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Information for professionals for Dogmatil®:Neuraxpharm Switzerland AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Sulpiridum.
Hilfsstoffe
Tabletten: Lactosum monohydricum (23 mg), Solani amylum, Methylcellulosum, Silica colloidalis hydrica, Magnesii stearas, Talcum.
Hartkapseln: Lactosum monohydricum (66,92 mg), Methylcellulosum, Magnesii stearas, Talcum, Titanii dioxidum (E171), Gelatina.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Akute oder chronische schizophrene Psychosen.
Dogmatil kann bei schweren Verhaltensstörungen bei Alkoholkonsum und Geistesschwäche angewendet werden; neurotische Zustände.

Dosierung/Anwendung

Dosierung und Anwendungsdauer erfolgen in Abhängigkeit des individuellen Ansprechens des Patienten sowie der Art der Erkrankung und der Schwere des Beschwerdebildes. Die Behandlung wird schrittweise eingeleitet und anschliessend nach und nach unter Berücksichtigung der Tatsache gesteigert, dass die minimal verfügbare Sulpiriddosis 50 mg beträgt (Dogmatil-Hartkapseln).
Übliche Dosierung
Erwachsene:
Psychotische Zustände, akute Schizophrenie, chronische Schizophrenie mit vorherrschender Positivsymptomatik: 800 – 1600 mg/Tag, beginnend mit der schwächsten, klinisch wirksamen Dosis.
Chronische Schizophrenie mit vorherrschender Negativsymptomatik und neurotischen Zuständen: 400 – 600 mg/Tag.
Zur Behandlung schwerer Verhaltensstörungen bei Alkoholkonsum und Geistesschwäche und im Allgemeinen muss die Dosierung individuell entsprechend dem therapeutischen Ansprechen angepasst werden.
Die Tagesdosis sollte auf 2 oder 3 Einnahmen während oder ausserhalb der Mahlzeiten verteilt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Die Anwendung von Sulpirid bei Leberinsuffizienz wurde nicht untersucht.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Patienten mit renaler Insuffizienz erhalten in Abhängigkeit vom Schweregrad der Insuffizienz geringere Tagesdosen. Folgende Referenzwerte sind zu beachten:
·Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 60 ml/min: 50% der Tagesdosis,
·Kreatinin-Clearance zwischen 10 und 30 ml/min: 30% der Tagesdosis,
·Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min: 20% der Tagesdosis.
Ältere Patienten
Die Anwendung von Sulpirid bei älteren Patienten wurde nicht untersucht. Wie bei allen Neuroleptika ist bei älteren Personen aufgrund ihrer grösseren Empfindlichkeit Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich, die Dosis zu reduzieren.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Sulpirid bei Kindern und Jugendlichen wurde noch nicht ausreichend untersucht. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Dogmatil bei Kindern und Jugendlichen wurde bisher nicht nachgewiesen. Dogmatil ist nicht für die pädiatrische Anwendung und die Anwendung bei Jugendlichen geeignet.
Art der Anwendung
Dogmatil Tabletten/Hartkapseln
Die Tabletten oder Hartkapseln müssen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Der behandelnde Arzt bestimmt die Menge der täglichen Dosis und die Behandlungsdauer entsprechend der Entwicklung des Beschwerdebildes des Patienten.
Je nach Symptomatik des Patienten kann die Tagesdosis nach etwa 1 bis 3 Wochen durch den Arzt verringert oder erhöht werden.
Bei einer Langzeitbehandlung sollte die Notwendigkeit der Weiterführung der Behandlung durch den Arzt alle 3 bis 6 Monate überprüft werden.
Anmerkung:
Aufgrund der zentral anregenden Wirkung von Sulpirid wird empfohlen, zur Vermeidung von Schlafstörungen die letzte Dosis generell vor 16 Uhr einzunehmen.
In der Behandlung der Schizophrenie und anderer Psychosen ermöglichen Neuroleptika, die Krankheit wirksam zu beherrschen, jedoch bergen eine Änderung oder ein Abbruch der Behandlung die Gefahr eines schweren Rückfalls.
Während der Behandlung kann es zu einer Gewichtszunahme kommen. Eine ausgewogene Ernährung und erforderlichenfalls der Rat eines Ernährungswissenschaftlers können dieses Phänomen verhindern bzw. eingrenzen.

