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Information for professionals for Effortil®:Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH
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Zur Behandlung hypotoner und orthostatischerKreislaufregulationsstörungen 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Etilefrinhydrochlorid.

1 Tablette enthält: Etilefrinhydrochlorid 5 mg.

Hilfsstoffe: Antiox.: E 223.

Tropfen: 1 g (ca. 15 Tropfen) enthält: Etilefrinhydrochlorid 7,5 mg.

Hilfsstoffe: Conserv.: E 216, E 218, Antiox.: E 223.

1 Depot Perlongette (Kapsel) enthält: Etilefrin­hydro­chlorid 25 mg.

Hilfsstoffe: Color.: E 127, E 132.

Eigenschaften/Wirkungen

Der in Effortil enthaltene Wirkstoff Etilefrin ist den direkt wirkenden Sympathomimetika zuzuordnen. Etilefrin zeigt eine hohe Affinität für beta 1 - und eine niedrige Stimulation der alpha- und beta 2 -adrenergen Rezeptoren.
Seine kardialen und vaskulären Wirkungen äussern sich in einem Anstieg der Herz-Kontraktilität und damit einer Vergrösserung des Herzzeitvolumens durch Zunahme des Schlagvolumens, bei im wesentlichen frequenzneutralem Verhalten. Der positiv inotrope Effekt liess sich bei Patienten mit normaler oder gering gestörter kardialer Pumpleistung nachweisen.
Charakteristisch für die Wirkung von Etilefrin ist ein Anstieg von Venentonus und zentralem Venendruck mit gleichzeitiger Zunahme der zirkulierenden Blutmenge. Der periphere Gesamtwiderstand wird erniedrigt und dadurch die periphere Durchblutung verbessert. Erniedrigte Blutdruckwerte steigen an, und die Begleiterscheinungen eines erniedrigten Blutdruckes werden dadurch gebessert oder behoben.
Etilefrin zeigt bei der üblichen Dosierung im allgemeinen keine zentrale Wirkung, tachyphylaktische Phänomene sind nicht auslösbar. Bei den Effortil Depot Perlongetten wird der Wirkstoff rasch und kontinuierlich freigegeben, so dass die Wirkung schnell eintritt und über 6-8 Stunden anhält.
Die biologische Wirkung von Etilefrin wird fast ausschliesslich vom R(-)-Enantiomeren getragen.

Pharmakokinetik

Absorption
Die Resorption beträgt bei oraler Gabe etwa 70%. Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 12% für die Tabletten und ca. 17% für die Depot-Perlongetten.

Distribution
Verteilungsvolumen: 2,25 l/kg (Vd-beta).
Plasmaproteinbindung: ca. 25%.
Wirkstoffkonzentration im Plasma: 5-10 ng/ml.
Gemäss Untersuchungen mit radioaktiver Substanz (Ratte) wird die Blut-Gehirn-Schranke nicht überschritten.
Es ist bisher nicht bekannt, ob Etilefrin die Plazentaschranke durchdringt oder in die Muttermilch übertritt.

Metabolismus
Etilefrin wird vorwiegend in der Leber metabolisiert, mit Bildung von schwefelsauren Konjugaten. Keine Hinweise auf aktive Metaboliten.

