AMZVZusammensetzungWirkstoff: Phenobarbitalum.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 Tablette Luminal enthält: Phenobarbitalum 100 mg.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenEpilepsie, Erregungszustände, Fieberkrämpfe, Adjuvans bei Entzugsbehandlung.
Dosierung/AnwendungEine individuelle Dosierung ist erforderlich (Blutspiegelmessung).
Luminal-Tabletten sollen stets mit grösseren Mengen warmer Flüssigkeit eingenommen werden. Bei längerem Gebrauch ist ausser für ausreichende Wasserausscheidung auch für geregelten Stuhlgang zu sorgen.
Spezielle Dosierungshinweise
Richtdosierung 1–3 mg/kg KGW pro Tag; die tägliche Maximaldosis beträgt 600 mg.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Phenobarbital wird bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
Ältere Patienten
Vorsicht ist geboten bei älteren Patienten. Eventuell ist die Dosierung anzupassen.
Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist die zu verabreichende Dosis zu reduzieren.
KontraindikationenLuminal darf nicht angewendet werden
bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Inhaltsstoffe;
bei akuten Vergiftungen mit zentraldämpfenden Arzneimitteln, wie Schlaf-, Schmerz-, Beruhigungs- und Anregungsmitteln;
in Kombination mit Alkohol;
bei Störungen des Abbaus des Blutfarbstoffes in der Leber (latente oder akute Porphyrie);
bei schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen;
bei Herzmuskelschäden.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVorsicht ist geboten bei Verwirrtheitszuständen infolge von Durchblutungsstörungen des Gehirns und bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen. Bei Patienten mit akuten oder chronischen Schmerzen soll Phenobarbital nur mit Vorsicht gegeben werden, weil paradoxe Erregungszustände auftreten oder wichtige Symptome maskiert werden können.
Wegen der atemdepressiven Wirkung von Phenobarbital ist bei Patienten mit respiratorischer Insuffizienz grundsätzlich Vorsicht geboten.
Bei längerfristiger Anwendung von Phenobarbital kommt es zu einer Induktion mikrosomaler Leberenzyme (Enzyminduktion) d.h. die Biotransformation von Phenobarbital – aber auch anderer Arzneistoffe, die Substrate dieser Leberenzyme sind – kann um den Faktor 2–3 beschleunigt werden (vgl. auch «Interaktionen»).
Luminal kann den Vitamin-D-Metabolismus beeinflussen und somit zu einer Entwicklung von Knochenerkrankungen führen. Eine prophylaktische Gabe von Vitamin D kann erforderlich sein.
Eine Langzeitbehandlung mit Antikonvulsiva kann zu verminderten Folsäurespiegeln führen. Risikopatienten sollten regelmässig kontrolliert werden und eine Behandlung mit Folsäure und Vitamin Kin Betracht gezogen werden (vgl. auch «Schwangerschaft/Stillzeit» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Es kann sich bei regelmässiger Einnahme von Phenobarbital eine Abhängigkeit entwickeln. Bei abruptem Abbrechen einer länger dauernden Therapie muss mit einem Entzugssyndrom gerechnet werden. Zudem kann es bei plötzlichem Absetzen zu zerebralen Krampfanfällen kommen.
InteraktionenLuminal führt als wirksamer Enzyminduktor zu einer Vermehrung der arzneimittelabbauenden Fermente in der Leber und stimuliert dadurch den Metabolismus anderer therapeutisch wichtiger Arzneimittel. Dies gilt beispielsweise für orale Antikoagulantien, Antikonvulsiva (wie Diphenylhydantoin), für Griseofulvin und für Steroidhormone wie Androgene, Gestagene, Östrogene (cave: orale Kontrazeptiva!) und Glukokortikoide sowie für Digitoxin und Doxicyclin. Bei gleichzeitiger Verordnung der genannten Arzneimittel sollte der eventuelle Wirkungsverlust in Betracht gezogen und bei der Dosierung berücksichtigt werden (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gegenseitige Wirkungsverstärkung tritt auf, wenn Luminal mit zentraldämpfenden Arzneimitteln und/oder Alkohol verabreicht wird.
Luminal verstärkt die Methotrexat-Toxizität.
Serumkonzentrationen von Phenobarbital können durch gleichzeitige Anwendung von Valproinsäure verstärkt werden.
Schwangerschaft/StillzeitPhenobarbital soll in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Die Einnahme von Barbituraten während der ersten drei Schwangerschaftsmonate wird in Verbindung gebracht mit dem häufigeren Auftreten bestimmter fötaler Missbildungen, z.B. Hypoplasien von Fingern und Zehen, kraniofaziale Dysmorphien sowie Störungen der kognitiven Entwicklung. Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass Entwicklungsstörungen, darunter auch Missbildungen, bei Kindern von Epileptikerinnen 2–3× häufiger beobachtet werden als in der gesunden Vergleichsgruppe.