Kontraindikationen

Bekannte oder vermutete Überempfindlichkeit auf eine in Dogmatil enthaltene Substanz.
Patienten mit Prolaktin-abhängigen Tumoren wie zum Beispiel Prolaktinome der Hypophyse oder Mammakarzinome.
Phäochromozytom.
Stillzeit.
In Kombination mit Levodopa oder Antiparkinsonmitteln (einschliesslich Ropinirol) (siehe «Interaktionen»).
Akute Porphyrie.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei aggressivem Verhalten oder bei Zuständen mit Agitation und Impulsivität, muss eine Behandlung mit einem sedativen Neuroleptikum in Betracht gezogen werden.
Malignes neuroleptisches Syndrom
Ein malignes neuroleptisches Syndrom (Blässe, Hyperthermie, Muskelstarre und vegetative Störungen) wurde im Zusammenhang mit Sulpirid und anderen Neuroleptika beschrieben und ist potentiell lebensbedrohlich. Es wurden atypische Fälle wie eine Hyperthermie ohne Muskelstarre oder eine Hypotonie beobachtet. Bei ungeklärter Hyperthermie muss die Behandlung abgebrochen, der Patient jedoch weiterhin ärztlich überwacht werden. Diese Vorsichtsmassnahme muss insbesondere dann beachtet werden, wenn das Präparat in hohen Dosen verschrieben wird.
Verlängerung des QT-Intervalls
Sulpirid kann eine dosisabhängige Verlängerung des QT-Intervalls bewirken. Diese Wirkung kann bekanntlich das Risiko eines Auftretens schwerer ventrikulärer Arrhythmien wie «Torsades de pointes» erhöhen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Sofern es die klinische Situation erlaubt, ist deshalb vor jeder Verabreichung abzuklären, ob Faktoren vorliegen, die das Auftreten solcher Rhythmusstörung fördern könnten, wie beispielsweise:
·Bradykardie < 55 bpm,
·Elektrolytstörungen, besonders Hypokaliämie,
·kongenitale Verlängerung des QT-Intervalls,
·bestehende Therapie mit einem Medikament, das eine ausgeprägte Bradykardie (< 55 bpm), eine Hypokaliämie, eine Verlangsamung der intrakardialen Überleitung oder eine QT-Verlängerung bewirken kann (siehe «Interaktionen»).
Eine Hypokaliämie muss vor der Verabreichung von Dogmatil korrigiert werden.
Ausserhalb von Notfallsituationen empfiehlt es sich, bei der Eingangsuntersuchung von Patienten ein EKG vorzunehmen, bevor sie eine Neuroleptika-Behandlung erhalten.
Ältere Patienten mit Demenz
·Schlaganfall (ZVI): In randomisierten klinischen placebo-kontrollierten Studien an einer Population älterer Patienten mit Demenz, die mit bestimmten atypischen Antipsychotika behandelt wurden, konnte ein Anstieg des Risikos für zerebrovaskuläre Ereignisse um das 3-fache beobachtet werden. Der Mechanismus dieses Risikoanstiegs ist nicht bekannt. Ein Anstieg des Risikos im Zusammenhang mit anderen Antipsychotika oder anderen Patientenpopulationen kann nicht ausgeschlossen werden. Sulpirid sollte daher bei Patienten mit Schlaganfallrisikofaktoren mit Vorsicht angewendet werden.
·Bei älteren Patienten mit Demenz und gleichzeitig bestehenden psychotischen Störungen, die mit Antipsychotika behandelt werden, besteht ein erhöhtes Sterberisiko. Auswertungen von 17 placebokontrollierten klinischen Studien (in den meisten Fällen mit einer Dauer von 10 Wochen) haben bei den mit Verum behandelten Patienten ein gegenüber den Placebo-Patienten 1,6- bis 1,7-fach erhöhtes Sterberisiko ergeben; die meisten dieser Verum behandelten Patienten nahmen atypische Antipsychotika ein. In einer typischen 10-wöchigen kontrollierten Studie betrug die Sterberate bei den mit Verum behandelten Patienten etwa 4,5%, in der Placebogruppe hingegen 2,6%. Obwohl die Todesursachen in den mit atypischen Antipsychotika durchgeführten klinischen Studien unterschiedlich waren, schien die Mehrzahl der Todesfälle entweder kardiovaskulär (d.h. Herzinsuffizienz, plötzlicher Tod) oder infektiös (d.h. Pneumonie) bedingt zu sein. Beobachtungsstudien zufolge kann sich wie bei den atypischen Antipsychotika die Mortalität auch unter einer Behandlung mit herkömmlichen Antipsychotika erhöhen. Es ist jedoch nicht gesichert, dass der in den Beobachtungsstudien erhobene Anstieg der Sterblichkeit auf das Antipsychotikum und nicht auf bestimmte Patientencharakteristika zurückzuführen ist.
