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Information for professionals for Betnovate®/- C/- N:GlaxoSmithKline AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Betamethasonum (ut Betamethasoni valeras).

Hilfsstoffe
Crème: Conservans: Chlorocresolum, Excipiens ad unguentum.
Salbe: Excipiens ad unguentum.
Lotion: Conservans: Methylis parahydroxybenzoas (E 218), Excipiens ad emulsionem.
Scalp Application: Excipiens ad solutionem.

Betnovate-C Crème, Salbe
Wirkstoffe: Betamethasonum (ut Betamethasoni valeras), Clioquinolum.

Hilfsstoffe
Crème: Conservans: Chlorocresolum, Excipiens ad unguentum.
Salbe: Excipiens ad unguentum.

Betnovate-N Crème, Salbe
Wirkstoffe: Betamethasonum (ut Betamethasoni valeras), Neomycinum (ut Neomycini sulfas).

Hilfsstoffe
Crème: Conservans: Chlorocresolum, Excipiens ad unguentum.
Salbe: Excipiens ad unguentum.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Betnovate Crème, Salbe, Lotion: Betamethasonum 1 mg (ut Betamethasoni valeras) pro 1 g.
Betnovate Scalp Application: Betamethasonum 1 mg (ut Betamethasoni valeras) pro 1 g.
Betnovate-C Crème, Salbe: Betamethasonum 1 mg (ut Betamethasoni valeras), Clioquinolum 30 mg pro 1 g.
Betnovate-N Crème, Salbe: Betamethasonum 1 mg (ut Betamethasoni valeras), Neomycinum 3,6 mg (ut Neomycini sulfas) pro 1 g.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Nicht infizierte Ekzeme (einschliesslich atopisches Ekzem, Säuglingsekzem und nummuläres Ekzem), Prurigo nodularis, Psoriasis (mit Ausnahme von ausgedehnten Psoriasis-Herden), Lichen simplex und Lichen ruber planus, seborrhoische Dermatitis, Kontaktallergie und Insektenstichreaktionen. Betnovate ist zudem bei Lupus erythematodes der Haut und als unterstützende Massnahme bei systemischer Kortikosteroidtherapie in der Behandlung der generalisierten Erythrodermie angezeigt.

Betnovate Scalp Application
Bei steroidempfindlichen Kopfhautdermatosen, wie z.B. Psoriasis, Alopecia pityroides und von starker Schuppenbildung begleiteten Kopfhautentzündungen.

Betnovate-C
Bei bestehender oder vermuteter Sekundärinfektion durch clioquinolempfindliche Bakterien und/oder Pilze bei folgenden Hauterkrankungen: Ekzeme (einschliesslich atopisches Ekzem und nummuläres Ekzem), Prurigo nodularis, Psoriasis (mit Ausnahme von ausgedehnten Psoriasis-Herden), Lichen simplex und Lichen ruber planus, sebor­rhoischer Dermatitis, Kontaktallergie, Insektenstichreaktionen, analer und genitaler Intertrigo und Otitis externa.

Betnovate-N
Bei bestehender oder vermuteter Sekundärinfektion durch neomycinempfindliche Bakterien bei folgenden Hauterkrankungen: Ekzeme (einschliesslich atopisches Ekzem und nummuläres Ekzem), Prurigo nodularis, Psoriasis (mit Ausnahme von ausgedehnten Psoriasis-Herden), Lichen simplex und Lichen ruber planus, seborrhoischer Dermatitis, Kontaktallergie, Insektenstichreaktionen, analer und genitaler Intertrigo und Otitis externa (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Dosierung/Anwendung