Eine Schwangerschaft sollte bei Epileptikerinnen daher sorgfältig geplant und die Art bzw. Notwendigkeit der Behandlung neu beurteilt werden: Eine erforderliche Epilepsie-Therapie soll während der Schwangerschaft nicht abgebrochen werden, da sich eine Verschlimmerung der Krankheit negativ auf die Entwicklung des Fötus auswirken kann. Besonders zwischen dem 20. und 40. Schwangerschaftstag sollte die verabreichte Dosis möglichst niedrig gehalten werden. Zur weiteren Risikoverminderung ist eine Kombination mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden, empfohlen wird die Monotherapie. Im Verlauf der gesamten Gravidität aber auch postpartal muss die Therapie sorgfältig überwacht werden (Kontrollen von Serumspiegel und EEG). Die Gabe von Folsäure während der Schwangerschaft wird generell empfohlen, Vitamin-D-Gaben zur Vermeidung von Osteomalazie können von Vorteil sein.
Nach Einnahme von Phenobarbital in der zweiten Schwangerschaftshälfte wurden Gerinnungsstörungen sowie hämorrhagische Komplikationen beim Neugeborenen beschrieben. Zur Vermeidung von Blutungskomplikationen ist die prophylaktische Gabe von Vitamin K in den letzten Wochen der Schwangerschaft an die Mutter, bzw. post partum an das Neugeborene, nötig.
Die Verabreichung von Barbituraten kurz vor oder während der Geburt kann zu Atemdepression beim Neugeborenen führen. Eine regelmässige Phenobarbital-Medikation der Mutter kann Entzugserscheinungen beim Neugeborenen zur Folge haben.
Phenobarbital geht in die Muttermilch über und erreicht dort etwa 40% der Konzentration im mütterlichen Plasma. Bei der höheren Sensibilität des kindlichen Organismus kann die mit der Muttermilch aufgenommene Menge an Phenobarbital zu Somnolenz beim Säugling führen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenDieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol. Während der Behandlung sollte grundsätzlich Alkoholenthaltsamkeit geübt werden.
Unerwünschte WirkungenDie Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen unter Luminaltherapie liegt bei Erwachsenen insgesamt bei etwa 23%. Ernste Nebenwirkungen, die zu einer Unterbrechung der Therapie führen, treten in ca. 4% der Fälle auf. Unter der Behandlung mit Luminal können die im folgenden aufgeführten Nebenwirkungen auftreten:
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Aplastische und megaloblastische Anämie, Panzytopenie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose und Hämorrhagien wurden selten beobachtet.
Eine megaloblastische Anämie kann mit Folsäure behandelt werden.
Störungen des Nervensystems
Häufig allgemeine Anzeichen von ZNS-Dämpfung (Benommenheit, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Lethargie, verlangsamte Reaktionszeit, eingeschränktes Urteilsvermögen, Artikulationsstörungen, Schwindel) sowie Kopfschmerzen und Neuralgien.
Insgesamt sind bei Kindern Verhaltensstörungen sehr häufig zu erwarten.
Insbesondere bei Kindern und älteren Patienten kann es gelegentlich unter der Behandlung mit Phenobarbital zu Erregungszuständen (paradoxe Reaktionen mit Unruhe, Aggressivität und Verwirrung) kommen. Bei Kindern mit hyperkinetischer Veranlagung sollte auf die Möglichkeit von Exazerbationen geachtet werden.
Ataxien treten bei erhöhten Blutspiegeln auf und können auf eine Intoxikation hinweisen.
Augenleiden
Reversible Sehstörungen (Nystagmus, Doppelbilder) treten selten bei hohen Dosierungen auf und können auf eine Intoxikation hinweisen.
Funktionsstörungen des Herzens
Herzrhythmusstörungen wurden besonders nach Gabe höherer Dosen, Bradykardien, Hypotension und Schock v.a. nach parenteraler Applikation von Phenobarbital beobachtet.
Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen
Die atemdepressive Wirkung kann sich bei Obstruktion der Atemwege und Hirnschädigungen verstärkt bemerkbar machen.
Gastrointestinale Störungen
Selten: Übelkeit, Erbrechen, Konstipation.
Funktionsstörungen der Leber und Galle
Barbiturate können selten Leberfunktionsstörungen bis hin zur Lebernekrose, Erhöhungen der Leberenzymwerte (insbesondere des γ-GT) und Porphyrien auslösen.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Überempfindlichkeitsreaktionen, vor allem in Form verschiedenartiger Hautveränderungen, Photosensibilisierung, Exantheme und systemischer Lupus erythematodes wurden selten beobachtet.
