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Information for professionals for Macrodex® 6%:B. Braun Medical AG
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Macrodex 6% in physiologischer Kochsalzlösung Rheomacrodex 10% in physiologischer Kochsalzlösung Rheomacrodex 10% in Glucoselösung

Plasmaersatz, Dextrane 

Zusammensetzung

500 ml Rheomacrodex enthalten:

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              Dextran 40*   NaCl    Glucose      pH 
              10%                   monohydrat      
----------------------------------------------------
in            50 g          4,5 g   -            4,3
NaCl                        77 mmol                 
in            50 g          -       25 g         4,0
Glucose-                                            
monohydrat                                          
----------------------------------------------------
----------------------------------------------------
              Acidität   Osmolarität   Energiegehalt
----------------------------------------------------
in            < 1 mmol   308 mOsm/l    -            
NaCl          NaOH/l                                
in            < 1 mmol   252 mOsm/l    762 kJ/l     
Glucose-      NaOH/l                   182 kcal/l   
monohydrat                                          
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* Mittleres Molekulargewicht M w  : 40 000.

500 ml Macrodex 6% enthalten:

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              Dextran 70*        NaCl            pH 
              6%                                    
----------------------------------------------------
in            30 g               4,5 g           4,8
NaCl                             77 mmol            
----------------------------------------------------
----------------------------------------------------
              Acidität   Osmolarität   Energiegehalt
----------------------------------------------------
in            < 1 mmol   308 mOsm/l    -            
NaCl          NaOH/l                                
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* Mittleres Molekulargewicht M w  : 70 000.

Eigenschaften/Wirkungen

Die Dextran-Plasmaersatzmittel sind durch Wirkung von Leuconostoc mesenteroides auf Saccharose und anschliessende Fraktionierung gewonnene hochmolekulare Polysaccharide. Ihre physikalisch-chemischen und biologischen Eigenschaften werden von Länge und Verzweigungsgrad der Polysaccharidketten bestimmt.
Rheomacrodex und Macrodex binden pro Gramm etwa 20-25 ml Wasser. Dank ihres kolloidosmotischen Drucks führen sie bei intravenöser Verabreichung durch Einströmen von Wasser aus dem Interstitial- in den Intravasalraum zu einer schnellen Erhöhung des Plasmavolumens und zu einer Besserung der hämodynamischen Leistung durch Erhöhung des venösen und arteriellen Blutdrucks.
Bei Rheomacrodex erreicht dieser Volumeneffekt seine grösste Wirkung innerhalb von Minuten, bei Macrodex innerhalb etwa 1 Stunde nach Ende der Infusion einer adäquaten Dosis. Die Dauer des Volumeneffektes beträgt bei Rheomacrodex etwa 3-4 Stunden, bei Macrodex beträgt sie wegen der höheren Molekularmasse und der dadurch bedingten Verlangsamung der Diffusion durch die Gefässwände und der renalen Ausscheidung etwa 4-6 Stunden.
Bedingt durch sein im Vergleich zu Macrodex niedrigeres Molekulargewicht diffundiert Rheomacrodex leicht durch die Kapillarwände und vermindert die intravaskuläre Aggregation von Erythrozyten und Thrombozyten. Dadurch werden die Suspensionsstabilität des Blutes erhöht, seine Fliesseigenschaften und die Mikrozirkulation verbessert und die Mikrothrombosen verringert.

Pharmakokinetik

Dextrane mit einem Molekulargewicht unter 50 000 werden unverändert und hauptsächlich durch die Harnwege ausgeschieden, wogegen solche mit einem Molekulargewicht über 50 000 vorübergehend in Zellen des retikuloendothelialen Systems aufgenommen und anschliessend langsam unter der Wirkung einer Dextranase in CO 2  und H 2 O metabolisiert werden. Die Elimination aus dem Blutkreislauf nach Ende der Infusion beträgt für Rheomacrodex etwa 50% nach 3 Stunden, 60% nach 6 Stunden und 75% nach 24 Stunden; für Macrodex beträgt sie etwa 50% nach 24 Stunden.
Zahlreiche Arzneistoffe werden im Blutkreislauf zu etwa 10-20% an zirkulierendes Dextran gebunden (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei Niereninsuffizienz kann es zu einer Akkumulation mit Kreislaufüberlastung kommen. Bei einer mehrere Tage dauernden Verabreichung kann es jedoch auch bei ungestörter Nierenfunktion zur Kumulation der hochmolekularen Anteile kommen (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Anwendungseinschränkungen»).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Rheomacrodex
Therapie und Prophylaxe von Mikrozirkulationsstörungen;
Thromboseprophylaxe bei extrakorporalem Kreislauf, Gefässchirurgie und angiographischen Untersuchungen;
Hypovolämischer Schock und hypovolämische Zustände.
Bei dehydratierten Patienten oder in Fällen von Hypothermie sollte die 10%ige Dextran-40-Lösung durch eine 5%ige, im Vergleich mit Blutplasma iso-onkotische Lösung ersetzt werden.

