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Information for professionals for Pilocarpin 2%/3% «Blache»:Chauvin Novopharma AG
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Galenic Form / Therapeutic GroupComposition.EffectsPharm.kinetikIndication.UsageRestrictions.Unwanted effects
Interactions.OverdoseOther adviceSwissmedic-Nr.Last update of information 

Augensalbe

Miotikum zur Glaukomtherapie 

Zusammensetzung

Pilocarpin 2%

Wirkstoff: Pilocarpini hydrochloridum 20 mg.

Hilfsstoff: Adeps lanae; Excipiens ad unguentum pro 1 g.

Pilocarpin 3%

Wirkstoff: Pilocarpini hydrochloridum 30 mg.

Hilfsstoff: Adeps lanae; Excipiens ad unguentum pro 1 g.

Eigenschaften/Wirkungen

Pilocarpin ist ein direkt wirkendes Parasympathomimetikum (Miotikum) zur intraokularen Drucksenkung.
Pilocarpin wirkt auf die Pupille (Miosis), auf die Akkommodation und auf die Tiefe der Vorderkammer des Auges. Die Miosis setzt 15 bis 30 Minuten nach der Applikation ein, erreicht ihr Maximum nach 30 Minuten und hält 4 bis 8 Stunden an. Die Wirkung auf die Akkommodation ist im Unterschied zu derjenigen von Acetylcholin langsam.
Pilocarpin senkt den intraokularen Druck, indem es den Abfluss des Kammerwassers erleichtert. Die Senkung des intraokularen Drucks beginnt ca. 60 Minuten nach der Applikation, erreicht ihr Maximum nach 75 Minuten und klingt nach 4 bis 8 Stunden wieder ab.

Pharmakokinetik

Die Pharmakokinetik von Pilocarpin 2%/3% Salbe «Blache» nach Applikation wurde weder am Menschen noch am Tier untersucht. Nach Angaben in der Literatur beginnt das transkorneale Eindringen der Wirksubstanz sehr rasch. Tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass Pilocarpin rasch aus dem Kammerwasser in die Augengewebe diffundiert und die Konzentrationen in der Iris und im Ziliarkörper derjenigen im Kammerwasser vergleichbar sind. Die Elimination erfolgt im wesentlichen über das Kammerwasser. Aufgrund der geringen Konzentrationen im Serum sind keine pharmakokinetischen Daten verfügbar. Auch über die systemische Resorption liegen keine Informationen vor.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Intraokulare Druckerhöhungen. Glaukom.

Dosierung/Anwendung

3mal täglich einen 1 cm langen Salbenstrang in den Bindehautsack einstreichen.
Je nach den individuellen Erfordernissen sind abweichende Dosierungen möglich.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Allergische Überempfindlichkeit auf Pilocarpin oder eine der Substanzen der Augensalbe.
Iridozyklitis sowie alle anderen Augenerkrankungen, die durch eine Miosis verschlimmert werden können.

Vorsichtsmassnahmen
Bei Myopie erst nach Kontrolle der peripheren Retina anwenden (kann Netzhautablösungen verursachen).
Die durch Pilocarpin induzierte Myosis beeinträchtigt die Adaptationsfähigkeit des Auges an Dunkelheit und stört so den Visus. In einem solchen Fall soll auf das Führen von Autos oder anderen Fahrzeugen und die Bedienung von Maschinen bis zur Normalisierung des Visus verzichtet werden.
Ein systemisches Eindringen der Wirksubstanzen ist möglich. Das Präparat ist deshalb mit Vorsicht anzuwenden bei Herzinsuffizienz, Asthma (Pilocarpin kann auch bei topischer Anwendung Asthmaanfälle auslösen), Hyperthyroidismus, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, Darmstenosen (z.B. Ileus) und gestörter Blasenentleerung bei Verlegungen der Harnwege.

Hinweise für Kontaktlinsenträger
Während der Behandlung mit Pilocarpin sollten keine Kontaktlinsen getragen werden. Die Wirksubstanz der Augensalbe hat ein Molekulargewicht von weniger als 500. Sie kann daher in weiche, hydrophile Linsen eindringen und infolge Oxidation deren Transparenz beeinträchtigen. Wenn auf das Tragen von Kontaktlinsen nicht verzichtet werden kann, sollte nach der Applikation der Pilocarpinsalbe mindestens 40 Minuten gewartet werden, bis diese eingesetzt werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Es liegen keine Ergebnisse aus kontrollierten Studien am Tier oder an Schwangeren vor. Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Pilocarpin während der Schwangerschaft ist bisher nicht nachgewiesen. Daher sollte das Präparat in der Schwangerschaft nur angewandt werden, wenn der erwartete Nutzen für die Schwangere das Risiko für den Fötus deutlich überwiegt. Es ist nicht bekannt, ob Pilocarpin in die Muttermilch übertritt.

Unerwünschte Wirkungen

Nebenwirkungen am Auge: Herabsetzung der Sehschärfe bei Katarakt, Akkommodationsstörungen mit transitorischer Myopie, Miosis mit Störungen des Dämmerungssehens und Hemeralopie; gelegentlich: verstärkter Tränenfluss, leichte Bindehautreizungen und Kopfschmerzen im Augen- und Stirnbereich (infolge Ziliarmuskelspasmus); selten: allergische Reaktionen; sehr selten: Lidrandzysten, Verflachung der Vorderkammer, eventuell mit der Folge eines akuten Winkelblockglaukoms sowie schliesslich äusserst selten: Risiko der Netzhautablösung bei besonders prädisponierten Patienten.

Systemische Nebenwirkungen: In einigen Fällen Übelkeit, Erbrechen, Anal- oder Blasentenesmus, Abdominalspasmen, verstärkter Speichelfluss, Schweissausbrüche, Bronchospasmen, Lungenödem, Störungen der Herzfunktion, Erhöhung des arteriellen Blutdrucks, Muskelschwäche, Krämpfe.

Interaktionen

Pilocarpin kann auch bei lokaler Anwendung am Auge die Wirkungsdauer depolarisierender Muskelrelaxantien verlängern. Umgekehrt kann die Wirkung stabilisierender (nicht-depolarisierender) Muskelrelaxantien abgeschwächt werden.
Durch Pilocarpin kann der negativ-chronotrope Effekt von Herzglykosiden potenziert werden.

Überdosierung

Charakteristisches Merkmal einer beginnenden Intoxikation ist die starke muscarinartige Wirkung: Schweissausbruch, Tränen- und Speichelfluss, Übelkeit, starkes Erbrechen, Abdominalschmerzen und Diarrhö, Miosis und Sehstörungen, Bronchialspasmen und Rasselgeräusche infolge Hypersekretion, unregelmässiger Puls und Herzklopfen, plötzlicher Harndrang, Harnröhrenschmerz. Gleichzeitig können Schwindel und Verwirrtheit auftreten. Zittern und krampfartige Bewegungen können ebenfalls beobachtet werden. Der Tod tritt durch Kollaps oder Lungenödem ein. Über die letalen Dosen ist wenig bekannt. Durch Injektion von 10 mg Pilocarpin wurde bereits der Tod herbeigeführt. Die Aufnahme von 20 mg per os kann gefährlich sein. Als wirksames Antidot kann Atropin in einer Dosis von 1 mg oder 2 mg, erforderlichenfalls wiederholt, injiziert werden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Verfalldatum auf der Packung beachten! Nach Öffnen der Tube nicht länger als einen Monat verwenden.

IKS-Nummern

16822.

Stand der Information

April 1993.
RL88

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