AmpullenVitamin-B 12 -Präparat ZusammensetzungAmpullen zu 1 ml:
30 µg/ml
Wirkstoff: Cyanocobalaminum 30 µg.
Hilfsstoffe: Natrii chloridum, Natrii acetas, Natrii edetas, Aqua ad solut. inject. pro 1 ml.
200 µg/ml
Wirkstoff: Cyanocobalaminum 200 µg.
Hilfsstoffe: Natrii chloridum, Natrii acetas, Natrii edetas, Aqua ad solut. inject. pro 1 ml.
1000 µg/ml
Wirkstoff: Cyanocobalaminum 1000 µg.
Hilfsstoffe: Natrii chloridum, Natrii acetas, Natrii edetas, Aqua ad solut. inject. pro 1 ml.
Eigenschaften/WirkungenVitamin B 12 ist in allen Geweben an lebenswichtigen, enzymatischen Reaktionen beteiligt. Der Tagesbedarf des Menschen beträgt etwa 1-2 µg. Der Gesamtbestand im Körper beläuft sich auf etwa 2-5 mg, wovon ca. 1 mg in der Leber gespeichert ist. Der Serumspiegel beträgt 0,01-0,04 µg/100 ml. Cyanocobalamin besitzt die volle Wirksamkeit des Vitamin B 12 , in welches es im Körper überführt wird.
Da Cobalamine vom Menschen nicht selber neu synthetisiert werden können, kann es in Folge von Absorptionsstörungen sowie durch strenge vegetarische Kost zu Mangelerscheinungen kommen. Der Ausfall des für die Absorption unerlässlichen Intrinsic factors im Magen (bei Magenschleimhautatrophie, teilweiser oder vollständiger Gastrektomie) sowie schwere intestinale Absorptionsstörungen (Malabsorptionssyndrom) führen zu Vitamin B 12 -Mangelzuständen. Ein Vitamin B 12 -Mangel manifestiert sich wegen der Speicherung in der Leber und wegen des geringen täglichen Bedarfs erst nach 2-5 Jahren völliger Karenz.
Zeichen eines Mangels sind: Störungen des hämatopoetischen Systems (megaloblastische Anämie mit verminderter Erythrozytenzahl) sowie Störungen im Nervensystem (bei der Bildung der Myelinscheiden).
PharmakokinetikDistribution
Im Plasma ist Cyanocobalamin an spezifische Proteine gebunden. Das Transcobalamin dient dem Transport von Cyanocobalamin zu den Reticulozyten und anderen Zellen. Vitamin B 12 passiert die Placenta-Schranke.
Metabolismus
Das Cyanocobalamin wird zu Methyl- und Desoxyadenosylcobalamin biotransformiert. In dieser Form wird es im Körper gespeichert.
Elimination
Der die Serum-Bindungskapazität von ca. 1,8 µg/l übersteigende Teil einer Dosis wird renal eliminiert. Der grösste Teil davon innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme. Die Plasmahalbwertszeit von Cyanocobalamin beträgt 5 Tage, für die in der Leber gespeicherte Menge länger als 1 Jahr.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAnaemia perniciosa mit oder ohne neurologische Begleiterscheinungen, makrozytäre Ernährungsanämie auf Grund von Vitamin B 12 -Mangel, tropische und nicht-tropische Sprue.
Dosierung/AnwendungDie Injektion erfolgt subkutan oder intramuskulär, eventuell intravenös mit Traubenzucker verdünnt.
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Initialdosis Erhaltungsdosis
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Anaemia perniciosa 30 µg 2-3 mal 30 µg alle
(komplikationslose pro Woche 2 Wochen
Fälle)
Anaemia perniciosa 200 µg 3 mal 200 µg jede
(schwere und durch pro Woche Woche
neurologische
Symptome kompli-
zierte Fälle)
Sprue 30 µg; wenn 30 µg alle
(tropische und nötig Wieder- 2 Wochen zur
nichttropische) holung nach Verhütung von
10-30 Tagen Rezidiven
bis zum maxi-
malen Effekt
Makrozytäre Einmalige Wenn nötig 1mal
Ernährungsanämie Injektion von wöchentlich
30 µg 30 µg
Makrozytäre Anämie 30 µg als Erfolgt keine
der Kinder einmaliger Umstellung der
Stoss krankhaften
Tätigkeit des
Knochenmarks,
so müssen
unverzüglich
andere therap.
Massnahmen
ergriffen
werden
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AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Bei bekannter Allergie gegen Cyanocobalamin.
Vorsichtsmassnahmen
Bei Patienten mit Prädisposition zu Thrombosen besteht auf Grund der vorübergehend überschiessenden Thrombozytenproduktion die Gefahr thromboembolischer Komplikationen. Bei Patienten mit Psoriasis kann es zu Verschlimmerung der Psoriasissymptome kommen. Bei Patienten mit Kontaktekzemen kann es zu Effloreszenzen an Händen und Füssen kommen. Bei der Therapie mit Vitamin B 12 ist nicht mit Verminderung der Reaktionsbereitschaft zu rechnen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Für parenteral verabreichtes Vitamin B 12 sind kontrollierte Studien mit Dosen, wie sie mit Vitarubin verabreicht werden, weder bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Obschon bis heute keine ernsthaften nachteiligen Folgen bekannt sind, soll das Medikament in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko bzw. das Risiko für den Säugling übersteigt.
Unerwünschte WirkungenIn seltenen Fällen können allergische Reaktionen (Urtikaria, anaphylaktischer Schock) auftreten. Durch rasch gesteigerte Erythropoese kann es vorübergehend zu Mangel an Eisen, Folsäure sowie zu einer Hypokaliämie kommen.
Weiter konnten in seltenen Fällen vorübergehend akneartige Hautveränderungen beobachtet werden.
InteraktionenAlkohol, Colchicin, PAS, orale Antidiabetika (Biguanide) und Neomycin können die enterale Absorption von Vitamin B 12 vermindern.
Durch gleichzeitige Gabe von Chloramphenicol kann der therapeutische Effekt vermindert werden (Hemmung der Erythrozyten-Reifung).
ÜberdosierungEs sind keine Überdosierungserscheinungen bzw. toxischen Wirkungen bekannt.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Stärker saure oder alkalische Substanzen, Oxidations- und Reduktionsmittel (z.B. Ascorbinsäure, Eisen(II)-Salze, Kupfer, Mangan, Thiamin, Riboflavin, Vanillin, Nicotinsäureamid usw.).
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Stand der InformationMärz 1994.
RL88
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