Elimination
Eliminationshalbwertszeit: ca. 2 Stunden (terminale Phase). Renale Ausscheidung von Etilefrin (Dosisfraktion): 17% (i.v., 24 Std.).
Kumulation: Infolge der kurzen Halbwertszeit ist praktisch keine Kumulation vorhanden. Die terminale Phase der Ausscheidung trägt nur wenig zur AUC bei.
Renale Clearance: 150 ml/Min. Totale Clearance 2800 ml/Min.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Die hohe metabolische Clearance zeigt, dass die Konjugatbildung nicht nur in der Leber stattfinden kann. Leberfunktionsstörungen können deshalb die Ausscheidung von Etilefrin nicht wesentlich beeinflussen. Bei Niereninsuffizienz ist die Kumulation der pharmakologisch unwirksamen Konjugate nicht auszuschliessen, da Etilefrin und seine Konjugate vorwiegend über die Nieren ausgeschieden werden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Effortil eignet sich für die Behandlung von hypotonen Kreislaufregulationsstörungen (vor allem bei Formen mit vermindertem Sympathikotonus), charakterisiert durch verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Antriebsmangel, Kältegefühl in Händen und Füssen, Schwindel, Kollapsneigung, Föhn- und Wetterempfindungen und vasomotorische Kopfschmerzen. Weiter kann Effortil eingesetzt werden bei orthostatischer Dysregulation, bei essentieller Hypotonie und symptomatischen Hypotonieformen, sowie bei Kreislaufregulationsstörungen verursacht durch Immobilisation, Rekonvaleszenz nach Infektionskrankheiten, Schwangerschaft ab 2. Trimenon (strenge Indikationsstellung), nach Geburt und bei Wärmebelastung.
Die prophylaktische Anwendung von Effortil schützt den kollapsdisponierten Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen.

Dosierung/Anwendung

Tropfen

Schulkinder und Erwachsene: 3mal täglich 10-20 Tr. (5-10 mg).

Kleinkinder: 3mal täglich 5-10 Tr. (2,5-5,0 mg).

Säuglinge: 3mal täglich 2-5 Tr. (1,0-2,5 mg).

Tabletten

Schulkinder und Erwachsene: 3mal täglich 1-2 Tabl. (5-10 mg).

Kleinkinder: 3mal täglich ½-1 Tabl. (2,5-5,0 mg).
Effortil Tropfen und Tabletten sollten mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden und wirken bei Einnahme vor dem Essen besonders schnell. Bei Kindern empfiehlt sich die Gabe in einem Teelöffel gesüsstem Tee.

Depot Perlongetten (Kapseln mit lang anhaltender Wirkung)

Schulkinder und Erwachsene: 1-2 mal täglich 1 Kapsel zu 25 mg.

Bei Erwachsenen in Ausnahmefällen morgens 2 Kapseln.
Effortil Depot Perlongetten sind unbedingt unzerkaut, am besten mit etwas Flüssigkeit zu nehmen. Die günstigsten Einnahmezeiten sind morgens (zum Frühstück) sowie am frühen Nachmittag, um eine über den ganzen Tag verteilte Wirkung zu erzielen. Gelegentlich im Stuhl auffindbare «Trägertabletten» haben ihren Wirkstoff während der Darmpassage abgegeben und sind daher ohne Bedeutung.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe.
Effortil Tabletten und Tropfen enthalten Natriumdisulfit (E 223), welches bei empfindlichen Patienten allergische Reaktionen einschliesslich anaphylaktischem Schock und lebensbedrohenden Asthma-Anfällen, Brechreiz und Durchfall auslösen kann. Die Prävalenz in der Bevölkerung ist unbekannt. Sulfit-Überempfindlichkeit wird aber öfters bei Asthmatikern als bei Nicht-Asthmatikern gesehen. Effortil Tabletten und Tropfen sollten daher bei Patienten mit Asthma oder einer Überempfindlichkeit gegen Sulfit-haltige Präparate (Nahrungs- und Genussmittel, andere Arzneimittel) nicht verabreicht werden.
Vor Behandlungsbeginn muss eine stenosierende Erkrankung der Herzklappen oder der zentralen Arterien als Ursache für den «erniedrigt» gemessenen Blutdruck ausgeschlossen werden.
Bei dekompensierter Herzinsuffizienz, schwerer Koronarinsuffizienz, Thyreotoxikose, Phäochromozytom, Engwinkelglaukom, Prostatahypertrophie mit Restharnbildung und bei Bluthochdruck sowie im 1. Schwangerschaftsdrittel darf Effortil nicht verabreicht werden.

