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Information for professionals for Rotarix®:GlaxoSmithKline AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Lebend abgeschwächtes humanes Rotavirus, Stamm RIX4414* (≥10ZKID/Dosis).
* Hergestellt in Vero-Zellen.

Hilfsstoffe
Lyophilisat (Pulver): Saccharose, Dextran, Sorbitol, Aminosäuren, Dulbecco’s modified Eagle Medium (DMEM).
Lösungsmittel: Kalziumkarbonat, Xanthan, Aqua ad iniectabilia ad 1,0 ml.
Enthält Spuren von Protein der zur Virusherstellung verwendeten Vero-Zelllinie (Nierenzellen der Grünen Meerkatze).

Rückstände
In Rotarix wurde Material des porcinen Circovirus Typ 1 (PCV-1) nachgewiesen. PCV-1 ist nicht dafür bekannt, Krankheiten beim Tier resp. Infektionen oder Krankheiten beim Menschen hervorzurufen. Es gibt keine Hinweise, dass das Vorhandensein von PCV-1 ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Pulver und Lösungsmittel zur oralen Anwendung. Der Impfstoff besteht aus einem Lyophilisat (Pulver), das vor der oralen Anwendung mit dem beiliegenden Lösungsmittel rekonstituiert wird.
Die lyophilisierte Rotavirus-Komponente liegt als weisses Pulver vor. Das Lösungsmittel ist eine trübe Flüssigkeit mit einem langsam sich setzenden weissen Niederschlag und einem klaren Überstand.

Wirkstoffmenge
Nicht weniger als 10ZKIDdes Rotavirus, Stamm RIX4414.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Rotarix ist angezeigt für die aktive Immunisierung von Kindern ab dem Alter von 6 Wochen zur Vorbeugung einer Rotaviren(RV)-bedingten Gastroenteritis.
Die Wirksamkeit gegen Rotaviren der Typen G1P[8], G2P[4], G3P[8], G4P[8] und G9P[8] konnte in klinischen Studien belegt werden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).

Dosierung/Anwendung

Die Grundimmunisierung umfasst zwei Dosen. Das Intervall zwischen den beiden Dosen sollte mindestens 4 Wochen betragen. Die erste Dosis kann ab dem Alter von 6 Wochen verabreicht werden. Die zweite Dosis sollte vor dem Alter von 16 Wochen und muss vor dem Alter von 24 Wochen verabreicht werden. Nach der vollendeten 24. Lebenswoche ist die Verabreichung von Rotarix kon­traindiziert.
Rotarix kann bei Frühgeborenen in unveränderter Dosierung verabreicht werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Im Rahmen klinischer Studien wurde keine Wiederholungsdosis gegeben, wenn ein Kind während oder nach der Einnahme des Impfstoffes ausspucken, aufstossen oder erbrechen musste. Sollte der seltene Fall eintreten, bei dem ein Kind während oder nach der Einnahme des Impfstoffes ausspucken, aufstossen oder erbrechen musste, so kann gegebenenfalls eine einzelne Wiederholungsdosis zum gleichen Zeitpunkt gegeben werden.
Es wird empfohlen, die Grundimmunisierung bei einem Kind, das eine erste Dosis Rotarix erhalten hat, mit dem gleichen Impfstoff (Rotarix) zu vervollständigen. Es liegen keine Daten zur Verträglichkeit, Immunogenität oder Wirksamkeit in Fällen vor, wo die erste Dosis mit Rotarix und die zweite Dosis mit einem anderen Rotavirenimpfstoff gegeben wurde oder umgekehrt.

Korrekte Art der Anwendung
Rotarix ist nur für den oralen Gebrauch bestimmt.
ROTARIX DARF UNTER KEINEN UMSTÄNDEN INJIZIERT WERDEN.

Kontraindikationen

Rotarix sollte bei Kindern mit bekannter Überempfindlichkeit auf irgendeine Komponente im Impfstoff oder bei Kindern, die nach einer vorangegangenen Anwendung von Rotarix Zeichen einer Überempfindlichkeit gezeigt haben, nicht angewendet werden.
Rotarix sollte nicht angewendet werden bei Kindern mit einer Krankheitsgeschichte von Invagination oder bei Kindern mit einer für Invagination prädisponierenden kongenitalen Missbildung des Gastrointestinaltraktes (wie z.B. Meckel Divertikel).
Rotarix sollte nicht angewendet werden bei Kindern mit schwerem kombiniertem Immundefekt (SCID, Severe Combined Immunodeficiency) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Wie bei anderen Impfstoffen soll die Impfung bei Kindern, die an akuter, schwerwiegender und fieberhafter Erkrankung leiden, verschoben werden. Eine leichte Infektion, wie z.B. eine Erkältung, stellt keine Kontraindikation dar.
Die Anwendung von Rotarix soll bei Kindern, die an Diarrhö oder Erbrechen leiden, verschoben werden.
Nach der vollendeten 24. Lebenswoche darf Rotarix nicht mehr verabreicht werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

