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Information for professionals for Prevenar®:Pfizer AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: J07AL02
Prevenar gehört zur pharmakotherapeutischen Gruppe der Pneumokokken-Impfstoffe.
Bei Prevenar handelt es sich um eine sterile Suspension aus Sacchariden des Kapsel-Antigens der Streptococcus pneumoniae-Serotypen 4, 6B, 9V, 14, 18C, 19F und 23F, welche individuell mit dem Diphtherie-CRM-Protein konjugiert sind.

Wirkungsmechanismus
Als Schutz vor invasiver Erkrankung werden die durch den Impfstoff-induzierten, serotypspezifischen Antikörper gegen die Kapselpolysaccharide betrachtet. Die minimal notwendige Antikörperkonzentration für einen Schutz vor invasiver Erkrankung wurde für keinen Serotyp bestimmt.
Bei Kindern, die Prevenar erhielten, wurde eine signifikante Antikörper-Reaktion auf alle Impfstoff-Serotypen nach drei bzw. vier Dosen beobachtet, obwohl das geometrische Mittel der Konzentrationen zwischen den einzelnen Serotypen variierte. Für alle Serotypen gilt, dass die höchsten Titer in der Grundimmunisierung nach drei Dosen erreicht wurden, mit einer weiteren Verstärkung nach Gabe der vierten Dosis. Wie durch Messung der Opsonophagozytose nach der Grundimmunisierung bestätigt wurde, induziert Prevenar funktionale Antikörper gegen alle Impfstoff-Serotypen.
Bei Kleinkindern und älteren Kindern wurde die längerfristige Persistenz von Antikörpern nach Abschluss der Impfung nicht untersucht.
Eine Immunisierung mit reinem Polysaccharid 13 Monate nach der Grundimmunisierung mit Prevenar verursachte eine anamnestische Antikörperantwort gegenüber allen 7 Serotypen, die im Impfstoff enthalten sind. Dies belegt die Aktivierung des immunologischen Gedächtnisses durch den Impfstoff.
Bei Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren wurde eine signifikante Antikörperantwort auf alle Impfstoff-Serotypen nach einer Dosis Prevenar beobachtet. Die Impfung mit einer Dosis Prevenar bei Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren führte zu gleichen Immunantworten wie bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren nach der Grundimmunisierung, bei denen die klinische Wirksamkeit (Impfschutz) nachgewiesen worden war. Studien zur Wirksamkeit wurden in der Population der 2–5 Jährigen nicht durchgeführt.
Es liegen Daten zur Immunogenität von Prevenar bei Verabreichung im Alter von 3 und 5 Monaten mit einer Auffrischungsimpfung im Alter von 12 Monaten aus einer offenen, nicht-kontrollierten klinischen Studie vor, welche in Schweden mit 83 Kleinkindern durchgeführt wurde. Im Alter von 13 Monaten, einen Monat nach der 3. Dosis, waren die geometrisch mittleren Konzentrationen (GMK) der Serotyp-spezifischen Antikörper-Konzentrationen deutlich, im Bereich von 4,59 µg/ml (Serotyp 23F) bis 11,67 µg/ml (Serotyp 14), erhöht. Für alle Serotypen waren diese vergleichbar mit den Konzentrationen, die nach der 4. Dosis bei Kleinkindern in Europa und USA mit einem 4-Dosen-Schema erreicht wurden.
Jedoch waren im Alter von 6 Monaten, nach 2 Dosen, nicht alle GMK-Werte der sieben Impfstoff-Serotypen vergleichbar mit denen, die bei Kleinkindern nach 3 Dosen beobachtet wurden. Für 5 Serotypen lagen die GMK-Werte im Bereich von 2,47 µg/ml (Serotyp 18C) bis 5,03 µg/ml (Serotyp 19F), während für Serotyp 6B die GMK 0,3 µg/ml und für 23F 0,88 µg/ml betrug.
Niedrigere Antikörper-Spiegel wurden im 6. Monat nach zwei Dosen zur Grundimmunisierung im Alter von 3 und 5 Monaten bei zwei Serotypen (6B und 23F), im Vergleich zum 3-Dosen-Grundimmunisierungsschema, beobachtet.
Die Immunantwort auf die dritte (Auffrischungs-)Impfung liess auf ein adäquates Priming schliessen und ergab für alle Serotypen vergleichbare Antikörper-Spiegel wie nach der Auffrischungsimpfung beim 3-Dosen-Grundimmunisierungsschema. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt.

