AnwendungseinschränkungenKontraindikationen:
Schwere Herzinsuffizienz, frischer Herzinfarkt, schwere Niereninsuffizienz.
Bekannte Überempfindlichkeiten gegen die Bestandteile des Präparates.
Bestehende anaphylaktisch/anaphylaktoide Reaktionen.
Vorsichtsmassnahmen
Anwendungsbeschränkungen bzw. Anwendung unter Einhaltung von besonderen Vorsichtsmassnahmen ergeben sich für die Infusion von Haemaccel:
Bei allen Zuständen, in denen eine Vermehrung des intravasalen Volumens sowie deren Folgen (Schlagvolumenzunahme, Blutdruckanstieg), eine Vermehrung des interstitiellen Flüssigkeitsvolumens oder eine Verdünnung der Blutbestandteile eine besondere Gefährdung des Patienten bedeuten können, wie z.B. bei dekompensierter Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Ösophagusvarizen, Lungenödem, hämorrhagischer Diathese, fehlender Harnausscheidung.
Bei allen Patienten mit erhöhtem Risiko einer Histaminfreisetzung (z.B. Patienten mit allergischen/allergoiden Reaktionen und Patienten mit bekannter Histaminreaktion).
Durch Histaminfreisetzung ausgelöste Reaktionen können durch den vorbeugenden Einsatz von H 1 - und H 2 -Rezeptor-Antagonisten vermieden werden (z.B. Dimetinden 0,1 mg/kg KG i.v. und Cimetidin 5 mg/kg KG i.v.)
Bei Gabe grosser Volumina von Haemaccel sind Kontrollen des Serumionogramms erforderlich. Dabei muss insbesondere auf Symptome einer Hyperkalzämie (Polyurie, Polydipsie, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation) geachtet und entsprechend reagiert werden.
Haemaccel führt zu keiner substanzspezifischen Verschlechterung der Blutgerinnung. Bei grösseren Volumengaben muss der verdünnungsbedingte Effekt auf die Gerinnung beachtet werden. Die Thrombozytenfunktion bleibt erhalten.
Bei Applikation mit einem Druckgeber besteht das Risiko einer Luftembolie (s.a. «Dosierung»).
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Es sind weder kontrollierte Studien mit Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Während der Schwangerschaft ist die Indikation für Volumenersatz besonders streng zu stellen, da ein vergrössertes Blutvolumen und erhöhte Permeabilität bereits physiologisch vorhanden sind. Die Anwendung setzt grössere Blut- oder Plasmaverluste voraus (zum Beispiel Tuben- oder Uterusruptur, unvollständiger Abort, septischer Schock). In der Geburtshilfe bestehen dagegen vielfältige Einsatzgebiete bei Blutungen, einschliesslich Defibrinierungssyndrom und bei Präschock bis Schock.
Negative Erfahrungen über die Anwendung während der Stillzeit liegen nicht vor.
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