AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Clofazimin oder einem anderen Bestandteil von Lampren.
Vorsichtsmassnahmen
Lampren sollte zur Behandlung der Lepra nie allein angewendet werden. Dreierkombinationstherapie (MDT) ist zur Vorbeugung von Therapieresistenzen erforderlich.
Leprapatienten, die wiederholt an Bauchschmerzen und Durchfällen leiden, sowie Kranke mit Leber- oder Nierenschäden sollten wenn möglich nicht mit Lampren behandelt werden. Falls die Behandlung unumgänglich ist, müssen diese Patienten unter medizinischer Überwachung bleiben.
Eine Therapie mit Tagesdosen von mehr als 100 mg Lampren sollte nicht länger als 3 Monate dauern; die Patienten sind während dieser Zeit ärztlich zu überwachen.
Bei längerer Anwendung in hoher Dosierung kann es zur Akkumulation und Präzipitation von Clofazimin im Gewebe kommen, z.B. in der Dünndarmwand. Eine Enteropathie kann sich entwickeln, wenn es zu Kristallablagerungen in der Lamina propria der Mukosa des Jejunums und den Lymphknoten des Mesenteriums kommt, die in manchen Fällen einen Darmverschluss zu Folge haben. Treten unter der Behandlung gastrointestinale Beschwerden auf, ist die Dosis herabzusetzen oder das Einnahmeintervall zu verlängern. Nach dem Absetzen des Medikaments gehen die Symptome unter Umständen langsam zurück.
Bei anhaltenden Durchfällen oder Erbrechen muss der Patient hospitalisiert werden.
Der Arzt sollte sich bewusst sein, dass die Hautverfärbung durch Lampren zu einer Depression führen kann (es wurde über zwei Fälle von Depression mit Suizid berichtet). Die Patienten sind vorsorglich darüber aufzuklären, dass es durch Lampren zu Verfärbungen von Bindehaut, Tränenflüssigkeit, Schweiss, Sputum, Urin, Faeces, Nasenschleim, Sperma und Muttermilch sowie zu rötlicher bis bräunlichschwarzer Verfärbung der Haut kommen kann. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass die Hautverfärbungen zwar reversibel sind, doch unter Umständen erst Monate oder Jahre nach Beendigung der Therapie mit Lampren gänzlich abklingen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Foetus gezeigt, und es existieren keine kontrollierten Humanstudien.
Die Erfahrungen mit Lampren in der Schwangerschaft sind begrenzt. Clofazimin passiert die Plazentaschranke, und es wurden Hautverfärbungen bei Neugeborenen beobachtet. In der Schwangerschaft sollte Lampren daher nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen das Risiko für den Foetus rechtfertigt. Da eine Schwangerschaft zur Exazerbation einer bestehenden Lepra führt, empfiehlt die WHO, die Therapie mit Lampren in der Schwangerschaft fortzuführen.
Clofazimin tritt in die Muttermilch über und kann beim Säugling zu Hautverfärbungen führen. Der potentielle Nutzen für die Mutter und das Risiko für den Säugling (Hautverfärbung) sollen beim Entscheid über die Anwendung von Lampren während der Stillzeit sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.
Auswirkungen auf die Fähigkeit, am Strassenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen
Unter der Behandlung mit Lampren wurde über undeutliches Sehen, Müdigkeit und Kopfschmerzen berichtet. Patienten, die unter derartigen Nebenwirkungen leiden, sollten kein Fahrzeug lenken und keine Maschine bedienen.
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