Nephritis berichtet. Die tägliche Benzylpenicillin-Dosis variierte zwischen 12 und 60 Millionen E bzw. 7,2 und 36 g (im Mittel 28 Millionen E bzw. 16,8 g), die Therapiedauer betrug 7–42 Tage (im Mittel 17 Tage). Neben Proteinurie und Hämaturie bestehen meist Fieber, Eosinophilie und Exantheme. Es kann sich aber auch eine schwere Niereninsuffizienz mit Anurie einstellen. Ebenfalls beschrieben wurden angiitische und glomerulonephritische Läsionen sowie ein akutes Nierenversagen mit vollständiger Anurie nach einer einzigen Penicillin-Injektion. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Penicillin-Therapie ist jedoch fraglich.
-Wirkungen auf die Leber
-In Einzelfällen wurde über das Auftreten einer Hepatitis und/oder Cholestase berichtet. Diese Reaktionen traten im Gefolge von oder begleitend mit Schock, Exanthem, exfoliativer Dermatitis, Fieber und/oder Eosinophilie oder einem Serumkrankheits-Syndrom auf.
-Wirkungen auf das Nervensystem
-Unter hochdosierter Benzylpenicillin-Therapie, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Krampfbereitschaft (Epilepsie), kann es häufig zu neurotoxischen Effekten in Form von Benommenheit, Halluzinationen, Hyperreflexie und Myoklonien kommen. Letztere können in fokale, später generalisierte Krampfanfälle und komatöse Zustände übergehen. In wenigen Fällen wurde über einen letalen Verlauf berichtet.
-Neurotoxische Reaktionen wurden bei Benzylpenicillin-Tagesdosen von 40–60 Millionen E (entsprechend 24–36 g) bei Nierengesunden, von 20 Millionen E (entsprechend 12 g) bei Patienten mit leicht- bis mittelgradig eingeschränkter Nierenfunktion und von 10 Millionen E (entsprechend 6 g) bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz beobachtet.
-Besondere Dispositionen sind auch gegeben bei Säuglingen und alten Menschen, bei Patienten mit Septikämien durch gramnegative Erreger, Endokarditis oder herzchirurgischen Eingriffen mit Herz-Lungen-Maschinen.
-Bei neurotoxischen Reaktionen, die meist 12–72 Stunden nach Beginn der Therapie auftreten, sollte Penicillin «Grünenthal» sofort abgesetzt oder gegebenenfalls die Dosis reduziert werden.
-Zur symptomatischen Therapie cerebraler Krämpfe siehe Rubrik «Überdosierung».
-Elektrolytstörungen
-Natriumintoxikationen (Hypokaliämie, metabolische Alkalose) wurden nach Gabe von 100 Millionen E (entsprechend 60 g) Benzylpenicillin-Natrium/Tag beobachtet. Obwohl Natriumintoxikationen bei Einhalten der beschriebenen Tageshöchstdosis von 60 Millionen E nicht zu erwarten sind, wird empfohlen bei Patienten unter notwendiger Natriumrestriktion (z.B. bei Herzerkrankungen, terminaler Niereninsuffizienz, schweren Elektrolytverschiebungen) regelmässig die Elektrolyte, insbesondere den Natriumspiegel, zu kontrollieren.
-Zu Beeinflussung diagnostischer Methoden siehe Rubrik «Sonstige Hinweise».
-Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes
-Glossitis, Stomatitis, Lingua villosa nigra, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle sind in seltenen Fällen möglich. Beim Auftreten von schweren, wässrigen Durchfällen während oder nach der Therapie, die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Enterokolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen sehr seltenen Fällen ist Penicillin «Grünenthal» sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten, z.B. Vancomycin oral, 4× 250 mg täglich. Peristaltikhemmende Mittel sind kontraindiziert.
-Jarisch-Herxheimer-Reaktion
-Bei der Behandlung von Spirochäteninfektionen (Lues, Borreliose) kann es (meist 2–12 Stunden nach der ersten Dosis) zum Auftreten einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen, die durch Fieber, Schüttelfrost, Allgemein- und Herdsymptome gekennzeichnet ist.
-Lokale Reaktionen
-Häufig treten bei intramuskulärer Gabe Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Bei intravenöser Verabreichung kann es zu Reizungen der Venenwand bis hin zur Thrombophlebitis kommen.
-Sonstige Nebenwirkungen
-Die langfristige und wiederholte Anwendung von Penicillin «Grünenthal» kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen führen.