Zusätzliche Daten zur Immunogenität
Die Immunogenität von Prevenar wurde in einer offenen, multi-zentrischen Studie bei 49 Kindern mit Sichelzell-Krankheit untersucht. Die Kinder wurden mit Prevenar geimpft (3 Dosen im Abstand von einem Monat ab einem Alter von 2 Monaten), wobei 46 dieser Kinder zusätzlich im Alter von 15–18 Monaten einen 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff erhielten. Nach der Grundimmunisierung hatten 95,6% der Probanden Antikörper-Spiegel von mindestens 0,35 µg/ml gegen alle sieben Serotypen, die in Prevenar enthalten sind. Nach der Polysaccharidimpfung wurde ein signifikanter Anstieg der Antikörperkonzentrationen gegen die sieben Serotypen beobachtet, was auf ein gut etabliertes immunologisches Gedächtnis hinweist.

Klinische Wirksamkeit
Die Effektivität gegen invasive Erkrankungen wurde in der Bevölkerung der Vereinigten Staaten geschätzt, wo die Abdeckung der Serotypen durch den Impfstoff 80–89% beträgt. Epidemiologische Daten zwischen 1988 und 2003 zeigten, dass die Abdeckung in Europa niedriger ist und von Land zu Land variiert. Folglich sollte Prevenar in Europa zwischen 54% und 84% der Isolate invasiver Pneumokokken-Erkrankungen (IPD) bei Kinder unter 2 Jahren abdecken. Bei europäischen Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren sollte Prevenar ungefähr 62% bis 83% der klinischen Isolate abdecken, die für invasive Pneumokokken-Erkrankungen verantwortlich sind. Schätzungen zufolge würden mehr als 80% der Antibiotika-resistenten Stämme durch die im Impfstoff enthaltenen Serotypen abgedeckt. Die Serotypenabdeckung des Impfstoffs in der pädiatrischen Bevölkerung nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die bei älteren Kindern beobachtete Abnahme der Häufigkeit von IPD kann teilweise auf die natürlicherweise erworbene Immunität zurückgeführt werden.

Wirksamkeit gegen invasive Erkrankung
Die Wirksamkeit von Prevenar gegen invasive Erkrankung wurde in einer grossangelegten randomisierten doppel-blinden klinischen Studie in einer multiethnischen Bevölkerung in Nordkalifornien untersucht, bei der mehr als 37’000 Säuglinge im Alter von 2, 4, 6 und 12–15 Monaten entweder mit Prevenar oder aber mit einem Kontroll-Impfstoff (Meningokokken-Konjugatimpfstoff Gruppe C) geimpft wurden. Zum Zeitpunkt der Studie verursachten die im Impfstoff enthaltenen Serotypen 89% der IPD.
Die Studie hatte ein sequentielles Design, wobei schon am Anfang der Studie 17 Fälle von invasiver Erkrankung (Meningitis, Sepsis), verursacht durch den Impfstoff-Typ S. pneumoniae, auffielen. Alle 17 Fälle der invasiven Erkrankung waren in der Kontrollgruppe, was für Prevenar eine 100%ige Wirksamkeit nachweist. Seit Beginn der Studie im Oktober 1995 bis April 1999 ergaben sich insgesamt 61 Fälle invasiver Erkrankung (Impfstoff-Serotypen und Serotypen, die nicht im Impfstoff enthalten sind) in der Intent-to-treat-Analyse. Die Einschätzungen bzgl. der Wirksamkeit des Impfstoffes gegen alle Fälle invasiver Erkrankung beliefen sich auf 89,1%. Die serotypspezifische Wirksamkeit des Impfstoffes erreichte eine Rate von 93,9% gemäss Intent-to-treat-Analyse (52 Fälle) gegenüber 97,4% (40 Fälle) in der Auswertung per Protokoll.
Die geschätzte Wirksamkeit liegt in Europa bei Kindern unter 2 Jahren zwischen 51% und 79%, je nach Abdeckung des Impfstoffes gegen Serotypen, die invasive Erkrankungen verursachen.