ROTARIX DARF UNTER KEINEN UMSTÄNDEN INJIZIERT WERDEN.
Der Impfung soll eine Überprüfung der Krankengeschichte vorangehen, vorwiegend bezüglich Verträglichkeit früherer Impfungen und möglichen Kontraindikationen.
Eine Impfstoffdosis enthält 9 mg Saccharose als Hilfsstoff. Diese Menge ist zu gering, um bei Kindern mit seltenen Erbkrankheiten wie Fruktoseintoleranz, Glukose-Galaktose-Malabsorption oder Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz eine Unverträglichkeit zu verursachen.
Es liegen keine klinischen Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit von Rotarix bei Kindern mit gastrointestinalen Krankheiten oder Wachstumsstörungen vor. Die Anwendung von Rotarix wird bei solchen Kindern nicht empfohlen.
Das Risiko einer Invagination wurde im Rahmen einer gross angelegten Sicherheitsstudie in Lateinamerika und Finnland beurteilt, an der 63’225 Säuglinge teilnahmen. Diese klinische Studie ergab kein erhöhtes Invaginationsrisiko nach Gabe von Rotarix im Vergleich zu Placebo (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Postmarketing-Sicherheitsdaten weisen jedoch auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko für eine Intussuszeption in den 31 Tagen nach Verabreichung der ersten Dosis Rotarix hin (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Das medizinische Fachpersonal soll daher auf die typischen Symptome einer Intussuszeption achten (schwere Bauchschmerzen, andauerndes Erbrechen, blutige Stühle, Blähbauch und/oder hohes Fieber). Die Eltern sollten angewiesen werden, entsprechende Symptome unverzüglich zu melden.
Es ist nicht zu erwarten, dass eine asymptomatische HIV-Infektion bzw. eine HIV-Infektion mit milder Symptomatik die Sicherheit oder Wirksamkeit von Rotarix beeinflusst. In einer klinischen Studie mit einer begrenzten Anzahl von HIV-positiven Kindern, die eine asymptomatische HIV-Infektion bzw. eine HIV-Infektion mit milder Symptomatik hatten, waren keine Probleme bezüglich der Sicherheit erkennbar (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Die Verabreichung von Rotarix an Säuglinge mit einer bekannten oder vermuteten Immunschwäche sollte nach sorgfältiger Abwägung der möglichen Nutzen und Risiken erfolgen.
Nach der Impfung ist die Exkretion des Impfvirus im Stuhl zu beobachten, die durchschnittlich 10 Tage lang anhält und ihren Höhepunkt ungefähr am siebten Tag erreicht (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). In klinischen Studien wurden Fälle einer Übertragung der ausgeschiedenen Impfviren auf seronegative Kontaktpersonen von Impflingen beobachtet, bei denen jedoch keine klinischen Symptome auftraten. Rotarix ist bei Personen mit engem Kontakt zu immundefizienten Personen, beispielsweise Personen mit Tumorerkrankungen oder Personen, die anderweitig immunkomprimiert sind oder eine immunsuppressive Therapie erhalten, mit Vorsicht anzuwenden.
Kontaktpersonen von kürzlich Geimpften sollten angewiesen werden, auf ihre persönliche Hygiene zu achten (z.B. Hände waschen nach dem Wechseln von Kinderwindeln).
Wie bei allen Impfstoffen kann es vorkommen, dass nicht alle Geimpften eine schützende Immunantwort ausbilden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Das potentielle Risiko von Apnoen und die Notwendigkeit einer Überwachung der Atmung über 48–72 Stunden sollte im Rahmen der Grundimmunisierung von sehr unreifen Frühgeborenen (geboren vor der vollendeten 28. Schwangerschaftswoche) in Betracht gezogen werden. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die in der Vorgeschichte Zeichen einer Lungenunreife gezeigt haben.
Da der Nutzen der Impfung für diese Säuglingsgruppe hoch ist, sollte sie ihnen weder vorenthalten noch verschoben werden.
Die Wirksamkeit konnte in klinischen Studien gegenüber Rotaviren der Typen G1P[8], G2P[4], G3P[8], G4P[8] und G9P[8] belegt werden. Die Datenlage, inwiefern Rotarix gegen Infektionen mit anderen G-Typen schützt, ist noch nicht ausreichend. Die klinischen Studien zur Wirksamkeit wurden in Europa (Rota-036, N= 3’874), Zentral- und Südamerika (Rota-023, N= 17’867) durchgeführt.
Rotarix schützt nicht vor Gastroenteritiden, die nicht durch Rotaviren verursacht werden.
Daten zur postexpositionellen Anwendung von Rotarix liegen nicht vor.