1–2 mal täglich sparsam auf die erkrankten Hautpartien auftragen, bis eine Besserung eintritt. Anschliessend kann der Heilungsvorgang durch eine 1 mal tägliche Anwendung oder in manchen Fällen mit einer noch geringeren Anwendungshäufigkeit aufrechterhalten werden.
Die Crème ist besonders zur Behandlung von feuchten oder nässenden, die Salbe für trockene, flechten- oder schuppenartige Hauterkrankungen und die Lotion für eine einfachere, sparsame Anwendung auf ausgedehnteren Hautarealen geeignet.
Bei hartnäckigeren Hauterkrankungen, wie z.B. bei Psoriasisherden an Ellenbogen und Knien, kann die Wirkung bei Bedarf durch Anlegen eines Okklusivverbandes verstärkt werden. Das Anlegen eines solchen Verbandes während einer Nacht führt im Allgemeinen zu einem zufriedenstellenden Ergebnis, und der Heilungsvorgang kann anschliessend durch Anwendung ohne Okklusivverband aufrechterhalten werden.
Mit Betnovate-C und Betnovate-N sollten keine Okklusivverbände angelegt werden!

Betnovate-N
Die Behandlung sollte ohne eine ärztliche Überwachung nicht länger als 7 Tage erfolgen.

Anwendung bei älteren Personen
Betnovate-N kann bei älteren Patienten angewendet werden. Vorsicht ist geboten, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist und/oder eine signifikante systemische Resorption von Neomycinsulfat auftritt (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Dosierung bei Niereninsuffizienz
Die Dosierung soll bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion reduziert werden.

Kinder
Betnovate-C und -N sind bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren, Betnovate unter 1 Jahr kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Der Gebrauch von Betnovate-C sollte bei Kindern unter 12 Jahren speziell sorgfältig auf die kleinstmöglichste Menge beschränkt bleiben, welche eine effektive Behandlung ermöglicht. Wegen potentieller Sicherheitsrisiken bei zu hohen Dosen von Clioquinol sollten grossflächige Behandlungen, Anwendung unter Okklusivverband, in der Inguinalregion oder bei Windeldermatitis vermieden werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Kontraindikationen