Venöse Thromboembolie
Es liegen Berichte über unter Antipsychotika auftretende Fälle von venöser Thromboembolie vor, manchmal mit tödlichem Verlauf. Daher darf Sulpirid bei Patienten mit thromboembolischen Risikofaktoren nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Brustkrebs
Sulpirid kann den Prolactin-Spiegel erhöhen. Daher sollte Sulpirid mit Vorsicht eingesetzt werden und Patienten mit Brustkrebs in der Anamnese oder in der Familienanamnese müssen bei einer Behandlung mit Sulpirid engmaschig überwacht werden.
Bei Patienten die keine Vorgeschichte hatten, wurde manchmal über Krampfanfälle berichtet.
Wegen der möglichen Erniedrigung der Krampfschwelle kann es angezeigt sein, Epileptiker verstärkt zu überwachen (klinisch und eventuell mittels EEG).
Aufgrund des erhöhten Risikos der Entwicklung oder Verschlimmerung extrapyramidaler Symptome sollte Sulpirid bei Patienten mit Morbus Parkinson oder Lewy-Body-Demenz nur eingesetzt werden, wenn es absolut notwendig ist. Extrapyramidale Symptome und verknüpfte Störungen (wie Frühdyskinesien, Dystonien, Tremor, Hypertonie, Hypokinesie, Hypersalivation und Akathisie), die meistens nach Verabreichung eines anticholinergischen Antiparkinson-Mittels verschwinden. Bei Spätdyskinesien jedoch sind anticholinergische Antiparkinson-Mittel wirkungslos oder können eine Verschlechterung hervorrufen.
Es liegen Hinweise darauf vor, dass mangelnde körperliche Betätigung das Thromboserisiko erhöhen könnte. Aufgrund ihrer sedativen Wirkung können Neuroleptika zu einer Reduktion der körperlichen Aktivität der Patienten beitragen. Deshalb ist der Patient auf Anzeichen einer venösen Thromboembolie hin zu untersuchen und zur körperlichen Betätigung anzuhalten.
Bei mit atypischen antipsychotischen Wirkstoffen behandelten Patienten sind Fälle von Hyperglykämie berichtet worden; bei Patienten mit bestätigter Diagnose oder mit Risikofaktoren für Diabetes, die eine Behandlung mit Sulpirid beginnen, sollte der Glykämiespiegel in geeigneter Weise kontrolliert werden.
Dogmatil darf bei Patienten mit Glaukom, Ileus, angeborener Stenose des Verdauungstrakts, Harnverhalt oder Hyperplasie der Prostata in der Anamnese nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Dogmatil sollte bei Patienten mit Bluthochdruck, insbesondere bei älteren Patienten, wegen der Gefahr einer hypertensiven Krise mit Vorsicht verabreicht werden. Bei diesen Patienten sollte anschliessend der Blutdruck in geeigneter Weise überwacht werden.
Da die Dogmatil-Tabletten und -Hartkapseln Laktose enthalten, sind diese Arzneimittelformen bei kongenitaler Galaktosämie, Glukose-Galaktose-Malabsorptionssyndrom und Laktasedefizit kontraindiziert.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Dogmatil bei Kindern und Jugendlichen wurde bisher nicht nachgewiesen. Dogmatil ist nicht für die pädiatrische Anwendung und die Anwendung bei Jugendlichen geeignet.
In Verbindung mit Antipsychotika, zu denen auch Dogmatil zählt, wurde von Leukopenie-, Neutropenie und Agranulozytosefällen berichtet. Infektionen oder unerklärliches Fieber können Anzeichen für eine Dyskrasie sein (siehe «Unerwünschte Wirkungen») und erfordern eine sofortige hämatologische Untersuchung.
Patienten mit Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption (seltene hereditäre Krankheiten) sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Interaktionen

