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Information for professionals for Leucovorin Lederle:Wyeth Pharmaceuticals AG
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Galenic Form / Therapeutic GroupComposition.EffectsPharm.kinetikIndication.UsageRestrictions.Unwanted effects
Interactions.OverdoseOther adviceSwissmedic-Nr.Last update of information 

Dosierung/Anwendung

Leucovorin kann oral, intravenös, in der Infusion oder intramuskulär appliziert werden. Nicht intrathekal verabreichen.
Patienten mit Resorptionsstörung (z.B. Erbrechen) müssen grundsätzlich von einer oralen Leucovorin-Gabe ausgeschlossen bleiben.
Der peroralen Leucovorin-Applikation sollte jedoch - wenn möglich - der Vorzug gegeben werden, da der Citrovorum-Faktor im Darm in die physiologische Speicherform übergeführt wird.
Für die Anwendung und Dosierung von Leucovorin gibt es unterschiedliche Richtlinien.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Empfehlungen:

1. Spezifisches Antidot
Wird Leucovorin in der niedrigdosierten Methotrexattherapie (100 mg/m² Körperoberfläche) als Antidot zur Neutralisierung von Nebenwirkungen verabreicht, so empfiehlt sich die parenterale Applikation, da die Patienten in diesen Fällen häufig unter Schleimhaut-Ulcerationen im Mund und Magen-Darm-Trakt (Durchfälle) leiden.
Sobald als möglich nach Auftreten der Toxizität werden z.B. 6-12 mg Folinsäure i.v. oder i.m. injiziert, anschliessend mehrfach (mindestens 4×) die gleiche Dosis in 3-6stündigen Abständen.

2. Rescue
Für die Anwendung von Leucovorin als Antidot in der (mittel-) hochdosierten Methotrexat-Stosstherapie ist die genaue Kenntnis aller im Rahmen dieser Behandlung zu beachtenden Vorsichtsmassnahmen unbedingt erforderlich.
Es gibt keine festen Richtlinien, von welcher Methotrexat-Dosis an eine nachfolgende Leucovorin-Applikation erfolgen muss, da die Toleranz gegenüber dem Folsäure-Antagonisten von verschiedenen Faktoren abhängt und somit variiert.
Ist ein Leucovorin-Schutz nach Methotrexat-Applikation von mehr als 500 mg/m² Körperoberfläche allgemein üblich, so sollte er individuell auch bei Methotrexat-Dosierungen zwischen 100 mg/m² und 500 mg/m² Körperoberfläche in Betracht gezogen werden.
Auch für die Applikationsweise von Leucovorin in der mittelhochdosierten (100 mg/m² - 1 g/m² Körperoberfläche) und hochdosierten (1 g/m² Körperoberfläche) Methotrexat-Therapie gibt es unterschiedliche Empfehlungen, so dass wir auf die spezielle Fachliteratur verweisen, die wir Ärzten auf Anforderung umgehend zusenden.

Gebräuchliche Applikationsweise: 6 mg/m²-15 mg/m² Körperoberfläche Folinsäure alle 3-6 Stunden peroral (zum Einnehmen).

Beginn der Rescue: Spätestens 24 Stunden nach Beginn der Methotrexat-Infusion.
Etwa 48 Stunden nach Beginn der Methotrexat-Infusion richtet sich die weitere Durchführung der «Leucovorin Rescue» nach dem Methotrexat-Serumspiegel. Liegt die Konzentration zu diesem Zeitpunkt über 10 -6  mol/l, so ist mit verstärkter Toxizität zu rechnen, und die Leucovorin-Gabe muss in diesen Fällen intensiviert werden.

Dauer der Rescue: Mindestens bis zu 72 Stunden nach Beginn der Methotrexat-Infusion. Die Leucovorin-Gabe sollte bis zum Abfall des Methotrexat-Serumspiegels auf 10 -7  mol/l bis 10 -8  mol/l erfolgen. Diese Werte werden bei den meisten Patienten nach 72 Stunden erreicht.

3. Fortgeschrittenes kolorektales Karzinom
Calciumfolinat in Kombination mit 5-FU sollte intravenös verwendet werden. Die beiden Medikamente sollten nicht miteinander gemischt werden. Beide Lösungen werden entweder als Bolusinjektion oder als kontinuierliche Infusion gegeben. Wegen des Calcium-Gehaltes der Leucovorinlösungen sollten intravenös nicht mehr als 160 mg pro Minute verabreicht werden.
Beim fortgeschrittenen kolorektalen Karzinom können folgende Schemata angewendet werden:

Niedrige Calciumfolinat-Dosis
20 mg/m² Calciumfolinat als intravenöse Injektion, unmittelbar danach gefolgt von 425 mg/m² Fluorouracil intravenös. Diese Behandlung wird täglich über 5 Tage wiederholt. Weitere Behandlungsperioden können jeweils nach 4-5wöchigen behandlungsfreien Intervallen erfolgen.

Mittelhohe Calciumfolinat-Dosis
200 mg/m² Calciumfolinat als intravenöse Injektion und unmittelbar danach gefolgt von 370 mg/m² Fluorouracil in intravenöser Injektion. Diese Behandlung wird täglich über 5 Tage wiederholt.
Weitere Behandlungsperioden dürfen nur nach Abklingen möglicher gastrointestinaler Beschwerden erfolgen, da bei einem hochdosierten Behandlungsschema (500 mg/m² Calciumfolinat-Bolus) über fatale gastrointestinale Symptome berichtet wurde. Die Wiederholungen dürfen in jedem Fall frühestens nach 3-4 Wochen behandlungsfreiem Intervall erfolgen.
Leucovorin verstärkt die Toxizität von 5-FU. Bei der Kombination dieser Substanzen in der palliativen Therapie des fortgeschrittenen kolorektalen Karzinoms muss daher die 5-FU Dosierung tiefer sein als üblich. Obwohl die toxischen Effekte mit der Kombinationstherapie qualitativ mit der 5-FU Monotherapie vergleichbar sind, können gastrointestinale Nebenwirkungen (im speziellen Stomatitis und Durchfall) häufiger beobachtet werden und zudem schwerer und von längerer Dauer sein.
Die Kombinationsbehandlung Leucovorin/5-Fluorouracil darf bei Patienten, die bestehende Symptome gastrointestinaler Toxizität aufweisen, weder fortgeführt noch eingeleitet werden bevor sie nicht symptomfrei sind. Besonders sorgfältig sind Patienten mit Durchfall bis zu dessen Abklingen zu begleiten, da eine rasche klinische Verschlechterung bis hin zum Tod eintreten kann. Ältere und behinderte Patienten haben ein erhöhtes Risiko für gastrointestinal toxische Wirkungen.
Die Kombinationsbehandlung von Leucovorin und 5-FU sollte nur von einem onkologisch erfahrenen Arzt durchgeführt werden.

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