- +Die Nebenwirkungen sind nach Körpersystemen und ihrer Häufigkeit gemäss folgender Einteilung geordnet: „Sehr häufig“ (≥1/10), „häufig“ (<1/10, ≥1/100), „gelegentlich“ (<1/100, ≥1/1000), „selten“ (<1/1000, ≥1/10‘000), „sehr selten“ (<1/10‘000), „nicht bekannt“ (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
- +Siehe jeweils auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»
- +Infektionen und parasitäre Erkrankungen
- +Nicht bekannt: Superinfektionen mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen.
- +Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- +Sehr selten: Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Eosinophilie, hämolytische Anämie. Blutgerinnungsstörungen.
- +Erkrankungen des Immunsystems
- +Gelegentlich bis häufig: Allergische Reaktionen z.B. allergische Vaskulitis, angioneurotisches Ödem, Bronchospasmus, Larynxödem, eosinophile pulmonale Infiltrate, Serumkrankheits-Syndrom, polymorphes (morbilli- oder scarlatiniformes) Exanthem mit und ohne Eosinophilie, Urtikaria, ödematöse Hauterscheinungen, Erythema nodosum, allergische Purpura.
- +Selten: anaphylaktischen Schock (sehr selten lebensbedrohlich).
- +Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom.
- +Nicht bekannt: Jarisch-Herxheimer-Reaktion.
- +Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
- +Nicht bekannt: Unter hochdosierter Therapie Hypokaliämie und metabolische Azidose infolge Natriumintoxikationen.
- +Psychiatrische Erkrankungen
- +Nicht bekannt: Unter hochdosierter Therapie: Halluzinationen.
- +Erkrankungen des Nervensystems
- +Häufig: Unter hochdosierter Therapie: neurotoxischen Effekte wie z.B. Benommenheit, Hyperreflexie und Myoklonien.
- +Nicht bekannt: Unter hochdosierter Therapie: Koma, Krampfanfälle.
- +Gefässerkrankungen
- +Nicht bekannt: Arterielle Gefässverschlüsse.
- +Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- +Gelegentlich: Glossitis, Stomatitis, Lingua villosa nigra, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- +Selten: Pseudomembranöse Enterokolitis.
- +Leber und Gallenerkrankungen
- +Sehr selten: Akute Hepatitis und/oder Cholestase. Diese Reaktionen traten im Gefolge von oder begleitend mit Schock, Exanthem, exfoliativer Dermatitis, Fieber und/oder Eosinophilie oder einem Serumkrankheits-Syndrom auf.
- +Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- +Sehr selten: Exfoliative Dermatitis.
- +Erkrankungen der Nieren und Harnwege
- +Gelegentlich: Interstitielle Nephritis.
- +Nicht bekannt: Akutes Nierenversagen mit Anurie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- +Häufig: Arzneimittelfieber, bei i.m. Gabe Schmerzen an der Injektionsstelle, bei i.v. Gabe Reizungen der Venenwand, Thrombophlebitis.
- +Untersuchungen
- +Häufig: Positiver direkter Coombs-Test.
-Benzylpenicillin ist ein biosynthetisches, nicht penicillinasefestes, bakterizid wirkendes Antibiotikum, das die Zellwandbiosynthese proliferierender Mikroorganismen durch Blockierung der bakteriellen Transpeptidase hemmt. Keime im Ruhestadium werden nur in geringem Masse bakterostatisch beeinflusst.
- +Benzylpenicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamasefestes, Betalaktam-Antibiotikum.
- +Der Wirkungsmechanismus von Benzylpenicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidase. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung. Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der MHK des Erregers liegt.
- +Resistenzmechanismen
- +Eine Resistenz gegenüber Benzylpenicillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
- +Inaktivierung durch Betalaktamasen: Benzylpenicillin ist nicht Betalaktamasefest und wirkt daher nicht gegen Betalaktamasebildende Bakterien (z. B. Staphylokokken oder Gonokokken). Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Benzylpenicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und einigen anderen Streptokokken gegenüber Benzylpenicillin beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Benzylpenicillin verantwortlich.
- +- Unzureichende Penetration von Benzylpenicillin durch die äussere Zellwand kann bei Gramnegativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
- +- Durch Effluxpumpen kann Benzylpenicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.
- +Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Benzylpenicillin besteht mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.
- +Grenzwerte
- +Die Testung von Benzylpenicillin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Die Beurteilung der Ergebnisse erfolgt auf der Basis der Grenzwerte für Benzylpenicillin.