Andere Interaktionen
Zu vermeidende Kombinationen (Liste nicht vollständig)
Alkohol: Risiko einer Verstärkung des sedativen Effekts der Neuroleptika durch Alkohol. Die Einnahme von alkoholischen Getränken und von Medikamenten, die Alkohol enthalten, ist zu vermeiden.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Dogmatil
Kontraindizierte Assoziationen
Levodopa, Antiparkinsonmittel (einschliesslich Ropinirol): Reziproker Antagonismus von diesen Medikamenten und von Neuroleptika.
Im Falle Neuroleptika-induzierter extrapyramidaler Störungen sind diese nicht mit Levodopa zu behandeln (Dopamin-Antagonist, Hemmung und Verlust der Neuroleptikawirkung), sondern es ist ein Anticholinergikum zu verwenden.
Erforderlichenfalls ist bei Parkinsonpatienten, die mit Levodopa behandelt werden, denjenigen Neuroleptika der Vorzug zu geben, die zu wenig extrapyramidalen Wirkungen führen, wie z.B. Chlorpromazin oder Levomepromazin.
Zu vermeidende Kombinationen (Liste nicht vollständig)
Kombination mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern oder zu Torsades de pointes führen können (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), wie z.B.:
Arzneimittel, die eine Hypokaliämie verursachen können: hypokaliämisierende Diuretika, stimulierende Laxantien, Amphotericin B, Glukokortikoide, Tetracosactid (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bradykardisierend wirkende Arzneimittel: Beta-Blocker, Diltiazem, Verapamil, Clonidin, Digitalispräparate.
Antiarrhythmika: Klasse IA: Chinidin, Procainamid, Disopyramid; Klasse IC: Flecainid; Klasse III: Sotalol, Ibutilid, Amiodaron.
Psychotrope Arzneimittel: Neuroleptika (z.B.: Haloperidol, Quetiapin, Risperidon).
Antidepressiva: Imipramin-Antidepressiva, Venlafaxin.
Antihistaminika: Cimetidin.
Antibiotika: Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Spiramycin, Pentamidin, Levofloxacin, Moxifloxacin.
Vasopressoren: Dobutamin, Epinephrin, Norepinephrin.
Antiemetika: Domperidon, Ondansetron, Droperidol.
Abschwellende Mittel: Ephedrin, Pseudoephedrin, Phenylephrin, Phenylpropanolamin.
Sympathikomimetika/Bronchodilatatoren: Salmeterol, Terbutalin.
Verschiedene: Amantadin, Chloralhydrat, Felbamat, Foscarnet, Indapamid, Isradipin, Lithium, Methadon, Midodrin, Octreotid, Vincamin, Sibutramin, Tacrolimus, Tamoxifen, Tizanidin.
Kombinationen, die Vorsichtsmassnahmen bei der Anwendung erfordern (Liste nicht vollständig)
Antihypertensiva: Verstärkung der antihypertensiven Wirkung und Risiko einer sich verstärkenden orthostatischen Hypotonie (additive Wirkung).
Depressoren des ZNS: Morphin-Derivate, Analgetika, sedative H1-Antihistamine, Barbiturate, Benzodiazepine und andere Tranquilizer, Clonidin und verwandte Substanzen. Dies führt zu einer Verstärkung der Sedation, die negative Folgen haben kann, insbesondere beim Führen von Fahrzeugen oder beim Handhaben von Maschinen.
Antazida und Sucralfat: die Absorption von Sulpirid wird durch die Kombination verringert. Sulpirid ist folglich mindestens 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln zu verabreichen.
Lithium: Lithium erhöht das Risiko von extrapyramidalen Nebenwirkungen. Bei den ersten Anzeichen von Neurotoxizität wird empfohlen, die Einnahme beider Medikamente abzubrechen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Tierstudien haben keine direkten oder indirekten negativen Wirkungen in Verbindung mit Teratogenität oder embryo-foetaler Toxizität gezeigt. Die Tierstudien reichen nicht aus, um die Störungen der Entwicklung des Nervensystems bei Kindern zu beurteilen.
Sulpirid passiert die Plazentaschranke.
Zur Anwendung beim Menschen gibt es nur sehr wenige klinische Daten zur Verabreichung von Sulpirid während der Schwangerschaft. Die Anwendung von Sulpirid wird in der Schwangerschaft und bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter, die keine effiziente Schwangerschaftsverhütung betreiben, nicht empfohlen, es sei denn, die Vorteile überwiegen die potentiellen Risiken.
Drittes Trimenon
Bei schwangeren Frauen, die im dritten Schwangerschaftstrimenon Antipsychotika einnehmen (einschliesslich Sulpirid), besteht nach der Geburt das Risiko von extrapyramidalmotorischen Symptomen und/oder Entzugserscheinungen beim Neugeborenen.
Zu diesen Symptomen können Unruhe, ein erhöhter oder herabgesetzter Muskeltonus, Zittern, Schläfrigkeit, Atembeschwerden oder Schwierigkeiten beim Stillen zählen.