Interaktionen

Rotarix kann gleichzeitig mit irgendeinem der folgenden monovalenten oder Kombinations-Impfstoffen angewendet werden (einschliesslich des hexavalenten Impfstoffes DTPa-HBV-IPV+Hib): Diphtherie-Tetanus-Ganzzell-Pertussis- (DTPw), Diphtherie-Tetanus-azellulärem Pertussis- (DTPa), Haemophilus influenzae Typ b- (Hib), inaktiviertem Poliomyelitis- (IPV), Hepatitis-B- (HBV), Pneumokokken- und Meningokokken-Serotyp C-Impfstoff. Klinische Studien zeigten, dass die Immunantworten und die Sicherheitsprofile der angewendeten Impfstoffe unverändert blieben. Die gleichzeitige Verabreichung von Rotarix und oralem Polio-Impfstoff (OPV) beeinflusst die Immunantwort auf die Polio-Antigene nicht. Obwohl die gleichzeitige Verabreichung eines OPV-Impfstoffes die Immunantwort auf den Rotavirus-Impfstoff leicht reduzieren kann, bleibt der klinische Schutz vor einer schweren RV-Gastroenteritis erhalten.
Es sind keine Einschränkungen bezüglich der Ernährung oder der Trinkgewohnheiten des Kindes erforderlich, weder vor noch nach der Impfung.

Schwangerschaft/Stillzeit

Rotarix ist nicht bestimmt für den Gebrauch bei Erwachsenen. Klinische Daten während der Schwangerschaft oder der Stillzeit sind nicht verfügbar und Reproduktionsstudien bei Tieren sind nicht durchgeführt worden.
Basierend auf Evidenz aus klinischen Studien, beeinträchtigt das Stillen den Schutz von Rotarix vor einer RV-Gas­troenteritis nicht. Das Kind kann weiter gestillt werden, auch während der Immunisierung mit Rotarix.
Wirksamkeit des Impfstoffes bei gestillten Probanden vs. nicht gestillte Probanden:

Status des    Rotavirus-Gastro-   Schwere Rotavirus-
Stillens      enteritis von       Gastroenteritis   
              jeglicher Schwere                     
              Wirksam-  95% KI    Wirksam-  95% KI  
              keit                keit              
----------------------------------------------------
Stillen       86,0%     76,8;     95,7%     88,2;   
(während                91,9                98,9    
mindestens                                          
einer Dosis)                                        
----------------------------------------------------
Nicht         90,8%     72,5;     96,2%     74,1;   
stillen                 97,7                99,9    

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Rotarix ist nicht zur Anwendung bei Erwachsenen vorgesehen.

