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Information for professionals for Rovamycine®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Spiramycinum.
Hilfsstoff: Excipiens pro compresso.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Tabletten mit 1,5 Mio. IE bzw. 3,0 Mio. IE Spiramycin.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Die Anwendungsbereiche ergeben sich aus der antibakteriellen Wirksamkeit und den pharmakokinetischen Eigenschaften von Spiramycin bzw. Makrolid-Antibiotika.
Dazu gehören:
Infektionen im HNO-Bereich: Angina, Rhinopharyngitis, Sinusitis, Otitis.
Infektionen der unteren Atemwege: akute Verschlimmerung einer chronischen Bronchitis, akute Pneumonien, atypische Pneumonien; bei Legionellose gilt Rovamycine als Medikament der 2. Wahl.
Infektionen der Mundhöhle: Gingivostomatitis, Zahnabszesse, Periodontitis.
Rovamycine kann zur Prophylaxe der transplazentaren Übertragung von Toxoplasma gondii nach Serokonversion der Mutter während der Schwangerschaft angewandt werden.
Zu berücksichtigen sind die offiziellen Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.

Dosierung/Anwendung

Rovamycine ½ Stunde vor oder 2 Stunden nach einer Mahlzeit einnehmen.
Die übliche Tagesdosis für Erwachsene beträgt im Allgemeinen 6 Mio. IE Spiramycin. Für den ersten Tag wird in der Regel eine Dosis von 9 Mio. IE in 1 bis 2 Gaben verschrieben; an den Folgetagen beträgt die Tagesdosis 6 Mio. IE aufgeteilt auf 2 Gaben (vorzugsweise morgens und abends).
Kinder über 20 kg: 1,5 Mio. IE pro 10 kg Körpergewicht und Tag, aufgeteilt auf 2 bis 3 Gaben.
Im Falle einer Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken (z.B. eitrige Amygdalitis oder Erysipel) muss mindestens 10 Tage lang behandelt werden, um Spätschäden wie Gelenkrheumatismus oder Glomerulonephritis vorzubeugen.
Prophylaxe der Übertragung von T. gondii: 9 Mio. IE täglich, verteilt auf 3 Gaben, bis zum Ende der Schwangerschaft.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Niereninsuffizienz: Aufgrund der sehr niedrigen Ausscheidungsrate von Spiramycin über den Harnweg (siehe «Pharmakokinetik») ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Leberinsuffizienz: Spiramycin wird in der Leber (unter Bildung aktiver Metaboliten) verstoffwechselt und im Wesentlichen über die Galle ausgeschieden, weshalb Rovamycine bei Vorliegen schwerer Leberfunktionsstörungen nur mit Vorsicht angewandt werden sollte.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Spiramycin bzw. anderen Makrolid-Antibiotika oder dem Hilfsstoff.
Aufgrund sehr seltener Fälle von akuter Hämolyse bei Patienten, die an Glukose-6-phosphat-Dehydrogenasemangel leiden, ist die Verabreichung von Spiramycin bei dieser Patientengruppe nicht zu empfehlen.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Da Rovamycine wie andere Antibiotika die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva herabsetzen kann, sind Patientinnen darauf hinzuweisen, dass während einer Rovamycinebehandlung zusätzliche Verhütungsmassnahmen ergriffen werden sollten.
Eine längere Rovamycinebehandlung kann der Vermehrung nicht sensibler Keime sowie Mykosen Vorschub leisten. Bei Auftreten einer Superinfektion muss sofort eine angemessene Behandlung eingeleitet werden.
Die Behandlung beim ersten Anzeichen einer allergischen Reaktion abbrechen.
Nieren- und Leberinsuffizienz: siehe «Pharmakokinetik».
Tritt während oder nach einer Rovamycinebehandlung Diarrhoe auf, insbesondere in schwerer, anhaltender und/ oder blutiger Ausprägung, kann es sich um das Symptom einer Infektion mit Clostridium difficile handeln, deren schwerste Verlaufsform die pseudomembranöse Kolitis darstellt. Bei Verdacht auf eine derartige Komplikation muss die Rovamycinebehandlung unverzüglich abgebrochen und eine spezifische Antibiotikabehandlung (z.B. Metronidazol, Vancomycin) eingeleitet werden. In dieser klinischen Situation sind Darmmotilitätshemmer kontraindiziert.