- +Die Beurteilung der Ergebnisse erfolgt auf der Basis der Grenzwerte für Benzylpenicillin. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt, gemäss EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing)
- +Erreger Sensibel Resistent
- +Staphylococcus aureus ≤ 0,12 mg/l > 0,12 mg/l
- +Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G) ≤ 0,25 mg/l > 0,25 mg/l
- +Streptococcus pneumoniae (Infektionen ausser Meningitis) ≤ 0,06 mg/l > 2 mg/l
- +Streptococcus pneumoniae (Meningitis) ≤ 0,06 mg/l > 0,06 mg/l
- +Streptokokken der „Viridans“- Gruppe ≤ 0,25 mg/l > 2 mg/l
- +Neisseria meningitidis ≤ 0,06 mg/l > 0,25 mg/l
- +Neisseria gonorrhoeae ≤ 0,06 mg/l > 1 mg/l
- +Gram-negative Anaerobier ≤ 0,25 mg/l > 0,5 mg/l
- +Gram-positive Anaerobier ≤ 0,25 mg/l > 0,5 mg/l
- +Nicht speziesspezifische Grenzwerte*1) ≤ 0,25 mg/l1) > 2 mg/l1)
- +
- +* Basieren hauptsachlich auf der Serumpharmakokinetik
- +1) Grenzwerte basieren auf einer Dosis von 600 mg × 4 (2,4 g/Tag) und 2,4 g × 6 (14,4 g/Tag).
-Das Wirkungsspektrum von Benzylpenicillin umfasst folgende Keime:
-Actinomyces spp., Arachnia propionica, Bacillus anthracis, Bifidobacterium, Borrelien, Clostridium perfringens, Corynebacterium diphtheriae, Erysipelothrix rhusiopathiae, Fusobacterium spp., Gaffkya anaerobius, Gardnerella vaginalis, Lactobacillus sp., Listeria monocytogenes, Neisseria gonorrhoeae, Neisseria meningitidis, Pasteurella multocida, Peptococcus spp., Peptostreptococcus spp., Propionibacterium spp., Streptococcus agalactiae, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes, Streptokokken der Gruppe C und G, Streptokokken der Viridans-Gruppe, Treponema pallidum, Veillonella parvulva.
-Unterschiedlich bzw. schwach empfindlich sind:
-Actinobacillus actinomycetem-comitans, Bacteroides melaninogenicus, Eikenella corrodens, Leptospira spp., Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Enterococcus faecalis, Enterococcus faecium.
-Stets oder meist resistent sind:
-Bacteroides fragilis und andere Bacteroides spp., Brucella, Chlamydien, Enterobacteriaceae (Enterobacter, Escherichia coli, Klebsiella u.a.), Haemophilus influenzae, Legionellen, Mycoplasmen, Nocardien, Pseudomonas spp., Vibrionen.
-Eine Kreuzresistenz von Benzylpenicillin besteht mit Oralpenicillinen und teilweise mit Ampicillin.
- +Üblicherweise empfindliche Spezies
- +Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
- +Actinomyces israelii °
- +Corynebacterium diphtheriae °
- +Erysipelothrix rhusiopathiae °
- +Gardnerella vaginalis °
- +Streptococcus agalactiae
- +Streptococcus pneumoniae
- +Streptococcus pyogenes
- +Streptococcus dysgalactiae subsp. Equisimilis (Streptokokken der Gruppen C & G)
- +Streptokokken der „Viridans“-Gruppe ° ^
- +Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
- +Borrelia burgdorferi °
- +Eikenella corrodens ° $
- +Haemophilus influenzae $
- +Neisseria meningitidis °
- +Anaerobe Mikroorganismen
- +Clostridium perfringens °
- +Clostridium tetani °
- +Fusobacterium spp. °
- +Peptoniphilus spp. °
- +Peptostreptococcus spp. °
- +Veillonella parvula °
- +Andere Mikroorganismen
- +Treponema pallidum °
- +Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können
- +Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
- +Enterococcus faecalis $
- +Staphylococcus aureus +
- +Staphylococcus epidermidis +
- +Staphylococcus haemolyticus +
- +Staphylococcus hominis +
- +Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
- +Neisseria gonorrhoeae $
- +Von Natur aus resistente Spezies
- +Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
- +Enterococcus faecium
- +Nocardia asteroides
- +Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
- +Alle Enterobacteriaceae-Spezies
- +Legionella pneumophila
- +Moraxella catarrhalis
- +Pseudomonas aeruginosa
- +Anaerobe Mikroorganismen
- +Bacteroides spp.
- +Andere Mikroorganismen
- +Chlamydia spp.
- +Chlamydophila spp.
- +Mycoplasma spp.
- +
- +° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapie-Empfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
- +$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
- ++ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.
- +^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.
