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Information for professionals for Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix»:G. Streuli & Co. AG
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Suppositorien für Kinder (K) und Erwachsene (E)

Analgetikum, Antipyretikum, Antirheumatikum 

Zusammensetzung

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Suppositorien               Kinder über   Erwachsene
                            2 Jahre (K)   (E)       
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Acidum acetylsalicylicum    125 mg        250 mg    
Paracetamolum               125 mg        500 mg    
Codeini hydrochloridum        5 mg         20 mg    
Lidocaini hydrochloridum      1 mg          2 mg    
Excipiens pro suppositorio                          
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Eigenschaften/Wirkungen

Acetylsalicylsäure (ASS) hemmt insbesondere peripher die Prostaglandinsynthese und wirkt analgetisch, in höheren Dosen antiphlogistisch-antirheumatisch aber auch antipyretisch.
ASS wirkt durch irreversible Hemmung der Thromboxan A2-Synthese in den Thrombozyten auch hemmend auf die Aggregation der Blutplättchen.
Paracetamol ist ein vor allem zentral angreifender, analgetisch und antipyretisch wirksamer Inhaltsstoff von Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix».
Codein, ein Opioid-Analgetikum, besitzt schon bei schwach analgetischen Dosen eine antitussive Wirkung. Die atemdepressorische Wirkung ist bei antitussiver Wirkungsstärke gering.
Durch die Verschiedenartigkeit der Wirkstoffe und Angriffspunkte wird eine gute Wirksamkeit erreicht.
Der beim Einführen des Suppositoriums gelegentlich empfundene Reiz wird durch die lokalanästhetische Komponente Lidocain gemildert.

Pharmakokinetik

Die Resorptionsrate von Paracetamol nach rektaler Applikation beträgt gemäss Literaturangabe 68-88%; die maximale Plasmakonzentration wird nach 3-4 Stunden erreicht. Die Plasmaeiweissbindung ist 25%. Es findet eine Verteilung in alle Körperflüssigkeiten statt. Die Wirkungsdauer ist etwa 3-4 Stunden, die Plasmahalbwertszeit 2-4 Stunden. Die Biotransformation erfolgt in der Leber. Die Elimination der Metaboliten, vorwiegend als Glucuronid oder Sulfat, sowie unveränderten Paracetamols (2-5%) erfolgt renal. Die N-Desacetylierung, die zur Entstehung von Methämoglobinbildnern führen könnte, findet nur in unbedeutendem Ausmass statt.
Acetylsalicylsäure wird gemäss Literaturangabe bei rektaler Applikation nur langsam absorbiert: innerhalb 2-4 Stunden nach Applikation werden 20-60% und innerhalb der ersten 10 Std. 70-100% resorbiert. Die Bioverfügbarkeit ist Schwankungen unterworfen, da eine rasche, z.T. bereits präsystemische Hydrolyse durch körpereigene Esterase stattfindet. Die Bioverfügbarkeit der Salicylsäure beträgt 80-100%. Acetylsalicylsäure und Salicylsäure werden rasch in alle Gewebe verteilt, sind plazentagängig und treten in die Muttermilch über.
Die Eliminationskinetik der Salicylsäure ist infolge der begrenzten Metabolisierungskapazität der Leber dosisabhängig. So beträgt die Plasmahalbwertzeit für therapeutische Dosen 2-4 Stunden (für Acetylsalicylsäure: 15 Minuten), für Dosen über 3 g 15-20 Stunden.
Die Biotransformation der Salicylsäure führt bei saurem Harn zu Salicylursäure (75%) und weiteren Metaboliten, darunter Gentisinsäure (5%), welche, vorwiegend als Glucuronid oder Sulfat, renal eliminiert werden. Bei alkalischem Harn werden als Folge der rascheren Ausscheidung bis zu 85% als freies Salicylat eliminiert.
Über das rektale Absorptionsverhalten von Codein liegen keine Angaben vor. Codein wird vom GIT gut absorbiert, die orale Bioverfügbarkeit beträgt 75%. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1 bis 2 Stunden erreicht. Die Halbwertzeit beträgt ca. 3 Stunden, die Wirkungsdauer etwa 4-5 Std.
Codein wird in der Leber zu 2 bis 10% zu Morphin demethyliert, daneben entsteht durch N-Demethylierung Norcodein, durch Reduktion Dihydrocodein, daneben wahrscheinlich in geringen Mengen auch Hydrocodon.
Bei ca. 7% der Bevölkerung kann ein metabolischer Polymorphismus, der die Pharmakokinetik negativ beeinflusst, beobachtet werden. Aufgrund des langsameren Debrisoquin-Metabolismus wird Codein im ZNS ungenügend durch das Enzym CYP2D6 zu Morphin demethyliert, so dass die analgetische Wirkung ungenügend ist.
Die Elimination erfolgt überwiegend renal in Form von konjugierten/unkonjugierten inaktiven Metaboliten. Etwa 10% des verabreichten Codeins werden unverändert ausgeschieden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Leichte bis mittelstarke Schmerzen aller Art: Kopf- und Zahnschmerzen; Schmerzen, Fieber und Husten bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten; entzündungsbedingte Schmerzen bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.

Dosierung/Anwendung

Kinder über 2 Jahre: Bei Bedarf täglich 1-4 Suppositorien K.