Diese Komplikationen können in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. In einigen Fällen waren die Symptome nur gering ausgeprägt, in anderen Fällen war eine Überwachung der Neugeborenen auf der Intensivstation oder ein längerer Krankenhausaufenthalt erforderlich.
Falls die Möglichkeit besteht, sollte die Dosierung von Neuroleptika am Ende der Schwangerschaft allmählich gesenkt werden, auch aufgrund der atropinähnlichen Eigenschaften.
Stillzeit
Da Sulpirid in der Muttermilch behandelter stillender Frauen nachgewiesen wurde, ist während der Behandlung das Stillen kontraindiziert.
Fertilität
In Zusammenhang mit den pharmakologischen Wirkungen des Arzneimittels (Prolaktin-induzierte Wirkung) wurde bei behandelten Tieren eine Verringerung der Fertilität beobachtet.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Dogmatil hat einen ausgeprägten Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Dogmatil kann eine Sedierung, weitere zentrale Symptome und Übelkeit verursachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Folglich kann die die Fähigkeit, Fahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein. Die Patienten unter Sulpirid sollten gewarnt werden und gegebenenfalls weder ein Fahrzeug führen noch Maschinen bedienen noch Aktivitäten ausführen, die eine volle Aufmerksamkeit erfordern.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen wurden im Rahmen des Möglichen nach ihrer Häufigkeit geordnet. Folgende Häufigkeitsangaben wurden verwendet: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100; < 1/10), gelegentlich (≥1/1000; < 1/100); selten (≥1/10000; < 1/1000), sehr selten (<1/10'000).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Gelegentlich: Leukopenie.
Unbekannte Häufigkeit: Neutropenie, Agranulozytose.
Erkrankungen des Immunsystems
Unbekannte Häufigkeit: anaphylaktische Reaktionen (Urtikaria, Dyspnoe, Hypotonie, anaphylaktischer Schock).
Endokrine Erkrankungen
Häufig: Hyperprolaktinämie (reversibel nach Beendigung der Behandlung), die eine Amenorrhoe, Galactorrhoe, Gynäkomastie, Zunahme des Mammavolumens und Mammaschmerzen, Orgasmusprobleme und erektile Dysfunktion hervorrufen kann.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depressionen, Unruhe, Schlaflosigkeit.
Unbekannte Häufigkeit: Verwirrtheit.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Sedation und Schläfrigkeit (25%).
Häufig: extrapyramidale Symptome (diese Symptome sind im Allgemeinen nach Verabreichung von Antiparkinsonika reversibel), Parkinsonismus, Tremor, Akathisie.
Gelegentlich: Hypertonie, Frühdyskinesien und Dystonien.
Selten: Okulogyrale Krise.
Sehr selten: Krampfanfälle, besonders bei epileptischen Patienten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen»).
Unbekannte Häufigkeit: Hypokinesie, Spätdyskinesien (charakterisiert durch unwillkürliche rhythmische Bewegungen hauptsächlich der Zunge und/oder des Gesichtes – in diesem Fall sind Antiparkinsonika unwirksam und können die Symptome verstärken), Schwindel, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Unbekannte Häufigkeit: Akkomodationsstörungen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Unbekannt: Hyponatriämie, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH).
Herzerkrankungen
Selten: Verlängerung des QT-Intervalls, ventrikuläre Arrythmien, ventrikuläre Tachykardie, ventrikuläre Fibrillation.
Unbekannte Häufigkeit: Palpitationen, Torsade de pointe, Herzstillstand, plötzlicher Tod (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Orthostatische Hypotonie.
Unbekannte Häufigkeit: venöse thromboembolische Erkrankung, einschliesslich Fälle von Lungenembolie, manchmal mit tödlichem Verlauf, tiefe Venenthrombose, Bluthochdruck (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Hypotonie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Unbekannte Häufigkeit: Aspirationspneumonie (möglicherweise in Verbindung mit anderen Depressanten des zentralen Nervensystems oder anderen mit der Gefahr einer Aspiration einhergehenden Erkrankungen).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Verstopfung.
Gelegentlich: vermehrte Speichelbildung.
Unbekannte Häufigkeit: Mundtrockenheit, Übelkeit.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Häufig: Erhöhung der Leberenzyme.
