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Information for professionals for Spersanicol®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Augentropfen, Augensalbe

Antibiotikum zur Anwendung am Auge 

Zusammensetzung

Augentropfen

Wirkstoff: Chloramphenicolum 5 mg.

Hilfsstoffe: Macrogol 400, Conserv.: Thiomersalum 0.02 mg; Excipiens ad solutionem pro 1 ml.

Augensalbe

Wirkstoff: Chloramphenicolum 10 mg.

Hilfsstoffe: Adeps lanae; Excipiens ad unguentum pro 1 g.

Eigenschaften/Wirkungen

Chloramphenicol ist ein niedermolekulares, vorwiegend liphophiles Antibiotikum und wirkt bakteriostatisch auf grampositive und gramnegative Bakterien sowie Spirochäten, Salmonellen, Rickettsien und Chlamydien (Trachom).
Als Wirkungsmechanismus wurde eine selektive Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese nachgewiesen. Chloramphenicol ist mässig wirksam gegen Proteus (20-50% resistent), Serratia (30-70%), Klebsiellen (60-70%), Enterobacter (20-50%), E. coli (20%), Staphylococcus aureus (20-30%), Enterokokken (30-35%), Streptokokken (2%), Salmonellen(4-9%), Haemophilus influenzae (0-1%) und Diplokokken (0-1% resistent). Chloramphenicol ist nicht wirksam gegen Pseudomonas, Mykobakterien, Pilze und Protozoen. Die Resistenzlage im Spektrum der empfindlichen Keime hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verschärft. Die Augentropfen enthalten den viskositätserhöhenden Hilfsstoff Methylhydroxypropylcellulose. Dadurch wird die Verweildauer der Tropfen auf dem Auge erhöht.

Pharmakokinetik

Chloramphenicol penetriert die Kornea, und therapeutisch wirksame Konzentrationen sind im Kammerwasser schon 15-30 Minuten nach der lokalen Applikation nachzuweisen. Die Halbwertszeit beträgt dabei 3-5 Stunden. Am entzündeten Auge ist mit wesentlich kürzerer Verweildauer zu rechnen. Über das Ausmass der systemischen Resorption liegen keine Daten vor. In der Muttermilch werden bis zu 50% der Serumkonzentration erreicht.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Bakterielle Infektionen des vorderen Augenabschnittes (Hornhaut, Bindehaut, Uvea anterior), der Lider und des Tränenkanals. Infektionsprophylaxe prä- und postoperativ sowie nach Verätzungen und Verbrennungen. Trachom, Herpes zoster ophthalmicus.
Zur prophylaktischen und therapeutischen Tränenkanalspülung.
Chloramphenicol ist nur indiziert, wenn der Erreger sich auf alle anderen Antibiotika als resistent erweist (vgl. «Vorsichtsmassnahmen»).

Dosierung/Anwendung

Augentropfen

Erwachsene: 2-4mal täglich 1 Tropfen in den Bindehautsack applizieren. In akuten Fällen bis stündlich 1 Tropfen. Um die systemische Resorption gering zu halten, sollte mittels Fingerdruck auf den Nasenflügel der Tränenkanal blockiert werden.

Kinder: Es liegen keine entsprechenden Daten vor, darum kann keine optimale Dosierung angegeben werden.

Augensalbe
2-4mal täglich einen Salbenstrang von 3-5 mm in den unteren Bindehautsack einstreichen.
Akute Fälle: alle 2 Stunden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen.
Akut intermittierende Porphyrie.
Schwere, durch Knochenmarksdepression bedingte Blut­erkrankungen und schwere Leberfunktionsstörungen.
Neugeborene.
Auftreten von Knochenmarksdepressionen in der Familie.

Hinweis für Kontaktlinsenträger
Um die Verschleppung von Keimen zu vermeiden, sollten bei Augeninfektionen grundsätzlich keine Kontaktlinsen getragen werden.

Vorsichtsmassnahmen
Chloramphenicol soll nicht länger als 10 Tage angewendet werden.
Sofern nach 7-8 Behandlungstagen keine Besserung erreicht wird, sind andere therapeutische Massnahmen zu erwägen.
Bei der Therapie mit Spersanicol besteht das potentielle Risiko einer aplastischen Anämie oder anderer Blutdyskrasien. Deshalb muss bei jedem Fall eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Beurteilung gemacht werden. Es sollte nur angewendet werden, wenn andere Wirkstoffe unwirksam und/oder kontraindiziert sind.
Patienten, bei denen unmittelbar nach der Applikation verschwommenes Sehen auftritt, sollten darauf verzichten, Fahrzeuge zu lenken oder Maschinen zu bedienen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Tierstudien haben mit Chloramphenicol unerwünschte Effekte auf Föten gezeigt. Es existieren jedoch keine kontrollierten Humanstudien. Spersanicol soll bei Schwangeren und Neugeborenen, wie auch während der Stillzeit, nicht angewendet werden.

Unerwünschte Wirkungen

Es kann für kurze Zeit nach der Applikation ein leichtes Brennen auftreten, der Patient kann auch kurzzeitig einen bitteren Geschmack feststellen.
Selten allergische Reaktionen in Form von Lidrandekzemen. Nach Anwendung von chloramphenicolhaltigen Augenpräparaten sind Einzelfälle von zum Teil irreversiblen Blutdyskrasien (aplastische Anämie, Panzytopenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose) beschrieben worden. Schweregrad und Zeitpunkt des Eintritts der z.T. irreversiblen und letalen Störungen korrelierten nicht mit der meist überhöhten Dosierung.
Selten kann eine Neuritis nervi optici auftreten, welche nach dem Absetzen des Präparates reversibel ist.

Interaktionen

Spersanicol sollte nicht gleichzeitig mit bakterizid wirkenden Substanzen (Penicillinen, Cephalosporinen, Gentamicin, Tetracyclinen, Polymyxin B, Vancomycin, Sulfadiazin) verabreicht werden (bakteriostatische Antibiotika können bakterizide Antibiotika hemmen), ebenso nicht bei gleichzeitiger systemischer Behandlung mit hämatopoeseschädigenden Pharmaka, Sulfonylharnstoffen, Cumarin-Derivaten, Hydantoinen und Methotrexat (Vorsichtsmassnahme).

Überdosierung

Eine Überdosierung durch die lokale Anwendung ist nicht bekannt. Bei versehentlicher oraler Einnahme sollten resorptionsverzögernde Massnahmen durchgeführt werden. Es gibt kein spezifisches Antidot.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Chloramphenicol in Lösung ist inkompatibel mit Carbenicillin, Vitamin-B-Komplex, Vitamin C.

Haltbarkeit
Augentropfen im Kühlschrank bei 2-8 °C lagern. Flasche und Tube nach Gebrauch sofort verschliessen. Nach Anbruch nicht länger als einen Monat verwenden. Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

26072, 28750.

Stand der Information

Dezember 1993.
RL88

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