Sofort-Typ-Reaktionen, namentlich Urtikaria und Angioödem, wurden ebenfalls selten beschrieben. In Einzelfällen sind auch schwere Hautreaktionen (z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom) aufgetreten.
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen
In seltenen Fällen Myalgien und Arthralgien; vor allem bei Langzeittherapie kann es zu Osteomalazie kommen.
In seltenen Fällen wurde eine Dupuytren-Kontraktur beobachtet.
Allgemeine Störungen
Vor allem bei Langzeittherapie kann es zu Hypokalzämie kommen.
Bei der Behandlung mit Phenobarbital ist die allgemeine Sedierung zu berücksichtigen.
Es kann sich bei regelmässiger Einnahme von Phenobarbital eine Abhängigkeit entwickeln. Bei abruptem Abbrechen einer länger dauernden Therapie muss mit einem Entzugssyndrom gerechnet werden. Zudem kann es bei plötzlichem Absetzen, falls die Blutspiegel unter 20 mg/l abfallen, zu zerebralen Krampfanfällen kommen.
ÜberdosierungZNS: Somnolenz, Dysarthrie, Ataxie, Nystagmus, Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Sopor, Koma (mit progressiv abnehmenden Schmerzreaktionen), EEG-Veränderungen bis Nulllinie, Hypothermie. Die Pupillen sind im Frühstadium eng, dann mydriatisch, in der Regel auf Licht reagierend.
Atmung: potentiell lebensgefährliche Atemdepressionen schon in frühen Komastadien.
Kreislauf: arterielle Hypotonie, Schock (kardiogen durch Verminderung der myokardialen Kontraktilität, hypovolämisch, neurogen).
Haut: charakteristische bullöse Hautläsionen (in 4–7% der Fälle) und Drucknekrosen bei komatösen Patienten (meist innerhalb von 24 Stunden). Muskuloskelettal: Rhabdomyolyse.
Therapie einer Intoxikation
In leichten Fällen während der Frühphase der Intoxikation (1–2 Stunden nach Einnahme) primäre Dekontamination durch einmalige Verabreichung von Aktivkohle (oral Erwachsene: 70 g, Kinder 1–2 g/kg als wässrige Suspension) und reichlich Flüssigkeitssubstitution.
In schweren Fällen primäre Dekontamination mit Magenspülung innert 1 Stunde nach Ingestion. Bei Bewusstlosigkeit vorher Intubation. Anschliessend primäre Dekontamination mit Aktivkohle wie vorher beschrieben. Zusätzlich sekundäre Dekontamination durch repetitive Gabe von Aktivkohle (Erwachsene 35–50 g alle 4 Stunden, Kinder 0,5–1,0 g/kg) während 3 Tagen sowie forcierte Diurese. Die Kontraindikationen von Aktivkohle (Ileus usw.) und vermehrter Flüssigkeitssubstitution (kardiale Insuffizienz usw.) sowie Aspirationsschutz sind zu beachten. Eine alkalische Diurese mit Natriumbicarbonat (cave Hypokaliämie) beschleunigt die Ausscheidung von Phenobarbital (angestrebter pH7,5–8,0) durch Verminderung der tubulären Resorption. Ebenfalls kann die Ausscheidung von Phenobarbital mittels Hämodialyse und Peritonealdialyse beschleunigt werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: N03AA02
Phenobarbital, der Wirkstoff von Luminal, ist ein starkes Beruhigungsmittel und wirkt gegen Krampfanfälle.
Phenobarbital zeigt wie andere Barbiturate GABA-erge Effekte. Barbiturate unterdrücken reversibel die Aktivität aller erregbaren Gewebe, wobei jedoch nicht alle Gewebe bei äquivalenter Dosierung bzw. Serumkonzentration ansprechen. Das ZNS ist empfindlicher gegenüber Barbituraten, und in sedativ-hypnotischen Dosierungen werden nur minimale Effekte auf Skelett-, Herz- oder glatte Muskulatur beobachtet.
Phenobarbital wirkt in subhypnotischen Dosen antikonvulsiv.
Pharmakodynamik
a) Unbehandelte Mäuse, die an die untere Kante eines um 75% geneigten, mit Leinwand bespannten Brettes von etwa 58 cm Höhe gesetzt wurden, liefen innerhalb von ein bis zwei Minuten zur Oberkante der schiefen Ebene. Nach der Verabreichung von sedierenden Substanzen ist die Bewegungsfreudigkeit der Tiere vermindert, was auf eine zentral dämpfende Wirkung schliessen lässt. Die ED, d.h. die Dosis, bei der der Klettervorgang bei 50% der Tiere gehemmt ist, beträgt bei oraler Applikation 61,2 (54,2–69,0) mg Phenobarbital/kg.
b) Werden Mäuse mit den Vorderpfoten an einen horizontal aufgehängten Stab angesetzt, so berühren unbehandelte Tiere diesen Stab innerhalb von 5 sec mit zunächst einer Hinterpfote. Unter der Wirkung von zentral dämpfenden Pharmaka sind die Tiere nicht mehr in der Lage, den Stab innerhalb der üblichen Zeit mit wenigstens einer Hinterpfote zu berühren. Die EDfür Phenobarbital in dieser Versuchsanordnung beträgt 72,4 (66,2–78,6) mg/kg p.o.
