Dosierung/AnwendungFerrum Hausmann i.m. ist ausschliesslich zur intramuskulären Verabreichung bestimmt. Vor Verabreichung der ersten therapeutischen Dosis soll zur Überprüfung der Toleranz eine i.m. Probeinjektion von ¼–½ Ampulle bei Erwachsenen und die Hälfte der berechneten täglichen Dosis bei Kindern gespritzt werden. Treten während einer Wartefrist von mind. 30 Minuten nach Verabreichung keine unerwünschten Wirkungen auf, kann die restliche Menge der berechneten Dosis verabreicht werden. Alle Vorrichtungen zur Behandlung von anaphylaktischen Reaktionen sollten verfügbar sein. Die Probeinjektion sollte bei jeder Wiederholung der Verabreichung durchgeführt werden.
Berechnung der Dosierung
Die Dosierung von Ferrum Hausmann i.m. muss individuell dem Gesamteisendefizit angepasst werden, welches sich wie folgt berechnet:
Gesamteisendefizt = Körpergewicht [kg] × (Soll Hb – Ist Hb) [g/l] × 0,24* + Reserveeisen [mg].
Bis 35 kg Körpergewicht: Soll Hb = 130 g/l resp. Reserveeisen = 15 mg/kg.
Ab 35 kg Körpergewicht: Soll Hb = 150 g/l resp. Reserveeisen = 500 mg.
* Faktor 0,24 = 0,0034 × 0,07 × 1000 (Eisengehalt des Hämoglobins ≅ 0,34%/Blutvolumen ≅ 7% des Körpergewichtes/Faktor 1000 = Umrechnung von g in mg).
Benötigte Anzahl Ampullen Ferrum Hausmann i.m. zur Behebung des Eisenmangels = Gesamteisendefizit [mg]/100 mg.
Wenn die Anzahl der benötigten Ampullen die tägliche maximale Dosierung übersteigt, muss die Verabreichung aufgeteilt werden.
Körper- Benötigte Anzahl Ampullen Ferrum Hausmann
gewicht i.m.:
[kg]
Hb 60 g/l Hb 75 g/l Hb 90 g/l Hb 105 g/l
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5 1,5 1,5 1,5 1
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10 3 3 2,5 2
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15 5 4,5 3,5 3
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20 6,5 5,5 5 4
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25 8 7 6 5,5
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30 9,5 8,5 7,5 6,5
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35 12,5 11,5 10 9
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40 13,5 12 11 9,5
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45 15 13 11,5 10
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50 16 14 12 10,5
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55 17 15 13 11
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60 18 16 13,5 11,5
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65 19 16,5 14,5 12
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70 20 17,5 15 12,5
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75 21 18,5 16 13
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80 22,5 19,5 16,5 13,5
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85 23,5 20,5 17 14
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90 24,5 21,5 18 14,5
Normale tägliche Dosierung
Erwachsene: 1 Ampulle (2,0 ml = 100 mg Eisen).
Kinder: je nach Körpermasse entsprechend weniger.
Maximale tägliche Dosierung
Kinder bis 5 kg: ¼ Ampulle (0,5 ml = 25 mg Eisen).
Kinder von 5–10 kg: ½ Ampulle (1,0 ml = 50 mg Eisen).
Erwachsene: 2 Ampullen (4,0 ml = 200 mg Eisen).
Bleibt der Behandlungserfolg, Anstieg des Hämoglobins um etwa 0,1 g/dl Blut/Tag und etwa 1–2 g/dl nach 1–2 Wochen, aus, so ist die ursprüngliche Diagnose zu überprüfen und ein weiterbestehender Blutverlust auszuschliessen. Die gesamte Behandlungsdosis darf jedoch die berechnete Menge nicht überschreiten.
Injektionstechnik
Die Injektionstechnik spielt eine ausschlaggebende Rolle. Falsche Technik kann zu Schmerzen und Hautverfärbungen führen. Die Injektion wird wie folgt empfohlen:
a) Nadellänge mindestens 5–6 cm. Keine grosskalibrige Nadel verwenden. Bei Kindern und leichtgewichtigen Erwachsenen sollten kürzere und dünnere Nadeln verwendet werden.
b) Nach Hochstetter legt man die Injektionsstelle wie folgt fest: Zuerst bestimmt man Punkt A, der der Spina iliaca entspricht. Liegt der Patient z.B. auf der rechten Seite, so setzt man den Mittelfinger der linken Hand so ab, dass er unterhalb des Darmbeinkammes auf Punkt B liegt. Das durch die Grundphalangen von Zeige- und Mittelfinger umschriebene Dreieck entspricht der Injektionsstelle, die in üblicher Weise desinfiziert wird.
c) Vor dem Einstich wird die Haut der Injektionsstelle um etwa 2 cm verschoben, damit nach erfolgter Injektion und Entfernen der Nadel ein geschlossener Stichkanal entsteht. Dadurch kann die injizierte Flüssigkeit nicht ins subkutane Gewebe zurückfliessen und dort Hautverfärbungen verursachen.
d) Man sticht etwa senkrecht zur Hautoberfläche ein, wobei die Kanüle eher etwas gegen den Beckenkamm als gegen das Hüftgelenk zu richten ist.
e) Nach erfolgter Injektion einige Sekunden warten, Nadel langsam zurückziehen und mit dem Finger neben der Einstichstelle drücken. Fingerdruck noch etwa 1 Minute lang beibehalten.
f) Im Anschluss an die Injektion sollte der Patient sich bewegen.
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