Macrodex
Hämorrhagischer, traumatischer oder durch Operationen oder schwere Verbrennungen hervorgerufener Schock;
Schockprophylaxe während schwerer chirurgischer Eingriffe;
Prophylaxe postoperativer Thrombosen der tiefen Venen­stämme.
Die Verabreichung der mit Glukose, jedoch ohne Natriumchlorid formulierten Dextran-Lösungen ist bei Patienten indiziert, deren kardiovaskulärer Zustand eine weitere Zufuhr von Elektrolyten nur bedingt zulässt oder überhaupt verbietet (siehe «Anwendungseinschränkungen»).

Dosierung/Anwendung

Die Dextran-Lösungen werden intravenös verabreicht. Infusionsgeschwindigkeit, Gesamtdosis und Behandlungsdauer müssen den individuellen klinisch-physiologischen Parametern wie Herzfrequenz, Blutdruck, peripherer Durchblutung und Diurese sowie Alter und Gewicht des Patienten angepasst werden. Im allgemeinen gelten folgende Dosierungsempfehlungen:

Rheomacrodex
Thrombose-Prophylaxe: zu Beginn 500 bis 1000 ml, dann 500 ml täglich während 5 Tagen.
Gefässchirurgie: 500 ml unmittelbar vor der Operation, 500 ml während des Eingriffs, anschliessend 500 ml täglich während mindestens 3 Tagen.
Offene Herz- und Gefässchirurgie: zur verwendeten Infusionslösung 10 bis 20 ml/kg Körpergewicht hinzufügen.
Aortographie: vor dem Eingriff 10 bis 15 ml/kg Körpergewicht während einer halben Stunde infundieren.
Die mittlere Infusionsgeschwindigkeit von Rheomacrodex sollte die folgenden Werte nicht überschreiten:
Erwachsene: 40 Tropfen/Minute bis 1000 ml/24 Stunden.
Kinder (ausgenommen Neugeborene und Säuglinge): in der ersten Stunde 15 Tropfen/Minute, anschliessend 8-10 Tropfen/Minute.
Die Gesamtdosis darf während der ersten 24 Stunden 2 g (= 20 ml Dextran 40 10%)/kg Körpergewicht (KG) und in den folgenden Tagen 1 g (= 10 ml Dextran 40 10%)/kg KG/24 Stunden nicht überschreiten.

Macrodex
Schock durch Blutverlust und Trauma: 500 bis 1000 ml. Nötigenfalls die Tropfinfusion durch eine Dauerinfusion ersetzen.
Schock nach schweren Verbrennungen: Je nach individuellem Bedarf werden bis zu 2500 ml in den ersten 24 Stunden verabreicht. Die empfohlene Dosierung reicht von 0,5 bis 1,2 ml pro kg und pro 1% verbrannter Körperoberfläche.
Schockprophylaxe im Verlauf einer Operation: 500 ml und mehr.
Prophylaxe postoperativer Thrombose der tiefen Venenstämme: 500 ml werden im Verlauf der Operation und weitere 500 ml unmittelbar danach infundiert. Die Verabreichung von 1000 ml dauert insgesamt 6 Stunden.
Die mittlere Infusionsgeschwindigkeit von Macrodex sollte die folgenden Werte nicht überschreiten:
zu Beginn 60 Tropfen/Minute, auf etwa 30 Tropfen/Minute reduziert, wenn der Blutdruck des Patienten steigt und sein Puls sich kräftigt.
Die Gesamtdosis darf während der ersten 24 Stunden 1,2 g (= 20 ml)/kg KG und in den darauffolgenden Tagen 0,6 g (= 10 ml)/kg/KG/24 Stunden nicht überschreiten.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind die oben angegebenen Dosierungsempfehlungen entsprechend dem Ausmass der Nierenfunktionsstörung zu reduzieren.
Eine einmal für die Infusion vorbereitete Einheit soll innerhalb der nächsten Stunden verabreicht werden. Nicht verbrauchte Lösungen sollten verworfen werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Dextran;
schwere Gerinnungsstörungen (Thrombozytopenie);
intrakranielle Blutungen;
eingeschränkte Nierenfunktion mit Oligurie oder Anurie;
dekompensierte Herzinsuffizienz;
Hyperhydratationszustände;
Hypervolämie;
Lungenödem;
Hypertonie;
Neugeborene und Kinder unter 1 Jahr.
Der Glukose- bzw. Natriumchlorid-Gehalt der Präparate bedingt zusätzlich die folgenden Kontraindikationen:

Für Rheomacrodex in Glucoselösung
Hypotone Dehydratation;
Hypokaliämie.

Für Macrodex und Rheomacrodex in physiologischer Kochsalzlösung
Hypernatriämie;
Hyperchlorämie.

Vorsichtsmassnahmen
Bei der Verabreichung kolloider Volumenersatzmittel sind laufende Kontrollen des Serumionogramms und der Wasserbilanz erforderlich. Bei massiven Blutverlusten und entsprechender Massivinfusion von Dextran muss unbedingt der Hämatokrit kontrolliert werden. Spätestens bei Unterschreiten eines Hämatokrits von 25% (bei älteren Patienten 30%) muss eine Erythrozytensubstitution erwogen werden.
Da Dextran pro Gramm 20-25 ml Wasser bindet, kann es bei zu rascher Infusion zu einer akuten Volumenüberlastung und - besonders bei Verabreichung grösserer Mengen von Rheomacrodex zu tubulärer Insuffizienz mit dem Risiko einer Oligurie oder Anurie kommen. Bei niereninsuffizienten dialysepflichtigen Patienten kann die wiederholte Verabreichung zu hohen Dextran-Blutspiegeln und daher zu Blutungskomplikationen führen.
Da insbesondere Rheomacrodex bei dehydrierten Patienten durch Wasserentzug aus den Geweben zu einer gefährlichen Verstärkung der Dehydratation führen und eine vorbestehende Einschränkung der Nierenfunktion verschlimmern kann, müssen bei diesen Patienten der Wasser- und Elektrolythaushalt korrigiert werden. Bei Hypokaliämie und Hyponatriämie ist besondere Vorsicht geboten.
Vorsicht ist des weiteren bei Verabreichungen geboten, die mehrere Tage dauern, da die dabei mögliche Beeinflussung der Blutviskosität und der Erythrozytenaggregation das Risiko einer Störung der Mikrozirkulation erhöhen kann (siehe «Pharmakokinetik»).
Um Überempflindlichkeitsreaktionen (siehe «Unerwünschte Wirkungen») vorzubeugen, sollten die ersten 10 ml des Präparates langsam und unter sorgfältiger Überwachung des Patienten infundiert werden. Sollten solche Reaktionen auftreten, ist die Verabreichung des Präparates sofort abzubrechen.
Bei starker Tendenz zu allergischen Erkrankungen ist der therapeutische Nutzen von Dextraninfusionen sorgfältig gegen das Risiko möglicher anaphylaktischer Reaktionen abzuwägen.
Es müssen alle für eine Reanimation notwendigen allgemeinen und medikamentösen Massnahmen verfügbar sein.
Es ist nicht voraussagbar, bei welchen Patienten Unverträglichkeitserscheinungen auftreten werden.
Bei Hypofibrinogenämie dürfen kolloidale Volumenersatzmittel nur im lebensbedrohlichen Notfall - bis Blut zum Ersatz verfügbar ist - verabreicht werden.
Bei Verdacht auf Hirnblutungen ist der Einsatz dextranhaltiger Infusionslösungen sehr sorgfältig abzuwägen.
Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Thrombozytenaggregationshemmern oder Antikoagulantien ist auf die Wirkungsverstärkung zu achten.
Bei älteren Patienten ist erhöhte Vorsicht erforderlich, um im Falle von latenter Herzinsuffizienz eine Kreislaufüberlastung zu vermeiden.
Die Verabreichung der glukosehaltigen Rheomacrodex-Lösung erfordert insbesondere bei älteren und/oder diabetischen Patienten eine sorgfältige Kontrolle des Blutzuckers und gegebenenfalls eine Anpassung der Dosierung der Antidiabetika.
Da vor allem Macrodex gastrointestinale Störungen verursachen kann, sollten die entsprechenden Präparate bei Patienten mit pathologischen Veränderungen des Magen-Darm-Trakts oder bei bevorstehenden Magen-Darm-Operationen nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Während einer Dextrantherapie sollte das spezifische Gewicht des Urins nicht als Mass für die Nierenfunktion herangezogen werden (siehe auch «Sonstige Hinweise»).
Zahlreiche Arzneistoffe werden - wenngleich nur schwach - an zirkulierendes Dextran gebunden. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass insbesondere nach Infusion grösserer Mengen von Dextran das Verteilungsgleichgewicht eines Arzneistoffes durch eine solche Bindung beeinflusst wird und sich dadurch seine Konzentration am Wirkort verringert.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie D. Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Dextran kann in seltenen Fällen bei der Schwangeren anaphylaktische Reaktionen verursachen, die beim Fötus zu Sauerstoffmangel und demzufolge zu Gehirnschädigung und/oder Tod führen können. Des weiteren kann bei der Schwangeren eine erhöhte Blutungsgefahr nicht ausgeschlossen werden. Unter diesen Umständen sollte das Präparat während der Schwangerschaft nur bei strikter Indikation und nur nach vorheriger intravenöser Gabe von monovalentem Dextran (Dextran-1) verabreicht werden.
Es ist nicht bekannt, ob Dextran in die Muttermilch übertritt. Wegen des potentiellen Risikos unerwünschter Wirkungen auf den Säugling und unter Berücksichtigung des therapeutischen Nutzens für die Stillende sollten Mütter, die mit Dextran behandelt werden, abstillen.

Unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich - und meist bei Beginn der Infusion - können anaphylaktoide oder anaphylaktische Reaktionen auftreten. Sie reichen von leichten Erscheinungen wie Urtikaria, Erythem, Schüttelfrost und Schweissausbrüchen (Schweregrad I) bis zu schwereren Reaktionen wie Tachykardie, Hypotonie, Dyspnoe, Nausea, Erbrechen und Diarrhoe (Schweregrad II), können jedoch in seltenen Fällen (1 Fall auf etwa 40 000 Infusionen) bis zum anaphylaktischen Schock mit Bronchospasmus, Uteruskontraktion und Herz- und/oder Atemstillstand (Schweregrad III und IV) gehen.
Das Auftreten von Überempflindlichkeitsreaktionen verlangt den sofortigen Abbruch der Infusion und die unverzügliche Einleitung entsprechender Gegenmassnahmen. Bei leichten Reaktionen (Schweregrad I) sind Anti­hista­minika angezeigt, mittelschwere Reaktionen (Schweregrad II) erfordern ausserdem Kortikosteroide i.v. und schwere Reaktionen (Schweregrad III und IV) Adrenalin i.v., hohe Dosen von Kortikosteroiden i.v. und Reanimation. Eine eventuell weiterhin notwendige Volumensubstitution muss mit Hilfe eines dextranfreien Plasmaersatzmittels fortgeführt werden.
Das Risiko anaphylaktischer Reaktionen kann wesentlich verringert werden, wenn unmittelbar vor der Verabreichung von Macrodex bzw. Rheomacrodex 10-20 ml niedrigmolekulares Dextran-1 (Molekülmasse 1000) injiziert werden, um eventuell vorhandene Antikörper zu neutralisieren. Bei Wiederholung der Dextraninfusion muss vor jeder neuerlichen Verabreichung nach einem Zeitintervall von 48 Stunden auch die Verabreichung von Dextran-1 wiederholt werden.
Unerwünschte Volumenwirkungen: siehe «Vorsichtsmassnahmen».