Antikonvulsive Wirkung
Die Dosen, die bei der Maus das Auftreten von elektrisch oder chemisch ausgelösten Konvulsionen verhindern, liegen unterhalb der allgemein sedierend wirkenden Dosen von Phenobarbital.
Substanz Aufhebung der tonischen Krampfphasen
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Elektroschock Pentetrazol-Schock
(20 mA, 50 Hz, (50 mg/kg i.v.)
1 sec) ED50 mg/ ED50 mg/kg p.o.
kg p.o.
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Phenobarbital 13,7 (12,1–15,5) 11,8 (9,5–15,3)
Tranquilisierende Wirkung
Tranquilisierende Wirkungen können tierexperimentell durch Aufhebung des Abwehrverhaltens an Maus und Katze erkannt werden. Die EDfür Phenobarbital beträgt bei der Maus 38,0 mg/kg p.o. und bei der Katze 25,6 mg/kg p.o. Auch diese Dosen liegen unterhalb der allgemein sedierend wirkenden.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirkung von Phenobarbital als Antikonvulsivum ist relativ unselektiv; der Wirkstoff begrenzt die Ausbreitung der Krampfaktivität und hebt die Krampfschwelle. Phenobarbital wird primär bei generalisierten tonisch-klonischen (Grand Mal) und partiellen (fokal motorischen oder sensorischen) Krämpfen verwendet.
Ausserdem wird Phenobarbital bei therapieresistentem Status epilepticus eingesetzt.
Phenobarbital wird ebenfalls verwendet für Routinesedierung, Angstlösung und präoperative Sedierung. Da die maximale Wirkung erst nach mehreren Stunden eintritt, wird Phenobarbital nicht generell als orales Hypnotikum verwendet. Phenobarbital kann auch zum Entzug von Barbituraten oder Nicht-Barbituraten bei Patienten verwendet werden, die von diesen Substanzen physisch abhängig sind.
Anerkannte Indikationen: siehe Rubrik «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten».
PharmakokinetikNach oraler Einnahme wird Phenobarbital nahezu vollständig absorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt 70–90%.
Distribution
Phenobarbital wird zu 50% an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt 0,7 l/kg. Die Plasmakonzentration für die antikonvulsive Therapie beläuft sich auf 10–30 mg/l; Plasmakonzentrationen von >40 mg/l sind von toxischen Symptomen begleitet.
Phenobarbital passiert die Plazentaschranke gut. Phenobarbital geht teilweise in die Muttermilch über (vgl. «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Metabolismus
Phenobarbital wird in der Leber im wesentlichen zu 4-Hydroxyphenobarbital metabolisiert und an Glucuronsäure gekoppelt ausgeschieden. Bei einmaliger Gabe von Phenobarbital werden ca. 2%, bei wiederholter Gabe ca. 25% der applizierten Dosis renal in unveränderter Form eliminiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 2–4 Tage.
Durch Enzyminduktion wird nach wiederholter Zufuhr sowohl die eigene Biotransformationsgeschwindigkeit als auch diejenige anderer Substrate gesteigert.
Elimination
Die Eliminationshalbwertzeit von Phenobarbital ist vom Lebensalter, von der Leberfunktion und vom pH-Wert des Urins abhängig. Sie beträgt bei Neugeborenen 3–7 Tage, bei Kindern 3 Tage und bei Erwachsenen 2–4 Tage.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Leberzirrhose steigt die Plasmahalbwertszeit auf 4–8 Tage an. Alkalische Reaktion des Harns führt zu verminderter tubulärer Resorption, wodurch die renale Elimination beschleunigt wird (Hilfsmassnahme bei Phenobarbital-Intoxikation).
Bei eingeschränkter Nierenfunktion verzögert sich die Ausscheidung erheblich, weshalb in diesen Fällen die zu verabreichende Dosis zu reduzieren ist.
Präklinische DatenEs sind keine für die Anwendung relevanten präklinischen Daten vorhanden.
Sonstige HinweiseLuminal Tabletten dürfen nur bis zu dem auf der Packung angegebenen Verfalldatum («EXP») verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Arzneimittel ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Das Arzneimittel ist bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufzubewahren.
Zulassungsnummer15694 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinMerck (Schweiz) AG, Zug.
Stand der InformationJuli 2008.
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