Unbekannte Häufigkeit: Hepatozelluläre, cholestatische oder gemischte hepatische Läsion.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Allergische Reaktionen der Haut, Pruritus, vermehrtes Schwitzen, makulopapulärer Rash.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Unbekannte Häufigkeit: Torticollis, Trismus, Rhabdomyolyse.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Harnverhalt.
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
Einzelne Fälle von extrapyramidalmotorischen Symptomen und/oder Anzeichen von Entzugserscheinungen beim Neugeborenen (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Gewichtszunahme.
Selten: potentiell lebensbedrohliches, malignes neuroleptisches Syndrom (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Unbekannte Häufigkeit: Hyperthermie.
Untersuchung
Unbekannte Häufigkeit: Anstieg des Kreatininphosphokinase-Spiegels im Blut.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Die Daten in Bezug auf eine Überdosierung von Sulpirid sind begrenzt.
Die klinischen Manifestationen der Vergiftung sind unterschiedlich und sind von der Höhe der eingenommenen Dosis abhängig.
Anzeichen und Symptome
Die Daten in Bezug auf eine Überdosierung von Sulpirid sind begrenzt.
Die klinischen Manifestationen der Vergiftung sind unterschiedlich und sind von der Höhe der eingenommenen Dosis abhängig.
Eine mögliche Überdosierung kann sich durch dyskinetische Krisen mit Torticollis spasticus, Protrusion der Zunge und Trismus bemerkbar machen.
In gewissen Fällen: sehr schweres Parkinson-Syndrom, Koma.
Nach einer einmaligen Dosis von 1 bis 3 g ist über Nervosität, Bewusstseinsstörungen und selten extrapyramidale Symptome berichtet worden.
Dosen von 3 bis 7 g können Erregung, Verwirrtheit und extrapyramidale Symptome verursachen. Dosen von mehr als 7 g lösen darüber hinaus Koma und den Abfall des arteriellen Blutdrucks aus. Die Vergiftung ist im Allgemeinen von kurzer Dauer, die Symptome verschwinden innerhalb einiger Stunden. Durch hohe Dosen ausgelöste Komazustände haben bis zu 4 Tage gedauert.
Toxische Auswirkungen auf Blut oder Leber sind nicht berichtet worden.
Behandlung
Ein spezifisches Antidot ist für Sulpirid nicht bekannt. Die Therapie kann nur symptomatisch erfolgen. Bis zur Erholung des Patienten ist eine engmaschige Überwachung der Vitalfunktionen sowie ein Herzmonitoring (Risiko der Verlängerung des QT-Intervalls und nachfolgender ventrikulärer Arrythmien) angezeigt.
Bei schweren extrapyramidalen Symptomen sind Anticholinergika zu verabreichen.
Überdosierungen können durch eine alkalische osmotische Diurese behandelt werden.
Sulpirid wird teilweise durch die Dialyse eliminiert.
Fälle mit tödlichem Ausgang wurden hauptsächlich bei gleichzeitiger Verabreichung anderer psychotroper Medikamente berichtet.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N05AL01
Wirkungsmechanismus
Siehe «Pharmakodynamik».
Pharmakodynamik
Sulpirid ist ein schwaches bis mittelstarkes Neuroleptikum und gehört zur Klasse der substituierten Benzamide.
Sulpirid wirkt über die Blockade der D2-Rezeptoren. Es reichert sich mehr im mesolimbischen als im nigrostriatären System an. Möglicherweise treten aufgrund dieser, von den klassischen Neuroleptika abweichenden, lokalen Verteilung extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen seltener auf.
In tierexperimentellen Untersuchungen zeigte Sulpirid folgende Eigenschaften:
·keine kataleptogene Wirkung,
·keinen Einfluss auf die Dopamin-empfindlich reagierenden Adenylat-Zyclase-Systeme,
·keinen Einfluss auf den Umsatz von Noradrenalin und Serotonin,
·keine Bindung an die cholinergen muskarinergen und GABA-Rezeptoren.
Durch Sulpirid wird über eine Blockade von Dopaminrezeptoren im tuberoinfundibulären System die Prolaktinkonzentration relativ stark erhöht.
In niedriger Dosierung scheint Sulpirid eine antidepressive Wirkung zu haben, weil dann wahrscheinlich die durch Blockade präsynaptischer Dopaminrezeptoren verursachte gesteigerte Neurotransmitterfreisetzung die Antagonisierung postsynaptischer Rezeptoren funktionell überwiegt. Erst ab höheren Dosen (300 bis 600 mg) beeinflusst Sulpirid die schizophrene Symptomatik. Dies erklärt die dosisabhängig unterschiedlichen neuroleptischen und wahrscheinlich die antidepressiven wie antivertiginösen Wirkungen.
Klinische Wirksamkeit
Siehe «Dosierung/Anwendung».