- +Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls aufgrund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Benzylpenicillin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegende Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin anzustreben.
-Nach intramuskulärer Injektion von 0,2; 0,5; 1 bzw. 5 Millionen E (entsprechend 120; 300; 600 bzw. 3000 mg) Benzylpenicillin-Natrium werden nach 1 Stunde Plasmakonzentrationen von 1,7; 4,8; 12 bzw. 42 mg/l gemessen.
-Nach intravenöser Injektion von 1 bzw. 5 Millionen E (entsprechend 600 bzw. 3000 mg) Benzylpenicillin-Natrium betragen die maximalen Plasmakonzentrationen 45 bzw. 234 mg/l.
-Nach 1 stündiger Kurzinfusion von 1; 5 bzw. 10 Millionen E (entsprechend 600; 3000 bzw. 6000 mg) Benzylpenicillin-Natrium werden maximale Plasmakonzentrationen von ca. 15; 78 bzw. 240 mg/l erreicht.
- +Nach intramuskulärer Injektion von 0,2; 0,5; 1 bzw. 5 Millionen I.E. (entsprechend 120; 300; 600 bzw. 3000 mg) Benzylpenicillin-Natrium werden nach 1 Stunde Plasmakonzentrationen von 1,7; 4,8; 12 bzw. 42 mg/l gemessen.
- +Nach intravenöser Injektion von 1 bzw. 5 Millionen I.E. (entsprechend 600 bzw. 3000 mg) Benzylpenicillin-Natrium betragen die maximalen Plasmakonzentrationen 45 bzw. 234 mg/l.
- +Nach 1 stündiger Kurzinfusion von 1; 5 bzw. 10 Millionen I.E. (entsprechend 600; 3000 bzw. 6000 mg) Benzylpenicillin-Natrium werden maximale Plasmakonzentrationen von ca. 15; 78 bzw. 240 mg/l erreicht.
- +Kinetik spezieller Patientengruppen
- +
-Kinetik spezieller Patientengruppen/Vorsichtsmassnahmen bei Risikogruppen
-Bei Diabetikern ist mit einer verzögerten Resorption aus dem intramuskulären Depot zu rechnen.
-Toxikologische Eigenschaften
-Penicillin ist mit vielen Arzneistoffen und Lösungsmitteln nicht kompatibel. Deshalb sollten nur die untenstehenden Lösungsmittel verwendet werden und der Zusatz von anderen Arzneimitteln sollte unterbleiben (vgl. auch Rubrik «Inkompatibilitäten»).
-Zur Herstellung der Injektions- bzw. Infusionslösung sollte die Trockensubstanz in Wasser für Injektionszwecke gelöst werden. Um 10 Millionen I.E. in einem Endvolumen von 20 ml aufzulösen, werden bei 20 °C 16 ml Aqua ad injectabilia benötigt.
- +Penicillin ist mit vielen Arzneistoffen und Lösungsmitteln nicht kompatibel. Deshalb sollten nur die untenstehenden Lösungsmittel verwendet werden und der Zusatz von anderen Arzneimitteln sollte unterbleiben (vgl. auch «Inkompatibilitäten»).
- +Zur Herstellung der Injektions- bzw. Infusionslösung sollte das Pulver in Wasser für Injektionszwecke gelöst werden. Um 10 Millionen I.E. in einem Endvolumen von 20 ml aufzulösen, werden bei 20 °C 16 ml Aqua ad injectabilia benötigt. Aus dieser konzentrierten Lösung können kleinere Mengen anteilsmässig entnommen und verdünnt werden. Um das Ausstechen von Gummipartikeln aus dem Stopfen zu vermeiden, sollen nur Nadeln verwendet werden, die einen Durchmesser von höchstens 0.8 mm (Typ G21) aufweisen.
-Intravenöse Injektion und Infusion
-Bei der intravenösen Injektion oder Infusion sollten isotonische Lösungen angestrebt werden.
-Isotonische Lösungen enthalten ca. 100’000 E Benzylpenicillin (entsprechend 60 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke.
-Dosen über 2 Millionen E Benzylpenicillin (entsprechend 1200 mg Benzylpenicillin-Natrium) sollten langsam (höchstens 0,5 Millionen E bzw. 300 mg/min) verabreicht werden, um zentralnervöse Störungen zu vermeiden.
-Intramuskuläre Injektion
-Lösungen die bis zu 100’000 E/ml Benzylpenicillin (entsprechend 60 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke enthalten, werden am besten toleriert. Die intramuskuläre Gabe höher konzentrierter Lösungen von Benzylpenicillin, z.B. 0,5–1,0 Millionen E (entsprechend 300–600 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke ist möglich, sie ist jedoch aufgrund der Hypertonie nicht ganz schmerzfrei. Letzteres trifft in verstärktem Masse für Lösungen von Benzylpenicillin in isotonischer Natriumchloridlösung zu.
