Dosierung/AnwendungDie Depo-Provera 150 Injektionssuspension wird direkt tief i.m. üblicherweise in den M. gluteus oder M. deltoideus injiziert. Sie muss vor Gebrauch kräftig geschüttelt werden, um eine gleichmässige Verteilung des Wirkstoffes in der Suspension sicherzustellen.
Kontrazeption
1 Fertigspritze Depo-Provera 150 (150 mg) wird alle 12 Wochen verabreicht.
Beginn der Verabreichung:
·Wenn vorgängig (im letzten Monat) kein hormonales Kontrazeptivum angewendet wurde: Die Depo-Provera 150 Injektion sollte am Tag 1 des natürlichen Zyklus der Frau vorgenommen werden, wobei als Tag 1 der erste Tag ihrer Menstruation gezählt wird. Die Injektion kann auch an den Tagen 2 bis 5 erfolgen; in diesem Fall empfiehlt es sich jedoch, während 7 Tagen ein zusätzliches barrierebildendes Kontrazeptivum zu benutzen.
·Wechsel von einem kombinierten hormonalen Kontrazeptivum (d.h. kombiniertem oralem Kontrazeptivum, Vaginalring oder transdermalem Patch): Die Depo-Provera 150 Injektion sollte am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des kombinierten oralen Kontrazeptivums erfolgen. In diesem Fall ist kein zusätzliches barrierebildendes Kontrazeptivum notwendig. Wenn ein Vaginalring oder ein transdermaler Patch angewendet wurde, sollte die Injektion am Tag der Entfernung erfolgen.
·Wechsel von einem Gestagen-Mono-Kontrazeptivum (Minipille, Implantat, gestagenabgebendes IUD): Bei Einnahme der Minipille kann die Injektion von Depo-Provera 150 an jedem beliebigen Tag erfolgen. Bei Wechsel von einem Injektionspräparat, Implantat oder Gestagen-abgebenden IUD sollte dies am Tage der Fälligkeit der nächsten Injektion bzw. des Entfernens des bisherigen Implantates bzw. des Gestagen-abgebenden IUD erfolgen. In all diesen Fällen ist während 7 Tagen zusätzlich ein barrierebildendes Kontrazeptivum zu benutzen.
·Anwendung nach Abort im ersten Trimenon: Depo-Provera 150 sollte unverzüglich injiziert werden.
·Anwendung nach der Entbindung oder Abort im zweiten Trimenon: Depo-Provera 150 sollte 21-28 Tage nach der Geburt oder dem Abort im zweiten Trimester injiziert werden. Wird die Injektion später verabreicht, sollte die Frau dazu angehalten werden, während der ersten 7 Tage nach der Injektion zusätzlich ein barrierebildendes Kontrazeptivum zu benutzen. Hat bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden, sollte vor der Injektion eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste natürliche Menstruation der Frau abgewartet werden.
Vorgehen bei Vergessen der Injektion:
Wurde der Zeitraum zwischen den Injektionen über 3 Monate (>13 Wochen) hinaus verlängert und fand in der Zwischenzeit keine spontane Menstruation statt, so muss vor der nächsten Injektion ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Dauer der kontrazeptiven Wirkung:
Die Frauen sollen darüber aufgeklärt werden, dass auf Grund der langanhaltenden Wirkung von Depo-Provera 150 eine Schwangerschaft in vielen Fällen erst mehrere Monate nach Absetzen der Behandlung zu erwarten ist. Etwa die Hälfte der Frauen mit Kinderwunsch wurden innerhalb von 10 Monaten, etwa zwei Drittel innerhalb von 12 Monaten, etwa 83% innerhalb von 15 Monaten und etwa 93% innerhalb von 18 Monaten nach der letzten Injektion schwanger. Dabei tritt eine Schwangerschaft bei Frauen mit normalem Körpergewicht im Allgemeinen rascher ein als bei solchen mit Übergewicht.
Menopausale vasomotorische Störungen bei Kontraindikation für Östrogene
Es wird alle 12 Wochen 1 Fertigspritze Depo-Provera 150 (150 mg) verabreicht.
Bei der Behandlung von postmenopausalen Frauen mit Östrogen/Gestagen soll abhängig von Nutzen und Risiko für die Patientin immer die niedrigste wirksame Dosierung angewendet und so kurz als möglich behandelt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die Anwendung soll regelmässig neu beurteilt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patientinnen mit Leberfunktionsstörungen
Depo-Provera 150 darf bei Frauen mit Leberfunktionsstörungen nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Patientinnen mit Nierenfunktionsstörungen
Depo-Provera 150 ist bei Frauen mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Da Medroxyprogesteron nur zu einem geringen Anteil renal eliminiert wird, ist bei leicht- bis mässiggradiger Niereninsuffizienz wahrscheinlich keine Dosisanpassung erforderlich. Bei schwerer Niereninsuffizienz sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen.
Ältere Patientinnen
Eine Dosisanpassung in Abhängigkeit vom Alter ist nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Für eine Anwendung von Depo-Provera vor der Menarche besteht keine Indikation. Depo-Provera sollte bei Jugendlichen und jungen Frauen aufgrund der unbekannten Langzeitfolgen der unter Medroxyprogesteronacetat beobachteten BMD-Reduktion nicht angewendet werden. Es ist nicht bekannt, ob die Anwendung von Depot-Medroxyprogesteronacetat bei jugendlichen Frauen zu einer Verringerung des Knochenhöchstwertes und zu einem Risikoanstieg für osteoporotische Frakturen im späteren Leben führen könnte.
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