Rosacea, Acne vulgaris, periorale Dermatitis, Hautulcera, Virusinfektionen (z.B. Herpes simplex, Herpes zoster, Varizellen), primär bakteriell verursachte Hautläsionen (z.B. tuberkulöse oder luetische Hauterkrankungen), Hautmykosen (Primär- und Sekundärinfektionen durch Hefepilze), Sekundärinfektionen mit Pseudomonas sp. oder Proteus sp., Überempfindlichkeit gegenüber einem Wirk- oder Hilfsstoff des Präparates, insbesondere auch Iod-Allergie bei Betnovate-C oder Allergien gegenüber Aminoglykosid-Antibiotika (Kreuzallergien) bei Betnovate-N.
Betnovate sollte nicht bei Kindern unter 1 Jahr zur Behandlung von Dermatosen, einschliesslich Dermatitis und Windeldermatitis, angewendet werden.
Betnovate-C darf nicht angewendet werden bei Kindern unter 2 Jahren und bei Windeldermatitis.
In Situationen, in denen eine signifikante systemische Resorption auftreten kann, wird wegen der Gefahr von neuromuskulären Blockaden sowie des bekannten oto- und nephrotoxischen Potentials von Neomycinsulfat die Anwendung von Betnovate-N in grossen Mengen oder auf grossen Körperflächen über längere Zeit nicht empfohlen.
Bei sehr kleinen Kindern muss mit einer erhöhten Resorption gerechnet werden; in dieser Altersgruppe kann die Resorption wegen des noch unvollständigen Reifezustandes der Haut erhöht sein und auch die Nierenfunktion kann noch nicht vollständig entwickelt sein. Deshalb soll Betnovate-N generell nicht bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren zur Behandlung von Dermatosen, einschliesslich Dermatitis und Windeldermatitis, angewendet werden.
Betnovate-N sollte wegen der potenziell ototoxischen Wirkung von Neomycin nicht zur Behandlung der Otitis externa angewandt werden, wenn eine Trommelfellperforation vorliegt.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Eine hochdosierte, grossflächige oder okklusive Applikation eines stark oder sehr stark wirksamen Kortikosteroids soll nur unter regelmässiger ärztlicher Überwachung erfolgen, besonders im Hinblick auf Suppression der endogenen Kortikosteroidproduktion. Bei Kleinkindern und Kindern ist eine ununterbrochene Langzeitbehandlung mit Lokalsteroiden wenn möglich zu vermeiden, da es bei diesen schon ohne Okklusion zu einer Hemmung der Nebennierenrindenfunktion kommen kann.
Es ist zu beachten, dass Fertigwindeln oder Plastik-Windelhöschen die Wirkung eines Okklusivverbandes haben können.
Die Gesichtshaut neigt bei langandauernder Behandlung mit stark wirksamen Dermatokortikosteroiden stärker zu atrophischen Veränderungen als die Haut an anderen Körperstellen. Daran sollte bei der Behandlung von Psoriasis, Lupus erythematodes der Haut und hartnäckigen Ekzemen gedacht werden.
In Augennähe sollen prinzipiell nur schwach wirksame Kortikosteroide angewendet werden, da sonst die Möglichkeit einer Erhöhung des intraokularen Druckes (Glaukom) besteht.
Sehr stark, stark und mittelstark wirksame Kortikosteroide sollten im Gesicht und in der Genitalregion nur mit Vorsicht und nicht länger als 1 Woche angewendet werden.
Bei der Psoriasis-Behandlung kann die Anwendung von Kortikosteroiden mit einem gewissen Risiko verbunden sein, da es zu Rückfällen (Rebound-Effekt), Toleranzentwicklung, Auslösung einer generalisierten Psoriasis pustulosa und Entwicklung einer lokalen oder systemischen Toxizität infolge der herabgesetzten Barrierefunktion der Haut kommen kann. Eine sorgfältige Überwachung des Patienten ist deshalb wichtig.
Bakterielle Infektionen werden durch die feucht-warmen Verhältnisse eines Okklusivverbandes begünstigt, weshalb die Haut jeweils vor Anlegen eines frischen Verbandes gut desinfiziert werden sollte. Bei infizierten Dermatosen darf prinzipiell kein Okklusivverband angelegt werden.
Kortikosteroide können Symptome einer allergischen Hautreaktion auf einen Bestandteil des Präparates maskieren. Treten Anzeichen einer Überempfindlichkeit auf, so ist das Präparat sofort abzusetzen.
Der Patient ist anzuweisen, das Präparat nur für seine aktuellen Hautleiden zu verwenden und es nicht an andere Personen weiterzugeben.

Betnovate
Sollte eine entzündliche Hautläsion während der Steroidbehandlung infiziert werden, ist eine geeignete antimikrobielle Therapie angezeigt. Die Ausbreitung der Infektion erfordert den Abbruch der lokalen Steroidbehandlung.
Betnovate Scalp Application sollte nicht in der Nähe von offenen Flammen benutzt werden.

Betnovate-C
Tritt innerhalb einer Woche keine Besserung der entzündlichen Hautveränderung und/oder der Sekundärinfektion ein, so ist die Diagnose zu überprüfen. Eine Superinfektion mit resistenten Keimen oder eine Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil des Präparates könnte die Ursache sein. Das Präparat sollte abgesetzt werden und es wird ein Erregernachweis sowie die Einleitung einer geeigneten Therapie (z.B. systemische antimikrobielle Behandlung) empfohlen.
Eine über eine Woche dauernde Behandlung von ausgedehnteren oder erodierten Hautflächen sollte unterbleiben, weil dies zu einer erheblichen Zunahme von proteingebundenem Iod (PBI) führen kann (siehe «Überdosierung»). Aus dem oben erwähnten Grund und da theoretisch ein Risiko für eine Neurotoxizität unter Clioquinol besteht, eignet sich Betnovate-C nicht zur Anwendung unter einem Okklusivverband. Bei Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten.
Betnovate-C soll nicht mit den Augen in Kontakt kommen.
Das in Betnovate-C enthaltene Clioquinol kann zu einer Verfärbung von Haut, Haar und Stoffgewebe führen; um die Kleidung vor einer Gelbfärbung zu schützen, sollten die behandelten Stellen mit einem Verband abgedeckt werden.
Es besteht ein theoretisches Risiko einer Neurotoxizität bei topischer Anwendung von Clioquinol, vor allem wenn Betnovate-C über längere Zeit oder unter Okklusionen angewendet wird.

