Unerwünschte WirkungenNebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung jodhaltiger intravaskulärer Kontrastmittel sind gewöhnlich leicht bis mittelschwer und vorübergehend, obwohl auch schwere und lebensbedrohliche Reaktionen, auch Todesfälle, beobachtet wurden.
Übelkeit, Erbrechen, Hautrötung, ein allgemeines Hitzegefühl sowie Schmerzempfindungen sind die bei intravasaler Applikation am häufigsten auftretenden Reaktionen. Subjektive Beschwerden wie Hitzegefühl oder Übelkeit lassen sich durch langsamere Applikationen oder kurze Unterbrechung meist rasch vermindern.
Weiterhin können an Symptomen vorkommen:
Frösteln, Fieber, Schwitzen, Kopfschmerz, Schwindel, Blässe, Schwäche, Würgen und Erstickungsgefühl, Keuchen, ein Anstieg oder Abfall des Blutdrucks, Juckreiz, Nesselsucht (Urtikaria), Hautausschläge anderer Art, Ödeme, Krämpfe, Muskelzittern, Niesen, Tränenfluss, heftiges Gähnen, Kitzeln im Hals, Heiserkeit, Hustenanfall. Diese Reaktionen, die unabhängig von Menge und Art der Verabreichung auftreten können, können Vorboten eines beginnenden Schockzustandes sein. Die Zufuhr des Kontrastmittels muss dann sofort unterbrochen und - wenn notwendig - über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Daher empfiehlt es sich auch, bei intravenöser Applikation eine flexible Verweilkanüle zu verwenden. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollen entsprechende Medikamente, Trachealtubus und Beatmungsgerät griffbereit sein. Bei Patienten mit allergischer Veranlagung kommt es erfahrungsgemäss häufiger zu Überempfindlichkeitsreaktionen.
Schwere Reaktionen, die eine Notfallbehandlung erfordern, können in Form einer Kreislaufreaktion auftreten, die mit peripherer Vasodilatation und nachfolgendem Blutdruckabfall und Reflextachykardie, Kurzatmigkeit, Agitiertheit, Verwirrung und Zyanose einhergeht und bis zur Bewusstlosigkeit führen kann.
Weitere Symptome einer anaphylaktoiden Reaktion sind Bronchospasmus, Abdominalsymptome, Urtikaria, Angioödeme.
Wird das Kontrastmittel neben ein Blutgefäss (paravasal) appliziert, kommt es nur in Einzelfällen zu stärkeren Gewebsreaktionen.
Es ist bekannt, dass es bei der zerebralen Angiographie oder anderen Eingriffen, bei denen das Kontrastmittel das Gehirn mit dem arteriellen Blut erreicht, zu neurologischen Komplikationen kommen kann, wie Koma, vorübergehende Verwirrungszustände und Somnolenz, vorübergehende Paresen, Sehstörung oder Fazialisschwäche, sowie, besonders bei Patienten mit Epilepsie oder fokalen Hirnschäden, epileptische Anfälle. In sehr seltenen Fällen ist bei solchen Patienten die Auslösung eines Anfalles auch bei intravenöser Gabe des Kontrastmittels beschrieben worden.
Es kann in seltenen Fällen zu vorübergehendem Nierenversagen kommen.
Gelegentlich kann es zu verzögerten Reaktionen kommen.
Hinweise zur Behandlung von Kontrastmittelzwischenfällen: Entscheidend für schnelles Handeln bei Kontrastmittelzwischenfällen ist die Bereitstellung aller Medikamente und Instrumente für die Notfalltherapie sowie das Vertrautsein mit der Praxis der Notfallmassnahmen.
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