Wirksamkeit gegen Pneumonie
In der Kaiser Permanente Studie war die Effektivität gegen bakteriämische Pneumonien, die durch die im Impfstoff enthaltenen Serotypen von S. pneumoniae verursacht wurden, 87,5% (95% CI: 7, 99).
Es wurde auch die Wirksamkeit gegen nicht-bakteriämische Pneumonien geprüft (eine mikrobiologische Bestätigung der Diagnose wurde nicht durchgeführt).
Da eine Pneumonie bei Kindern nicht nur durch die im Impfstoff enthaltenen Pneumokokken-Serotypen sondern auch durch viele andere Krankheitserreger verursacht werden kann, ist der zu erwartende Schutz gegen alle klinischen Pneumonien geringer als gegen die durch Pneumokokken verursachten invasiven Erkrankungen.
In der «per-protocol»-Analyse betrug die geschätzte Risikoverringerung für das erste Auftreten einer klinischen Pneumonie mit abnormalem Röntgenbefund (definiert als Auftreten von perihilären Infiltrationen, Konsolidierung oder eines Empyems) 20,5% (95% CI: 4,4; 34,0). Die Abnahme von Pneumonien mit abnormalem Röntgenbefund war im ersten Lebensjahr (32,2%; 95% CI: 3,3; 52,5) sowie in den ersten zwei Lebensjahren (23,4%; 95% CI: 5,2; 38,1) am grössten.

Wirksamkeit gegen Otitis media
Die akute Otitis media (AOM) ist eine häufige Kinderkrankheit mit unterschiedlicher Ätiologie. Bakterien werden für 60%–70% der klinischen AOM-Episoden verantwortlich gemacht. Pneumokokken sind für 30%–40% aller bakteriellen AOM und für einen grösseren Anteil der schweren AOM verantwortlich. Theoretisch könnte Prevenar vor 60%–80% der Serotypen schützen, die eine Pneumokokken-AOM hervorrufen. Es wird angenommen, dass 6%–13% aller klinischen AOM-Episoden durch Prevenar verhindert werden könnten.
Die Wirksamkeit von Prevenar gegen akute Otitis media (AOM) wurde in einer randomisierten, doppelblinden klinischen Studie mit 1662 finnischen Kindern untersucht. Die geschätzte Wirksamkeit des Impfstoffes gegen durch Serotypen des Impfstoffes verursachte AOM als primärer Endpunkt der Studie betrug 57% (95% CI: 44, 67) in der «per-protocol»-Analyse und 54% (95% CI: 41, 64) in der «intent-to-treat»-Analyse. Bei den Geimpften wurde ein 33%iger Anstieg von AOM durch nicht im Impfstoff enthaltene Serogruppen beobachtet (95% CI: –1, 80). Es konnte jedoch als Gesamtnutzen eine 34%ige Reduktion (95% CI: 21, 45) der Inzidenz aller durch Pneumokokken verursachten AOM erzielt werden. Durch den Impfstoff konnte eine 6%ige Reduktion (95% CI: –4, 16) der Gesamtzahl der Otitis media-Episoden, unabhängig von ihrer Ätiologie, bewirkt werden.
In einer Untergruppe dieser Studie wurden die Kinder bis zum Alter von 4 bis 5 Jahren beobachtet. In dieser Nachbeobachtungszeit betrug die Wirksamkeit des Impfstoffes gegen häufige Otitis media (definiert als mindestens 3 Episoden innerhalb von 6 Monaten) 18% (95% CI: 1, 32), gegen chronische Otitis media mit Erguss 50% (95% CI: 15, 71) und gegen den Einsatz von Paukenröhrchen 39% (95% CI: 4, 61).
Die Wirksamkeit von Prevenar gegen akute Otitis media (AOM) wurde in der Kaiser Permanente Studie als sekundärer Endpunkt untersucht. Die Kinder wurden bis zum Alter von 3,5 Jahren beobachtet. Der Impfstoff bewirkte eine 7%ige Reduktion (95% CI: 4, 10) der Gesamtzahl der Otitis media-Episoden, unabhängig von ihrer Ätiologie. In der «per-protocol»-Analyse war der Einfluss des Impfstoffes eine 9%ige Reduktion (95% CI: 3, 15) von wiederkehrender AOM (definiert als 3 Episoden innerhalb von 6 Monaten oder 4 Episoden innerhalb eines Jahres) oder eine 23%ige Reduktion (95% CI: 7, 36) von wiederkehrender AOM (definiert als 5 Episoden innerhalb von 6 Monaten oder 6 Episoden innerhalb eines Jahres). Der Einsatz von Paukenröhrchen wurde in der «per-protocol»-Analayse um 24% (95% CI: 12, 35) reduziert und um 23% (95% CI: 11, 34) in der «intent-to-treat»-Analyse.

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