Unerwünschte Wirkungen

Bei der Klassifizierung der Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen wurde folgende Konvention gewählt:
Sehr häufig: ≥10%.
Häufig: ≥1% bis <10%.
Gelegentlich: ≥0,1% bis <1%.
Selten: ≥0,01% bis <0,1%.
Sehr selten: <0,01%.
Das unten beschriebene Sicherheitsprofil basiert auf Daten aus klinischen Studien, die entweder mit der lyophilisierten oder der flüssigen Formulierung von Rotarix durchgeführt wurden.
In insgesamt 23 klinischen Studien (inkl. 2 Phase III Studien Rota-023 und Rota-036) wurden ca. 106’000 Dosen Rotarix (lyophilisierte oder flüssige Formulierung) an etwa 51’000 Säuglingen verabreicht.
In insgesamt vier klinischen Studien wurden rund 3’800 Dosen Rotarix liquid an etwa 1’900 Säuglingen verabreicht. Diese Studien haben gezeigt, dass das Sicherheitsprofil der flüssigen Darreichungsform mit demjenigen der lyophilisierten Formulierung vergleichbar ist.
In drei placebokontrollierten klinischen Studien (Finnland N= 250 [200 Probanden erhielten Rotarix], Indien N= 363 [182 Probanden erhielten Rotarix] und Bangladesch N= 294 [196 Probanden erhielten Rotarix]), in denen Rotarix alleine verabreicht wurde (die pädiatrischen Routineimpfungen wurden versetzt verabreicht), zeigten sich in Bezug auf Inzidenz und Schweregrad der abgefragten unerwünschten Ereignisse (während 8 Tage nach der Impfung erfasst; Diarrhö, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber, Reizbarkeit und Husten/laufende Nase) keine signifikanten Unterschiede zwischen der Gruppe, die Rotarix erhielt, und der Placebogruppe. Nach Verabreichung der zweiten Dosis wurde keine Zunahme der Inzidenz bzw. des Schweregrads dieser Ereignisse beobachtet.
In einer gepoolten Analyse von 17 placebokontrollierten klinischen Studien (inkl. 2 Phase III Studien Rota-023 und Rota-036) (Europa, Nordamerika, Lateinamerika, Asien, Afrika), darunter auch Studien, in denen Rotarix gleichzeitig mit den pädiatrischen Routineimpfungen verabreicht wurde (siehe «Interaktionen»), traten die folgenden unerwünschten Wirkungen (während 31 Tage nach der Impfung erfasst) auf, für die ein möglicher Zusammenhang mit der Impfung angenommen wurde.

Gastrointestinale Störungen
Häufig: Diarrhö.
Gelegentlich: Blähungen, Bauchschmerzen, Appetitverlust.

Haut
Gelegentlich: Dermatitis.

Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Häufig: Reizbarkeit.
Gelegentlich: Fieber.
Das Risiko einer Invagination (Intussusception) wurde im Rahmen der gross angelegten klinischen Studie Rota-023 an insgesamt 63’225 Säuglingen in Finnland und Lateinamerika untersucht. Die Resultate der Studie zeigten, dass bei den überwiegend lateinamerikanischen Impflingen keine Evidenz für ein erhöhtes Risiko einer Invagination in der Rotarix-Gruppe vorliegt, verglichen mit der Placebo-Gruppe, siehe folgende Tabelle:

Invagination        Rotarix   Placebo   Relatives   
innerhalb           N=        N=        Risiko (95% 
31 Tagen nach       31’673    31’552    Konfidenz-  
Verabreichung der:                      Intervall)  
--------------------------------------------------------
ersten Impfdosis    1         2         0,50        
                                        (0,07; 3,80)
--------------------------------------------------------
zweiten Impfdosis   5         5         0,99        
                                        (0,31; 3,21)
In der Phase III Studie Rota-036 (Europa) trat 1 Fall einer Invagination 8 Tage nach der 2. Dosis Rotarix auf.

Verträglichkeit bei Frühgeborenen
In einer klinischen Studie mit Frühgeborenen mit einem Gestationsalter zwischen 27 und 36 Wochen erhielten 670 Frühgeborene Rotarix und 339 Frühgeborene Placebo. Die erste Dosis wurde ab dem Alter von 6 Wochen nach der Geburt verabreicht. Schwere unerwünschte Ereignisse wurden bei 5,1% der mit Rotarix Behandelten im Vergleich zu 6,8% der Placebo-Empfänger beobachtet. In der Rotarix- und Placebo-Gruppe wurden abgefragte und nicht-abgefragte Beschwerden etwa gleichhäufig festgestellt. Es wurden keine Fälle von Invagination gemeldet.

Sicherheit bei Kindern mit einer HIV-Infektion (Humanes-Immundefizienz-Virus)
In einer klinischen Studie bekamen 100 Kinder mit HIV-Infektion Rotarix oder Placebo verabreicht. Das Sicherheits-Profil war in beiden Gruppen vergleichbar.

