InteraktionenErythromycin ist ein Hemmer Cytochrom P 450 abhängiger Enzyme (besonders Cytochrom 450 3 A) und beeinflusst dadurch den Metabolismus zahlreicher Arzneimittel (vgl. Kontraindikationen und Vorsichtsmassnahmen):
Erythromycin beeinträchtigt den Metabolismus von Domperidon, Terfenadin, Astemizol und Cisaprid, was zu schweren kardiovaskulären Störungen (QT-Verlängerung, Arrhythmien) führen kann. Ähnliche Effekte wurden bei Patienten beobachtet, welche gleichzeitig Pimozid und Clarithromycin, ein anderes Makrolidantibiotikum, einnahmen.
Eine gleichzeitige Anwendung von Erythromycin und Lomitapid ist aufgrund der Gefahr stark erhöhter Transaminasen kontraindiziert (siehe Kontraindikationen).
Bei Patienten mit Aids, die gleichzeitig Erythromycin i.v. und Pentamidin i.v. erhielten, wurden vereinzelt Herzrhythmusstörungen (Torsades de pointes) beobachtet.
Bromocriptin-Konzentrationen sind nach Erythromycin-Anwendung erheblich erhöht.
Rifabutin-Konzentrationen können nach Erythromycin-Anwendung erhöht sein.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Erythrocin mit Colchizin wurde über Colchizin-Toxizität berichtet.
Aus der Postmarketing Überwachung ergaben sich Hinweise, dass die gleichzeitige Verabreichung von Erythrocin und Ergotamin oder Dihydroergotamin zu akuter Ergotamin-Toxizität führen kann, welche sich in Gefässspasmen und Ischämien der Extremitäten und anderer Gewebe inklusive des Zentralnervensystems äussert.
Triazolobenzodiazepine (wie Triazolam und Alprazolam) und verwandte Benzodiazepine: Es wurde berichtet, dass Erythromycin die Elimination von Triazolam und Midazolam reduziert und dadurch die pharmakologischen Effekte dieser Benzodiazepine verstärken und verlängern kann.
Obwohl diese Interaktionen bei i.v.-Verabreichung von Midazolam weniger ausgeprägt sind, ist auch hier Vorsicht geboten.
Verstärkung der nephrotoxischen Wirkung von Ciclosporin bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Theophyllin kann die Theophyllin-Konzentration im Blut erhöht sein, so dass Nebenwirkungen durch Theophyllin auftreten können. Dasselbe gilt auch für die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Valproinsäure oder Carbamazepin.
Unter Digoxin kann es zu einer Erhöhung der Digoxin-Plasmakonzentration kommen, die zu Übelkeit, Erbrechen und Arrhythmien führen kann.
Bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulantien (z.B. Warfarin, Rivaroxaban), kann die Prothrombinzeit verlängert sein (Überwachung der Prothrombinzeit bei Patienten unter Antikoagulantien ist notwendig).
Unter Erythromycin können die Plasmakonzentration und damit auch die Nebenwirkungen von Tacrolimus erhöht werden.
Die Elimination von Alfentanil, Chinidin, Disopyramid, Felodipin, Methylprednisolon, Sildenafil und Vinblastin kann durch Erythromycin verzögert werden, wodurch die Wirkung gesteigert werden kann.
HMG-CoA-Reduktasehemmer: Es liegen Berichte vor, dass Erythromycin die Konzentrationen von HMG-CoA-Reduktasehemmern (z.B. Lovastatin und Simvastatin) erhöht. Vereinzelt wurde über Rhabdomyolyse bei Patienten, welche diese Arzneimittel gleichzeitig einnahmen, berichtet.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und bestimmten Protease-Inhibitoren (wie z.B. Ritonavir) wurde eine starke Hemmung des Abbaus von Erythromycin beobachtet.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Omeprazol kann die Bioverfügbarkeit beider Arzneimittel deutlich erhöht werden. Die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Cimetidin kann zu einer Erhöhung der Erythromycin-Konzentration im Blut führen.
Die Elimination von Erythromycin kann durch Arzneimittel, welche auch über das Cytochrom P 450 System metabolisiert werden, beeinträchtigt werden. So können erhöhte Erythromycin-Spiegel bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin, Ciclosporin und Phenytoin auftreten.
Theophyllin erhöht die renale Elimination von Erythromycin, was zu reduzierten Erythromycin-Serumkonzentrationen führt.
Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin mit systemischen und inhalativen Kortikosteroiden, die primär durch CYP3A metabolisiert werden, ist aufgrund der Möglichkeit einer erhöhten systemischen Exposition mit Kortikosteroiden Vorsicht geboten. Bei gleichzeitiger Anwendung sollten Patienten engmaschig auf unerwünschte Nebenwirkungen des systemischen Kortikosteroids überwacht werden.
Die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Hydroxychloroquin sollte mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, da von diesem bekannt ist, dass es das QT-Intervall verlängert und somit möglicherweise Herzrhythmusstörungen und schwere kardiovaskuläre Nebenwirkungen auslösen kann.
Die gleichzeitige Gabe von Erythromycin und Zopiclon führt zu einer beschleunigten Absorption von Zopiclon, was zu einer schnelleren hypnotischen Wirkung führen kann.
Erythromycin kann die antibakterielle Wirkung von Penicillinen hemmen.
Ein antagonistischer Effekt hinsichtlich der antimikrobiellen Wirkung in vitro wurde bei Kombination mit Lincomycin, Clindamycin oder Chloramphenicol beobachtet.
Hinweis: Der Erythrocini.v.-Lösung sollten keine anderen Arzneimittel oder Chemikalien zugegeben werden, ohne dass vorher die chemische und physikalische Stabilität bestimmt wurde (siehe auch unter «Mischbarkeit mit i.v.-Lösungen»).
Einzelnen Berichten zufolge kam es nach der Anwendung von manchen Antibiotika, unter anderem Erythromycin, zu Schwangerschaften trotz Verhütung mit oralen Kontrazeptiva. Frauen, welche orale Kontrazeptiva einnehmen, sollten darüber aufgeklärt werden und eine andere, zusätzliche Verhütungsmethode während der Behandlung mit Erythromycin und bis 7 Tage nach der Behandlung anwenden.
Hypotonie, Bradyarrhythmien und Laktatazidose wurden bei gleichzeitiger Verabreichung von Verapamil, einem Kalziumkanalblocker, beobachtet.
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