SirupKombiniertes Hustenpräparat Zusammensetzung10 ml Sirup enthalten:
Wirkstoffe: 12,3 mg Codeini phosphas hemihydricus und 9,2 mg Butetamati dihydrogenocitras.
Hilfsstoffe: Conserv.: E 218, E 216, Antiox.: E 320, Aromatica, Saccharinum, Saccharum.
Eigenschaften/WirkungenCodein dämpft das Hustenzentrum. Butetamat verstärkt diesen Effekt und erweitert die Bronchien.
PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Gabe wird Codein rasch resorbiert. Aufgrund eines ausgeprägten Leber-First-pass-Effektes liegt seine relative Bioverfügbarkeit bei ca. 54%.
Distribution
Bei oraler Gabe von 60 mg Codein werden maximale Plasmakonzentrationen um 93 mg/ml nach etwa 1 Stunde erreicht. Die Eiweissbindung liegt unter 10%. Codein tritt in den fötalen Kreislauf über. In der Muttermilch können dosisabhängig pharmakodynamisch relevante Konzentrationen erreicht werden.
Metabolismus
Codein wird in der Leber extensiv metabolisiert. Hauptmetabolit im Plasma sind Morphin und Morphin- und Codeinkonjugate.
Elimination
Die Codein-Eliminationshalbwertszeit beträgt bei gesunden Erwachsenen 3-5 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt vor allem renal in Form der Konjugate. Etwa 10% Codein werden unverändert ausgeschieden.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Die Codein-Eliminationshalbwertszeit kann sich bei Niereninsuffizienz auf 9-18 Stunden erhöhen.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAlle Formen von Husten, insbesondere bei Grippe, akuter und chronischer Bronchitis, Kehlkopfkatarrh, Keuchhusten und Masern.
Dosierung/AnwendungÜbliche, evtl. maximale Einzel- oder Tagesdosis, Dosisintervall
Kinder von 3-6 Jahren: 1 Messlöffel voll (= 5 ml) 2-4× täglich.
Kinder von 6-12 Jahren: 2 Messlöffel voll (= 10 ml) 2-4× täglich.
Erwachsene: 3 Messlöffel voll (= 15 ml) 2-4× täglich.
Für Kinder unter 3 Jahren empfehlen wir Bronchotussin Tropfen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und bei Dialyse-Patienten ist die Elimination von Codein verlangsamt, so dass das Dosierungsintervall verlängert werden muss (Reduktion auf 2-3 Tagesdosen).
Therapiedauer
Bei längerem und hochdosiertem Gebrauch kann sich eine Codeintoleranz mit psychischer und physischer Abhängigkeit entwickeln.
Korrekte Art der Einnahme
Bronchotussin Sirup kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Allergie gegen die Inhaltsstoffe. Ateminsuffizienz, akuter Asthmaanfall, Abhängigkeit von Opioiden, Koma. Nicht an Kinder unter 1 Jahr verabreichen.
Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht ist geboten bei Bewusstseinsstörungen, Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion, Zustände mit erhöhtem Hirndruck, Hypotension bei Hypovolämie, zerebralem Anfallsleiden. Bronchotussin kann das Reaktionsvermögen einschränken. Dies gilt in verstärktem Masse bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol.
Chronischer Husten, insbesondere bei Kindern, kann häufig ein frühes Symptom eines Asthma bronchiale sein. Zur Dämpfung dieser Hustenzustände ist Codein nicht indiziert.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Codein passiert die Plazentaschranke. Höhere Dosen können bei Neugeborenen zu Atemstörungen führen. Codein geht in relativ grossem Umfang in die Muttermilch über, so dass gestillte Säuglinge Codeinwirkungen zeigen können, wenn die Mutter hohe Dosen davon einnimmt.
Unerwünschte WirkungenObstipation, Sedierung, leichte Kopfschmerzen, Euphorie, Exanthem, Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden, Durchfall, Benommenheit, Verwirrtheit, Schwindel und Unruhe sind gelegentlich zu beobachten und verschwinden nach Reduktion der Dosis oder nach Absetzen des Medikaments. Dosisabhängig, d.h. bei Einzeldosen ab 30 mg, werden die visomotorische Koordination und die Sehleistung verschlechtert.
InteraktionenBronchotussin kann Interaktionen aufweisen mit zentral dämpfenden Pharmaka (Narkotika, Hypnotika, Sedativa, Neuroleptika, MAO-Hemmern, Antihistaminika) und Alkohol.
ÜberdosierungBei Überdosierung sind von seiten des Codeins Atemlähmung, Blutdruckabfall, Lungenödem und fehlender Hustenreflex bei Neigung zu Erbrechen mögliche Symptome. Die Wirkung von Codein kann mit Opiatantagonisten (z.B. Naloxon) aufgehoben werden. Im übrigen können symptomatische Massnahmen, stabile Seitenlagerung und Beatmung indiziert sein.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden.
Stand der InformationSeptember 1992.
RL88
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