Interaktionen

Spiramycin gehört zur Familie der Makrolid-Antibiotika, bei denen Interaktionen mit Theophyllin, vasokonstriktorischen Mutterkornalkaloiden (Ergotamin, Dihydroergotamin) und zahlreichen anderen Arzneimitteln gemeldet wurden. Allerdings ist bei Spiramycin selbst bislang kein einziger Fall derartiger Wechselwirkungen bekannt.

Spiramycin/Lincomycin/Clindamycin
Bei gleichzeitiger Einnahme von Spiramycin und Lincomycin und/ oder Clindamycin kann es in Bezug auf die antibakterielle Wirkung zu einem antagonistischen Effekt kommen. Daher ist die Kombination dieser beiden Wirkstoffe besser zu vermeiden.

Spiramycin/Methylprednison Carbamazepin/Cumarin/Digoxin
Im Falle einer Spiramycinbehandlung können bei bestimmten Patienten eine verzögerte Ausscheidung von Methylprednison, Carbamazepin und Cumarinderivaten sowie eine Erhöhung des Digoxinspiegels nicht ausgeschlossen werden.

Levodopa (in Kombination mit Carbidopa)
Hemmung der Carbidoparesorption mit Verminderung der Levodopakonzentration im Plasma. Patienten müssen klinisch überwacht und die Levodopadosis gegebenenfalls angepasst werden.

Orale Kontrazeptiva
Es ist nicht auszuschliessen, dass die Wirksamkeit eines oralen Kontrazeptivums durch die gleichzeitige Einnahme von Rovamycine beeinträchtigt wird (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft/Stillzeit

Reproduktionsstudien beim Tier haben zwar kein fetales Risiko feststellen können, aber es fehlen kontrollierte Studie an Schwangeren. Spiramycin sollte bei Schwangeren nur mit Vorsicht angewandt werden.
Spiramycin tritt in die Muttermilch über, weshalb Rovamycine in der Stillzeit nicht verabreicht werden darf.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Es liegen Berichte über sehr seltene Fälle von akuter Hämolyse vor (siehe «Kontraindikationen»).

Störungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Exanthem, Urtikaria und Juckreiz.
Sehr selten: Angioödem und anaphylaktischer Schock.
Vereinzelte Fälle von Vaskulitis einschliesslich Schoenlein-Henoch-Syndrom.

Störungen des Nervensystems
Gelegentlich eine vorübergehende Parästhesie.

Gastrointestinale Störungen
Es wird häufig über Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Diarrhoe berichtet. Sehr selten wurden Fälle von pseudomembranöser Kolitis beschrieben.

Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Es liegen Berichte über sehr seltene Fälle von Hepatitis mit oder ohne Cholestase vor.

Überdosierung

Ein spezifisches Antidot steht nicht zur Verfügung. Bei Verdacht auf massive Überdosierung empfehlen sich symptomatische Gegenmassnahmen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: J01FA02
Spiramycin ist ein Makrolid-Antibiotikum. Es hemmt die bakterielle Proteinsynthese und übt daher je nachdem eine bakteriostatische oder bakterizide Wirkung aus. Sein Wirkspektrum umfasst die meisten grampositiven ebenso wie bestimmte gramnegative Keime.
MHK(= Minimale Hemmkonzentration für 50% der getesteten Stämme) und MHK(= Minimale Hemmkonzentration für 90% der getesteten Stämme) von Spiramycin in vitro bei einer Auswahl grampositiver und gramnegativer Keime:

Keime                               (µg/ml)         
                            MHK50              MHK90
----------------------------------------------------
Üblicherweise empfindliche                          
Keime:                                              
Streptoc. Gruppe A                  0,15–0,7        
Streptoc. spec.                     0,1–1           
Streptoc. pyogenes          0,12               0,12 
Streptoc. viridans          0,03               0,06 
Streptoc. agalactiae        0,12               0,25 
Bordetella pertussis        0,12               0,25 
Mycoplasma pneumoniae               0,05–1          
Chlamydia trachomatis               0,5–1           
Chlamydia psittaci                  0,5-1           
Propionibact. acnes         0,12               0,12 
Corynebact. diphtheriae             0,3–3           
Campylobact. pylori         0,5                1    
Campylobact. jejuni         0,5                2    
Neisseria gonorrhoeae       1                  1    
Teilweise empfindliche                              
Keime:                                              
Streptococcus pneumoniae    0,03               0,03 
(in Ausnahmefällen                                  
resistent)                                          
Branhamella catarrhalis     2                  2    
Clostrid. perfringens       2                  2    
Staph. aureus               1                  16   
Resistente Keime:                                   
Listeria monocytogenes      4                  4    
Haemophilus influenzae      8                  8    
Bact. fragilis              8                  16   
Legionella pneumophila      16                 64   
Enterococc. spec.           0,25               >128 
Corynebact. spec.           16                 128  
Pseudomonas aerugin.                resistent       
Enterobacteriaceae                  resistent
Wenn bei einem ganz bestimmten Keim die Empfindlichkeit nicht eindeutig nachgewiesen ist, kann nur eine In-vitro-Untersuchung aufzeigen, ob dieser Stamm sensibel, intermediär oder resistent ist.
Staphylokokken und Streptokokken haben bekanntermassen bereits eine Makrolidresistenz entwickelt. Mit anderen Makrolid-Antibiotika sowie Lincosamid und Streptogramin-Antibiotika kann es zu einer Kreuzresistenz kommen.

Pharmakokinetik

Spiramycin wird aus dem Magen-Darm-Trakt rasch resorbiert. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme vermindert seine Bioverfügbarkeit um 50%.

Distribution
Die maximale Plasmakonzentration von 3,3 µg/ml stellt sich 1,5 bis 3 Stunden nach einer oralen Dosis von 6 Mio. IE ein. Spiramycin zeichnet sich durch hohe Speichel- und Gewebediffusion aus, wodurch sich lang anhaltende hohe Gewebekonzentrationen erreichen lassen, die weit über dem Plasmaspiegel und der MHK sensibler Keime liegen. 10 Tage nach Behandlungsende findet sich immer noch eine Konzentration von 5–7 µg/g in Milz, Leber und Nieren. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 5 l/kg KG.
Spiramycin durchquert die Blut-Hirn-Schranke praktisch nicht. Es passiert jedoch die Plazentaschranke und gelangt in die Muttermilch. Spiramycin bindet sich nur in geringem Mass (zu ca. 10%) an Plasmaproteine.

Metabolismus
Spiramycin wird unter Bildung chemisch unbekannter, aber aktiver Metaboliten in der Leber verstoffwechselt.

Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 5 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Galle (15- bis 40-mal höhere Konzentration als im Serum). Ungefähr 10–20% einer Dosis werden über die Nieren eliminiert.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Niereninsuffizienz: Da Spiramycin kaum über die Nieren ausgeschieden wird, muss die Dosierung nicht angepasst werden.
Leberinsuffizienz: Es liegen keine genauen Daten vor, doch da bei anderen Makrolid-Antibiotika ein cholestatischer Ikterus beschrieben wurde, sollten leberinsuffiziente Patienten während einer Rovamycinebehandlung vorsichtshalber überwacht werden.
Ältere Patienten und Kinder: Die Ausscheidung ist bei älteren Patienten verlangsamt (Verringerung der Gesamt­clearance von 1,4 l/Min. auf 0,5 l/Min.); weitere kinetische Daten betreffend diese beiden Patientengruppen fehlen.

Präklinische Daten

Es stehen keinerlei detaillierten Studien über das mutagene Potenzial von Spiramycin zur Verfügung. Eine an Säugerzellen durchgeführte In-vitro-Studie erbrachte negative Ergebnisse. Das mutagene Potenzial des Wirkstoffs lässt sich nicht ordnungsgemäss einschätzen.
Es wurden keine Tierversuche zur Beurteilung des tumorigenen Potenzials von Spiramycin durchgeführt.

Reproduktionstoxizität
Weder Tierversuche noch der gegenwärtige Kenntnisstand lassen auf ein fetales Risiko schliessen.
Da Spiramycin in die Muttermilch übertritt, können sich beim Säugling gastrointestinale Störungen herausbilden.

Sonstige Hinweise

Nach dem auf der Verpackung mit «EXP» bezeichneten Datum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel muss bei Umgebungstemperatur (15–25 °C) und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Zulassungsnummer

22278 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

sanofi-aventis (suisse) sa, 1217 Meyrin/GE.

Stand der Information

Januar 2008.

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