Betnovate-N
Tritt innerhalb einer Woche keine Besserung der entzündlichen Hauterkrankung und/oder der Sekundärinfektion ein, so ist die Diagnose zu überprüfen. Eine Superinfektion mit resistenten Keimen oder eine Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil des Präparates könnte die Ursache sein. Das Präparat sollte abgesetzt werden und es wird ein Erregernachweis sowie die Einleitung einer geeigneten Therapie (z.B. systemische antimikrobielle Behandlung) empfohlen.
Bei Anwendung auf grossen Körperflächen bei älteren Patienten oder bei solchen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine nephro- und/oder ototoxische Wirkung nicht ausgeschlossen werden.
Ausgedehnte oder wiederholte Anwendung kann das Auftreten einer Kontaktallergie begünstigen. Eine Überempfindlichkeit kann durch das Steroid maskiert werden.

Interaktionen

Neomycinsulfat kann nach signifikanter systemischer Resorption die atemdepressive Wirkung von Neuromuskulärblockern verstärken und verlängern. Wenn Betnovate-N jedoch gemäss den Empfehlungen angewendet wird, ist eine geringe systemische Exposition mit Neomycinsulfat zu erwarten und mit signifikanten Wechselwirkungen ist nicht zu rechnen.

Schwangerschaft/Stillzeit

Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. In tierexperimentellen Studien fand sich die für topische Kortikosteroide typische Reproduktionstoxizität. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Topisch applizierte Kortikosteroide sollten deshalb während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Insbesondere sollten topisch applizierte Kortikosteroide nicht grossflächig, in grossen Mengen oder über lange Zeit angewendet werden.
Neomycin ist placentagängig und es besteht das theoretische Risiko einer nephro- und ototoxischen Wirkung auf den Fötus. Betnovate-N sollte deshalb während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob die topisch applizierten Wirkstoffe und/oder deren Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Systemisch verabreichte Kortikosteroide und Aminoglykoside gelangen in die Muttermilch. Aus Sicherheitsgründen sollten stillende Mütter Betnovate-C und Betnovate-N nicht, und die übrigen Betnovate-Präparate nur mit Vorsicht verwenden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Bei der Anwendung der Betnovate-Präparate ist ein Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen nicht zu erwarten.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen werden folgend nach Organklasse und Häufigkeit geordnet aufgeführt. Häufigkeiten werden folgendermassen definiert: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10‘000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10‘000) (umfasst auch einzelne Fälle). Sehr häufige, häufige und gelegentliche unerwünschte Wirkungen werden normalerweise in klinischen Studien bestimmt. Die Raten der unerwünschten Wirkungen in den Placebo-Gruppen und der Gruppen mit einer Vergleichssubstanz wurden bei der Einteilung in die Häufigkeitskategorien nicht berücksichtigt, da diese im allgemeinen mit denen in der Gruppe der aktiven Prüfsubstanz vergleichbar waren. Seltene und sehr seltene unerwünschte Wirkungen stammen vor allem aus Daten von Spontanmeldungen.

Immunsystem
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Falls Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, sollte das Präparat sofort abgesetzt werden.