Post-Marketingerfahrung
Sehr selten: schwerwiegende ITP.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Apnoe bei sehr unreifen Frühgeborenen (geboren vor der vollendeten 28. Schwangerschaftswoche) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Gastrointestinale Störungen
Selten: Intussuszeption* (inkl. Todesfälle); Blut im Stuhl (Hämatochezie); Gastroenteritis mit Impfvirus-Ausscheidung bei Kindern mit schwerem kombiniertem Immundefekt (SCID).
* Vorläufige Daten einer gross angelegten epidemiologischen Postmarketing-Sicherheitsstudie in Mexiko deuten auf ein möglicherweise erhöhtes Intussuszeptionsrisiko in den 31 Tagen nach der ersten Impfdosis hin. Spontanmeldungen über Fälle von Intussuszeption gingen hauptsächlich innerhalb von 7 Tagen nach der ersten Impfdosis ein.
Derartige Ereignisse beschränken sich auf die erste Impfdosis und werden nach Verabreichung der zweiten Dosis nicht beobachtet.

Überdosierung

Berichte über eine Überdosierung liegen nicht vor.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: J07BH01
Klinische Studien zur Wirksamkeit von Rotarix gegen eine RV-Gastroenteritis wurden in Europa (vor allem Rota-036) und Lateinamerika (vor allem Rota-023) durchgeführt.
In einer klinischen Studie in Europa wurde die Anwendung unterschiedlicher europäischer Impfschemata von Rotarix (2. und 3. Monat, 2. und 4. Monat, 3. und 4. Monat, 3. und 5. Monat) bei 4’000 Kindern untersucht. Der Schweregrad der Gastroenteritis wurde mittels der 20-Punkte-Skala von Vesikari ermittelt. Diese Methode erlaubt die Evaluation des vollständigen klinischen Bildes der RV-Gastroenteritis unter Berücksichtigung des Schweregrades und der Dauer von Diarrhö und Erbrechen, des Schweregrades von Fieber und Dehydratation, sowie des Behandlungsbedarfes.
Die folgende Tabelle zeigt die während des ersten und zweiten Lebensjahres beobachtete Schutzwirkung nach 2 Dosen Rotarix sowie das zusammengefasste Ergebnis beider Jahre:

            1. Lebensjahr       2. Lebensjahr       
            Rotarix N= 2’572    Rotarix N= 2’554    
            Placebo N= 1’302²   Placebo N= 1’294²   
----------------------------------------------------------
Wirksamkeit des Impfstoffes [%] gegen Rotavirus-    
Gastroenteritis von jeglicher Schwere sowie gegen   
schwere Rotavirus-Gastroenteritis [95% KI]          
----------------------------------------------------------
Typ         Sämt-     Schwer¹   Sämt-     Schwer¹   
            liche               liche               
            Schwere-            Schwere-            
            grade               grade               
----------------------------------------------------------
G1P[8]      95,6³     96,4³     82,7³     96,5³     
            [87,9;    [85,7;    [67,8;    [86,2;    
            98,8]     99,6]     91,3]     99,6]     
----------------------------------------------------------
G2P[4]      62,0      74,7      57,1³     89,9³     
            [<0,0;    [<0,0;    [<0,0;    [9,4;     
            94,4]     99,6]     82,6]     99,8]     
----------------------------------------------------------
G3P[8]      89,9³     100³      79,7³     83,1      
            [9,5;     [44,8;    [<0,0;    [<0,0;    
            99,8]     100]      98,1]     99,7]     
----------------------------------------------------------
G4P[8]      88,3³     100³      69,6      87,3³     
            [57,5;    [64,9;    [<0,0;    [<0,0;    
            97,9]     100]      95,3]     99,7]     
----------------------------------------------------------
G9P[8]      75,6³     94,7³     70,5³     76,8³     
            [51,1;    [77,9;    [50,7;    [50,8;    
            88,5]     99,4]     82,8]     89,7]     
----------------------------------------------------------
Stämme mit  88,2³     96,5³     75,7³     87,5³     
P[8]-       [80,8;    [90,6;    [65,0;    [77,8;    
Genotyp     93,0]     99,1]     83,4]     93,4]     
----------------------------------------------------------
Zirku-      87,1³     95,8³     71,9³     85,6³     
lierende    [79,6;    [89,6;    [61,2;    [75,8;    
Rotaviren-  92,1]     98,7]     79,8]     91,9]     
Stämme                                              
----------------------------------------------------------
Wirksamkeit des Impfstoffes [%] gegen Rotavirus-    
Gastroenteritis, die eine medizinische Behandlung   
erforderlich machte [95% KI]                        
----------------------------------------------------------
Zirku-      91,8³               76,2³               
lierende    [84; 96,3]          [63,0; 85,0]        
Rotaviren-                                          
Stämme                                              
----------------------------------------------------------
Wirksamkeit des Impfstoffes [%] gegen Rotavirus-    
Gastroenteritis, die eine stationäre Krankenhaus-   
aufnahme erforderlich machte [95% KI]               
----------------------------------------------------------
Zirku-      100³                92,2³               
lierende    [81,8; 100]         [65,6; 99,1]        
Rotaviren-                                          
Stämme                                              
              1. und 2. Lebensjahr zusammengefasst  
              Rotarix N= 2’572                      
              Placebo N= 1’302²                     
-------------------------------------------------------
Wirksamkeit des Impfstoffes [%] gegen Rotavirus-    
Gastroenteritis von jeglicher Schwere sowie gegen   
schwere Rotavirus-Gastroenteritis [95% KI]          
-------------------------------------------------------
Typ           Sämtliche          Schwer¹            
              Schweregrade                          
-------------------------------------------------------
G1P[8]        89,5³              96,4³              
              [82,5; 94,1)       [90,4; 99,1]       
-------------------------------------------------------
G2P[4]        58,3³              85,5³              
              [10,1; 81,0]       [24,0; 98,5]       
-------------------------------------------------------
G3P[8]        84,8³              93,7³              
              [41,0; 97,3]       [52,8; 99,9]       
-------------------------------------------------------
G4P[8]        83,1³              95,4³              
              [55,6; 94,5]       [68,3; 99,9]       
-------------------------------------------------------
G9P[8]        72,5³              84,7³              
              [58,6; 82,0]       [71,0; 92,4]       
-------------------------------------------------------
Stämme mit    81,8³              91,9³              
P[8]-         [75,8; 86,5]       [86,8; 95,3]       
Genotyp                                             
-------------------------------------------------------
Zirku-        78,9³              90,4³              
lierende      [72,7; 83,8]       [85,1; 94,1]       
Rotaviren-                                          
Stämme                                              
-------------------------------------------------------
Wirksamkeit des Impfstoffes [%] gegen Rotavirus-    
Gastroenteritis, die eine medizinische Behandlung   
erforderlich machte [95% KI]                        
-------------------------------------------------------
Zirku-                    83,8³                     
lierende                  [76,8; 88,9]              
Rotaviren-                                          
Stämme                                              
-------------------------------------------------------
Wirksamkeit des Impfstoffes [%] gegen Rotavirus-    
Gastroenteritis, die eine stationäre Krankenhaus-   
aufnahme erforderlich machte [95% KI]               
-------------------------------------------------------
Zirku-                    96,0³                     
lierende                  [83,8; 99,5]              
Rotaviren-                                          
Stämme                                              
¹ Schwere Gastroenteritis, definiert als Punktwert von ≥11 auf der Vesikari-Skala.
² ATP-Kohorte zur Bestimmung der Wirksamkeit.
³ Statistisch signifikant (p <0,05).
Die Wirksamkeit im 1. Lebensjahr nahm mit steigendem Schweregrad der Erkrankung zu, bis 100% (95% KI: 84,7; 100) gegen Erkrankungen mit Vesikari score >17.
Eine Wirksamkeit wurde bereits nach der 1. Dosis beobachtet, obwohl Rotarix ein 2-Impfdosenimpfstoff ist. In Europa betrug die Wirksamkeit gegen RV-Gastroenteritis durch alle untersuchten Serotypen 89,8% (95% KI: 8,9; 99,8) zwischen der 1. und 2. Dosis.
Eine klinische Studie in Lateinamerika untersuchte Rotarix in mehr als 20’000 Säuglingen. Die protektive Wirksamkeit gegen eine schwere RV-Gastroenteritis mit Hospitalisation und/oder Rehydratationsbedarf betrug 84,7% (95% KI: 71,1; 92,4) nach 2 Impfdosen. Die protektive Wirksamkeit von Rotarix hielt während des 2. Lebensjahres an und betrug 79% (95% KI: 66,4; 87,4) gegen eine schwere RV-Gastroenteritis.
Die typenspezifische Wirksamkeit von Rotarix in Lateinamerika (Rota-023):
Typ      Gegen eine schwere     Gegen eine schwere  
         Rotaviren-             Rotaviren-          
         Gastroenteritis        Gastroenteritis     
         im 1. Lebensjahr¹      im 2. Lebensjahr²   
         N    Wirk-  95% KI     N    Wirk-  95% KI  
              sam-                   sam-           
              keit                   keit           
              [%]                    [%]            
------------------------------------------------------
G1P[8]   3/   91,8   74,1–      7/   72,4   34,5–   
         36          98,4       25          89,9    
------------------------------------------------------
G3P[8]   1/   87,7   8,3–       2/   71,9   –47,7–  
         8           99,7       7           97,1    
------------------------------------------------------
G9P[8]   2/   90,6   61,7–      7/   87,7   72,9–   
         21          98,9       56          95,3    
------------------------------------------------------
Stämme   6/   90,9   79,2–      21/  79,5   67,0–   
mit P[8] 64          96,8       101         87,9    
Genotyp                                             
------------------------------------------------------
G4P[8]   1/   50,8   –844–      6/   63,1   0,7–    
         2           99,2       16          88,2    
------------------------------------------------------
G2P[4]   6/   41,0   –79,2–     1/   1,6    –7626,1–
         10          82,4       1           98,7    
N= Anzahl berichteter Rotaviren-Gastroenteritis (Rotarix-Gruppe/Placebo Gruppe).
¹ Protokoll-Kohorte im ersten Jahr: 9’009 Probanden in der Rotarix-Gruppe und 8’858 Probanden in der Placebo-Gruppe.
² Protokoll-Kohorte im zweiten Jahr: 7’175 Probanden in der Rotarix-Gruppe und 7’062 Probanden in der Placebo-Gruppe.

