Eigenschaften/WirkungenClofazimin, der Wirkstoff von Lampren, übt am Menschen auf Mycobacterium leprae (Hansen-Bazillus) einen bakteriostatischen und schwach bakteriziden Effekt aus.
Der genaue Wirkungsmechanismus gegen Mycobakterien ist bisher nicht geklärt. Clofazimin bindet offenbar vorzugsweise an die DNA der Mycobakterien und hemmt deren Replikation und Wachstum.
Mit Dapson und Rifampicin besteht keine Kreuzresistenz, wahrscheinlich weil Clofazimin einen anderen Wirkungsmechanismus besitzt. Bisher wurde nur vereinzelt über eine Resistenz von M. leprae gegen Clofazimin berichtet.
Clofazimin besitzt auch eine entzündungshemmende Wirkung, welche unter Umständen die Wirksamkeit von Lampren bei Erythema nodosum leprosum (ENL) Reaktionen unterstützt.
Da sich M. leprae nicht auf künstlichen Nährböden vermehrt, können die üblichen Testmethoden nicht verwendet werden. Man benutzt hauptsächlich einen in vivo-Test, in dem man einer Mauspfote die bei leprakranken Patienten entnommenen M. leprae injiziert. Die zur Hemmung von M. leprae notwendige Mindestkonzentration von Clofazimin im Gewebe von Mäusen liegt schätzungsweise zwischen 0,1 und 1 µg/g; die ungleichmässige Verteilung im Gewebe schliesst eine genauere Schätzung aus.
Bei Patienten mit lepromatöser Lepra ist der antibakterielle Gesamteffekt von Lampren dem von Dapson vergleichbar. Allerdings setzt die antimikrobielle Wirkung von Lampren langsam ein und ist erst nach etwa 50 Behandlungstagen nachweisbar.
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