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer die Thrombozytenaggregation hemmender Stoffe tritt eine gegenseitige Wirkungsverstärkung auf. Die Wirkung von Antikoagulantien wird durch Dextrane verstärkt. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Muskelrelaxantien (z.B. Suxamethoniumchlorid, Pancuroniumbromid) können deren Wirkung verstärkt und die Wirkungsdauer verlängert werden.

Überdosierung

Bei einer Überdosierung von Plasmaersatzpräparaten kann es zu einer akuten Volumenüberlastung mit dem Risiko einer Beeinträchtigung der Funktionen des Herzens, der Lunge und der Nieren kommen. Bei beginnender Kreislaufüberlastung durch Überdosierung (Kopfschmerzen, Dyspnoe, Halsvenenstauung) ist die Infusion sofort zu unterbrechen. Sollten während der Infusion von Dextran Zeichen von Oligurie mit viskösem Urin auftreten, sollte die Diurese durch die Verabreichung eines osmotischen Diuretikums angeregt werden.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Dextran-Lösungen in Glucose enthalten keine Elektrolyte. Sie dürfen nicht durch dasselbe Besteck wie Vollblut infundiert werden.

Beeinflussung diagnostischer Methoden

Blutzucker
Die Methoden nach Hagedorn-Jensen, Crecelius-Seifert und Hultmann täuschen in der Regel überhöhte Blutzuckerwerte vor. Die im Autoanalyser verwendete Ferricyanid-Methode sowie die Methode von Redei/Nagy werden nicht beeinflusst.

Harnzucker
Polarimetrische Bestimmungen sowie bestimmte Fällungsreaktionen (Nylander) sind zur Harnzuckerbestimmung nach der Infusion von Dextran mit NaCl nicht anwendbar.

Spezifisches Gewicht des Harns
Kurz nach Beginn der Infusion kann das spezifische Gewicht des Harns durch Ausscheidung grösserer Dextranmengen ansteigen. Daher ist das spezifische Gewicht des Harns kein zuverlässiger Parameter der Nierenfunktion während einer Behandlung mit Dextranen.

Blutgruppen- und Rhesus-Faktorbestimmung sowie Coombs-Test
Eine Volumensubstitution mit Dextran bis zu 20% ergibt keine Störungen der Bestimmung der ABO-Blutgruppe und der Rhesus-Faktoren. Bei höheren Anteilen des Dextrans muss vor allem bei der Bestimmung der A-Untergruppen, der Isoagglutinine des ABO-Systems und der Rh-Faktoren bzw. -Untergruppen mit nur schwach reagierenden Test-Antikörpern mit leichter Geldrollenbildung gerechnet werden, die bei der Zugabe von isotonischer Kochsalzlösung jedoch verschwindet.
Die Kreuzprobe kann gestört werden, wenn der Verdünnungsgrad eines nur niedrigtitrigen Antikörpers im Empfängerserum durch das Volumenersatzmittel zu hoch ist, so dass auch ein Coombstest die Antikörper nicht mehr erfasst.
Bei einer Blutgruppenbestimmung sofort nach einer Dextran-Infusion kann es bei Patienten mit hoher Blutsenkungsgeschwindigkeit vor der Infusion in sehr seltenen Fällen zu Fehlern in der Auswertung kommen. Auf eine Dextran-Infusion vor der Blutabnahme muss deshalb sicherheitshalber hingewiesen werden.
Zur Beachtung: Mit Enzymen (Ficin, Papain, Bromelin) behandelte rote Blutkörperchen neigen in dextranhaltigem Serum zu unspezifischer Verklumpung (Pseudoagglutination), was zu Verfälschungen der Ergebnisse führt.
Bestimmungen im Reagenzglas sind Objektträgermethoden vorzuziehen.
Bei Dextraninfusionen können auch andere klinisch-chemische Untersuchungen beeinflusst werden, wie Eiweiss, Biuret, Fettsäuren, Cholesterin, Fructose, Sorbitdehydrogenase.

Haltbarkeit
Die Macrodex- und Rheomacrodex-Lösungen sind in ihrer Originalverpackung bis zum Verfalldatum («Exp.») haltbar.
Bei einer Temperatur unter 25 °C lagern.

IKS-Nummern

28389, 28390, 25518.

Stand der Information

Juli 1994.
RL88

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