Immunantwort
Der immunologische Mechanismus, der der Wirksamkeit von Rotarix gegen eine RV-Gastroenteritis zugrunde liegt, wird nicht abschliessend verstanden. Ein Zusammenhang zwischen der Antikörperantwort nach RV-Impfung und dem Schutz vor RV-Gastroenteritis ist nicht etabliert. Die folgende Tabelle zeigt den jeweiligen Anteil geimpfter Kinder mit einem Serum anti-RV IgA Antikörpertiter ≥20 U/ml (ELISA) nach der zweiten Dosis, aufgelistet nach den Impfschemen.
Anzahl seropositiver Probanden nach 2 Dosen Rotarix (Rota-023 und Rota-036):

Impfschema     Studie in      Impfstoff    Placebo  
                              (N= 794)    (N= 422)  
----------------------------------------------------
2. und         Frankreich     84,3%        14,0%    
3. Monat       Deutschland    82,1%        6,0%     
----------------------------------------------------
2. und         Spanien        85,5%        12,4%    
4. Monat                                            
----------------------------------------------------
3. und         Finnland       94,6%        2,9%     
5. Monat       Italien        92,3%        11,1%    
----------------------------------------------------
3. und         Tschechische   84,6%        2,2%     
4. Monat       Republik                             
Impfschema     Studie in      Impfstoff    Placebo  
               Lateinamerika  (N= 393)     (N= 341) 
----------------------------------------------------
2. und 3.      11 Länder      77,9%        15,1%    
bis 4. Monat                                        

Immunantwort bei Frühgeborenen
In einer klinischen Studie mit Frühgeborenen mit einem Gestationsalter von mindestens 27 Wochen wurde die Immunogenität von Rotarix in einer Untergruppe mit 147 Frühgeborenen untersucht. Es zeigte sich, dass Rotarix in dieser Gruppe immunogen ist; bei 85,7% (95% KI: 79,0; 90,9) der Frühgeborenen waren einen Monat nach der zweiten Impfstoff-Dosis Antikörpertiter (Anti-Rotavirus-IgA im Serum) ≥20 U/ml nachweisbar (mit ELISA bestimmt).

Verträglichkeit bei Säuglingen mit HIV-Infektion
In einer doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Phase II Studie bei Säuglingen mit asymptomatischer oder leicht symptomatischer HIV-Infektion (N= 100) schienen die Reaktogenität und das Sicherheitsprofil von Rotarix ähnlich wie diejenigen von Placebo zu sein.
Nach der Impfung ist die Exkretion des Impfvirus im Stuhl zu beobachten, die durchschnittlich 10 Tage lang anhält und ihren Höhepunkt ungefähr am siebten Tag erreicht. Virale Antigenfragmente konnten mittels ELISA in rund 50% der Stuhlproben nach der ersten Dosis und in rund 4% der Stuhlproben nach der zweiten Dosis nachgewiesen werden. Lebender Impfvirus konnte in 17% dieser Stuhlproben gefunden werden.

Pharmakokinetik

Eine Beurteilung der pharmakokinetischen Eigenschaften ist für Impfstoffe nicht erforderlich.