Endokrine Störungen
Sehr selten: Zeichen eines Hyperkortisolismus.
Wie bei anderen lokal applizierten Kortikosteroiden kann bei einer langandauernden Anwendung grösserer Mengen, bei Anwendung unter Okklusion oder bei Behandlung grosser Körperflächen eine ausreichende systemische Resorption stattfinden, was zum Auftreten folgender systemischer Nebenwirkungen führen kann: endogene Kortikosteroidsynthese-Suppression, Hyperkortisolismus mit Oedemen, Striae distensae, (Manifestwerden eines bisher latenten) Diabetes mellitus, Osteoporose und bei Kindern Wachstumsverzögerungen. Diese unerwünschten Wirkungen sind vor allem bei Kleinkindern und Kindern und bei Anwendung unter Okklusion zu erwarten; bei Kleinkindern können die Windeln die Wirkung eines Okklusivverbandes haben.

Gefässe
Sehr selten: Teleangiektasien.
Langandauernde Anwendung grösserer Mengen eines hochwirksamen Kortikosteroids kann zu Teleangiektasien führen, vor allem bei Anwendung unter Okklusion oder in Körperfalten.

Haut
Häufig: Brennen, Pruritus.
Sehr selten: atrophische Hautveränderungen, Striae, Pigmentationsstörungen, Hypertrichosis, rosaceaartige resp. periorale Dermatitis, Kontaktallergie, Exazerbationen der behandelten Hauterkrankung, pustulöse Psoriasis.
Langandauernde Anwendung grösserer Mengen eines hochwirksamen Kortikosteroids kann zu atrophischen Hautveränderungen wie Dünnerwerden der Haut oder Striae führen, vor allem bei Anwendung unter Okklusion oder in Körperfalten. In sehr seltenen Fällen wurde die Behandlung der Psoriasis mit Kortikosteroiden (oder deren Absetzen) als die mögliche Ursache für das Auftreten der pustulösen Form dieser Erkrankung in Erwägung gezogen.
Topisch applizierte Kortikosteroide können die lokale Infektionsabwehr hemmen.

Betnovate-C
Es besteht ein theoretisches Risiko einer Neurotoxizität (optische Atrophie, periphere Neuropathie) bei topischer Anwendung von Clioquinol. Um dieses Risiko zu minimieren, muss Betnovate-C gemäss den Anwendungsvorschriften unter Beachtung der Dosierungsangaben, aller Vorsichtsmassnahmen und Kontraindikationen verwendet werden.

Betnovate-N
Für Neomycin sind bei topischer Applikation, insbesondere auf ausgedehnten Hautarealen oder stark geschädigter Haut, resorptionsbedingte systemische unerwünschte Wirkungen wie z.B. Ototoxizität und Nephrotoxizität beschrieben worden.
Neomycin verursacht bei 5–15% der Patienten eine Kontaktallergie.

Überdosierung

Eine akute Überdosierung ist sehr unwahrscheinlich; im Falle einer chronischen Überdosierung oder eines Missbrauchs können jedoch die Symptome eines Hyperkortisolismus auftreten. In dieser Situation sollten die topischen Steroide wegen des Risikos einer Nebenniereninsuffizienz allmählich unter ärztlicher Überwachung abgesetzt werden.

Betnovate-N
Unter bestimmten Umständen kann eine signifikante systemische Resorption von Neomycinsulfat auftreten (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Wird dies in Betracht gezogen, soll das Präparat sofort abgesetzt und der Patient bezüglich Allgemeinzustand, Hörvermögen, Nieren- und neuromuskuläre Funktionen überwacht werden.
Es sollen ebenfalls die Neomycinsulfat-Blutspiegel bestimmt werden. Der Serumspiegel von Neomycinsulfat kann durch Hämodialyse reduziert werden.