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Verabreichung liegt die tmax bei 2 bis 6 Stunden; der maximale Plasmaspiegel von Sulpirid liegt bei 0,73 mg/l nach Verabreichung einer Tablette von 200 mg.
Die Bioverfügbarkeit von Sulpirid beträgt 25 bis 35%; die interindividuellen Abweichungen können sehr gross sein.
Die Plasmakonzentrationen von Sulpirid sind proportional zu den verabreichten Dosen.
Distribution
Sulpirid diffundiert rasch ins Gewebe, vor allem in die Leber und Niere. Die Diffusion ins Gehirn ist gering, seine Lokalisierung ist am ausgeprägtesten in der Hypophyse. Der Übergang in die Muttermilch wird auf 1/1000 der Tagesdosis geschätzt. Messungen am Tier, durchgeführt mit radioaktiv markiertem Sulpirid (14C), haben eine geringe Plazentagängigkeit ergeben.
Das Verteilungsvolumen beträgt im Gleichgewichtszustand 0,94 l/kg.
Die Eiweissbindungsrate liegt unter 40%. Der Verteilungskoeffizient zwischen Erythrozyten und Plasma beträgt 1.
Metabolismus
Im Gegensatz zu den Beobachtungen bei Tieren wird Sulpirid beim Menschen sehr wenig metabolisiert.
Elimination
Sulpirid wird hauptsächlich renal in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden (etwa 30% der Dosis). Die plasmatische Eliminations-Halbwertzeit beträgt 7 Stunden, die Gesamt-Clearance und die renale Clearance liegen bei 126 ml/Min.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Niereninsuffizienz: In einer Studie mit 18 Patienten mit Niereninsuffizienz mit unterschiedlicher Kreatinin-Clearance (< 60 ml/min) versus 6 gesunde Probanden wurden nach i.-v.-Verabreichung von 100 mg Sulpirid statistisch signifikante Unterschiede festgestellt. Bei den Patienten mit Niereninsuffizienz erhöhten sich die Halbwertzeiten von 6 h auf 26 h, MRT von 7,3 h auf 35 h und AUC von 16 auf 56 mg/l x h. Die totale Clearance der Muttersubstanz war von 7,6 auf 2,2 l/h, die renale Clearance von 5,8 auf 0,5 l/h und die Menge der unveränderten Muttersubstanz von 88% auf 26% reduziert.