Präklinische Daten

Die Ergebnisse präklinischer Prüfungen deuten nicht auf eine besondere Gefährdung für den Menschen hin.

Sonstige Hinweise

Rotarix darf nicht mit anderen Impfstoffen gemischt werden.

Haltbarkeit
Im Kühlschrank bei +2 °C bis +8 °C lagern. In der Originalpackung und vor Licht geschützt aufbewahren. Nicht einfrieren!
Rotarix darf nach dem auf dem Behältnis mit «EXP» bezeichneten Verfalldatum nicht mehr verwendet werden.

Hinweise für die Handhabung
Vor der Rekonstitution: Das Lösungsmittel kann unmittelbar vor der Rekonstitution entweder bei +2 °C bis +8 °C oder bei Raumtemperatur gelagert werden (die Lagertemperatur darf +37 °C nicht übersteigen). Experimentelle Daten zeigen, dass das Lyophilisat im Glasbehältnis stabil bleibt, auch wenn es während einer Woche bei +37 °C gelagert wird. Diese Daten erlauben jedoch keine Empfehlung für die Lagerung.
Nach der Rekonstitution: Der Impfstoff sollte unmittelbar nach der Rekonstitution angewendet oder im Kühlschrank (+2 °C bis +8 °C) gelagert werden. Sollte er innert 24 Stunden nicht verwendet werden können, ist er zu verwerfen.
Experimentelle Daten zeigen, dass der rekonstituierte Impfstoff während 24 Stunden auch bei Raumtemperatur (+18 °C bis +25 °C) gelagert werden kann. Diese Daten erlauben jedoch keine Empfehlung für die Lagerung.
Nach Lagerung des Lösungsmittels ist ein weisser Niederschlag und ein klarer Überstand beobachtet worden. Der Inhalt des Applikators für die orale Verabreichung sollte vor und nach dem Schütteln optisch auf Fremdpartikel und/oder ungewöhnliches physisches Aussehen untersucht werden.
Der rekonstituierte Impfstoff erscheint etwas trüber als das Lösungsmittel und sollte ebenfalls vor der Anwendung optisch auf irgendwelche Fremdpartikel und/oder ungewöhnliches Aussehen untersucht werden. Bei Abweichungen ist der Impfstoff zu verwerfen.

Hinweise für die Rekonstitution und Verabreichung des Impfstoffs
1. Entfernen Sie den Kunststoffdeckel vom Glasbehältnis mit dem Pulver.
2. Um den Transferadapter anzubringen, drücken Sie ihn auf das Glasbehältnis bis er korrekt und sicher sitzt.
3. Schütteln Sie den Applikator für die orale Verabreichung mit dem Lösungsmittel kräftig. Die geschüttelte Suspension ist eine trübe Flüssigkeit mit einer sich langsam absetzenden weissen Ablagerung.
4. Entfernen Sie die Schutzkappe vom Applikator für die orale Verabreichung.
5. Verbinden Sie den Applikator für die orale Verabreichung mit dem Transferadapter durch festes Hineindrücken.
6. Geben Sie den gesamten Inhalt des Applikators für die orale Verabreichung in das Glasbehältnis mit dem Pulver.
7. Schütteln Sie das Glasbehältnis mit dem noch aufgesetzten Applikator für die orale Verabreichung und prüfen Sie, ob das Pulver vollständig suspendiert (aufgelöst) ist. Der rekonstituierte Impfstoff ist trüber als das Lösungsmittel allein. Dies ist normal.
8. Den rekonstituierten Impfstoff vollständig zurück in den Applikator für die orale Verabreichung aufziehen.
9. Entfernen Sie den Applikator für die orale Verabreichung vom Transferadapter.
10. Dieser Impfstoff ist ausschliesslich zur oralen Verabreichung bestimmt. Das Kind sollte eine zurückgelehnte sitzende Position einnehmen. Verabreichen Sie den gesamten Inhalt des Applikators für die orale Verabreichung oral (an die Innenseite der Wange).
11. Nicht injizieren.
Wenn der rekonstituierte Impfstoff vor der Verabreichung vorübergehend gelagert wird, setzen Sie bitte die Schutzkappe auf den Applikator für die orale Verabreichung. Der Applikator für die orale Verabreichung mit dem rekonstituierten Impfstoff muss vor der oralen Gabe vorsichtig geschüttelt werden. Nicht injizieren.

Zulassungsnummer

00698 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

GlaxoSmithKline AG, Münchenbuchsee.

Stand der Information

März 2011.

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