Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei Patienten mit Schilddrüsenvergrösserungen, Schilddrüsenknoten, autonomen Adenomen bzw. funktioneller Autonomie oder anderen nicht-akuten Schilddrüsenerkrankungen besteht bei der Anwendung grösserer Iodmengen das Risiko einer iodinduzierten Hyperthyreose. Bei diesen Patienten sollte Betadine® Salbengaze über längere Zeit (z.B. länger als 14 Tage) bzw. grossflächig (z.B. > 10 % der Körperoberfläche) nur nach strenger Indikationsstellung auf die Haut aufgetragen werden. Auch nach Absetzen der Therapie ist insbesondere bei älteren Personen bis zu 3 Monate auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion zu achten und gegebenenfalls die Schilddrüsenfunktion zu überwachen.
Für Neugeborene und Kleinkinder besteht bei der Anwendung grösserer Iodmengen ein erhöhtes Risiko für das Entstehen einer Hypothyreose. Aufgrund der noch erhöhten Permeabilität ihrer Haut und ihrer verstärkten Iodempfindlichkeit darf Povidon-Iod bei Neugeborenen und Säuglingen nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen», «Dosierung/Anwendung» und «Pharmakokinetik»).
Bei Kleinkindern kann eine Prüfung der Schilddrüsenfunktion (z. B. der T4- und TSH-Werte) erforderlich sein.
Jede orale Aufnahme von Povidon-Iod durch ein Kind ist absolut zu vermeiden.
Bei der grossflächigen Behandlung von Verbrennungen mit Betadine® Salbengaze kann das Auftreten von Elektrolyt- und Serumosmolaritätsstörungen und die damit verbundene Beeinträchtigung der Nierenfunktion bzw. eine metabolische Azidose begünstigt werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Bei metabolischer Azidose und Nierenversagen sollte Betadine® Salbengaze nicht angewendet bzw. die Behandlung abgebrochen werden.
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