-Es empfiehlt sich nicht, Einzeldosen von mehr als 10 Millionen E Benzylpenicillin (entsprechend 6000 mg Benzylpenicillin-Natrium), gelöst in 10–20 ml Wasser für Injektionszwecke, intramuskulär zu verabreichen.
-Hinweise zur topischen Anwendung
-Benzylpenicllin sollte, wie alle anderen Penicilline, nicht topisch, z.B. in Form von Salben, Pudern oder Tropfen, eingesetzt werden, da die allergisierende Potenz bei topischer Anwendung besonders gross ist.
-Penicillin ist unbeständig gegenüber Säuren, Alkalien, Oxidationsmitteln, Alkoholen, Schwermetallionen und erhöhten Temperaturen. Der Zusatz weiterer Medikamente zur Penicillin-Lösung sollte unterbleiben, Injektionsspritzen, die mit Alkohol in Berührung gekommen sind, sollen vor der Durchführung einer Penicillin-Behandlung sorgfältig mit Aqua ad iniectabilia ausgespült werden.
-Penicillin ist mit allen Infusionslösungen, deren pH-Wert im deutlich sauren oder alkalischen Bereich liegen (pH <5 bzw. >8) nicht kompatibel.
-Benzylpenicillin-Lösungen sind am stabilsten im pH-Bereich 6–7 (Optimum pH 6,8).
- +Um unerwünschte chemische Reaktionen oder Nebenwirkungen zu vermeiden, soll die rekonstituierte Penicillin-Lösung nicht mit anderen Mischspritzen bzw. –infusionen (z.B. Ringer-Laktat-Lösung etc.) gemischt und verabreicht werden. Penicillin ist unbeständig gegenüber Säuren, Alkalien, Oxidationsmitteln, Alkoholen, Schwermetallionen und erhöhten Temperaturen. Der Zusatz weiterer Medikamente zur Penicillin-Lösung sollte unterbleiben.
- +Penicillin ist mit allen Infusionslösungen, deren pH-Wert im deutlich sauren oder alkalischen Bereich liegen (pH <5 bzw >8) nicht kompatibel. Benzylpenicillin-Lösungen sind am stabilsten im pH-Bereich 6–7 (Optimum pH 6,8).
-Chlorpromazin-HCl.
-Heparin-Na.
-Hydroxyzin-HCl.
-Lincomycin-HCl.
-Oxytetracyclin-HCl.
-Prochlorperazinmesylat.
-Tetracyclin-HCl.
-Thiopental-Na.
- +Cytarabin, Dopamin, Chlorpromazin-HCl, Heparin-Na, Hydroxyzin-HCl, Lincomycin-HCl, Oxytetracyclin-HCl, Prochlorperazinmesylat, Tetracyclin-HCl, Thiopental-Na, Vancomycin.
-Benzylpenicillin sollte auch nicht gemischt werden mit Metaraminoltartrat, Pentobarbital, Hydrogencarbonaten oder Lactaten.
- +Benzylpenicillin darf auch nicht gemischt werden mit Metaraminoltartrat, Pentobarbital, Hydrogencarbonaten oder Lactaten.
- +Ein positiver direkter Coombs-Test entwickelt sich bei ca. 3% der Patienten, die 10 Millionen I.E. (entsprechend 6 g) Benzylpenicillin oder mehr pro Tag erhalten. Nach Absetzen des Penicillins kann der direkte Antiglobulin-Test noch während 6–8 Wochen positiv bleiben und die Hämolyse anhalten.
- +
-Penicillin «Grünenthal» Trockensubstanz darf nach dem auf der Packung aufgedruckten Verfalldatum «EXP» nicht mehr angewendet werden.
- +Penicillin «Grünenthal» Pulver darf nach dem auf der Packung aufgedruckten Verfalldatum «EXP» nicht mehr angewendet werden.
-Penicillin «Grünenthal» Trockensub 1 Mega Inj Fl 10. (A)
-Penicillin «Grünenthal» Trockensub 10 Mega Inf Fl 5. (A)
- +Penicillin «Grünenthal» Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung i.v./i.m. 1 Mega Inj Fl 10. (A)
- +Penicillin «Grünenthal» Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung i.v./i.m. 10 Mega Inf Fl 5. (A)
-Juni 2012.
- +Juli 2018.
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