Präklinische Daten

Mutagenität
Die mutagenen Wirkungen von Sulpirid sind eingehend untersucht worden. Die In-vitro- und In-vivo-Tests in Bezug auf die Auslösung von Chromosomenmutationen und genetischen Mutationen waren deutlich negativ.
Unter Sulpirid kommt es zu einer Prolaktin-Erhöhung, die in den Kanzerogenitätsstudien an kleinen Nagetieren zum Auftreten von Mammatumoren führte. In den epidemiologischen Studien beim Menschen konnte hingegen kein Zusammenhang zwischen dem erhöhten Prolaktinspiegel und der Entstehung von Mammatumoren festgestellt werden. Andererseits kann eine Hyperprolaktinämie bei bereits bestehenden Mammatumoren eine schlechtere Prognose bedeuten.
Kanzerogenität
In Kanzerogenitätsstudien an Wistar-Ratten wurde bei Verabreichung von Sulpirid das vermehrte Auftreten von dosisabhängigen Tumoren der Langerhans-Inseln beobachtet. Eine direkte stimulierende Wirkung auf die Zunahme der Teilung der Inselzellen konnte ausgeschlossen werden. Bei der Zunahme der Tumoren handelt es sich um ein artspezifisches und durch den Rattenstamm beeinflusstes Phänomen. Gleichartige Studien an einem anderen Rattenstamm und an Mäusen zeigten kein vermehrtes Auftreten von Pankreastumoren auf.
Gemäss dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Kenntnisse ist die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen als unwahrscheinlich zu betrachten.
Reproduktionstoxizität
Sulpirid passiert die Plazentaschranke. Es sind Fälle berichtet worden, in denen extrapyramidale Symptome bei Neugeborenen aufgetreten sind, deren Mütter langfristig mit hohen Neuroleptika-Dosen behandelt wurden. Bei Ratten sind bei Verabreichung von Sulpirid während des letzten Drittels der Trächtigkeit erhöhte Prolaktinspiegel und Gewichtszunahmen bei Föten festgestellt worden.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Keine Daten vorhanden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Nicht über 30°C lagern.

Zulassungsnummer

34316, 40706 (Swissmedic).

Packungen

Tabletten zu 200 mg: 12 und 60. (B)
Hartkapseln zu 50 mg: 30. (B)

Zulassungsinhaberin

Neuraxpharm Switzerland AG, 6330 Cham

Stand der Information

Mai 2021.

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