Erwachsene: Bei Bedarf täglich 1-4 Suppositorien E.
Die Suppositorien sollen ohne Anweisung des Arztes nicht länger als 5 Tage angewendet werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Ulcus ventriculi et duodeni, hämorrhagische Diathese (Thrombozytopenie, Antikoagulantienbehandlung), Ethanolüberkonsum, schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel, Überempfindlichkeit gegenüber den Wirksubstanzen (besonders Asthmatiker, welche unter Acetylsalicylsäure und anderen Prostaglandinsynthesehemmern einen Asthmaanfall, akute Rhinorrhoe oder Urtikaria erlitten haben). Auch Patienten mit Asthma, chronischer Rhinitis (u.U. mit Nasenpolypen oder solche mit chronischer Urticaria) neigen gehäuft zu entsprechenden Überempfindlichkeitsreaktionen.

Vorsichtsmassnahmen
Die Anwendung von Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix» bei Kindern unter 12 Jahren, bei denen Verdacht auf eine Virusgrippe oder Windpocken besteht, sollte mit Vorsicht erfolgen (Reye-Syndrom). Ein Kausalzusammenhang mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure-haltigen Arzneimitteln ist bisher allerdings nicht eindeutig erwiesen.
Der Patient ist darauf aufmerksam zu machen, dass Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix» wie alle Schmerzmittel nicht ohne ärztliche Verordnung über längere Zeit regelmässig eingenommen werden dürfen. Es gibt Hinweise, dass die mit Phenacetinabusus in Verbindung gebrachte «Analgetica-Nephropathie» mit weitgehend irreversibler Niereninsuffizienz auch nach langdauernder Einnahme von Paracetamol auftreten kann, sobald eine hohe Gesamtdosis erreicht ist.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.

Acetylsalicylsäure: Tierexperimentell konnten unerwünschte Effekte auf den Fötus nachgewiesen werden (Teratogenität, Embryotoxizität).
Kontrollierte Studien bei schwangeren Frauen fehlen.
In den letzten 4 Wochen vor der Geburt kontraindiziert wegen möglicher Störung der Blutgerinnung beim Neugeborenen und dem theoretischen Risiko eines vorzeitigen Verschlusses des Ductus Botalli.

Paracetamol, Codein: Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Da die Erfahrungen mit der Kombination der Wirkstoffe ungenügend sind, soll Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix» in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. In den letzten 4 Wochen vor der Geburt ist die Anwendung kontraindiziert. In der Stillzeit ist von der Anwendung abzusehen.

Unerwünschte Wirkungen

Wie bei allen Salicylat-haltigen Medikamenten kann es insbesondere bei längerer und hochdosierter Anwendung mit Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix» zu gastrointestinalen Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen), okkulten Blutungen sowie evtl. zu Magen- und Darmgeschwüren (Auslösung von Rezidiven) kommen. Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Asthmaanfällen, Hautreaktionen und Thrombozytopenien können beobachtet werden.
Bei Patienten mit Neigung zu Obstipation kann diese durch eine längerfristige Verabreichung von Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix» in seltenen Fällen verstärkt werden.
Eine vorbestehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion kann sich dosisabhängig unter Antirheumatika akut verschlechtern.

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Einnahme von Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix» und Antikoagulantien, wie z.B. Cumarinderivaten und Heparin, ist eine Verstärkung der Blutungsneigung möglich.
Die Wirkung von oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffen) und die Toxizität von Methotrexat kann verstärkt werden.
Gleichzeitige Behandlung mit Kortikoiden resp. anderen nichtsteroidalen Analgetika verstärkt das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen resp. sämtlicher unerwünschten Wirkungen.
Acidum acetylsalicylicum comp. «Radix» kann die Wirkung von Furosemid, Spironolacton, Probenecid und Sulfinpyrazon vermindern.
Die Hepatotoxizität von Paracetamol kann durch gleichzeitige Alkoholaufnahme verstärkt werden.
Insbesondere in hoher Dosierung kann Codein die Wirkungen anderer Opiat-Agonisten, von Anästhetika, Sedativa, Hypnotika, trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern, Alkohol u.a. potenzieren.
Die analgetische Wirkung von Codein wird durch CYP2D6-Enzym-Hemmer (z.B. Chinidin, Hemmer der Serotonin-Wiederaufnahme, Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva) herabgesetzt.

Überdosierung

Erfahrungen bei Überdosierungen und Intoxikationen liegen bislang nicht vor.
Für die möglichen Intoxikationserscheinungen sind alle drei Komponenten, Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Codein, verantwortlich zu machen. Ein Teil der Symptome wie Nausea, Erbrechen, Schwindel und Ohrensausen lassen sich auf das Salicylat zurückführen und verschwinden möglicherweise wieder.
Toxische Dosen von Codein verursachen Nervosität, Krämpfe, Delirien, Miosis, Tinnitus, Muskelschwäche, Hypotonie, Atemdepression und Kreislaufkollaps. Diese Symptome können mit einem Opiat-Antagonisten (z.B. Naloxon) behoben werden.
Trotzdem können aber später - wenn unbehandelt - irreversible Leberschäden (Paracetamol) auftreten.
Die Behandlung muss deshalb innerhalb der ersten 10 Stunden nach Einnahme durchgeführt werden, um erfolgreich zu sein.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp» bezeichneten Datum verwendet werden.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

IKS-Nummer

34154.

Stand der Information

Mai 1993.
RL88

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