AMZVZusammensetzungWirkstoff: Adrenalinum.
Hilfsstoffe: Antiox.: E 223; Conserv.: E 216, E 218; Chlorobutanolum hemihydricum.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitLösung Adrenalin 1 mg/ml ut Adrenalini Hydrochloridum.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenZur lokalen Behandlung von kapillaren Blutungen, bei ORL-Operationen und in der Chirurgie.
Dosierung/AnwendungMaximal-Dosis (1 mg/ml) 1,0 ml = 20 Tropfen.
Für Blasenspülung Lösung 1:25 bis 1:50.
Rektal 3–5 Tropfen in 20–40 ml Wasser.
Bis heute wurde bei Kindern und Jugendlichen weder die Anwendung noch die Sicherheit von Adrenalin Sintetica untersucht.
KontraindikationenHyperthyreose, Hypertonie, Arteriosklerose, Koronarinsuffizienz, Kardiomyopathie, paroxysmale Tachykardie, tachykarde Arrhythmie.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenKombinationen mit Guanethidin, Reserpin, MAO-Hemmern, Cyklopropan, halogenhaltigen Kohlenwasserstoffen, Chlorethyl sind zu vermeiden. Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung von Digitalis- und Kalziumpräparaten.
InteraktionenVerschiedene Medikamente zeigen eine Potenzierung der Katecholaminwirkung: Guanethidin, MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, Lithium-Salze. Adrenalin antagonisiert Alpha- und Beta-Blocker.
Ungünstige Wechselwirkung zwischen Adrenalin und Inhalationsanästhetika (Halothan, Zyklopropan, Enfluran und Chloroform) sind beobachtet worden. Die dabei erhöhte Erregbarkeit des Myokards kann zu schweren Rhythmusstörungen bis zu Kammerflimmern und Herzstillstand führen.
Schwangerschaft/StillzeitTierstudien haben teratogene Effekte gezeigt. Es existieren beim Menschen keine kontrollierten Studien während der Schwangerschaft, doch tritt Adrenalin durch die Plazenta durch, und kann beim Föten zu Tachykardien, Extrasystolen und härteren Herztönen führen, sowie eine fötale Anoxie verursachen. Adrenalin sollte deshalb in der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist.
Adrenalin tritt in die Muttermilch über. Obwohl oral aufgenommenes Adrenalin sehr rasch aufgenommen und metabolisiert wird, und pharmakologisch aktive Plasmakonzentrationen wahrscheinlich nicht erreicht werden, sollte bei Anwendung der Substanz abgestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenDie Benützer von Maschinen sollten berücksichtigen, dass das Medikament zu leichten Konzentrations- und Koordinationsstörungen führen kann.
Unerwünschte WirkungenSchwindel, Schwitzen, Unruhe, Angstgefühl, Herzklopfen, Nausea, Erbrechen nicht nur bei Überdosierung, sondern auch bei geringeren Dosen möglich. Ferner Ödeme, reaktive Hyperämie, Schleimhautschwellungen.
ÜberdosierungBei Überdosierung oder individueller Empfindlichkeit: Tachykardie mit Palpitationen, Blutdruckanstieg, Extrasystolie, Hyperglykämie, allg. Stoffwechselsteigerung, Erhöhung der freien Fettsäuren im Blut.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: B02BC09
Als Alpha- und Beta-Sympathikomimetikum hat Adrenalin HCl eine komplexe Wirkung: Erschlaffung der glatten Muskulatur (der Muskelgefässe, der Bronchien und des Magen-Darmtraktes), Vasokonstriktion der Blutgefässe der Haut, Schleimhaut, Eingeweide (Splanchnicus), der Kapazitätsgefässe der Skelettmuskulatur. Lokal appliziert kann Adrenalin flächenhafte Blutungen zum Stillstand bringen. Es erhöht die Gerinnungsfähigkeit des Blutes, verursacht eine Gefässabdichtung und ist ein Adstringens für Haut und Schleimhäute.
Die vasokonstriktorische, schleimhautabschwellende und sekretmindernde Wirkung des Adrenalins kann bei entsprechender Vorsicht genutzt werden. Weitere Wirkungen sind: Stoffwechselaktivierung, Glykogenolyse, Lipolyse, Erhöhung der Herzfrequenz, der Kontraktionskraft und der Leitungsgeschwindigkeit.
PharmakokinetikNach Absorption am Applikationsort wird Adrenalin schnell abgebaut. Adrenalin (ca. 70%) wird vorwiegend in der Leber bei Methylierung durch das Enzym Catechol-O-Methyltransferase (COMT) inaktiviert und so in Metanephrin umgewandelt. Ungefähr 25% des Adrenalins und des Metanephrins werden durch das Enzym Monoaminooxydase (MAO) oxydiert und desaminiert. Die Hauptmetaboliten sind Metanephrin, 4-Hydroxy-3-methoxymandelsäure (VMA) und 3,4-Dihydroxymandelsäure.
Die Metaboliten und die nicht metabolisierte Muttersubstanz (ca. 5%) werden vorwiegend als ihre Glukuronide oder andere Konjugate renal ausgeschieden.
Präklinische DatenEs sind keine für die Verwendung des Präparates relevanten präklinischen Daten vorhanden.
Sonstige HinweiseAdrenalin Sintetica nicht über 25 °C und vor Licht geschützt lagern. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Zulassungsnummer13867 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinSintetica SA, 6850 Mendrisio.
Stand der InformationMärz 2008.
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