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Überdosierung

Mit dieser Substanzklasse können aufgrund von Überdosierungen Todesfälle auftreten. Die Einnahme von mehreren Substanzen, einschliesslich Alkohol, ist bei absichtlicher Überdosierung von trizyklischen Antidepressiva häufig. Die Behandlung der Überdosierung ist komplex und wird laufend angepasst. Es wird empfohlen, dass der Arzt mit einem toxikologischen Zentrum Kontakt aufnimmt, um sich über die gegenwärtig empfohlene Behandlung zu informieren. Zeichen und Symptome der Vergiftung entwickeln sich rasch nach einer Überdosierung mit trizyklischen Antidepressiva, deshalb ist eine stationäre Überwachung so schnell wie möglich angezeigt.

Manifestationen
Kritische Manifestationen umfassen: Herzrhythmusstörungen, schwere Hypotonie, Konvulsionen, ZNS-Depression, einschliesslich Koma. EKG-Veränderungen, besonders in der QRS Achse oder Breite, oder eine Verlängerung des QT-Intervalls, sind klinisch signifikante Indikatoren der Vergiftung durch trizyklische Antidepressiva.
Andere Zeichen der Überdosierung sind: Verwirrtheit, gestörte Konzentrationsfähigkeit oder temporäre visuelle Halluzinationen, dilatierte Pupillen, Erregtheit, Hyperreflexie, Stupor, Schläfrigkeit, Muskelrigidität, Erbrechen, Hypothermie, Hyperpyrexie oder irgendein Symptom der aufgeführten «unerwünschten Wirkungen».

Behandlung
Es sollte sofort ein EKG gemacht werden und mit der Überwachung der Herzfunktion begonnen werden. Stellen Sie die Atmung des Patienten sicher, legen Sie einen intravenösen Zugang und beginnen Sie mit der gastrointestinalen Entgiftung. Die Beobachtungszeit sollte mindestens 6 Stunden betragen, einschliesslich Überwachung kardialer Funktionen und Beobachtung auf Zeichen von ZNS- und Atemdepression, Hypotonie, kardialen Rhythmusstörungen und/oder Überleitungsblocks sowie Krampfanfällen. Wenn irgendwelche Vergiftungszeichen während dieser Zeit auftreten, ist längerdauernde Überwachung notwendig. Es gibt Fallberichte von Patienten, die spät nach Überdosierungen tödliche Rhythmusstörungen erlitten. Diese Patienten hatten klinische Anzeichen einer signifikanten Vergiftung vor dem Tod und die meisten waren unzureichend gastrointestinal dekontaminiert. Die Überwachung von Plasmablutspiegeln sollte nicht für die Behandlung der Vergiftung massgebend sein.

Gastrointestinale Entgiftung
Bei Vergiftungen mit hohen Dosen trizyklischer Antidepressiva ist bei nicht retardierten Präparaten innerhalb der ersten Stunden nach Einnahme eine primäre Dekontamination mit Aktivkohle oder eine Magenspülung indiziert. Wegen des erhöhten Krampfpotentials ist die Aktivkohle der Magenspülung vorzuziehen. Bei schweren Vergiftungen bzw. bei verminderten Schutzreflexen ist der Patient vorgängig zu intubieren. Die Dekontaminationsmethode der Wahl bei Retardpräparaten ist die orthograde Darmspülung mit elektrolytbalancierter Polyethylenglykollösung (z.B. Fordtransche Lösung). Zur beschleunigten Elimination (sekundäre Dekontamination) ist bei einigen trizyklischen Antidepressiva die wiederholte orale Gabe von Aktivkohle möglicherweise wirksam. Die Hämodialyse zur sekundären Dekontamination ist unwirksam. Emesis ist kontraindiziert.

Kardiovaskulär
Bei arterieller Hypotonie und/oder ventrikulären Arrythmien mit Verbreiterung des QRS-Komplexes im EKG (>100 msec) ist die Behandlung mit Natriumbikarbonat (1 mmol/kg) als Bolus oder als Kurzinfusion (5 Min.) angezeigt. Dies kann wiederholt werden, bis der Blutdruck ansteigt und die EKG Veränderungen sich bessern, aber höchstens bis zu einem maximalen arteriellen pH von 7,55. Evt. zusätzlich Lidocain i.v. Bei Bradyarrhythmien ist die Einlage eines provisorischen Schrittmachers indiziert. Bei polymorpher Kammertachykardie von Typ Torsades de pointes: Gabe von Magnesiumsulfat 0,5 bis 1,5 g i.v. als einmalige Injektion.

ZNS
Bei Patienten mit ZNS-Depression und/oder Ateminsuffizienz wird eine frühe Intubierung empfohlen, da sich der Zustand schnell verschlechtern kann. Hyperventilation zur Erhöhung des arteriellen pH nur, wenn nicht gleichzeitig Bicarbonat verabreicht wird (Gefahr der Alkalose). Krampfanfälle sollten mit Benzodiazepinen kontrolliert werden. Pyridostigmin und Physostigmin zur Therapie peripherer und zentraler anticholinerger Symptome sind wegen der kardialen Effekte kontraindiziert.

Psychiatrische Nachsorge
Da eine Überdosierung oft beabsichtigt ist, können Patienten während der Rekonvaleszenz andere Suizidversuche versuchen. Psychiatrische Überweisung könnte angebracht sein.

Behandlung von Kindern
Im Prinzip ist die Behandlung einer Überdosierung bei Kindern und Erwachsenen vergleichbar. Es wird dringend empfohlen, dass der Arzt das lokale Toxizitätszentrum für spezifische Anweisungen zur Behandlung von Kindern kontaktiert.

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