Eigenschaften/WirkungenATC-Code: A11GA01
Ascorbinsäure und sein biologisch ebenfalls aktiver Metabolit Dehydroascorbinsäure bilden ein reversibles Redoxsystem, das an vielen enzymatischen Reaktionen beteiligt ist.
Ascorbinsäure ist notwendig bei der Bildung von Hydroxyprolin aus Prolin. Darauf wiederum beruht die Entwicklung von funktionell wirksamem Kollagen. Bei starkem Vitamin C-Mangel treten daher Symptome wie verzögerte Wundheilung, Störungen des Knochenwachstums, erhöhte Gefässbrüchigkeit und gestörte Dentinbildung auf.
Für die Biosynthese des Karnitins aus bestimmten Proteinen mit endständigem Lysin und Methionin ist die Anwesenheit von ausreichendem Vitamin C notwendig. Karnitinmangel führt zu Muskelschwäche und kann ein frühes Zeichen für Vitamin C-Mangel sein.
Beim Menschen ergaben sich Hinweise, dass bei ungenügender Ascorbinsäureversorgung eine Erhöhung des Cholesterin-Spiegels eintritt. Bei Supplementierung des Mangels kann es zu einer Normalisierung des Cholesterin-Spiegels kommen.
Die Umwandlung von Adrenalin in Noradrenalin ist ebenfalls ascorbinsäureabhängig. Ferner schützt Vitamin C diese Katecholamine vor Oxydation zu den neurotoxischen Adrenochromen in den Nervengeweben.
Vitamin C fördert die Kortisol-Synthese. Bei Vitamin C-Mangel werden weniger Glucocorticoide freigesetzt.
Eine wichtige Funktion der Ascorbinsäure ist die Inaktivierung freier Radikale, die durch die Lipidperoxydation Zellmembranen zerstören können. Diese Funktion ist besonders beim Auge relevant, weil Ascorbinsäure die photochemische Bildung von Sauerstoff-Radikalen verhindert, die zu einer Schädigung der Retina führen.
Eine Steigerung der Leukozytenmotilität durch Vitamin C wurde festgestellt. Beim Tier wurde eine erhöhte Interferonproduktion beobachtet; es bestehen Hinweise, dass Ascorbinsäure bei diesem Vorgang auch beim Menschen eine Rolle spielt.
Bei Vitamin C-Mangel wurden im Plasma erhöhte Histamin-Spiegel gefunden. Es wird vermutet, dass Ascorbinsäure in den Abbau und in die Ausscheidung von Histamin eingreift.
Ferner bietet Vitamin C einen teilweisen Schutz vor Eisenmangelanämie, weil es die Eisenresorption aus der Nahrung verbessert.
|