PharmakokinetikNach einer i.v.-Injektion wird die maximale analgetische Wirkung nach 3–10 Min. (C: 0,523 ± 0,115 µg/ml), nach einer i.m.-Verabreichung nach 20–40 Min. (C: 0,197 ± 0,07 µg/ml) und nach einer s.c.-Injektion nach 30–60 Min. erreicht.
Nach intravenöser Gabe von 25 mg Pethidinhydrochlorid wurden maximale Plasmakonzentrationen von 100 bis 200 ng/ml, nach intramuskulärer Gabe vergleichbare maximale Plasmakonzentrationen innerhalb von 15 Minuten erreicht. Die Resorptionshalbwertszeit betrug dabei 7 bis 18 Minuten und die Bioverfügbarkeit lag bei 93 bis 98%.
Bei oraler Gabe betrug die Resorptionshalbwertszeit 11 bis 60 Minuten. Nach einer Dosis von 100 mg Pethidinhydrochlorid wurde ein C-Wert von 170 ng/ml nach 1 bis 2 Stunden festgestellt.
Pethidin unterliegt einem extensiven First-pass-Effekt durch die Leber.
Nach oraler Applikation wird Pethidin zu etwa 50–60% unverändert aufgenommen.
Die C-Werte des Hauptmetaboliten Norpethidin wurden 2 bis 8 Stunden nach den maximalen Pethidinkonzentrationen erreicht. Nach oraler Gabe von 1,6 mg Pethidinhydrochlorid pro kg KG lagen sie bei 102 ng/ml. Die Norpethidinkonzentration blieb mehrere Stunden auf einem Maximalplateau und fiel dann langsam ab.
Distribution
Für Pethidin wurde eine Plasmahalbwertszeit von 3,2 bis 8 Stunden gemessen, während sie für Norpethidin 8 bis 12 Stunden betrug. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 3–4 l/kg.
Metabolismus
Pethidin wird vor allem in der Leber metabolisiert. Hauptmetaboliten des Pethidin sind das pharmakologisch aktive Norpethidin sowie die durch Hydrolyse von Pethidin und Norpethidin entstehenden Carbonsäuren, die zum grössten Teil in konjugierter Form ausgeschieden werden. Weitere, nur in geringeren Mengen auftretende Metaboliten sind Pethidin-N-oxid, 4-Hydroxypethidin, Norpethidin-N-oxid und N-Hydroxynorpethidin.
Elimination
Pethidin und seine Metaboliten werden überwiegend renal ausgeschieden. So fand man im 24-Stunden-Sammelharn 65,4% der Dosis wieder.
Im 24-Stunden-Sammelharn konnten 5 bis 10% Pethidin, 7 bis 13% Norpethidin, 5 bis 7% freie Pethidinsäure, 13% Pethidinsäureglukuronid, 4 bis 10,5% Norpethidinsäure und 16% Norpethidinsäureglukuronid wiedergefunden werden.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Die Halbwertszeit von Pethidin kann bei Leberzirrhose oder aktiver viraler Hepatitis auf 7–11 Stunden ansteigen.
Bei Nierenfunktionsstörungen kann Norpethidin kumulieren und schwere Nebenwirkungen (Krampfanfälle) verursachen.
Pethidin passiert praktisch ungehindert die Plazentaschranke und tritt auch in die Muttermilch über.
Bei Neugeborenen wurde für Pethidin mit 6,5 bis 39 Stunden eine Plasmahalbwertszeit gemessen, die 2- bis 7-mal grösser war als bei Erwachsenen.
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