Vorsichtsmassnahmen
Bei Patienten mit Tachykardie und/oder Rhythmusstörungen oder schweren Herz- und Gefässveränderungen, ist eine Behandlung mit Effortil ärztlicherseits besonders abzuwägen!
Bei schweren Nierenerkrankungen, die nicht der Dialysebehandlung unterliegen, und bei schweren Lebererkrankungen ist möglichst niedrig zu dosieren.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Tierstudien haben unerwünschte (teratogene) Effekte auf den Foetus gezeigt, und man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
In seltenen Fällen können α-Sympathomimetika gegen Ende der Schwangerschaft den Tonus der Uterusmuskulatur erhöhen und die Durchblutung herabsetzen. Dabei besteht die Gefahr der Wehenauslösung.
Durch diaplazentaren Durchtritt von Etilefrin kann beim Foetus die Herzfrequenz ansteigen. Effortil sollte deshalb während des 1. Trimenons nicht, und während des 2. und 3. Trimenons nur bei zwingender Indikation verabreicht werden.
Die Sicherheit während der Stillzeit ist noch nicht erwiesen. Wegen des ungeklärten Risikos für den Säugling sollten Mütter, die während der Stillzeit Effortil erhalten, abstillen.

Unerwünschte Wirkungen

Bei besonderer Empfindlichkeit können gelegentlich Herzklopfen, Unruhe, Kopfdruck, Schwitzen, Schlaflosigkeit, Tremor und Übelkeit, hypertone Reaktionen, ventrikuläre Rhythmusstörungen und pektanginöse Beschwerden sowie eine Erhöhung des intraokulären Druckes und Mydriasis auftreten. Vor allem bei höherer oraler Dosierung kann Effortil über seine Wirkungen auf den Kreislauf und auf das Zentralnervensystem das Reaktionsvermögen, z.B. im Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen, beeinträchtigen.

Interaktionen

Eine Wirkungsverstärkung bei gleichzeitiger Anwendung von trizyklischen Antidepressiva, Sympathomimetika, Guanethidin, Calcium oder Desoxycorticosteronacetat (DOCA) ist möglich. Die gleichzeitige Anwendung von Antihypertensiva führt zu einer gegenseitigen Abschwächung oder Aufhebung der Wirkungen.
Chinidin vermindert die Wirkung von Effortil.
Die gleichzeitige Anwendung von Beta-Rezeptorenblockern soll wegen der Möglichkeit überschiessender Bradykardien vermieden werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Herzglykosiden und/oder Halothan kann zu Herzrhythmusstörungen führen.

Überdosierung

Symptome
Eine akute orale Überdosierung verstärkt die oben beschriebenen unerwünschten Wirkungen und kann weiterhin Oppression, Piloerektion, Tremor, Blutdruckanstieg, Tachykardie, Extrasystolen und pektanginöse Beschwerden verursachen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann eine Überdosierung zu zentraler Atemlähmung und Koma führen.

Behandlung
Verminderung der Dosis gegebenenfalls Absetzen des Medikamentes. Dabei ist darauf zu achten, dass bei plötzlichem Absetzen des Medikamentes Bradykardie und Hypotonie auftreten können. Die Überdosierungssymptomatik lässt sich mit Sedativa, Tranquilizern dämpfen bzw. aufheben.
Bei einer Überdosierung von Effortil Depot Perlongetten ist mit einem stark verlangsamten Zurückgehen der Symptome zu rechnen.
Bei Einnahme grösserer Tablettenmengen (z.B. in suizidaler Absicht) sind Magenspülungen sinnvoll. In besonders schweren Fällen ist eine intensiv-medizinische Versorgung des Patienten erforderlich.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Die Tropfen sind vor Frost zu schützen.

IKS-Nummern

19627, 24199, 41044.

Stand der Information

September 1998.
RL88

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