Betnovate-C
Die Behandlung ausgedehnter und/oder erodierter Hautbezirke mit Clioquinol kann schon im Laufe einer Woche zu erhöhten PBI-Werten (proteingebundenem Iod) und zu thyreotoxikoseartigen Symptomen führen. Erhöhte PBI-Werte können auch bei längerer als einwöchiger Behandlung kleinerer Hautbezirke auftreten. In solchen Fällen ist das Präparat sofort abzusetzen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: D07AC01, D07BC01, D07CC01
Betamethasonvalerat ist ein stark wirksames fluoriertes Kortikosteroid (Stärkeklasse III), welches speziell für dermatologische Zwecke entwickelt wurde. Es wirkt lokal stark entzündungshemmend und antiallergisch.
Bei entzündlichen Hauterkrankungen verschiedenster Genese bewirkt es eine rasch einsetzende Linderung und Beseitigung symptomatischer Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Rötung.
Das in Betnovate-N zusätzlich enthaltene Neomycinsulfat gehört zu der Gruppe der Aminoglykosidantibiotika. Es wirkt bakterizid gegen zahlreiche gramnegative und einige grampositive Bakterien. Die Substanz ist inaktiv gegen Pilze, Viren und die meisten Anaerobier.
In vitro wirkt Neomycin in Konzentrationen von 1–12,5 µg/ml hemmend auf E. coli, Haemophilus influenzae, Moraxella lacunata, Staph. aureus, Staph. epidermidis und Serratia sp.. Pseudomonas ist völlig und die Streptokokken sind fast gänzlich resistent.
Die bakterizide Wirkung von Neomycin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch irreversible Bindung an die 30S-Untereinheit der Ribosomen.
Clioquinol, die antimikrobielle Wirkkomponente von Betnovate-C, ist ein halogeniertes Hydroxychinolin. Es besitzt antibakterielle und antimykotische Eigenschaften und wird, oft kombiniert mit Kortikosteroiden, zur topischen Behandlung von Tinea und anderen durch Dermatophyten verursachten Hauterkrankungen eingesetzt.

Pharmakokinetik

Es wurden weder mit den vorliegenden galenischen Formulierungen noch mit den einzelnen Wirksubstanzen Resorptions- und Penetrationsstudien durchgeführt.
Unter normalen Bedingungen (intakte Haut) wird nur ein Bruchteil der lokal applizierten Menge eines Kortikosteroids systemisch verfügbar. Der Penetrations- und Permeationsanteil ist abhängig von der Körperregion, dem Zustand der Haut, der galenischen Formulierung, dem Alter und dem Applikationsmodus. Fluorierte Kortikosteroide durchdringen die Haut nicht stärker als Hydrokortison.
Neomycinsulfat wird nach topischer Applikation auf intakte Haut nicht resorbiert. Die Anwendung auf aufgeschürften Hautarealen, auf Haut mit geschädigter Keratinschicht (Wunden, Verbrennungen, Ulcera etc.), auf entzündeter Haut oder unter Okklusion dagegen führt zu einer raschen Resorption der Substanz. Die Applikation grösserer Mengen von Neomycinsulfat kann in diesen Fällen zu erheblichen Plasmaspiegeln führen.
Clioquinol wird nach topischer Applikation systemisch resorbiert. In 2 Studien wurde Clioquinol kombiniert mit einem Kortikosteroid als Crème und als Salbe auf die Haut aufgetragen, dabei konnten durchschnittlich 2–3% der applizierten Dosis systemisch nachgewiesen werden. In einer anderen Studie wurde Clioquinol alleine als 3%ige Crème aufgetragen und für 12 Stunden mit einem Okklusivverband bedeckt. Während dieses Zeitraumes steigerte sich die perkutan resorbierte Menge auf ca. 40% der applizierten Dosis.

Distribution
Im Kreislauf werden Kortikosteroide sehr stark an Proteine gebunden.

Metabolismus
Kortikosteroide werden vornehmlich in der Leber, aber auch in den Nieren metabolisiert.

Elimination
Metabolisierte Kortikosteroide werden über die Nieren ausgeschieden. Neomycinsulfat wird rasch in aktiver Form über die Nieren ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt ca. 2–3 Stunden. Bei Niereninsuffizienz ist die Plasmaclearance von Neomycin reduziert (vgl. «Dosierung bei Niereninsuffizienz»).

