Augentropfen/Mydriatikum und Zykloplegikum ZusammensetzungSkiatropin 0,3%
Wirkstoff: Atropini sulfas 3 mg.
Hilfsstoff: NaCl; antimikrobielle Konservierungsmittel: Benzalkonii chloridum 0,1 mg; excip. ad collyrium pro 1 ml.
Eigenschaften/WirkungenAtropinsulfat ist ein Mydriatikum mit zykloplegischer Wirkung. Nach lokaler Anwendung am Auge blockiert Atropinsulfat die Wirkung von Acetylcholin und lähmt den M. sphinkter pupillae (Mydriase) und den M. ciliaris (Akkomodation).
Die zusätzliche Applikation von Sympathikomimetika (z.B. Phenylephrin) verstärkt die mydriatische Wirkung, nicht aber die zykloplegische Wirkung.
PharmakokinetikDie maximale mydriatische Wirkung von Atropinsulfat tritt 30-40 Minuten nach lokaler Applikation ein und kann bis zu 10 Tage andauern. Die maximale zykloplegische Wirkung tritt nach mehreren Stunden ein und kann bis zu 14 Tage anhalten.
Bei Patienten mit starker Pigmentierung kann die Wirkung später eintreten und länger anhalten.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenMydriatikum und Zykloplegikum für die Skiaskopie (Refraktionsbestimmung) bei Kindern im Vorschulalter.
Atropinisation des guten Auges bei Schielamblyopie.
Sprengung und Verhütung von Synechien bei entzündlichen Zuständen wie Iritis, Iridozyklitis und Keratitis.
Dosierung/AnwendungSkiaskopievorbereitung: Während einigen Tagen morgens und abends, sowie am Morgen vor der Untersuchung, 1 Tropfen in das zu untersuchende Auge instillieren.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Glaukom, enger Kammerwinkel, Allergie auf Atropin.
Vorsichtsmassnahmen
Vor Kinderhand geschützt aufbewahren (bei Ingestion stark toxisch).
Verbot des Führens von Autos, anderen Fahrzeugen und des Bedienens gefährlicher Maschinen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C. Nach der Anwendung von Mydriatika während des ersten Trimesters der Schwangerschaft wurden Fehlbildungen (Inguinalhernien, Talipes) beobachtet, ohne dass ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Anwendung des Medikamentes und den Fehlbildungen hergestellt werden konnte. Wie auch alle übrigen Mydriatika sollte Skiatropin während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unbedingt notwendig ist.
Das Stillen sollte unterbrochen werden, wenn eine Behandlung mit Skiatropin indiziert ist.
Unerwünschte WirkungenAtropin wirkt auf zahlreiche Organe und Gewebe. Je nach Anwendungszweck sind die einzelnen Wirkungen gewünscht oder unerwünscht.
Wirkungen am Auge: Mydriase mit Photophobie, Lähmung der Akkommodation, Reduktion der Tränensekretion.
Wirkungen auf das Zentrale Nervensystem: Erregung, Schlafstörungen; Halluzinationen wurden mitunter bei älteren Menschen beschrieben.
Wirkungen auf das Herz: Tachykardie.
Wirkung auf die glatten Muskeln: Relaxation.
Allergien sind selten.
Um unerwünschte Nebenwirkungen, die auf eine systemische Resorption zurückzuführen sind, bei der Anwendung in der Ophthalmologie zu vermeiden, scheint die Pünktchenokklusion eine nützliche Geste zu sein.
InteraktionenDie gleichzeitige Einnahme oder Anwendung anderer atropinähnlicher Substanzen, trizyklischer Antidepressiva, zahlreicher Antihistaminika H 1 , anticholinerger Antiparkinsonmittel, Phenothiazine, Neuroleptika und Disopyramid kann die Wirkung von Skiatropin verstärken und sollte bei der Dosierung berücksichtigt werden.
ÜberdosierungRoter Kopf, Pulsbeschleunigung, trockener Mund, Schweiss- und Sekretionsverminderung sowie Temperaturanstieg sind je nach Ausprägung als Zeichen einer Überdosierung zu werten und symptomatisch zu behandeln.
Bei Überdosierung durch versehentliche Einnahme sofort den Notarzt verständigen.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Verfallsdatum auf der Packung beachten.
Nach erstmaligem Öffnen, wie alle Augentropfen, nicht länger als einen Monat verwenden.
Stand der InformationApril 1990.
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