Präklinische Daten

In tierexperimentellen Studien liessen sich bei längerer Verabreichung hoher Clioquinol-Dosen Neuropathien mit SMON-ähnlichen Symptomen (SMON = subakute Myelooptikoneuropathie) und in einigen Fällen Leberschäden beobachten.

Mutagenität
Betamethason-17-valerat: Es liegen keine relevanten Daten zur Mutagenität von Betamethason-17-valerat vor.
Clioquinol: Clioquinol erwies sich in In-vitro -Tests mit Bakterienzellen als nicht mutagen. Es liegen keine relevanten Informationen zur In-vivo -Genotoxizität von Clioquinol vor.
Neomycinsulfat: Neomycin besitzt kein genotoxisches Potential. Bei mit Neomycin behandelten menschlichen Lymphozyten-Zellkulturen jedoch erhöhte die höchste getestete Dosis (80 µg/ml) die Zahl der Chromosomenaberrationen. Diese Dosis wirkte auch zytotoxisch.

Reproduktionstoxikologie
Betamethason-17-valerat: Reproduktionsstudien bei Tieren weisen darauf hin, dass eine Einnahme von Kortikosteroiden zu Anomalien in der fetalen Entwicklung, einschliesslich Lippen- und Gaumenspalten, führen kann. Der Anteil der Föten mit verzögerter Skelettentwicklung oder mit Gaumenspalten erhöhte sich dosisabhängig nach subkutaner Injektion von ≥2 mg/kg/Tag, ≥0,1 mg/kg/Tag und ≥36 µg/kg/Tag bei Ratten, Mäusen und Kaninchen. Eine intramuskuläre Verabreichung bei Kaninchen führte zu fötalen Anomalien bei einer Dosis von ≥30 µg/kg/Tag und zu einer Abnahme der Wurfgrösse bei Dosen von 100 µg/kg/Tag.
Clioquinol: Es liegen keine relevanten Daten zur Reproduktionstoxikologie von topisch verabreichtem Clioquinol vor. Orale Dosen von ≥120 mg/kg/Tag führten bei Ratten zu einer signifikanten Abnahme des Lebendgewichts der Föten. Dosen von ≥300 mg/kg/Tag führten zu einer verzögerten Ossifikation des 5. Brustwirbels, der proximalen Glieder der Hinter- und Vorderpfoten sowie der Rückenwirbel.
Neomycinsulfat: Es liegen keine relevanten Daten zur Reproduktionstoxikologie von Neomycin vor.

Karzinogenität
Es liegen keine Daten zur Karzinogenität von Betamethason-17-valerat, Clioquinol oder Neomycin vor.

Sonstige Hinweise

Die lokale Anwendung von Clioquinol kann den Anteil von PBI (proteingebundenem Iod) bei Patienten mit normaler Schilddrüsenfunktion erhöhen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») und kann deshalb mit Schilddrüsenfunktionsprüfungen (wie z.B. PBI, radioaktives Iod und butanolextrahierbares Iod) interferieren. Obengenannte Prüfungen können deshalb erst einen Monat nach Beendigung der Behandlung mit Clioquinol durchgeführt werden. Andere Schilddrüsenfunktionstests wie der T3-Serum-«uptake»-Test oder die T4-Bestimmung werden durch Clioquinol nicht beeinflusst. Der Eisenchloridtest für Phenylketonurie kann durch das Vorhandensein von Clioquinol im Urin zu einem falsch positiven Resultat führen.

Haltbarkeit
Alle Darreichungsformen sind bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufzubewahren und dürfen nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Hinweise für die Handhandhabung
Betnovate-C und Betnovate-N enthalten einen antimikrobiellen Wirkstoff und sollten daher nicht verdünnt werden.

Zulassungsnummer

30968, 30970, 30969, 33311, 32026, 32027, 30971, 30973 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

GlaxoSmithKline AG, 3053 Münchenbuchsee.

Stand der Information

November 2007.

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